Schlechtes Benehmen in Italien wird teuer

Gaukler

Caesar
Stammrömer
... Venedig einen Kaffee.

Was man hierzuforum in Bezug auf Rom schon seit Jahren kennt, hat nun in Bezug auf andere italienische Städte (für die es allerdings derzeit auch schon keine Neuheit mehr sein dürfte) diesen Sommerloch-Artikel generiert.
Die beiden mussten aber nicht nur Strafe zahlen - 650 Euro der Mann und 300 Euro die Frau: Sie wurden sogar aufgefordert, die norditalienische Stadt zu verlassen. "Venedig muss respektiert werden. Und diese Schlechterzogenen, die denken, sie können in die Stadt kommen und machen, was sie wollen, müssen kapieren, dass sie (...) gestellt, bestraft und verbannt werden", erklärte Bürgermeister Luigi Brugnaro. Auf Twitter schob er hinterher: "Weg mit den Flegeln und den Mir-ist-alles-egal-Leuten."
 
Man funktioniert sicherlich nicht die Rialto-Brücke zum Picknick-Platz um. Aber so lange Kreuzfahrtschiffe die Kaimauern rammen dürfen und trotzdem fröhlich weiter in Venedig ein- und auslaufen dürfen, mache ich mir schon so meine Gedanken, ob man nicht an anderer Stelle mal genau so hart durchgreifen sollte.

Sie wurden sogar aufgefordert, die Stadt zu verlassen.

Wäre ja wohl bei den Schiffen auch mal angebracht, sowie das Verbot weiterhin in Venedig anlegen zu dürfen :mad:
 
Zuletzt bearbeitet:
Abgesehen davon, dass drakonische Strafen hoffentlich zu einem besseren Benehmen führen könnten...dachte ich immer, Kaffeepreise sein genderneutral. Das Männer mehr als das Doppelte für das Heissgetränk blechen müssen, sollte vielleicht mal von venezianischen Gleichstellungsbeauftragten näher untersucht werden.;)
 
Das Männer mehr als das Doppelte für das Heissgetränk blechen müssen, sollte vielleicht mal von venezianischen Gleichstellungsbeauftragten näher untersucht werden.;)
Laut anderen Meldungen, haben die beiden da auch richtig campiert und der Herr durfte den Aufpreis zahlen, weil er den Carabinieri Tiernamen gab.
 
Ja, dass hatte ich mir schon gedacht, dass die Beiden den Platzverweis bestimmt nicht widerspruchslos akzeptiert haben. :p Noch ein paar Strafen in dieser Höhe und dann spricht sich auch in der Community herum, was man als Touri besser nicht machen sollte. Traurig, dass diese Einstellung," wie benehme ich mich angemessen", heute scheinbar nicht mehr zu allgemeingültigen Lebensregeln gilt. Oder zumindest im Urlaub vergessen wird.
 
Dazu gab es 2017 schon mal einen Artikel, der gut zu dem heutigen passt.

 
Ja, der heutige Massenansturm: Der macht m.E. einen großen Teil des Problems aus.

Wenn ich dagegen denke an vor 20 Jahren ... mein erstes römisches Eis gegessen habe ich auf der südlichen Balustrade der Fontana di Trevi sitzend, mit baumelnden Beinen; und nachts saßen wir zuweilen mit einer Flasche Wein auf der Spanischen Treppe. Niemanden hat das damals gestört.

Und in den 2000-er Jahren unseres Forums konnte man hier immer wieder mal lesen, als Empfehlung zur Einsparung von Restaurant-Mahlzeiten, man solle sich einfach Verpflegung kaufen in einem Supermarkt (oder sonstwo) und dann auf dem Palatin picknicken.
Vermutlich ist auch das mittlerweile nicht mehr erlaubt.

Der m.E. zweite maßgebliche Grund für derartige Unsitten ist, dass heutzutage die meisten Touristen überall, nahezu auf Schritt und Tritt, sich selbst und/oder einander photographieren, um sich dann (quasi in Echtzeit) im Netz zu inszenieren. Da ist natürlich der Wunsch nach "spektakulären" Bildern groß.
 
Der m.E. zweite maßgebliche Grund für derartige Unsitten ist, dass heutzutage die meisten Touristen überall, nahezu auf Schritt und Tritt, sich selbst und/oder einander photographieren, um sich dann (quasi in Echtzeit) im Netz zu inszenieren.

Ja klar, nur wenn man selbst mit auf dem Foto ist gilt das als Beweis, dass man tatsächlich da gewesen ist.

Aber ich habe eine Lösung: Man müsste testweise mal an einigen Orten das fotografieren verbieten, ich wette, viele machen sich dann gar nicht mehr die Mühe diese Orte aufzusuchen.
 
Hier mal die Hinweisschilder zu den Verboten, wie man sie in Venedig findet.

 
Ja, der heutige Massenansturm: Der macht m.E. einen großen Teil des Problems aus.

Wenn ich dagegen denke an vor 20 Jahren ... mein erstes römisches Eis gegessen habe ich auf der südlichen Balustrade der Fontana di Trevi sitzend, mit baumelnden Beinen; und nachts saßen wir zuweilen mit einer Flasche Wein auf der Spanischen Treppe. Niemanden hat das damals gestört.

Und in den 2000-er Jahren unseres Forums konnte man hier immer wieder mal lesen, als Empfehlung zur Einsparung von Restaurant-Mahlzeiten, man solle sich einfach Verpflegung kaufen in einem Supermarkt (oder sonstwo) und dann auf dem Palatin picknicken.
Vermutlich ist auch das mittlerweile nicht mehr erlaubt.

Der m.E. zweite maßgebliche Grund für derartige Unsitten ist, dass heutzutage die meisten Touristen überall, nahezu auf Schritt und Tritt, sich selbst und/oder einander photographieren, um sich dann (quasi in Echtzeit) im Netz zu inszenieren. Da ist natürlich der Wunsch nach "spektakulären" Bildern groß.


Besser hätte ich das nicht sagen können. ;)

Hast mich gerade daran erinnert, als wir anno tobak mit der Flasche Wein auf dem Palatin sassen... um uns herum viele italienische Familien mit Gaskochern und Töpfen voller Spaghetti.

Das Reisen ist (leider) zu einem billigen Massenartikel geworden. Viele haben den Respekt vor dem Besondern, vor der anderen Kultur, vor dem fremden Land und dessen Menschen verloren, und haken das Ziel ab wie ein Briefmarkensammler seinen Michel-Katalog.

Und so muss man dem Reisenden seinen "Benimm" wieder beibringen, und da scheint es ohne empfindliche Strafen anscheinend nicht mehr zu gehen.

Schade!

Aber warum das Fotoknipsen verbieten? Will man tausend Menschen bestrafen, weil sich einer vorbei benimmt? Eine IMHO viel bessere Lösung ist die sofortige Konfiszierung der "Tatwaffen", also Kameras und insbesondere Handys und smartphones. Natürlich zuzüglich einer empfindlichen Geldbusse.

Grüsse
Rainer
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Reisen ist (leider) zu einem billigen Massenartikel geworden. Viele haben den Respekt vor dem Besondern, vor der anderen Kultur, vor dem fremden Land und dessen Menschen verloren, und haken das Ziel ab wie ein Briefmarkensammler seinen Michel-Katalog.
Das ist wahr ... nur zu wahr, leider.




Eine IMHO viel bessere Lösung ist die sofortige Konfiszierung der "Tatwaffen", also Kameras und insbesondere Handys und smartphones. Natürlich zuzüglich einer empfindlichen Geldbusse.
Auch hier stimme ich dir sofort zu.

Allerdings bin ich mir nicht so sicher, ob die Konfiszierung insbesondere von Smartphones mit europäischem Recht vereinbar wäre (Stichwort "Verhältnismäßigkeit").
Aber die Maßnahme als solche gefiele mir natürlich gut. :)
 
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