Vatikan/Papst: Schavan wird Botschafterin im Vatikan

Am 28. Juni endet ihre Zeit in Rom. In Ulm will sie sich verstärkt ihrer Gastprofessur an der Universität in Shanghai widmen.

Die "University of Rome Tor Vergata" hat am 25. Juni die Ehrendoktorwürde in Biochemie und Molekularbiologie an Annette Schavan für ihre Vision verliehen, universitäre und außeruniversitäre biomedizinische Forschung in einer neuen nationalen Organisation zusammen zu bringen – in den Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung (DZG). Schavan setzte damit einen entscheidenden Impuls für die Gründung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE).


Die Zeremonie fand in Anwesenheit der deutschen Botschafterin in Italien Dr. Susanne Wasum-Rainer statt. Schavan war von 2005 bis 2013 Bundesministerin für Bildung und Forschung und ist seit Juli 2014 deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl.
 
... Der Posten zählt zu den prestigeträchtigsten und höchstdotierten Botschafterstellen. ... Aber Annette Schavan dürfte sich mit ihrem Weggang aus Rom dennoch nicht schon im Alter von 63 Jahren in den Ruhestand verabschieden.
Wobei ich persönlich mich allerdings frage: Warum eigentlich nicht?
Also wenn ich in dem Alter einen so schönen Job hinter mir hätte (noch dazu in Rom!), dass eigentlich Schöneres kaum mehr folgen kann, dann würde ich in großer Zufriedenheit und Dankbarkeit den Schlussstrich ziehen.
Aber es mag natürlich Leute geben, die das anders sehen. ;)

Genau, und zu solchen zähle ich Frau Schavan. Es gibt ja auch nach Rom noch ein Leben ;), das haben schon viele erfahren müssen ... und Frau Schavan hat für ihre Zukunft sicher noch einige - für sie gute - Pläne.

Ob sie es sich vielleicht doch noch nicht leisten kann? :rolleyes::D
Davon ist kaum auszugehen, s.o.: "Der Posten zählt zu den prestigeträchtigsten und höchstdotierten Botschafterstellen" ;).

Man wird sehen, ob sie dies genau so sieht, oder wir erfahren was nach Rom / Vatikan noch Schöneres folgen kann.
Vielleicht nicht Schöneres, aber Anderes - "Lebbe geht weider" wie es auf "gut hessisch" heißt, auch nach so langer und schöner Zeit in Rom und da ist es nur gut, wenn man dafür noch Pläne hat und umsetzen kann ;).
 
Vielleicht nicht Schöneres, aber Anderes - "Lebbe geht weider" wie es auf "gut hessisch" heißt, auch nach so langer und schöner Zeit in Rom und da ist es nur gut, wenn man dafür noch Pläne hat und umsetzen kann ;).

So ist es liebe Pasquetta. Möge sie so viel zu tun haben, dass ihr nicht langweilig wird, aber kein negativer Stress Einzug hält.
 
Mein Dad wäre mit 63 noch nicht bereit gewesen, sich zur Ruhe zu setzen - er hat noch 15 Jahre weiter gearbeitet. Aber nicht, weil er musste, sondern weil seine Arbeit so etwas wie sein Leben war....

S wollte sich auch nicht zur Ruhe setzen, wurde aber "gezwungen" durch diese Sch.-Diagnose.

Wenn die Arbeit für den Betreffendes etwas Befriedigendes ist, dann kann ich mir kaum vorstellen, dass mit Anfang 60 diese Befriedigung nicht mehr empfunden werden sollte.
 
Na ja - wie üblich kann man Dinge immer von zwei Seiten sehen: es kommt nicht auf irgendeinen Abschluss an, sondern auf die tatsächlieh Leistung.... - welch ein schöner Gedanke!

C
P.S. mir ist schon bewusst, dass in diesem besonderen Fall es ein "Geschmäckle" hat

P.P.S Ehrendoktor ist nicht an einen Hochschul-Abschluss gekoppelt... Und die Zulassungsvoraussetzungen an einen Gastprofessor sind auch nicht zwingend an einen Hochschul-Abschluss gekoppelt
 
Etwas OT, aber dennoch passend zur Diskussion, wie ich meine:
Wir haben hier gestern den 90. Geburtstag meines hochgeschätzten ehemaligen Professors (Conrad von der Goltz – Wikipedia) und jetzigen Kollegen an der Hochschule gefeiert.
Was wäre der Welt verloren gegangen, wenn er sich mit 65 zur Ruhe gesetzt hätte!
Noch immer unterrichtet er hier an der Hochschule mit Elan vor allem jüngere hochbegabte Geiger und obwohl er dem Vernehmen nach demnächst aufhören möchte, schmiedet er schon Pläne für den nächsten "Jugend Musiziert" - Wettbewerb.
Es war eine sehr schöne Feier mit lauter ehemaligen Schülern, die z.T. von sehr weit herkamen. Gemeinsam haben wir ein sehr schönes Orchesterkonzert gespielt zu seinen Ehren.

Mit anderen Worten:
Es kann natürlich sehr unterschiedlich sein, wie lange jemand arbeiten kann und möchte. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei war doch der Posten des Vatikanbotschafters mit Sicherheit die schönste Sinekure die der diplomatische Dienst zu bieten hat.:cool:
Für Leute, die keinerlei Erfahrung in diesem Genre haben und selbstverständlich auch keine Ausbildung war das doch toll.;)
 
Nur zur Kenntnis. Der höhere diplomatische Dienst erfordert derzeit ein abgeschlossenes Masterstudium mit mehrjähriger Zusatzausbildung in spezifischen Bereichen. Und dann wird man noch lange nicht Botschafter. Außer man heißt Schavan und gehört zum Freundinnenkreis gewisser Personen.
 
Na ja - wie üblich kann man Dinge immer von zwei Seiten sehen: es kommt nicht auf irgendeinen Abschluss an, sondern auf die tatsächlieh Leistung.... - welch ein schöner Gedanke!
Für Leute, die keinerlei Erfahrung in diesem Genre haben und selbstverständlich auch keine Ausbildung war das doch toll.;)

Da stimme ich hier Chris mal ausdrücklich zu. Und Frau Schavan scheint ja in ihrem Amt als deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl doch recht gute Arbeit geleistet zu haben - trotz der "moralischen Prügel", die man ihr sozusagen immer noch vor die Füße wirft.

Ehrendoktor ist nicht an einen Hochschul-Abschluss gekoppelt... Und die Zulassungsvoraussetzungen an einen Gastprofessor sind auch nicht zwingend an einen Hochschul-Abschluss gekoppelt
:rolleyes: Und was die Ehrendoktorwürde bzw. Gastprofessur betrifft, da haben wir in der politischen Landschaft noch etliche andere, nicht gerade "leuchtende" Beispiele ...
 
Gute Arbeit ? Was für Arbeit ? Bei der Vatikanbotschaft entfällt 95 % der Tätigkeit einer normalen Botschaft, die ganze Konsulartätigkeit, Wirtschaftsförderung, militärisches usw. usw. Der Posten eines Vatikanbotschafters ist im Wesentlichen rein repräsentativ und beschränkt sich darauf, ein gutes Verhältnis zur Kurie herzustellen bzw. beizubehalten. Jeder Dorfbürgermeister dürfte mehr Stress haben.
 
Das mag sicher so sein, aber darum geht es (mir) ja gar nicht. Auch wenn "der Posten eines Vatikanbotschafters ... im Wesentlichen rein repräsentativ" ist muss die "Arbeit" gemacht werden. (Der Vergleich mit der sicherlich harten Arbeit eines Dorfbürgermeisters hinkt meiner Meinung nach, denn ich unterstelle mal, dass jeder seine Arbeit, dort wo er steht, so gut es ihm möglich ist macht.) Und dass man die Vatikanbotschaft nicht mit den "normalen Botschaften" gleichsetzen kann, dürfte auch klar sein (vor allem betreff "Wirtschaftsförderung, militärisches usw."). Hier geht es doch neben dem Hauptgebiet "ein gutes Verhältnis zur Kurie herzustellen bzw. beizubehalten" auch um einen erweiterten
... Austausch zwischen Kirche, Politik, Diplomatie und Medien ...
Waren Schavans Vorgänger bei römischen Konferenzen in der Regel Zaungäste, war sie Mitorganisatorin. Ob eine Tagung mit dem Päpstlichen Institut für Islamkunde über den interreligiösen Dialog, eine Podiumsdiskussion über das Wirtschaftskonzept von Franziskus oder eine Vortragsreihe mit deutschen Gästen an der Päpstlichen Universität Gregoriana: Wo immer es sich anbot, war Schavan mit von der Partie.
Quelle
Und das scheint sie ja in der (wie es in einem andere Artikel heißt) "bis 2014 "verschnarchten" deutschen Botschaft" ganz gut hingekriegt zu haben. Ansonsten könnte man ja auch anfangen, die Arbeit der (staatlichen) Kulturinstitute zu hinterfragen.

Ich persönlich habe Frau Schavan als überhaupt nicht abgehobene, angenehme und dem Gesprächspartner aufmerksam zugewandte „Botschafterin“ erlebt – darum diese, meine Einlassungen zum Thema und damit ist für mich diese Diskussion beendet.
Falls zu viel OT bitte ich einen der Moderatoren um Verschiebung in ein eigenes OT. Danke.
 
Ich persönlich habe Frau Schavan als überhaupt nicht abgehobene, angenehme und dem Gesprächspartner aufmerksam zugewandte „Botschafterin“ erlebt – darum diese, meine Einlassungen zum Thema und damit ist für mich diese Diskussion beendet.
Ich kann Deine Ausführung nur unterstützen, denn ich habe Frau Schavan genauso erlebt und, wenn ich das noch hinzufügen darf, als sehr sachlich und kompetent.
Heute ist man mit einem Urteil sehr schnell bei der Hand. Bevor man/frau ein solches fällt, gilt eigentlich "audiatur et altera pars", wie schon die alten Römer sagten.
 
Da stimme ich hier Chris mal ausdrücklich zu. Und Frau Schavan scheint ja in ihrem Amt als deutsche Botschafterin beim Heiligen Stuhl doch recht gute Arbeit geleistet zu haben - trotz der "moralischen Prügel", die man ihr sozusagen immer noch vor die Füße wirft.

Ihre Abschlussarbeit wird sie wohl immer begleiten, was schade ist. Sie war ja als Politkerin nicht schlecht und wäre sie nicht in der Position gewesen, hätte auch niemand ihre Dotktorarbeit so genau geprüft.

Als ich damals hörte, dass die Botschafterin im Vatikan wird dachte ich nur: Es gibt schlechtere Jobs auf dieser Welt und habe sie durchaus darum beneidet nun in Rom sein zu dürfen.
 
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