Romreise vom 17.04.08 bis 03.05.08

Flüsterer

Civis Romanus
Nachdem mir dieses Forum bei der Reiseplanung so ungeheuer geholfen hat, möchte ich euch auch einen kurzen Reisebereicht geben.

Wir – d. h. meine Frau und ich sowie eine 77jährige, blinde Dame – waren vom 27.04. bis 03.05. in Rom. Ich war zuvor schon mehrere Male in der Stadt, die letzte Reise lag allerdings 12 Jahre zurück.
Vor der Reise hatte ich mich schon ausführlich im Forum informiert. Noch einmal vielen Dank für die vielen Tipps und Hinweise, die ich teilweise sogar per Email oder PN bekommen habe!
Ein Forumsmitglied stellte einen Kontakt zu Elisabetta Cappellini her, was sich als wahrer Glücksfall für uns erwies. Elisabetta half uns schon im Vorfeld, wo sie nur konnte und betreute uns während des Aufenthaltes in der Stadt so liebevoll und kompetent, wie ich es bisher selten erlebt habe. Ganz, ganz großes Dankeschön. Wer Rom ganz individuell mit privaten Führungen erleben möchte, dem sei die gebürtige Südtirolerin wärmstens empfohlen.

Nun aber zu unserem Reiseablauf.

Sonntag, 27. April. Flug mit Air Berlin nach Fiomicino. Alles bestens und pünktlich. Am Flughafen erwartete uns Elisabetta und wir fuhren zum Hotel Bernini Bristol. Ein Luxushotel, das wir nur gewählt hatten, weil wir in Begleitung der blinden Dame waren. Hier wollten wir keine Überraschungen erleben. Das Hotel war ok, wenn auch aus meiner Sicht überteuert. Die Lage an der Piazza Barberini ist allerdings genial.
Spätnachmittags Spaziergang zur spanischen Treppe. Anschließend Abendessen auf Empfehlung von Elisabetta im Restaurant „Il Giardino di Albino“. Sehr zu empfehlen. Alleine diese Vorspeisen. Man bekommt unter anderem einen Korb mit 13 Würsten (darunter feinste Salamis) hingestellt und bedient sich selbst. Dazu eine sehr nette Atmosphäre.

Montag, 28. April.
Vormittags Besuch im Colosseum und auf dem Forum Romanum.
Nachmittags hatte Elisabetta eine Stadtführerin organisiert. Sonia begleitete uns vom Campo dei Fiori über die Piazza Navona und das Pantheon zum Trevibrunnen. Unterwegs gab es nicht nur fachlich kompetente Erklärungen, sondern wir probierten im Cafe Eustachio den besten Kaffe der Stadt und aßen ein wunderbares Eis.
Abendessen in der Osteria ar Galletto, draußen auf der Piazza Farnese. Sehr gute Essen in wunderbarer Umgebung. Dank Heizstrahlern war es auch angenehm warm.


Dienstag, 29. April
Besuch der Lateranbasilika und von Santa Maria Maggiore. Den Nachmittag verbummelten wir rund um das Pantheon und staunten über die Haute Couture für die geistlichen Herren und Damen, die in diesem Viertel reichlich angeboten wird.
Abendessen im Restaurant I Quattro mori. Wer hier nicht hingeht, verpasst etwas. Die Atmosphäre ist absolut einmalig und das Essen super!!

Mittwoch, 30. April
Elisabetta hatte Karten für die Generalaudienz des Papstes besorgt. Wir saßen auf dem obersten Treppenabsatz mit bester Sicht. Die Atmosphäre ist interessant und lustig, ansonsten aber war es eine recht langatmige Veranstaltung. Il Papa gab eine umständliche politische Darstellung seiner Amerikareise. Und das in fünf Sprachen!
Anschließend wollten wir in den Petersdom, die Schlange vor den Sicherheitskontrollen war aber wohl 2 Kilometer lang. Gott sei Dank hatten wir uns mit Elisabetta zum Kaffee verabredet. Sie lotste uns anschließend problemlos an der Schlange vorbei.


Donnerstag, 1. Mai

Nach dem Frühstück trafen wir uns mit Elisabetta und Sonia am Teatro Marcello und spazierten von dort durch das ehemalige jüdische Ghetto nach Trastevere. Sonia erwies sich als Spezialistin für die frühe Geschichte des Christentums und wir erfuhren weit mehr als bei den üblichen Standardführungen.
Nachmittags Spaziergang durch das noblere Rom mit Aperitiv auf der Piazza del Populo. Dann mit dem Taxis noch einmal nach Trastevere zum Abendessen in einem Restaurant auf dem Platz vor der Kirche Santa Maria in Trastevere. Gut und für die Lage auch preiswert.


Freitag, 2. Mai
Nach dem Frühstück wartete Elisabetta schon samt Kleinbus und Fahrer auf uns. Wir fuhren hinaus in die Hügellandschaft um Rom. Erste Station war die Cantina Benedetta in Frascati für eine Weinprobe. Von dort ging es weiter nach Castelgandolfo.
Zurück in Rom besuchten wir noch die Engelsburg.
Am späten Nachmittag Bummel über den Corso. Danach waren wir so müde, dass wir den eigentlich vorgesehenen Besuch in der Hosteria L´Orso 80 stronierten und stattdessen im Restaurant Toto in der Via delle Carrozze einkehrten. Eine gute Wahl, man sitzt draußen direkt auf der Gasse. Das Essen ist ausgezeichnet und für das Gebotene auch durchaus preiswert.

Samstag, 3. Mai
Unser Flieger ging schon um halb zehn am Morgen. Elisabetta brachte uns zum Flughafen. Es waren wunderschöne, erlebnisreiche Tage. Allen, die dazu beigetragen haben, noch einmal ein herzliches Dankeschön! Wir bekommen bestimmt wieder!!!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und Moin, Moin Flüsterer!


VIELEN DANK für Deinen Reisebericht - ich habe ihn gerne gelesen :!:

Wie hat es denn der blinden Dame gefallen und wie ist sie zurecht gekommen ??? Gab es für sie besondere Programmpunkte ???


Gruß - Asterixinchen :)
 
Hallo und Moin, Moin Flüsterer!


VIELEN DANK für Deinen Reisebericht - ich habe ihn gerne gelesen :!:

Wie hat es denn der blinden Dame gefallen und wie ist sie zurecht gekommen ??? Gab es für sie besondere Programmpunkte ???


Gruß - Asterixinchen :)

Auch ich finde den Bericht schön und sage ebenfalls: Vielen Dank:!:

Elisabetta hätte ich auch gern gekannt, als wir im Oktober letzten Jahres in Rom waren! Schade!

Viele Grüße
Anna :)
 
Hallo Asterixinchen,
ja, der blinden Dame hat es sehr gut gefallen. Die Stadtspaziergänge waren von Elisabetta perfekt auf die Bedürfnisse einer Blinden geplant. Es gab immer etwas zu befühlen, zu hören oder zu schmecken.
Rom ist grundsätzlich natürlich ein recht schwieriges Pflaster für Blinde - im wahrsten Sinne des Wortes. Wir sind allerdings sehr geübt darin, sie zu führen und deshalb gab es keine Probleme.
Der Höhepunkt für unsere Begleiterin war interessanterweise die Engelsburg. Hier kann auch ein Nichtsehender die Ausmaße und Form des Gebäudes beim Hinaufgehen gut erfassen. Oben wehte dann ein kräftiger Wind, der einen die Höhe spüren ließ und die Verkehrsgeräusche brandeteten etwas gedämpft herauf. Eben mit vielen Sinnen erfahrbar.
Gruß Matthias
 
Zurück
Oben