Rom – Mitte Januar – ein Traum – 1. Tag
Seit fast 30 Jahren reise ich regelmäßig nach Rom. Kenne diese Stadt in jeglicher Jahreszeit und habe zwischenzeitlich mein Resümee gezogen: in keinem Fall werde ich im August, in der Osterzeit oder über Capodanno (Silvester) noch einmal nach Rom fahren. Das überlasse ich den Hunderttausend anderen, die in dieser Zeit dorthin möchten. Meine bevorzugte Rom-Reisezeit ist Mitte bis Ende Januar. So auch dieses Jahr. In keiner anderen Zeitspanne ist Rom so „leer“ von Touristen, in keiner anderen Zeitspanne gehe ich in die Vatikanischen Museen ohne mich anstellen zu müssen. Aber alles der Reihe nach. Dies soll ein kleiner Bericht werden über eine Reise in die Stadt, die mir zur zweiten Heimat geworden ist – R O M.
Hier in Bayern haben wir Schnee – über Nacht mehr als 40 cm. Alles versinkt im Chaos, die Autobahnen sind zu, der Schienenverkehr bricht zusammen. Gerade noch 15 Minuten vor Abflug erreichen wir den Nürnberger Flughafen – Gott sei Dank hat die Maschine Verspätung, am römischen Flughafen Fiumicino herrscht ebenfalls Chaos – na ja, zumindest das haben wir mit Rom gemeinsam. Die Maschine ist nicht einmal zu einem Drittel besetzt – das erste gute Vorzeichen.
Beim Aussteigen lassen wir uns Zeit, denn hier in Rom wartet man zwischen einer halben und einer dreiviertel Stunde auf sein Gepäck. Wir lassen uns mit einem Airport-Shuttle (AirportShuttle - Rome) zu unserem Gästehaus in die Via Nomentana bringen. Die Fahrt dorthin genieße ich, weil sie quer durch Rom führt. Ich kann bis heute nicht verstehen, wie man es schafft mit rasantem Tempo und gleichzeitigem Telefonieren unbeschadet durch die engen Gassen und den römischen Verkehr zu kommen. Aber in all den Jahren, in denen ich hierher komme, habe ich selten Verkehrsunfälle gesehen. In unserem Gästehaus werden wir – wie immer – sehr freundlich empfangen. Wir sind Stammgäste und fühlen uns wohl. Das Wetter ist herrlich – blauer, wolkenloser Himmel und strahlende Sonne – keine Gedanken mehr an das Schneechaos in Deutschland.
Gleich in der Nähe ist eine tabaccheria. Dort holen wir uns eine Carta Integrata Settimanale – eine Wochenkarte für den Bus und die Metro. Ohne gültigen Fahrausweis mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren ist nicht zu empfehlen. Es wird viel kontrolliert. Die Linie 36 bringt uns zur Piazza Venezia. Mein Gott, wie ich Rom in den letzten 6 Monaten vermisst habe. Ich sauge alles in mir auf, die vertrauten Straßen, Plätze und Gebäude und versuche so, die abwesende Zeit zu kompensieren. Es gelingt. Wir spazieren durch die Stadt, ohne Ziel, ohne Stress – nur Schauen, Genießen, Aufnehmen. Dies brauche ich immer am ersten Tag, wenn ich in Rom bin. Es ist beinahe so, als ob ich mich vergewissern müsste, dass alles noch da ist, dass alles noch so ist, wie ich es vor 6 Monaten verlassen habe. Zwischendurch gibt es einen caffè lungo in einer Bar, am liebsten im Tazza d’oro gleich neben dem Pantheon oder im Jazz-Cafè zwischen der Piazza Navona und dem Palazzo Altemps. Aber egal, in jeder noch so kleinen Bar gibt es besseren Espresso oder Cappuccino als bei uns hier in Deutschland.
Unser Weg führt uns durch die engen, verwinkelten Sträßchen und Gassen des centro storico. Hier hat die Sonne keine Kraft, hier ist es kühl und man ist doch froh, den Mantel mitgenommen zu haben. Ein kurzer Abstecher zum Kapitol. Die Luft ist klar und auf den Fotos ist der Himmel in einem kräftigen Blau, dass es schon fast unnatürlich wirkt. Noch schnell einen Espresso im Cafè der Kapitolinischen Museen mit der Aussichtsterrasse, von der man einen wunderschönen Blick auf das Teatro Marcello, das Ghetto und auf die Altstadt Roms hat. In solchen Momenten bin ich glücklich und würde mit nichts in der Welt tauschen wollen.
In der Nähe unseres Gästehauses gehen wir Abendessen. Auch hier sind wir Stammgäste und werden herzlich begrüßt. Keine Touristen als Gäste, höchstens einzelne Reisende aus dem Gästehaus. Der cameriere Roberto kennt uns und ohne zu bestellen steht vino bianco und acqua senza gas am Tisch. Ich liebe das italienische Essen und genieße jeden Bissen der phantastischen Antipasti. Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise. Ich werde nie verstehen, wie die Italiener so viel essen können. Diese Nacht schlafe ich etwas unruhig, es ist nicht das ungewohnte Bett oder die Umgebung, nein, es ist die Vorfreude auf die kommenden Tage, in denen ich eintauchen werde in den geschichtlichen und kulturellen Strudel dieser einzigartigen Stadt – R O M …
Seit fast 30 Jahren reise ich regelmäßig nach Rom. Kenne diese Stadt in jeglicher Jahreszeit und habe zwischenzeitlich mein Resümee gezogen: in keinem Fall werde ich im August, in der Osterzeit oder über Capodanno (Silvester) noch einmal nach Rom fahren. Das überlasse ich den Hunderttausend anderen, die in dieser Zeit dorthin möchten. Meine bevorzugte Rom-Reisezeit ist Mitte bis Ende Januar. So auch dieses Jahr. In keiner anderen Zeitspanne ist Rom so „leer“ von Touristen, in keiner anderen Zeitspanne gehe ich in die Vatikanischen Museen ohne mich anstellen zu müssen. Aber alles der Reihe nach. Dies soll ein kleiner Bericht werden über eine Reise in die Stadt, die mir zur zweiten Heimat geworden ist – R O M.
Hier in Bayern haben wir Schnee – über Nacht mehr als 40 cm. Alles versinkt im Chaos, die Autobahnen sind zu, der Schienenverkehr bricht zusammen. Gerade noch 15 Minuten vor Abflug erreichen wir den Nürnberger Flughafen – Gott sei Dank hat die Maschine Verspätung, am römischen Flughafen Fiumicino herrscht ebenfalls Chaos – na ja, zumindest das haben wir mit Rom gemeinsam. Die Maschine ist nicht einmal zu einem Drittel besetzt – das erste gute Vorzeichen.
Beim Aussteigen lassen wir uns Zeit, denn hier in Rom wartet man zwischen einer halben und einer dreiviertel Stunde auf sein Gepäck. Wir lassen uns mit einem Airport-Shuttle (AirportShuttle - Rome) zu unserem Gästehaus in die Via Nomentana bringen. Die Fahrt dorthin genieße ich, weil sie quer durch Rom führt. Ich kann bis heute nicht verstehen, wie man es schafft mit rasantem Tempo und gleichzeitigem Telefonieren unbeschadet durch die engen Gassen und den römischen Verkehr zu kommen. Aber in all den Jahren, in denen ich hierher komme, habe ich selten Verkehrsunfälle gesehen. In unserem Gästehaus werden wir – wie immer – sehr freundlich empfangen. Wir sind Stammgäste und fühlen uns wohl. Das Wetter ist herrlich – blauer, wolkenloser Himmel und strahlende Sonne – keine Gedanken mehr an das Schneechaos in Deutschland.
Gleich in der Nähe ist eine tabaccheria. Dort holen wir uns eine Carta Integrata Settimanale – eine Wochenkarte für den Bus und die Metro. Ohne gültigen Fahrausweis mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren ist nicht zu empfehlen. Es wird viel kontrolliert. Die Linie 36 bringt uns zur Piazza Venezia. Mein Gott, wie ich Rom in den letzten 6 Monaten vermisst habe. Ich sauge alles in mir auf, die vertrauten Straßen, Plätze und Gebäude und versuche so, die abwesende Zeit zu kompensieren. Es gelingt. Wir spazieren durch die Stadt, ohne Ziel, ohne Stress – nur Schauen, Genießen, Aufnehmen. Dies brauche ich immer am ersten Tag, wenn ich in Rom bin. Es ist beinahe so, als ob ich mich vergewissern müsste, dass alles noch da ist, dass alles noch so ist, wie ich es vor 6 Monaten verlassen habe. Zwischendurch gibt es einen caffè lungo in einer Bar, am liebsten im Tazza d’oro gleich neben dem Pantheon oder im Jazz-Cafè zwischen der Piazza Navona und dem Palazzo Altemps. Aber egal, in jeder noch so kleinen Bar gibt es besseren Espresso oder Cappuccino als bei uns hier in Deutschland.
Unser Weg führt uns durch die engen, verwinkelten Sträßchen und Gassen des centro storico. Hier hat die Sonne keine Kraft, hier ist es kühl und man ist doch froh, den Mantel mitgenommen zu haben. Ein kurzer Abstecher zum Kapitol. Die Luft ist klar und auf den Fotos ist der Himmel in einem kräftigen Blau, dass es schon fast unnatürlich wirkt. Noch schnell einen Espresso im Cafè der Kapitolinischen Museen mit der Aussichtsterrasse, von der man einen wunderschönen Blick auf das Teatro Marcello, das Ghetto und auf die Altstadt Roms hat. In solchen Momenten bin ich glücklich und würde mit nichts in der Welt tauschen wollen.
In der Nähe unseres Gästehauses gehen wir Abendessen. Auch hier sind wir Stammgäste und werden herzlich begrüßt. Keine Touristen als Gäste, höchstens einzelne Reisende aus dem Gästehaus. Der cameriere Roberto kennt uns und ohne zu bestellen steht vino bianco und acqua senza gas am Tisch. Ich liebe das italienische Essen und genieße jeden Bissen der phantastischen Antipasti. Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise. Ich werde nie verstehen, wie die Italiener so viel essen können. Diese Nacht schlafe ich etwas unruhig, es ist nicht das ungewohnte Bett oder die Umgebung, nein, es ist die Vorfreude auf die kommenden Tage, in denen ich eintauchen werde in den geschichtlichen und kulturellen Strudel dieser einzigartigen Stadt – R O M …
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