Roma relaxed 30.09. - 14.10.2006

Fortunata

Pontifex
Stammrömer
Rom 30.09.06 bis 14.10.06

Nach einem ruhigen Flug mit der dba landen wir 15 min zu früh in Fiumicino. Macht nix, dafür kommen unsere Koffer 20 min später. Die dba hat halt nur einen Slot gaaanz weit draußen gemietet, was aber den Vorteil hat, dass uns der Bus direkt bei den Kofferbändern absetzt und wir nicht ewig durch das riesige Terminal latschen müssen.

Der einige Tage vorher im Internet gebuchte Shuttle-Service für 35,- € funtioniert prima: am Ankunftsgate steht eine Reihe Männer in Anzügen mit Namensschilder Spalier. Man schreitet die Reihe ab als würde man eine Parade abnehmen, bis man seinen Namen findet. Die Fahrt ins Zentrum ist bequem und führt uns direkt vor 'unsere' Haustür. Nach kurzer Wartezeit erscheint auch der weibliche Keyholder und weist uns in die Wohnung ein. Netterweise überläßt sie uns sogar beide Schlüssel. Dies ist übrigens eine Büste aus dem Treppenhaus: Treppenhaus.jpg

Kurz darauf inspizieren wir die Dachterrasse, zu der eine entzückende Travertin(?)Treppe führt Treppe.jpg
- und sind überwältigt!!! Ca. 15 qm auf höchster Ebene der direkten Umgebung mit Blick auf die Engelsburg und St.Peter. S.Salvatore in Lauro liegt uns direkt gegenüber und selbst das Ungetüm des Palazzo Cavour ist durch die davor sichtbaren Platanen in seiner Wucht angenehm gemildert. Ein Traum! Jetzt musste nur noch das Wetter mithalten.

Terrasse 1 (450 x 338).jpg St.jpg Blick auf die Engelsburg von Terrasse aus.jpg

Während ich die Koffer auspacke, erledigt mein Mann die ersten Einkäufe, d.h. der Kühlschrank wird bis oben hin mit Getränken voll gestopft... Das erste Mittagessen gönnen wir uns im Tre Archi, nachdem man den 12 Uhr-Schuß vom Gianicolo überdeutlich vernehmen konnte. Anschließend genießen wir das erste Sonnebad auf unserer Terrasse. Ja, ich muss es leider sagen, viel mehr machen wir als erstes nicht, wir genießen die Stadt auf unsere Art: Viel Sonnenbaden, Musik hören, Aperol mit Orangensaft trinken auf der Terrasse und abends Freunde treffen und schön essen gehen. Denn abends sind wir immer in "unserer" Bar am Ende der Via dei Pettinari kurz vor der Ponte Sisto bei unserem langjährigen Freund und Baristas Saverio; und wie es der Zufall so will, ist natürlich auch wieder Professore Stan aus Florida in Rom, diesmal sogar mit seiner Schwester (die beiden sind irgendwo in den Achzigern, aber bewundernswert fit und frisch geblieben).

Es ist unter den römischen Jugendlichen immer noch oder sogar noch viel mehr Mode, am Wochenende wie die Heuschrecken über das Cenro Storico herzufallen und die Straßen und Plätze mit Getränken in der Hand zu bevölkern. Saverio verkauft Bierflaschen ohne Ende. Ein herrliches Gewusel, leider nicht ohne Nachteile: Die Verführung ist manchmal zu groß und Gelegenheit macht Diebe... Wenn die Kids in großen Wellen zu zwanzig und mehr hereingespült werden, geht doch ab und zu der Überblick verloren, wer schon gezahlt hat und wer nicht. Zur Sicherheit haben Saverio und seine Söhne schon eine provisorische Schranke an den Wochenenden installiert, welche eine übermäßige "Selbstbedienung" verhindert. Fürs erste verdrücken wir uns erst mal in die Osteria Romana (s.d.) um das dort übliche Fünf-Gänge-Menü zu zelebrieren...

Fortsetzung folgt...
 
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Hallo Fortunata!

Danke, für den ersten Teil deines Reiseberichtes. :)
Ihr hattet ja wirklich einen ganz tollen blick von der Dachterasse *Neid*. ;)

LG Trine!
 
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Hallo und Moin, Moin Fortunata!

VIELEN DANK :) für den ersten Teil Deines Berichtes - ich habe ihn sehr gerne gelesen und bin von der Aussicht auf "Eurer" Terasse begeistert ......

Ja, das ist der unbedingte Vorteil einer Ferienwohnung - man kann sich so richtig "häuslich" niederlassen und hat, gerade wenn man Rom schon etwas oder etwas beser kennt, das Gefühl dort wirklich eine zeitlang zu wohnen - ein schönes Gefühl !!!

Ich bin schon gespannt wie es weitergeht !!!


Gruß - Asterixinchen :)
 
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Hallo Fortunata,

das macht Lust auf mehr!

Gruß
Thorsten
 
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Ja, die Kontaktadresse würde mich auch mal interessieren. Ich war bisher immer nur im Hotel und möchte gerne mal in eine Wohnung. Und wenn dann sollte diese so schön zentral liegen und auch eine Terasse haben eben wie die, in der Ihr wart.
Ansonsten freue ich mich natürlich auch auf die Fortsetzung Deines Berichts. Wenigstens so könne wir daheimgebliebenen ein wenig unser fernweh mildern.

Gruß
Matthias
 
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Sonntag, 1.10.06

Lange ausschlafen und dann ab zum Pallaro lautet die Devise (s.d.). Signora Paola erkennt uns wie immer sofort wieder uns wir kriegen unseren 'Ehrentisch' draußen, ich sogar mit extra Holzstuhl statt Plastik (wobei der Kellner Paolas Ansinnen zuerst gründlich mißversteht und einen Kinderhochstuhl anschleppt :lol: ).

Nachmittags sonnenbaden; am Abend gondeln wir mit dem 116er Elektrobus über den Campo de'Fiori. Was für ein Gewühl! Wenn ich die Hand aus dem kleinen Fenster streckte, könnte ich so manche Bierflasche erobern... (Flucht wäre allerdinges schwierig, weil der Bus hier maximal Schritttempo erreicht...). Kurzer Stop bei Saverio für einen Aperitif, ich probiere meine erste Aqua mentha, sehr erfrischend. Über die Ponte Sisto wandern wir nach Trastevere. Wie haben wir die Brücke nicht schon erlebt: erst die wohl 20jährige Bau- bzw. Restaurationszeit, dann die plötzliche rasche Feritgstellung zum Giubileo. Anfangs noch sehr ruhig, spielte hier nur manchmal Zahnfleischbluter Murphy einsam sein Saxophon und sonstige "Wegelagerer" versuchten ihr Glück bei uns. Inzwischen tobt auf der Ponte Sisto so richtig der Bär. Denn auch in Trastevere ist der Bereich der Piazza Trilussa unter der Aqua Paola zu einem Jugend-Freilichttheater geworden.
 
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Hallo und Moin, Moin Fortunata!

ich sogar mit extra Holzstuhl statt Plastik (wobei der Kellner Paolas Ansinnen zuerst gründlich mißversteht und einen Kinderhochstuhl anschleppt :lol: ).
.... Deine Augen hätte ich gerne gesehen !!! 8O :lol: 8O :lol:


Gruß - Asterixinchen :)
 
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Montag, 2.10.06

Heute ist der Tag unserer Besichtigung der vatikanischen Nekropolen unter St. Peter. Den Petersplatz habe ich schon lange nicht mehr in seiner ganzen Schönheit gesehen, so auch heute: ewig diese gigantischen Stuhlfelder, abgeschirmt mit soliden Holzzäunen. Nicht einmal die Brunnen wollen angesichts dieser Tristesse sprudeln. Unmöglich, auch nur in die Nähe des Obelisken zu gelangen, um zu sehen, ob die Angabe im Illuminati-Buch stimmen...

Z.Zt. ist eine Art Einbahnverkehr einrerichtet, rechts vom Petersdom geht es rein, links kommen alle raus , so dass wir auf dem Weg zum Arco delle Campane erst mal als Geisterfahrer aufgehalten werden, aber uns nach Nennung des 'Paßwortes' bei der Schweizer Garde melden dürfen. Nachdem wir unsere Karten abgeholt haben sind wir zunächst überrascht, wie viele Leute aus dem kleinen Seiteneingang strömen, werden dort jetzt so große Gruppen in der Nekropole zugelassen? Dann dämmert es uns, dass dort jetzt der Ausgang aus den Papstgräbern ist. Die Zeit vertreiben wir uns mit der Beterachtung des ursprünglichen Standplatzes des Obelisken; sehr nett finde ich auch immer die wunderschöne goldene Plakette auf so etwas profanen wie den Mülleimern... Vatikanischer Mülleimer.jpg
Dies ist der ursprüngliche Standort des großen Obelisken vor St. Peter Alter Standort Obelisk im neronischen Circus.jpg Tafel Vatikan.jpg

Unsere Gruppe in deutscher Sprache ist angenehm klein (7 Leute) und wird von einem netten Schweizer Priesteramtskandidaten geleitet. Die Nekropole ist wie immer ein Erlebnis (die Öffnung der neu gefundenen Gräber unter den Vatikanischen Museen kam leider ganz knapp zu spät für uns..). Allerdings fehlt bei der Führung nun ein Teil - früher konnte man die Mausoleen m.E. auch von oben betrachten, na wird schon einen Grund haben, vielleicht auch einen statischen. Aber kann man sich trotzdem sehr gut vorstellen, wie es wohl früher an der Via Appia Antica ausgesehen haben mag: Ein richtiges kleines Dorf entlang der Straße mit mehr oder weniger großen Steinhäuschen, in bzw. auf denen zu verschiedenen Zeitpunkten immer wieder Familienfeste zu Ehren der Toten statfanden, inklusive Verköstigung letzterer (indem man Speis und Trank in extra dafür vorgesehene Öffnungen in den Sarkophagen und Urnen gab). Die Architektur und Geschichte des Petrusgrabes selbst ist dagegen so wirr und seltsam, dass sie nach den Gesetzen der Exegese eigentlich nur wahr sein kann...
 
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Hallo und Moin, Moin Fortunata!

Sehr schön - DANKE !!! :) .... auch für die Bilder!!!

Die Architektur und Geschichte des Petrusgrabes selbst ist dagegen so wirr und seltsam, dass sie nach den Gesetzen der Exegese eigentlich nur wahr sein kann...
.... dabei fällt mir gerade ein .... hast Du eigentlich das Buch "Der erste Papst" zurückergattern können ???


Gruß - Asterixinchen :)
 
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Hallo und Moin, Moin Fortunata!

aadrien.gif
.... ich drücke Dir die Daumen ... vielleicht hilft das ja ein wenig bei der Schnelligkeit der "Übergabe" !!!


Gruß - Asterixinchen :)
 
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Hallo Fortunata,
schön, dein Reisebericht aus der Romprofiperspektive:) . Es hat schon was für sich, wenn man, so wie ihr, die Stadt der Städte so als vertrautes Territorium betrachten kann.
Die Nekropolen muss ich auch dringend persönlich in Augenschein nehmen, hört sich sehr interessant an:nod: .
Ich freue mich auf die Fortsetzungen.

Gruß gengarde
 
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Donnerstag, 05.10.06

Heute gibt es mal etwas neues: Zum ersten Mal besuchen wir den Palazzo Farnese. Erbaut von Antonio da Sangallo d. jüng. und umgebaut von Michelangelo ist er nun Sitz der französischen Botschaft (ob der Pachtvertrag wirklich bald ausläuft:roll: ?). Die Anmeldung via E-Mail war übrigens überraschend problemlos. Leider wird in der eigentlich als italienisch angebotenen Führung doch sehr viel französisch gesprochen (v.a. weil ein Klugsch.... die Führerin immer wieder in ein Gespräch verwickelt), mein Schulfranzösisch aber leider nichts mehr hergibt. Naja, als wir durch den Innenhof den rückwärtigen Garten betreten, werden wir erst mal stilgerecht von einem Windspiel begrüßt. Sie ist aber durch unser Auftauchen eher irritiert und bellt uns an. In den Saal mit der fantastischen Decke kommen wir leider nicht, Fotos sind auch nicht erlaubt. Wirklich faszinierend ist die Galerie im 1. Stock mit fantastischen, Wandmalereien (Triumph des Bacchus), dafür lohnt sich der Besuch dann doch!
 
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Sonntag, 08.10.06

Heute ist Geburtstags- und Hochzeitstag, das muss gefeiert werden! Da Saverio normalerweise Sonntags frei hatte (und wir letztes Jahr ganz wunderbar bei ihm zuhause getafelt haben), ergreifen wir die Gelegenheit und laden ihn und die Familie zum Essen ein, zusammen mit den beiden Amerikanern. Zum Glück können sich zumindest er und seine Frau loseisen, die Jungs schmeissen so lange den Laden, und so verbringen wir ein vergnügliches Mittagessen beim Pallaro. Ein wunderbares Erlebnis, Italiener zum Essen auszuführen! Man merkt einfach, dass ihnen das Essen viel bedeutet und gemeinsame Mahlzeiten heilig sind.
Geburtstag.jpg

Am Abend bekommen wir sogar noch ein Geschenk von den Söhnen, einen Sambuca Romana, für die "langen kalten Winterabende in München". Manchmal lohnt es sich also, über unser Wetter zu jammern; wer konnte schon ahnen, dass wir im November 20 ° C haben würden?
 
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Dienstag, 10.10.06
Ausflug zur Via Appia Antica! Da der Circo Massenzio schon kurz nach Mittag schließt, stehen wir auch mal früh auf. Wie immer steigen wir an der Catacombe S. Sebastiano aus. Ein bißchen wundern wir uns, dass dort so viele Leute stehen, aber nicht in unseren 118ner einsteigen. Warten die alle auf den kleinen Archeobus? Na dann viel Spaß! Kurz darauf klärt sich das Rätsel: der von mir schon tot geglaubte Archeobus ist gewaltig gewachsen! Archeobus 2.jpg Archeobus 1,1 (350 x 263).jpg

Vorbei an dem Gartenzenter,Gartenzenter.jpg das Marco Lodolli in seinem Buch "Inseln in Rom" beschreibt (und in dem man übrigens wirklich gut essen kann) schlendern wir zur Cecilia Metella. Dort gegenüber finden wir neben dem Nasone einen abgelegten Kangaroo-Bag, die zwei, denen wir nachrufen, verneinen den Besitz. Nach kurzer Untersuchung steht fest: da ist wirklich alles drin, was man als Touri im schlimmsten Fall verlieren kann! Vom tchechischen Paßbild lacht uns ein junger Mann entgegen, der neben seinem Handy auch seinen Bungalow-Schlüssel vom Campingplatz im Bag verstaut hat. Wir suchen nicht weiter, ab wahrscheinlich steckten auch noch die Reiseschecks mit drin.... Jetzt ist guter Rat teuer. Was genau sollen wir machen? Zur Polizei bringen? Carabinieri?? Gibt es überhaupt ein Fundbüro in Rom? Mit nach Hause nehmen und mit der Post schicken? Sein Campingplatz ist draußen in Ostia, von hier aus ein ewig weiter Weg... Aber wir haben nun mal die Verantwortung übernommen, also beschließen wir erst mal, den Fund einfach noch ein Weilchen zu 'bewachen' - und siehe da, keine drei Minuten später kommt ein junger Mann mit hängender Zunge die Appia entlang gerannt... Man konnte richtig sehen, wie ihm drei Tonnen Steine vom Herzen fielen, als er uns bei seiner unversehrten Tasche sah!!!! Ich war auch total froh, dass es so gut ausgegangen ist. Er bedankte sich dann tausend mal bei uns, wir hatten kaum eine Chance, ihm zu sagen, dass wir ja gar nicht so viel getan hatten, ausser halt den Fund unter unsere Fittiche zu nehmen.

Ein Stück weiter in der wunderbaren Bar an der Haltestelle des 660 fragt man uns bei der Bestellung, ob wir denn in Italien leben würden, weil wir so oft kämen... Tja, schön wär's ja!!! Zurück fahren wir dann mit dem Bus 660 bis Colli Albani, von dort weiter mit 87er. Unterwegs hat man nochmal einen tollen Ausblick auf die Campana Rom Herbst 2006 123 (400 x 300).jpg Auf dem Rückweg sehe ich wenigstens auch mal das Kolosseum :blush:
 
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Fazit:
Die übrigen Tage sind wir entweder nur gebummelt oder haben auf unserer Terrasse gepicknickt, nicht zuletzt wegen meinen Knieproblemen konnten wir nicht so ein volles Programm wie die meisten von euch durchziehen - aber glaubt mir, so erholt bin ich selten aus einem Urlaub zurück gekommen!!!! ;)

LG
Fortunata
 
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Hallo und Moin, Moin Fortunata!

VIELEN, VIELEN DANK :) für Deine Berichte! Gerne, sehr gerne habe ich sie gelesen und bekomme eine furchtbare Sehnsucht nach Rom .......


Gruß - Asterixinchen :) , die sich auch für die Bilder bedanken möchte
 
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