Rom "zwischen den Jahren" 2007

Vielen Dank, Ulf für deine Erzählungen und die Fotos.

Ist Rom nicht einfach nur sensationell?

Bitte schreibe schnell an der Fortsetzung, damit ich mich für Sonntag in Stimmung lesen kann.:D
 
Ein wunderbarer Bericht!!!!!:thumbup: :thumbup: :thumbup: Ich bin zurückversetzt in unsere schöne Zeit in Rom Anfang November 2007!

......und der blaue Himmel!!!!!! 8) 8) 8)


Gruß
Anna :lol:
 
Ulf,

der 2. Teil hält, was der erste versprochen hat :nod:

Ganz schön mutig, so lange mit der Polizistin zu flirten, wo die eigene Frau doch nebendran steht 8O

Bin gespannt, wie es weiter geht :D
patta
 
patta schrieb:
der 2. Teil hält, was der erste versprochen hat
Danke! Ich bemühe mich halt... Vgl. weiter oben...;)

patta schrieb:
Ganz schön mutig, so lange mit der Polizistin zu flirten, wo die eigene Frau doch nebendran steht
Nun, es war ja nicht so lange und doch eher ein Experiment:roll:. So wie man etwa versucht, einen der englischen Bärenfellwächter vor Buckingham Palace aus der Contenance zu bringen...

sira schrieb:
Bitte schreibe schnell an der Fortsetzung, damit ich mich für Sonntag in Stimmung lesen kann.
patta schrieb:
Bin gespannt, wie es weiter geht
Bitte um Geduld bis morgen. Am späteren Nachmittag geht es wohl weiter.

Schönen Gruß
Ulf
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und Moin, Moin Ulf!

DANKE :thumbup: :thumbup: :thumbup: auch für diesen Teil Deines Berichtes ... wieder habe ich begeistert gelesen und auch ich freue mich sehr auf die Fortsetzung !!!


Gruß - Asterixinchen :)
 
Hallo Ulf,
ich danke Dir, für Deinen wunderschönen Rom-Reisebericht! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung! :nod:
Leider muss ich gestehen, dass der Tipp mit dem Tazzo d'Oro leider nicht von mir ist. Aber von wem auch immer, dankeschön, ich werde ihn im Februar auf jeden Fall wahrnehmen.

Liebe Grüße,
Susannah
 
3. Tag: 28. Dezember 2007

Wieder begann der Tag schon vor dem Frühstück mit einem Blick von der Dachterrasse unserer Pension. Eine Aufnahme davon habe ich ja schon weiter oben eingestellt. An dieser Aussicht konnten wir uns nicht satt sehen. Nach dem Frühstück, das man eher als Imbiß bezeichnen sollte, begann dann die schon im letzten Bericht angekündigte Odyssee... Sie hatte den Namen "Roma Pass" und muß hier zur Erheiterung aller Romkenner und als Hilfe für alle Romneulinge in epischer Breite erzählt werden.

Der Tag war ja in unserem Plan für das antike Rom reserviert. Wir wollten zuerst zum Colosseum, dann zum Palatin, zum Forum Romanum und zu den Kapitolinischen Museen. Und da ich in diesem Forum so viel Wundersames über die "Sesam-öffne-Dich"-Funktion des Roma Passes gehört hatte, wir auch vorhatten, mit der Metro A von der Station Ottaviano St. Pietro bis Termini und von dort mit der Metro B bis Colosseo zu fahren, rechnete sich der Erwerb dieser Touristenkarte wohl. Ich hatte auch noch die Berichte im Forum im Hinterkopf, daß es unter Umständen nicht so einfach sein könnte, den Pass in der Stadt zu kaufen, und so frug ich (wieder als ein Experiment) unseren jungen Pensionswirt, wo es denn in der Nähe den Roma Pass gäbe. Die Antwort war: am Zeitschriftenstand an der Piazza del Risorgimento. Innerlich zog ich eine Augenbraue hoch, bedankte mich überschwenglich für die Auskunft und schaute schnell noch mal hier bei den Reisetips nach:

Erhältlich sind der Roma Pass und der Roma & Più-Pass in allen beteiligten Museen und archäologischen Stätten sowie in den Informationszentren des Fremdenverkehrsamtes der Stadt Rom. Auch an den ATAC-Schaltern in den Stationen Ottaviano, Lepanto, Anagnina, Ponte Manmmolo und EUR Fermi sollte der Roma Pass inzwischen erhältlich sein.
Also ging es gleich unter Umgehung des Zeitschriftenstandes zur Station Ottaviano St. Pietro, die wenigen Schritte in den Untergrund und zum ATAC-Schalter, an dem eine freundliche Angestellte saß, die vor sich einen Flyer mit der Roma Pass-Werbung liegen hatte! Hier konnten wir nicht verkehrt sein!! Als ich jedoch meinem Wunsch Ausdruck verlieh, zwei Roma Pässe kaufen zu wollen, bekam ich nur ein Kopfschütteln zur Antwort und die Auskunft, daß es diese Pässe hier nicht gäbe. Ich deutete zaghaft auf den Flyer. Keine Reaktion. Auf die nächste Frage, wo es denn in dieser Stadt den Pass zu kaufen gäbe, kam das Wort "Termini" über die Lippen dieser hilfsbereiten ATAC-Mitarbeiterin. Das hatte ich mir aber schon selbst gedacht, kaufte schnell noch, auf daß der Aufenthalt vor diesem Schalter nicht ganz nutzlos bliebe und uns die ATACerin in guter Erinnerung behielte, zwei Einzelfahrscheine und drehte mich schon in Richtung Abgang zu den Metrogleisen. Meine Frau war da nicht so schnell, denn sie sah noch, daß der Roma Pass-Flyer in sekundenschnelle vom Tisch des ATAC-Schalters verschwand...

So fuhren wir mit der Metro A nach Termini, stiegen aus und stießen sofort auf den nächsten ATAC-Schalter. Im Hintergrund des Schalterraumes prangte ein Werbeplakat - für den Roma Pass! Hier konnten wir nicht verkehrt sein! Vor dem Schalter hatte sich eine kleine Schlange aufgebaut, weil Römerinnen und Römer offenbar am Monatsende neue Monatskarten oder am Jahresende gar neue Jahreskarten kauften, was mit Hilfe eines unförmig großen, handschriftlich auszufüllenden Formulars zu geschehen schien. Jedenfalls dauerte es eine gute Weile, bis wir vor dem Glasfenster des Schalters standen und wieder unsere Sehnsucht nach zwei Roma Pässen kundtaten. Da hörten wir dann das Wort "Ausverkauft", erst freundlich, dann auf meine verdutzte Nachfrage "ausverkauft?" nochmals und dieses Mal deutlich ungehaltener. Ich wagte noch zu fragen, wo es denn dieses seltene und offenbar nur den Eingeweihten zugängliche Ticket gäbe, und bekam den Hinweis - auf den Zeitschriftenstand nebenan. Sollte gar unser Pensionswirt den einzig richtigen Hinweis gegeben haben? Sollten damit etwa alle Informationen hinsichtlich des Roma Passes in den Reisetips von Roma-antiqua neu zu schreiben, mindestens doch aber zu ergänzen sein? Unsere Neugier war jedenfalls geweckt und wir gingen energischen Schrittes auf den Zeitschriftenstand zu, an dem wir die freundlich vorgetragene Auskunft erhielten, daß es hier den Roma Pass noch nie gegeben hätte und wir es unbedingt an Gleis 24 versuchen sollten. Meiner Frau standen bereits zwei große Fragezeichen in den Augen. Ich aber wußte aus dem Forum, daß mit "Gleis 24" nur das Informationszentrum des Fremdenverkehrsamtes der Stadt Rom gemeint sein könnte. Gleichsam doch die Quelle und die Urheberin des Roma Passes. Also ad fontes!

Als wir uns auf den langen, scheinbar nicht enden wollenden Marsch zu Gleis 24 begaben, kam mir die Idee, daß die Geschichte vom Erwerb der Roma Pässe hier im Forum nur und einzig angemessen 'kafkaesk' zu beschreiben sein würde. Auch das Informationszentrum war nämlich nicht so leicht zu finden, weil wir an Gleis 24 erst außen entlang gingen, bis wir merkten, daß sich hinter der von uns abgeschrittenen Wand offenbar das zentrale Reisezentrum von Termini befand. Entdeckt und hinein! Von den vielen Schaltern wurde der ausgewählt, an dem die kürzeste Schlange stand, und nach wenigen Minuten konnten wir wieder unsere Begierde nach zwei Roma Pässen aussprechen. Was dann geschah, nahm uns den Atem. Die Mitarbeiterin erhob sich, ging an die hintere Schrankwand, öffnete diese, entnahm dieser, unseren Augen noch unsichtbar, etwas, kam zurück an den Schalter und legte mit dem bezauberndsten Lächeln, als sei es das Selbstverständichste von der Welt, zwei Roma Pässe vor uns hin. Schnell, ehe sie es sich anders überlegen konnte, bezahlte ich sie. Glücklich, beseelt und von inneren Wonneschauern durchrieselt, waren wir im Besitz der Pässe! Nun galt es nur noch, das Siegel zu erbrechen, die Plastikkärtchen und die beiden Nahverkehrstickets mit unseren Namen zu versehen, um dann zum Eingang zur Metro B zu gehen. Inzwischen war es kurz nach 10 Uhr geworden. Der Kauf der Pässe hatte uns also eine gute Stunde gekostet und wir konnten uns denken, welcher Andrang bereits am Colosseum herrschen würde.

Worauf wir nicht gefaßt waren, war, daß wir gleich nach dem Ausgang aus der Metrostation Colosseo direkt vor dem Colosseum stehen würden. Vor uns ging ein Jugendgruppe, die bei dem Anblick so abrupt stehen blieb und unisono "Ahs" und "Ohs" ausstieß, daß wir fast auf diese Gruppe aufgelaufen wären. Es ist schon eine grandiose Inszenierung, den Ausgang der Metrostation so zu legen, daß man nicht erst noch um ein paar Häuser herumlaufen muß, sondern gleich vor dieser Mutter allen Weltkulturerbens steht. Noch grandioser gestaltete sich dann unser Eintritt in die Arena, da wir natürlich an allen enormen Schlangen vorbeilaufen konnten, um durch den speziellen Roma Pass-Eingang hineinzugelangen. Da hatte sich der Zeitverlust beim Kauf der Pässe schon mehr als ausgeglichen.

Wir sind dann ungefähr eine gute Stunde im Colosseum gewesen und haben versucht, uns anhand unserer Reiseführer dessen Geschichte zu vergegenwärtigen. Darf man der Auskunft des hochgeschätzten Herbert Rosendorfer glauben, daß dort keine Christenverfolgungen stattfanden? - Um den Bericht aufzulockern, setze ich ein Bild hier ein, wie bei der Engelsburg geht es natürlich nicht um das allbekannte Gebäude, sondern einzig und allein um die Himmelsbläue an einem 28. Dezember (ich versichere, nicht retuschiert zu haben):


Nach dem Colosseum umrundeten wir den Konstantinsbogen und wandten uns zum Forum Romanum, an dessen Beginn wir am Titusbogen in Richtung Palatin abbogen. Da gab es dann allerdings doch wieder eine kleine Wartezeit, da wir uns in die normale Kassenschlange einreihen mußten, um aufgrund unserer Pässe die kostenlosen Eintrittskarten für den Palatin zu bekommen. Als das geschehen war, standen wir in der nächsten Schlange, an deren Ende eine junge Frau die Eintrittkarten - mit einem Kugelschreiberstrich entwertete... Nun, dies ließe sich doch wohl besser organisieren, oder? Immerhin hat der Roma Pass ja einen Barcode, mit dessen Hilfe man den Eintritt für seine Besitzer doch auch schnell und rationell mit einem Lesegerät bewältigen könnte.

Wir stiegen schließlich die Treppenanlage zu den Farnesischen Gärten hinauf, hielten uns zunächst rechts, um von einer kleinen Aussichtsterrasse auf das Forum, die Rückseite des Senatorenpalastes und, nun ja, der "Schreibmaschine" hinabzuschauen,


und durchstreiften dann wieder für eine gute Stunde den Palatin. Hier will ich doch etwas anmerken, was mir kurze Zeit später auch auf dem Forum Romanum aufgefallen ist: Nirgends gab es auch nur das kleinste erklärende Hinweisschild, so daß uns trotz der Lageskizzen in den Reiseführern die Orientierung nicht immer ganz leicht fiel. Bei den größeren Monumenten gelang dies noch ganz gut. Wenn man aber nur vor den Resten von Grundmauern stand, hätten solche kleinen Hinweistäfelchen gut geholfen.

Herabgekommen vom Palatin, ging es dann inmitten einer ziemlich großen Menschenmenge in Richtung Kapitolinische Museen durch das Forum Romanum.


Das mag dann auch wieder ungefähr eine Stunde gedauert haben und wir merkten langsam, daß wir, wohl wirklich zum ersten Mal, völlig unversorgt mit Mineralwasser und kleinen Stärkungsmitteln unterwegs waren. An der Treppenanlage zu den Kapitolinischen Museen meldete sich dann auch prompt so etwas, was die Radfahrer einen "Hungerast" nennen, und wir stießen alle Warnungen in den Wind und kauften Wasser und Gebäck an einem der Verkaufwagen. Im Gegensatz zu unserer teuer erkauften Pause am Vatikan fand ich die Preise an dieser Stelle gar nicht einmal so unverschämt. Jedenfalls hatten wir eine besonnte Erholungspause auf den Stufen der Kirche SS. Luca e Martina.

Danach ging es (dank Roma Pass wieder ohne Eintrittsgebühr) in die Kapitolinischen Museen, wo ein Déjà-vu-Erlebnis nach dem anderen uns erwartete, kannte man doch so viele der Exponate aus vielfältigsten Abbildungen in unterschiedlichsten Zusammenhängen. Bevor wir uns aber diesem Genuß hingaben, gelüstete uns nach landestypischem Heißgetränk auf der Dachterrasse (auch ein Tip, den ich diesem Forum verdanke), wo ein beheiztes, durchsichtiges Zelt aufgebaut war, so daß man sich beim Espresso an der Aussicht erfreuen konnte:


In den Sammlungen waren wir gute zwei Stunden und wohl wie alle, die nicht ganz unvorbereitet dieses Museum betreten, erfreut und beglückt, einmal vor dem Original der Kapitolinischen Wölfin oder des Dornausziehers, des Reiterstandbildes Marc Aurels, der Kapitolinischen Venus oder auch der Cicero-Büste zu stehen (um anderes gar nicht erst aufzuzählen). Verwundert hat mich, daß man das alles, wenn auch natürlich ohne Blitz und ohne Stativ, photographieren durfte. Ich wage es einmal, eine Aufnahme des Dornausziehers hier einzusetzen, auch wenn es vielleicht urheberrechtlich heikel ist. Ich vertraue aber darauf, daß ein Mod eingreifen wird, falls das Bild hier nicht erscheinen darf:


Nach den Museen war der Nachmittag schon wieder etwas fortgeschritten, eine kurze Nachfrage bei meiner Frau ergab aber noch (!) die Auskunft, daß des Tatendranges momentan kein Ende sein sollte. Also bummelten wir Richtung Altstadt, kehrten für Espresso und Schokolade wieder bei Tazza d'Oro ein, um dann zum guten Schluß auch noch zur Spanischen Treppe zu gehen, die wir beim gestrigen Altstadtbummel ausgelassen hatten. Der Eindruck dort war, wenn ich ehrlich bin, nicht besonders nachhaltig. Die Kirche S. Trinità dei Monti war eingerüstet, der vor Menschen überfüllte Platz lag selbst schon völlig im Schatten, nur die Kirchtürme waren noch sonnenbeglänzt. Wahrscheinlich sollte man das im Frühling, Sommer oder Herbst sehen.

Unvorsichtigerweise ignorierten wir das Hinweisschild auf die Metrostation und wandten uns für den Rückweg zur Via Condotti. Gibt es sonstwo auf der Welt eine vergleichbare Ansammlung an Luxusläden auf so engem Raum? Unsere Schwellenangst haben wir, es sei gestanden!, bei Ferrari überwunden, schien uns dort doch ein Ort zu sein, eine Art Mitbringsel zu erstehen. Wir haben davon Abstand genommen...

Am Augustusmausoleum und der Ara Pacis Augustae vorbei und über den Ponte Cavour gelangten wir wieder in die Nähe unserer Pension. Mittlerweile wurde meiner Frau jeder Schritt mehr als sauer und auch ich gestehe, daß ich an die Grenzen der Kondition gelangt war. Kaum nahm ich aus den Augenwinkeln auf der Piazza Cavour noch die Enoteca Constantini wahr, unterließ es aber, meine Frau, die mit fortdauerndem Liebesentzug bei noch weiter andauernder Anstrengung drohte, auf diese Einkaufsmöglichkeit für allerlei Olivenöle hinzuweisen. Wir waren froh, die Pension schließlich erreicht zu haben, um uns vor dem Abendessen noch eineinhalb Stunden ausruhen zu können.

Für das Abendessen folgten wir an diesem Tag einem Tip unseres Pensionswirtes. Ich dachte, da könnte ich vielleicht auch für die wirklich unbezahlbare Restaurantliste in diesem Forum einen Beitrag leisten. Nun, das Lokal La Griglietta in der Via Germanico 170c können wir mit Einschränkungen empfehlen. Es ist absolut kein Touristenlokal, was wir als sehr positiv empfanden. Auch die Antipasti und meine Tortellini in brodo waren vorzüglich wie auch das Hauptgericht meiner Frau (Pasta). Ich hatte mir aber ein Fleischgericht bestellt, was dem Namen des Lokals, zumindest an diesem Tag keine Ehre machte.

Nach dem Abendessen gab es dann den inzwischen obligatorischen Spaziergang zum Petersplatz (ja, die beiden Fenster waren noch erleuchtet...), bevor wir wirklich erschöpft und müde den Schlaf suchten. Am nächsten Tag sollten wir einen Straßenzug Roms besonders intensiv kennenlernen...

[ist fortzusetzen, zu ergänzen und zu korrigieren]
 
Zuletzt bearbeitet:
Ulf,
da seid Ihr ja ganz schon herumgekommen an diesem Tag :nod:
Hab vieles wiedererkannt (den blauen Himmel natürlich nicht :twisted: )
Das Bild vom Dornauszieher darfst Du natürlich einstellen, ebenso wie das vom Kolosseum u.a.
Die Roma Pass-Story ist schön, zeigt sie doch auch, dass man als Verkäufer Rechte hat. Zum Beispiel das Recht, keine zu verkaufen :D

Natürlich freu ich mich auf weiteres von Dir :nod:
patta
 
Hallo patta,

wenn ich es recht sehe, steige ich mit dieser Antwort in der Ämterlaufbahn eine Stufe höher:proud:. Vielen Dank also, daß Du mich zu diesen Zeilen ermunterst!

Daß man Bilder von architektonischen Monumenten einstellen darf, ist klar. Museumsexponate sind aber sicher urheberrechtlich anders geschützt und wenn ich ein Bild des Dornausziehers hier einsetze, ist das eben kein privater Gebrauch des Bildes mehr. Ich mach es gleich trotzdem noch, weil es ein schönes Bild ist und weil der Dornauszieher ja auch in der deutschen Literatur des 20. Jahrhunderts eine gewisse, wenn auch durchaus heikle Rolle spielt. [Na, schon wieder ein Rätselspiel:lol:]

Ja, die Roma Pass-Story mußte sein. Ich hab sie spätestens nach der zweiten Abfuhr am ATAC-Schalter auch sehr genossen.

Schönen Gruß
Ulf
 
Hallo und Moin, Moin Ulf!

wenn ich es recht sehe, steige ich mit dieser Antwort in der Ämterlaufbahn eine Stufe höher:proud:.

.... ja DAS tust Du .... also:


24.gif


HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
ZUR
BEFÖRDERUNG





Also ich glaube nicht, dass es verboten ist Museumsexponate als eigenes Bild hier einzusetzen .... dann würde ich ( und andere ) schon sonstwo "einsitzen" ......




VIELEN DANK auch für diesen Teil Deines Berichtes ... ich habe ihn wieder sehr gerne gelesen und Euch auf der Suche nach dem Roma - Pass begleitet .....



Ja, ja ..... das "klassische Rom" ..... ich "liebe" es :!:



Gruß - Asterixinchen :)
 
Hallo Ulf,

vielen Dank für Deinen spannenden, lebendigen und amusanten Reisebericht. (Schon nach beim Lesen des ersten Teils geht mir das Bild der Opernsängerin auf dem Trampolin nicht mehr aus dem Kopf! Ich habe mich bei der Vorstellung köstlich amüsiert!:lol:)

Vielleicht kann ich etwas zu der Ehrenrettung Eures Pensionswirtes beitragen. Am Ende des Corso del Rinascimento am Übergang zur Via di S. Agostino ist eine Piazza di Cinque Lune. Dort ist eine Tourismusbüro, in dem es den Roma-Pass gibt. Vielleicht hat er das gemeint ......!:roll:

Wäre aber schade gewesen, Ihr hättet den Pass dort gekauft, denn dann hätten wir ja Deine grandiosen Ausführungen nicht genissen können.

Ich freu mich schon auf die Fortsetzung!

Liebe Grüße
Lara
 
Hallo Ulf,

vielen Dank, für den 3. Tag Deines Reiseberichts.
Von der Fußlahmheit konnten wir auch ein Liedchen singen. Irgendwann geht es dann einfach nicht mehr und jeder Schritt wird zur Qual. :roll: :?
Eure Odyssee, auf der Suche nach den begehrten Roma-Pässen, habe ich mit Spannung verfolgt. Habt Ihr nicht in der Nähe des Petersdoms gewohnt? Wenn man vor der Engelburg steht und nach links schaut, sieht man einen kleinen grünen Pavilion, dort kann man sie auch erwerben. :nod:

Ich freue mich schon auf Deine Fortsetzung! :nod:

Liebe Grüße,
Susannah
 
Lara schrieb:
Wäre aber schade gewesen, Ihr hättet den Pass dort gekauft, denn dann hätten wir ja Deine grandiosen Ausführungen nicht genießen können.
So ist es! Wir wollen im nachhinein die Odyssee auch nicht missen. Es wäre sonst ja auch alles viel zu glatt gegangen.

Susannah schrieb:
Von der Fußlahmheit konnten wir auch ein Liedchen singen. Irgendwann geht es dann einfach nicht mehr und jeder Schritt wird zur Qual.
Man merkt es in Rom aber viel zu spät, daß man seine Grenzen erreicht hat.

sira schrieb:
anfuehrung.gif

Zitat von Susannah
Wenn man vor der Engelburg steht und nach links schaut, sieht man einen kleinen grünen Pavilion, dort kann man sie auch erwerben. :nod:


Nein, da leider auch nicht....:lol:, die haben mich damals in die Engelsburg geschickt!
Ja, da gilt der Pass ja auch und dann müßte es ihn dort bei der Kasse des Museo Nazionale di Castel Sant'Angelo auch geben. (Guter Tip fürs nächste Mal.)
 
Ja, da gilt der Pass ja auch und dann müßte es ihn dort bei der Kasse des Museo Nazionale di Castel Sant'Angelo auch geben. (Guter Tip fürs nächste Mal.)

Richtig, Ulf! An der Kasse der Engelburg, kann man den Roma-Pass auch kaufen. Aber wie ich schon bei "Abgebogen" geschrieben habe, sind sie auch in dem kleinen grünen Pavilion, links von der Engelsburg, erhältlich. Sira hatte wahrscheinlich Pech, dass sie ausverkauft waren. Das kommt schon mal vor. Wir haben sie dort bei jedem unserer Rombesuche gekauft.
 
4. Tag: 29. Dezember 2007

Wieder begann der Tag auf der Dachterrasse der Pension. Die Kuppel des Petersdomes grüßte herüber. Der Tag konnte beginnen. Wir wollten endlich in die Vatikanischen Museen!

Nach dem Frühstück fanden wir uns statt dessen kurz vor 9 Uhr erst einmal auf der Straße wieder. Die Schlange vor dem Eingang zu den MV endete an der Straßenecke Via di Porta Angelica / Viale Bastioni di Michelangelo:


Für die nächsten zwei Stunden fügten wir uns in unser Schicksal. Abwechselnd verließ einer von uns ab und zu die Schlange, um sich an einem Espresso zu wärmen. Sonst vertrieben wir uns die Zeit damit, fliegende Händler zu beobachten, die fluchtartig in Richtung Piazza del Risorgimento Reißaus nahmen, als die Guardia di Finanza kam, oder aber eine Fußbodenplatte nach der nächsten genau unter die Lupe zu nehmen. Eine kleine Ablenkung bot ein offenbar neues Tor in den Vatikanischen Mauern, das dem Jubiläum des ersten Pontifikatjahres Bendedikt XVI. gewidmet ist:


Ein Ende der Schlange war überhaupt nicht abzusehen:


Vor allem wußten wir als Romneulinge ja gar nicht, wie weit sich die Warteschlange nach der nächsten Straßenbiegung an der Viale Vaticano noch hinziehen würde. Zwischendurch haben wir natürlich auch die diversen Angebote junger Leute abgelehnt, uns für je 45 € zu einem Eintritt in die MV ohne Wartezeit und mit einer dreistündigen englischsprachigen Führung zu verhelfen. Ich kannte schließlich den normalen Einrittspreis und wußte, daß es deutschsprachige Audioguides geben würde (die sich dann auch als sehr gute Verständnishilfe herausstellen würden: knappe und präzise Erläuterungen ohne das manchmal aus anderen Museen oder Ausstellungen bekannte endlose Gerede).

An der Ecke zur Viale Vaticano angekommen, ging es dann ziemlich rasch zum Eingang und in die MV hinein. Die Eintrittskarten (für noch 13 €, ab 2008 14 €) waren schnell gekauft und ebenfalls die beiden Audioguides für 4 € (für die man zustätzlich den Personalausweis als Pfand hinterlegen mußte). Den Eintrittspreis fanden wir übrigens mehr als angemessen. (In Berlin zahlt man mittlerweile auf der Museumsinsel 8 € je Haus, fürs Pergamonmuseum 10 €, oder aber 19 € für eine Dreitageskarte für alle Museen der Staatlichen Museen zu Berlin.)

Ich verzichte in diesem Bericht auf eine ausführliche Beschreibung unserer Wanderungen durch die MV. Das muß denn doch jeder und jede selbst erlebt haben. Ich will nur anmerken, daß wir überrascht waren, so wenig Aufsichtspersonal gesehen zu haben. Ich hätte nicht erwartet, daß man so frei und ohne direkte Aufsicht direkt vor die Laokoon-Gruppe oder den Apoll von Belvedere treten konnte. Alle, die die MV nicht kennen, sollten sich natürlich auch darauf einstellen, daß man in einem unübersehbaren Pulk von Besuchern der Einbahnstraße durch die verschiedenen Einzelmuseen bis zur Sixtinischen Kapelle folgt. Besonders bei den Stanzen des Raffael machte sich das dann störend bemerkbar, weil kaum die Ruhe blieb, sich die einzelnen Fresken genau anzusehen und sich die jeweiligen Bildprogramme zu vergegenwärtigen. Bleibt zu hoffen, daß die ab Januar erweiterten [thread=2113]Öffnungszeiten der MV[/thread] zur Entzerrung und Entspannung beitragen.

Je weiter man in die MV vorgedrungen ist, desto mehr steigt natürlich die Spannung auf die Sixtinische Kapelle. Kurz vorher wird man aber aus der ganzen Schwelgerei in alter Kunst und für die ganz überwältigende Gestaltung der Räume und Raumfluchten in die Moderne gerissen, denn man kommt automatisch durch die Sammlung moderner religiöser Kunst, die Papst Paul VI. in die MV integrieren ließ. Man konnte bemerken, daß sich kaum jemand für diesen Teil der MV interessierte. Die Exponate sind auch von recht unterschiedlicher Qualität, aber wenn man genau hinschaut, entdeckt man z.B. Gemälde von Dali und Emil Nolde. Und ein Bild, daß ich hierher setze, weil ich es in den VM nicht erwartet habe:

Francis Bacon (1909-1992): Innozenz X. nach Velázquez (Studie)

Durch eine kleine Tür in der Stirnwand kommt man schließlich in die Sixtinische Kapelle. Wir hatten Glück, denn wir konnten uns einigermaßen bewegen (wenn man auch keine Chance hatte, sich langgestreckt auf den Boden zu legen, um die Deckenfresken zu studieren). Vor der Abreise hatte ich für diesen Ort unser Opernglas eingepackt, das jetzt wirklich gute Dienste leistete. So kam man dem Jüngsten Gericht etwas näher und auch (auf die Gefahr der Nackenversteifung) den Deckenfresken.

Nebenbei bemerkt: Haben die MV bei der Restaurierung der Sixtina auch eine moderne Klimaanlage eingebaut? Bei den Menschenmassen, die da Tag für Tag durchgeschleust werden, müssen die Fresken doch Schaden nehmen.

Kurz nach 11 Uhr hatten wir die MV betreten, kurz nach 15 Uhr tappten wir erschöpft in die Cafeteria am Ausgang, um uns etwas zu stärken. Da dann unsere Pension so schön nah war, gab es nach dem langen Stehen in der Warteschlange und dem langsamen Gehen durch die endlosen Säle erst einmal eine Erholungspause. Wir hatten schließlich noch den gestrigen Tag in den Knochen.

Meine Frau war schon ganz gespannt darauf, was an Besichtigungen ich ihr für den späteren Nachmittag zumuten würde. Ich aber überraschte sie dann mit dem Wort "Shopping", was sofort müdeste Lebensgeister weckte. Leider war die [thread=665]Enoteca Constantini[/thread] an der Piazza Cavour an diesem Samstag um 16:30 Uhr bereits geschlossen. So liefen wir zunächst etwas ziellos durch das Viertel, bis wir zur Via Cola di Rienzo kamen, an der alle Geschäfte geöffnet waren. Dort fanden wir dann auch, ohne es vorher zu kennen, das Delikatessengeschäft Castroni, das für die geschlossene Enoteca Constantini vollsten Ersatz, z.B. an einer so nie gesehenen Auswahl an Olivenöl, bot. Von der Via Cola di Rienzo ging es dann noch zur Via Ottaviano. Im Gegensatz zur Via Condotti kam in beiden Straßen keine Schwellenangst auf und so haben wir dann doch ein paar nützliche Andenken an Rom erstanden (die ich hier für mich behalte).

Mit unseren Einkaufstaschen liefen wir anschließend noch in Richtung St. Peter und sahen, daß es nur noch eine ganz kleine Schlange vor den Sicherheitskontrollen gab. Schnell waren die Einkäufe in der Garderobe auf der rechten Seite des Portals abgegeben und wir konnten noch eine gute halbe Stunde die Basilika in der Abendstimmung ohne großen Besucherandrang erleben. Im Mittelschiff waren inzwischen Stuhlreihen aufgebaut worden, die bei unseren Besuchen in den Vortagen noch fehlten. Dies ließ ja darauf schließen, daß es in den nächsten Tagen eine Papstmesse geben würde. Da am nächsten Tag Sonntag war, erkundigte ich mich am Ausgang bei einer der Aufsichtspersonen von St. Peter (also nicht bei einem Schweizer Gardisten), ob es denn etwa schon am morgigen Sonntag eine Papstmesse geben würde. Seine Antwort: "Ja, um 8, um 9, um 10, um 11 und um 12 Uhr" ließ uns etwas ratlos zurück, konnten wir uns doch beim besten Willen nicht vorstellen, daß auch nur jemals ein Papst Messen am Fließband zelebriert hätte. Am Neujahrstag sollten wir dann zu Hause erfahren, daß die Bestuhlung bereits für die Neujahrsmesse aufgestellt worden war.

Für das Abendessen hielten wir uns - nach den Erfahrungen von gestern - wieder an die Empfehlungen der [thread=2126]Restaurantliste[/thread] in diesem Forum und besuchten das Lokal Il Pozzeto an der Straßenecke Borgo Pio / Via degli Ombrelliari. Das Lokal hat uns in keiner Hinsicht enttäuscht.

Auch an diesem letzten Abend in Rom zog es uns schließlich noch einmal zum Petersplatz. Wahrscheinlich haben wir uns beide innerlich vorgenommen, diesen Platz am Abend nicht zum letzten Mal gesehen zu haben.

[ist fortzusetzen, zu ergänzen und zu korrigieren]
 
Zuletzt bearbeitet:
Ulf,
wenn man Deinen letzten Tag so liest, hat Euch schon das Warten vor dem VM viel Spaß gemacht :D
Wie man Frauen in Rom glücklich macht, das hast Du nun auch enthüllt.
Nur
Das Lokal hat uns in keiner Hinsicht nicht enttäuscht.
das verstehe ich nicht: War es gut oder nicht :?:

Danke schön :nod:
 
Vielen Dank, Ulf, für Deinen tollen Bericht, den ich gerade gelesen habe und der mich wieder an unsere Romreise im Oktober erinnert hat!

Allerdings hatten wir immer Glück mit dem Kaufen des Roma Passes (wir haben drei nacheinander benutzt!). Deine Restauranterfahrungen klingen auch sehr gut! Magst Du vielleicht noch etwas zur Preisgestaltung schreiben?

Viele Grüße

Angela
 
patta schrieb:
wenn man Deinen letzten Tag so liest, hat Euch schon das Warten vor dem VM viel Spaß gemacht
Man muß nur das Beste daraus machen;)

patta schrieb:
anfuehrung.gif

Zitat:
Das Lokal hat uns in keiner Hinsicht nicht enttäuscht.


das verstehe ich nicht: War es gut oder nicht :?:
Ich dachte, daß hätte sich aus dem Zusammenhang ergeben. Man konnte der Empfehlung in der Restaurantliste wirklich vertrauen: Es war alles vorzüglich.
Nachtrag: Ups, merke jetzt erst, daß da ein "nicht" ganz überflüssig im Raum herumsteht. Ist im Bericht jetzt gelöscht. (Kommt davon, wenn man so eilig schreibt...)

Angela schrieb:
Magst Du vielleicht noch etwas zur Preisgestaltung schreiben?
Wir haben im Il Pozzetto für Antipasti, Hauptgang, Nachspeise, Hauswein, Mineralwasser und zwei Espresso 74 € bezahlt; wegen der Lage war das Lokal wohl etwas teurer als jene an den Vortagen.
Schönen Gruß
Ulf
 
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