Rom zu Beginn des Hl. Jahres

Pasquetta

Magnus
Stammrömer
Eigentlich war ich nur für einen kleinen Einblick auf „Rom zu Beginn des Heiligen Jahres“ abgebogen von: Rom und der Vatikan bereiten sich auf das Heilige Jahr vor

Nun soll aber doch noch der eine oder andere Eindruck von den paar kurzen Tagen, die ich zu Beginn des Hl. Jahres in Rom war, hier einfließen, so dass es kein OT mehr ist.

Aus eher „nostalgischen“ Gründen hatte ich mich ziemlich spontan zu dieser Reise entschlossen.
Am 8. Dezember jährte sich das Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils zum fünfzigsten Mal. Nicht von ungefähr hatte Papst Franziskus den Beginn des außerordentlichen „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“ auf diesen Jahrestag gelegt.
Und genau vor fünfzig Jahren stand ich ebenfalls auf dem Petersplatz. Also nostalgia, diesen besonderen Jahrestag auch zu feiern ;).




Nach der eindrucksvollen Eröffnungsfeier für das Hl. Jahr "verlaufen" sich die Pilgermassen. Es hatte ein bisschen geregnet, war aber auch angenehm warm, darum: St. Peter im leichten Nebel.



Auch für die Sicherheit war vorgesorgt ;)


Barmherzigkeit (um nicht zu sagen "erbarmen" ;))die Pilger kommen, so könnte man die Erwartungen und Befürchtungen in Vorfeld des Hl. Jahres betiteln. Mein Eindruck von den ersten Tagen davon war: der Pilgerstrom läuft eher schleppend an. Hier ein paar Eindrücke vom "Tag drei" dieses Heiligen Jahres.

Von Verschönerungsmaßnahmen habe ich (vielleicht bedingt durch die Kürze des Rom-Aufenthaltes) nicht viel mitbekommen, ein paar aufgerissene Bürgersteige und die übliche Metro-Großbaustelle,



an der Engelsburg sah es so aus:



Aber bei dieser Aussicht war die Baustelle zu "verschmerzen" ;):


Auch die Pilgerströme hielten sich an diesem Tag (nicht nur wortwörtlich) "in Grenzen" - während einer halben Stunde Sonne genießen an der Via della Conciliazione zogen gerade mal eine Gruppe und etliche "Einzelpersonen" vorüber:



Das gleiche Bild im Petersdom "innerhalb des Pilgerweges",


während außerhalb der Absperrung der bekannte Trubel herrschte, der mich sofort wieder den Rückzug antreten ließ x(, um dafür im Campo Santo Teutonico - wo man sich auch für Weihnachten gerüstet hat -


einen Blick auf die kleine Ausstellung zu "50 Jahre Konzilsende"


zu werfen, dabei auf den Bildern "alte Bekannte" ;) zu entdecken,


und vor allem diese wunderbare Oase der Ruhe und schönen Ausblicke zu genießen. :)



Ich bin schon neugierig, wie andere Rom-Reisende in den kommenden Wochen und Monaten die Stadt, auch hinsichtlich des Hl. Jahres und dem ganzen Drumherum, erleben werden und bin gespannt, ob davon in den nächsten Reiseberichten evtl. auch berichtet wird.

Pasquetta
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke liebe Pasquetta,

tolle "Vorgeschmack":thumbup: vielen Dank für die Fotos, die Orte werden wir bestimmt auch besuchen.
Ist die Ausstellung immer noch da? Wir haben Anf. Sept. Glück gehabt, bei der Vorbereitung zuschauen zu dürfen.

Liebe Grüße,

QingAnna
 
Danke liebe Pasquetta,

tolle "Vorgeschmack":thumbup: vielen Dank für die Fotos, die Orte werden wir bestimmt auch besuchen.
Ist die Ausstellung immer noch da?

Liebe Qing,
es freut mich, dass ich Deine Vorfreude auf Rom noch ein wenig steigern konnte.
Die Ausstellung in der Kirche des CST ist am Sonntag, 13.12., zu Ende gegangen . Aber wie Du ja selbst weißt, S. Maria della Pietà und der CST sind auch ohne besondere Veranstaltung immer einen Abstecher wert, wenn man in der Nähe von St. Peter ist. ;)
LG
Pasquetta
 
Ich möchte nun doch einige Bilder und Eindrücke von meiner Reise nach Rom anlässlich "50 Jahre Konzilsende" bzw. "Eröffnung des Hl. Jahres der Barmherzigkeit" zusammenhängend mit Euch teilen und bin deshalb "umgezogen" vom OT nach hierher (Dank an Angela :nod:).

Ich freue mich, wenn Ihr mich begleitet und mit mir die "römische Himmelsbläue" wenigstens virtuell genießen könnt.
Pasquetta
 
Ich freue mich, wenn Ihr mich begleitet und mit mir die "römische Himmelsbläue" wenigstens virtuell genießen könnt.
Pasquetta

Liebe Pasquetta,

vielen Dank für den Anfang, ich habe mich über deinen Bericht sehr gefreut! Vor 50 Jahre warst Du schon auf dem Petersplatz :thumbup:

Ich muss ehrlich sagen, ich lerne und erfahre eine Menge durch Deine Berichten.

Da ich leider wenig Zeit hatte, konnte ich nicht mehr über unsere Reise nach Italien (Sept. mit Onkel und Tante) schreiben. Aber wir durfte die Ausstellung schon besuchen, bevor Kardinal Marx sie offiziel eröffnerte.

So stand Anna zwischen den zwei Konzilpäpsten.


Ich werde mit großer Interesse Deine Fortsetzung weiter verfolgen.

grazie mille!

QingAnna
 
Liebe Pasquetta,
auch ich möchte mich für Deine Eindrücke vom noch "frischen" Heiligen Jahr bedanken, die ich mit mit großem Interesse gelesen habe. Im Januar werde ich auch in Rom sein und bin sehr gespannt, denn zum ersten Mal werde ich während eines Heiligen Jahres dort sein. Dieses Foto hat mich sehr gefreut!



Ich habe auf meinem Adventskranz schon seit Jahren violette Kerzen, aber auf die Idee als dritte Kerze eine rosafarbende zu nehmen, bin ich noch nicht gekommen. Sehr schön - und wird im nächsten Jahr übernommen!

Liturgische Farben – Wikipedia

Herzlichen Gruß
Padre
 
@ QingAnna
Vor 50 Jahre warst Du schon auf dem Petersplatz :thumbup: ... wir durfte die Ausstellung schon besuchen, bevor Kardinal Marx sie offiziell eröffnete.

So stand Anna zwischen den zwei Konzilpäpsten.


Ich werde mit großer Interesse Deine Fortsetzung weiter verfolgen.

Liebe Qing,
es freut mich, dass Du mit dabei bist - und herzlichen Dank für das hübsche Foto von "Anna bei den Konzilspäpsten" :!:
Ja, ich bin schon eine etwas "ältere Romfahrerin", immer noch begeistert von der Stadt, verfalle aber auch leicht in das Vergleichen "wie war es früher" :blush:... Muss wohl so sein ;).

Ich werde noch fortsetzen mit ein paar weiteren Bildern, ein "richtiger Reisebericht" wird es jedoch nicht werden.

@ padre
Im Januar werde ich auch in Rom sein und bin sehr gespannt, denn zum ersten Mal werde ich während eines Heiligen Jahres dort sein.
Auch Dir danke für die Rückmeldung; ich hoffe, dass wir dann nach Deiner Reise hier auch lesen können, wie Du "Rom und das Hl. Jahr" erlebt hast. Es würde mich interessieren :nod:.
Dieses Foto hat mich sehr gefreut!
Ich habe auf meinem Adventskranz schon seit Jahren violette Kerzen, aber auf die Idee als dritte Kerze eine rosafarbende zu nehmen, bin ich noch nicht gekommen. Sehr schön - und wird im nächsten Jahr übernommen!

:thumbup: Mach' das! Wir finden es ein schönes Zeichen und Gaudete ist ein guter Grund dazu ;). In unserer Pfarrei ist das schon seit Jahren der Brauch. Musst dann nur richtig reagieren, wenn es (wie gehört ;)) evtl. heißt: "Ei, habt ihr keine vier gleichen Kerzen mehr gehabt, für den Kranz?"8O :D
 
Pasquetta;273591 Die Ausstellung in der Kirche des CST ist am Sonntag schrieb:
Ich besuche auch immer gerne den Campo Santo, so auch Ende September in diesem Jahr. Nur wegen der Ausstellung konnte man auch außerhalb der regulären Öffnungszeit in den Campo Santo gehen.
Die Ausstellung war sehr interessant und ich habe mir gleich auch den Katalog zugelegt. Einzig mißfiel mir, dass die Rolle Hans Küngs als Peritus auf dem Konzil kaum bzw gar nicht erwähnt wurde (man sieht ihn einzig auf einem Bild), diejenige J. Ratzingers aber umso mehr.Das ist einerseits angesichts der bekannten "Querelen" zwischen Küng und dem Lehramt einerseits verständlich, jedoch wegen der gebotenen wissenschaftl. Fairness andererseits einfach ungerecht. Was hätte man sich denn vergeben? Schade, schade! Ein Hinweis hätte einfach genügt, meint

mystagogus
 
Liebe Pasquetta,

vielen Dank für deine Live-Eindrücke aus Rom.

Was für eine besondere Reise und was für eine tolle Geschichte, ich denke, dass kaum ein Forista - außer Ludovico und B. - so wie du den Wandel der Zeiten dort erlebt hat.

Ich überlege gerade, wie es auf dem Petersplatz vor 50 Jahren wohl zugegangen ist und ich denke, dass man ihn wesentlich besser sehen konnte als heute, nämlich ohne Stühle und Gatter. :nod:
 
@ mystagogus
Die Ausstellung war sehr interessant und ich habe mir gleich auch den Katalog zugelegt. Einzig mißfiel mir, ...
Deine Kritik an der Ausstellung kann ich gut nachvollziehen. Ich meine, dass man dazu zum einen bedenken muss, wo die Ausstellung ursprünglich konzipiert wurde (Diözesen München-Freising und Freiburg), woher die Ausstellungsstücke hauptsächlich kamen (Archiv des Erzbistums München-Freising) und wo der Schwerpunkt lag:
Zitat aus: Radio vaticana
In der Ausstellung können die Besucher nicht nur historische Dokumente sehen, die mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil in Verbindung stehen, sondern auch viele Fotos, die teilweise von einem involvierten Bischof stammen und Situationen aus Räumlichkeiten zeigen, die normalerweise für Fotografen nicht zugänglich sind. Die Ausstellung kreist um sechs Protagonisten: Kardinal Augustin Bea, Jesuitenpater Hugo Rahner, die Päpste Johannes XXIII., Paul VI. und Benedikt XVI. sowie Kardinal Julius Döpfner.
Da kommen solche Teilnehmer wie z.B. Küng (natürlich :twisted:) zu kurz.
Für mich war es einfach eine gute Erinnerung an mein persönliches Erlebnis seinerzeit. ;)

@ pecorella
Ich überlege gerade, wie es auf dem Petersplatz vor 50 Jahren wohl zugegangen ist und ich denke, dass man ihn wesentlich besser sehen konnte als heute, nämlich ohne Stühle und Gatter. :nod:

Danke für Deine Rückmeldung - sollten die alten Dias von "damals" je wieder "auftauchen" :blush:, schaue ich mal, ob ich Dir zeigen kann, wie der Platz damals (auf mich) wirkte :~;).
 
Die Adventszeit ist ja in Rom nicht so – im eigentlichen Sinn der Zeit - als Warten auf Adventus Domini geprägt wie bei uns. Ich habe dieses Mal nicht so viele Kirchen besucht und ich meine es war einzig in S. Maria del Popolo, wo an einem adventlichen Gesteck zwei Kerzen brannten. In S. Maria della Pietà gab es ja einen Adventskranz


und sicher wäre ein solcher auch in S. Maria dell'Anima und der Evangelisch-Lutherischen Kirche zu sehen gewesen.
Übrigens findet sich das "Lichter aufstecken" in der Zeit des Wartens auch in anderen Religionen, so auch im Judentum zum achttägigen Chanukka-Fest, das dieses Jahr am 7. Dezember begann. Auf der Piazza Barberini stand ein großer Chanukka-Leuchter, den ich allerdings nur aus dem Bus heraus sehen konnte, aber auch im Ghetto war ein Chanukka-Leuchter aufgestellt.


In Rom beginnt mit dem Feiertag Mariä Empfängnis am 8. Dezember die (Vor-)Weihnachtszeit. Natürlich sind auch hier die Straßen schon vorher „festlich“ geschmückt, ich möchte aber hier vor allem auf den Brauch eingehen, dass man schon so früh die Krippen aufstellt. Und auch hier heißt es: das war schon immer so. Nur nicht auf dem Petersplatz (das gab es vor fünfzig Jahren dort noch nicht ;)). Erst Johannes Paul II. führte 1982 diesen Brauch auch für den Petersplatz ein und irgendwie meinen wir heutzutage, die Krippe und der Baum gehören schon immer auch hierher.



Und so präsentierten sich mir die Krippe und der Baum am 10. Dezember d.Jh. auf dem Petersplatz.





Warten auf das Jesuskind - noch ist die Krippe leer


auch die "Grünanlage" einer Weihnachtskrippe
muss zur rechten Zeit gewässert werden ;)

Die Krippe wurde dieses Jahr bereits zur Eröffnung des Hl. Jahres „aufgedeckt“. Aber selbstverständlich liegt noch kein Kind in der Krippe und auch die Lichter auf dem Baum sind noch nicht „angesteckt“.






Und auf all das schauen sie aus römischer Himmelsbläue herab :):

 
Das ist ja herrlich anzuschauen. Keine großartige Schlange zum "CheckIn"?

Nein, keine langen Warteschlangen - wenigstens an diesem Nachmittag ;). Das sah zwei Tage vorher rund um die Piazza di Spagna anders aus :roll:.


Der Brauch, dass die Päpste am 8. Dezember, am Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens, an die Piazza di Spagna kommen, ist schon etwas älter. Seit 1953 kommt der jeweilige Papst zur dortigen Mariensäule, um zu Maria zu beten. An deren Statue hat die Feuerwehr bereits einen Kranz aus weißen Blumen angebracht. Nicht immer war der Andrang dort dann so groß wie heutzutage. Römer und Touristen drängeln und schieben - selbst im "Jahr der Barmherzigkeit" :~ - „unbarmherzig“, um einen Platz möglichst weit vorne zu ergattern. Meine Devise dazu: schauen und staunen (aber nicht „mitmischen“).




„Sinnigerweise“ wird dieses „Papst-gucken“ mit Shopping verbunden. Obwohl ein Feiertag, sind die Luxusgeschäft in der Via Frattina, Via dei Condotti und den Nebenstraßen geöffnet und recht gut „besucht“.

Und wie Habakuk durch den Engel an einen anderen Platz entführt wurde, lasse ich mich „entführen“ zu einem abendlichen Bummel durch die weihnachtlich erleuchteten Straßen und Gassen, was schon seinen gewissen Reiz hat.

(Nachtaufnahmen sind nicht so meine "Stärke" :blush:, darum lieber im Kleinformat :~.)



 
Nicht nur bei Nacht ist die vorweihnachtlich geschmückte Stadt schön, auch tagsüber lässt es sich jetzt, Anfang Dezember, gut bummeln – und Krippen anschauen.

Italien ist ja sozusagen das Mutterland der Krippen. Zur Erinnerung:



Der Legende nach hat der hl. Franz von Assisi an Weihnachten 1223 in Greccio in der Provinz Rieti, die Geburt des Jesuskindes als "lebendige Krippe" darstellen lassen. Von den einfachen Menschen dieses kleinen Bergnestes ging dann die Tradition der Krippendarstellungen in die ganze Welt.

Ein bisschen aus Zeitmangel war ich dieses Mal nur in wenigen Kirchen, aber in einigen war natürlich schon die Krippenlandschaft aufgebaut.


In St. Paul vor den Mauern

und
"große Theaterkulisse" vor und in Sant'Ignazio



Auch in S. Maria in Aracoeli war die Krippe aufgebaut.


Das bekannteste Christkind Roms dürfte wohl das Bambino Gesù ebenfalls in der Kirche Santa Maria in Aracoeli sein.


(s. mehr dazu hier ;)) Ich weiß nicht, ob dort in der Weihnachtszeit noch immer die römischen Kinder ihre "Kinderpredigten" an das Christkind halten – vor fünfzig Jahren taten sie es, fein herausgeputzt, temperamentvoll oder schüchtern, unter den wohlgefälligen Blicken ihrer Eltern und Großeltern und mit reichlich Applaus bedacht.

Noch etwas anderes „Weihnachtliches“ gibt es unter den vielen Sehenswürdigkeiten in der Kirche S. Maria in Aracoeli.


Eine der aus antiken Bauwerken "recycleten" Säulen des Mittelschiffes stammt angeblich aus dem Schlafzimmer des Kaiser Augustus, in dessen Herrschaftszeit die Geburt Jesus fällt (nachzulesen bei Lukas 2,1 ;)).Auf ihr ist zu lesen "a cubiculo Augustorum" - und dort soll Augustus, der Legende nach, im Traum von der Tiburtinischen Sibylle angewiesen worden sein, hier auf dem Kapitolinischen Hügel einen "Himmelsaltar" - Ara Coeli - errichten zu lassen, zu Ehren "des Erstgeborenen Gottes".
 
Bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein lässt es sich gut in diesen Dezembertagen auf altbekannten Wegen durch Rom spazieren.

An der Piazza Navona findet dieses Jahr tatsächlich kein Weihnachtsmarkt statt. Und bevor ich mit der "alten Leier" beginne

"Früher war mehr (echtes) Lametta" :D


Weihnachtsmarkt auf der Piazza Navona
Anfang der 1970er Jahre

muss ich sagen, die Piazza gefiel mir auch mit wenig "Weihnachtlichem" wieder sehr gut :~.



Die Pifferari fehlten allerdings auch; nur zwei "armselige" neu eingekleidete Schalmei- und Dudelsackbläser habe ich im Centro storico gesehen. Und so war hier früher doch mehr "Lametta", als noch die Hirten aus den Abruzzen die pifferi und zampogne blasend durch das Centro storico zogen. :~

Der klassische "Touri-Trampelpfad" führt weiter zum Pantheon, das zwar an diesem Feiernachmittag bereits geschlossen hatte, um das aber erfreulicherweise sich die "Scharen" in Grenzen hielten.





Auch im Tazza d'Oro hatten sich vor allem "die Römer" zu einer Chiacchierata und zum Kaffee-Kauf eingefunden.
"Beli" hielt standhaft und diesmal kaum umlagert Wache vor der verschlossenen Kirche S. Maria sopra Minerva.

Und der frischrestaurierte Trevi-Brunnen leuchtete in der Spätnachmittagsonne, er natürlich wieder "sehr gut besucht". Wenn alle, die hier wieder Münzen werfen, nach Rom zurück kommen, dann ... x(







Wie man sieht ist der "Vorzeigebrunnen Roms" wunderschön geworden und macht nun wirklich wieder una bella figura ;).

Wohin hat es mich an diesen sonnigen Dezembertagen noch geführt? Weit geht der Blick: auch rund um das Kapitol ist die An- und Aussicht wieder gut gewesen :nod::



Auf antiken römischen Steinen geht es zum Konstantinbogen, an dem etwas mehr Wache geschoben wird, als zu normalen Zeiten.



Gespräche mit Rom-Ansässigen bestätigten mir meinen Eindruck, dass bedeutend weniger Touristen/Pilger zum Beginn des Hl. Jahres gekommen sind, als erwartet. Neben den gestiegenen "Nebenkosten" bei Hotels und Restaurants mögen es auch die Nachwirkungen auf die Anschläge in Paris sein. Die erhöhte Polizeipräsenz war wahrzunehmen, und das nicht nur rund um die Piazza Farnese.

Auf dem Weg dorthin lohnte natürlich ein Abstecher zum Palazzo Spada, um sich irritieren zu lassen ;)



und zur versteckt gelegenen Piazza Mattei, um den schönen Jünglingen mit den Schildkröten einen Besuch abzustatten.


An der kleinen Hausmadonna an einem der Palazzi diesen Platzes kann man übrigens gut sehen, welchen Zweck diese Madonnenbilder an den Hauswänden ursprünglich auch hatten.



Diese "Andachtsbilder" hatten ursprünglich eine (Kerzen-)Beleuchtung und spendeten so nachts Licht in den dunklen Gassen und auf den kleinen Plätzen.

Noch einmal ein Blick auf die andere Seite der Via Arenula - zum Campo de' Fiori "weihnachtlich"


und darüber hinaus...

 
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(s. mehr dazu hier ;)) Ich weiß nicht, ob dort in der Weihnachtszeit noch immer die römischen Kinder ihre "Kinderpredigten" an das Christkind halten – vor fünfzig Jahren taten sie es, fein herausgeputzt, temperamentvoll oder schüchtern, unter den wohlgefälligen Blicken ihrer Eltern und Großeltern und mit reichlich Applaus bedacht.

In der Weihnachtszeit 2013 war die "Kinderkanzel" vor dem Santo Bambino aufgebaut - und ich konnte zwei Kinderpredigten hören. Das war ein schönes Erlebnis!
 
Zu einer Reise nach Rom zu Beginn des außerordentlichen Heiligen Jahres gehören natürlich auch die Heiligen Pforten an den vier Hauptkirchen, den vier Papstbasiliken.

Sankt Paul vor den Mauern (San Paolo fuori le Mura) erhebt sich über dem angeblichen Grab des heiligen Apostel Paulus inmitten eines antiken Friedhofes an der Straße nach Ostia (Via Ostiense).

Den Anfang machte die Basilika San Paolo fuori le mura, bei der am Tag vor der Eröffnung des Hl. Jahres zwar Sicherheitsposten und auch „Verschönerungstrupps“ unterwegs waren, die sich aber sehr in Grenzen hielten. ;)

Ich zitiere aus meinem Bericht "Pasticcio romano - römisches Durcheinander" ;) und ergänze:


Rechts vom Hauptportal befindet sich die neue Porta Santa aus vergoldeter Bronze, die anlässlich des Heiligen Jahres 2000 eingesetzt wurde und Bilder aus den Evangelien, dem Leben des Apostel Paulus und den Papst im Gebet mit den Gläubigen zeigt.
Als Einladung und Zusage steht auf dem Portal „Ad sacram Pauli cunctis venientibus aedem – sit pacis donum perpetuoque salus“ - allen, die in diesen heiligen Tempel des Paulus kommen, sei das Geschenk des Friedens und des immerwährenden Heiles zugesagt.
Dieses vergoldete Bronzeportal, das ein Gewicht von gut acht quintali (800 kg) hat, wurde vom Bildhauer Enrico Manfrini geschaffen, der damals bereits 83 Jahre alt war, und trat an die Stelle der früheren hölzernen Heiligen Pforte. Die neue Porta Santa von S. Paul vor den Mauern soll den ökumenischen Geist der Kirche symbolisieren und zeigt drei Themen des Hl. Jahres 2000 unter Johannes Paul II.

(Die folgenden Detailfotos der Porta Santa sind von Mai 2015.)

Die Basis bildet Christus am Kreuz und gegenüber das Gebet des Papstes mit den Gläubigen,


die Mitte stellt die Pfingstgeschichte mit dem Heiligen Geist dar und als Gegenstück das Martyrium des Apostel Paulus,


während das obere Drittel die Auferstehung Jesus Christus zeigt und das Gleichnis vom barmherzigen Samariter.


So wird ein Bogen der Barmherzigkeit Gottes gespannt – von der Heilsgeschichte zum "Leben" der Menschen.

Diese Hl. Pforte wurde nun anlässlich des außerordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit am 13. Dezember wieder geöffnet.



***


Der abendliche Besuch von S. Maria Maggiore war geprägt durch das "ruhige" Betrachten dieser wunderschönen Basilika, da dort eine feierliche Vesper gehalten wurde und sich das "touristische" Besichtigen somit von selbst erübrigte.


Santa Maria Maggiore wurde von Papst Liberius an der Stelle errichtet, an der es in der Nacht des 4. August 352 geschneit haben soll. Dieses Wunder sei dem Papst zuvor von der Madonna angekündigt worden mit dem Wunsch, die Kirche am Ort des Wunders zu errichten. ... Berühmt sind die Mosaiken aus der Erbauungszeit der heutigen Basilika unter Papst Sixtus III. um 440. Außerdem beherbergt die Kirche das berühmte Gnadenbild Salus Populi Romani ...

Auch an der Heilige Pforte von S. Maria Maggiore sieht man deutliche „Gebrauchsspuren“: durch das Berühren des auf den auferstanden Christus hinweisenden Fingers Marias begeben sich viele Gläubige unter den Schutz der "Salus Populi Romani", jener Darstellung der Mutter Jesu, vor der auch Papst Franziskus so gerne und oft betet.


Der bologneser Bildhauer Luigi Enzo Mattei hat diese Bronzetür zwar für das Jubeljahr 2000 geschaffen, sie wurde jedoch erst am 8. Dez. 2001 eingeweiht und ist somit die einzige Heilige Pforte einer Papstbasilika, die noch nie geöffnet wurde. Dies ist vorgesehen für den 1. Januar 2016. Der Künstler, der für seinen "L'uomo della Sindone" berühmt ist, hat den auferstanden Jesus auf der bronzenen Heiligen Pforte dem Turiner Grabtuch-Jesus nachgebildet und der Pforte die Bezeichnung „Der Auferstandene erscheint seiner Mutter“ gegeben.


Die Pforte wurde vom Orden der Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem gestiftet und zeigt links oben die Verkündigung an Maria, die an einem Brunnen sitzt (so wie noch heute in Nazareth viele die griechisch-orthodoxe Gabrielskirche, die über dem einzigen antiken Brunnen der Stadt errichtet wurde, als "Verkündigungsort" angesehen: die Stadt hatte nur eine natürliche Wasserquelle, so dass auch Maria dort ihr Wasser geschöpft haben muss und „Begegnungen“ im Orient gerne am Brunnen stattfanden) und rechts die Pfingstszene – Maria als Mutter Gottes und Mutter der Kirche.
In den unteren Feldern wird links auf das Konzil von Ephesos Bezug genommen, auf dem die Mariendogmen behandelt wurden (und insbesondere, ob Maria "Gottesgebärerin" - Theotòkos – genannt werden darf und nicht nur "Christusgebärerin" ist), und rechts auf das Zweite Vatikanische Konzil, für das u.a.. Maria als Mater Ecclesiae Patronin war. Außerdem zieren die Porta das Wappen von Johannes Paul II., vom Erzpriester der Basilika, Kardinal Carlo Furno, der auch Ritter des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem war (und am Morgen nach der Eröffnung des jetzigen Hl. Jahres der Barmherzigkeit in Rom verstorben ist), sowie das Wappen des Stifterordens.






Auch über S. Maria Maggiore zogen die Stare in Riesenschwärmen ihre Kreise, bevor sie sich Richtung Tiber verzogen.



 
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