Rom und seine Münzen

Eine besondere Frau, eine besondere Münze.

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Julia Domna, die Frau des Septimius Severus, war dem römischen Vesta-Kult ganz besonders zugetan, und sie war es, die den Vesta-Tempel auf dem Forum Romanum 191 n.Chr. restaurieren liess. Auf der Rückseite der Münze erkennt man nicht nur den Tempel selbst, sondern auch vier (der sechs) Vestalinnen und das heilige Feuer. Endlich konnte ich mir diese interessante Münze in die Sammlung legen.

Grüsse
Rainer
 
Über ein Jahr ist es her, dass hier nichts geschehen ist. :(

Dann möchte ich eine "schöne Frau" vorstellen, die einerseits als zänkisches Weib galt, aber andererseits unter ihrem Ehemann, dem Kaiser Hadrian, auch nichts zu lachen hatte. Denn einerseits galt Sabina als als nicht ganz einfach, andererseits wissen wir ja von Hadrian, dass er auch andere Vorlieben pflegte. Stichwort: Antinoos.

Aber wer weiss es schon?

Hier möchte ich einen Sesterzen der Sabina vorstellen mit ihrer "berühmten" Hochsteck-Frisur.

Grüsse
Rainer
 

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Dann hole ich diesen thread mal wieder aus der Versenkung mit einem unscheinbaren, aber sehr interessanten Stück Geldgeschichte.


Der Denar ist wohl einer der bekanntesten Nominale nicht nur in der römischen Numismatik, sondern auch noch weiter über den Untergang des römischen Imperiums hinaus. Sein Nachfolger war der (Silber)pfennig, der spätestens im 8. Jahrhundert n.Chr. den Denar ablöste.

Über den Beginn der Denarprägung herrschte eine lange Zeit Uneinigkeit unter den Wissenschaftlern. Plinius legte ihn auf 269 v.Chr., und Gelehrte der Neuzeit datierten ihn auf 187 bzw. 169 v.Chr.. Erst durch einen sicher zu datierenden Schatzfund in Morgantina auf Sizilien konnte man sich auf die Zeit kurz vor 211 v.Chr. festlegen, und die aktuellsten Studien weisen die ersten Prägungen auf 215/214 v.Chr. aus.

Bis dato bestanden die Standardnominale für den alltäglichen Zahlungsverkehr aus Bronzemünzen in allen möglichen Grössen; angefangen vom gegossen As mit einem Kampfgewicht von anfänglich über 300 Gramm - basierend auf dem Libralfuss, bis hin zur winzigen Quartuncia. Zwar wurde auch Silber geprägt; diese Quadrigaten bzw. Bigaten fussten allerdings auf der griechischen (Di)drachme und waren grösstenteils für den Aussenhandel bestimmt. Da sich im fortwährenden zweiten punischen Krieg das unedle Metall verknappte, weil es für die Herstellung der Waffen gebraucht wurde, musste ein neues Nominal her, das insbesondere für den Umlauf in Rom und dem italischen Festland bestimmt war.

Die Geburtstunde des Denars war gekommen, und entgegen der Angabe z.B. auf wikipedia war er keinesfalls der Nachfolger des Quadrigatus, sondern ein ganz neues, eigenständiges Nominal im Wert von 10 Asses, weswegen er auch ein X als Unterscheidungszeichen erhielt. Der römische As lag zu dieser Zeit bei einem Gewicht von ca. 45 Gramm, was dem (reduzierten) Sextantalfuss entsprach, denn er war im Laufe der letzten Jahre immer wieder abgewertet bzw. gewichtsmässig reduziert worden. Der Denar hatte somit ein Sollgewicht von ca. 4,5 Gramm, wobei Gewichtsschwankungen von 30% nicht selten waren, da die Schrötlinge nicht nachgewogen wurde.

Und ich habe mich wie ein Schneekönig gefreut, einer der allerersten Prägungen des Denars bekommen zu haben. Es gibt zahlreiche Variationen, die sich nur durch kleine Details, wie etwa das Helmvisier der Roma auf der Vorderseite u.a. unterscheiden, aber dieses Exemplar ist sozusagen ein "Denar der ersten Stunde". Der Avers zeigt die Roma mit Flügelhelm sowie die Zahl X, auf dem Revers finden sich die beiden reitenden Dioskuren mit ihren Lanzen, darüber je ein Stern - im Abschnitt ROMA. Dieses Motiv sollte auch in den folgenden Jahren für den Denar beibehalten werden, bis das 2. Jh. v.Chr. eine Vielzahl an interessanten und vielfältigen Münzmotiven hervorbrachte.

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In diesem Sinne ein besinnliches und gut gelauntes Osterfest.


Grüsse
Rainer
 
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Wunderbares Stück und sehr schöne Ausführungen zum Denar. Sowas ist dann sammelwürdig, im Gegensatz zu den Aes rude der Frühzeit.
Ich freue mich, dass Du wieder da bist.
Auch Dir und Euch ein frohes Osterfest.
 
Wunderbares Stück und sehr schöne Ausführungen zum Denar. Sowas ist dann sammelwürdig, im Gegensatz zu den Aes rude der Frühzeit.
Ich freue mich, dass Du wieder da bist.
Auch Dir und Euch ein frohes Osterfest.
Danke dir! Aber ich war nie "weg"...

Och, gegen ein wenig Schwergeld hätte ich nichts einzuwenden. Ich hoffe ja mal auf einen Libral-As und würde mich glattweg mit ca. 250 Gramm zufriedengeben.

Im Ernst, ich versuche mich gerade in die anonyme Bronzeprägung bei Andrew McCabe einzulesen. Das ist echt eine Wissenschaft für sich... mir brummt der Kopf.

PS. Ich konnte vor kurzem einen langen Fluch beenden, und mir endlich wieder einen "Vercingetorix" zurück in die Sammlung legen. Ich werde ihn noch vorstellen.
 
Nein, die alten Bronzeprägungen sind nicht mein Ding, eigentlich auch nicht so sehr die republikanischen Denare aber ich hab mir vor vielen Jahren auch mal bei "meinem" Lieblingsmünzhändler eines dieser frühen Roma/Dioskuren Stücke angeschafft, eine Variante zum Deinigen mit einem etwas anderen Helm. Hat damals ein bisschen Geld gekostet, aber mein Händler meinte, den müsse ich haben aus rein historischen Gründen. Und recht hatte er. Ich freu mich für Dich, dass Du jetzt auch einen hast. Das sind einfach interessante Stücke.
Vercingetorix hab ich auch keinen, ich hab in der letzten Zeit ein paar kaiserliche Damen beschafft, mit ihren interessanten Frisuren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Grunde habe ich mich auf die Republik konzentriert, und da ganz speziell die Jahre 49 - 42 v.Chr. Erstmal finde ich die Zeit historisch superinteressant, und dann gibt es ja die "Bibel" von Bernhard Woytek für diese Epoche "Bürgerkrieg". Mir ist aber auch aufgefallen, dass gerade die Münzprägung während der Kriegszeiten, also auch zweiter punischer Krieg oder Bundesgenossenkrieg sehr interessante Münzen hervorbrachte. Mit viel Glück werde ich nächste Woche viell. Höchstbietender für einen Sulla-Denar. Drück' mir die Daumen

PS. Zu den Varianten der Denare... vielleicht kennst du die Seite ja schon: Early Anonymous Roman Republican Denarii
:)
 
Nein, die Seite kannte ich nicht, wie gesagt, Republik ist nicht das primäre Sammelgebiet. Bei meinem Stück handelt es sich um die Variante
53/2 - X20.
 
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