Rom und sein Dorf Monti

Simone-Clio

Augustus
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Rom und sein Dorf Monti: Nikos Weinwelten

Wenn die Füße nicht mehr tragen wollen, Petersdom, Spanische Treppe und Trevi-Brunnen abgehakt sind, dann sucht der Reisende eine Insel der Ruhe. So mancher strandet nach einem Tag im quirligen Rom mit müden Gliedern und einem Kopf voller Eindrücke auf der Piazza della Madonna dei Monti. Ist der Cappuccino oder trockene Frascati bestellt, fällt der Blick auf eine fast ländliche Idylle: Römerinnen haben ihre Einkaufstüten für einen Plausch auf das Pflaster gestellt, Jungs dreschen das Leder in weltmeisterlicher Pose gegen die Kirchenwand, ältere Männer füllen sich am Brunnen Wasser in Plastikflaschen ab - Dorfszenen mitten in der Metropole.
 
Aus genau DEM Viertel stammen meine ersten Rom-Erfahrungen, da wir im "Il Rosario" untergebracht waren - leider konnten wir die Vorzüge der Lage nicht vollends ausschöpfen - die Nonnen machten ab 23.00 h die Tür zu :cry:;)

Aber, wenn´s das nächste Mal nach Rom geht, steht DIE Gegend bei der Unterkunftssuche ziemlich weit oben :!:

meint

Friedrich
 
Sehr schön, Simone! :thumbup:

Irgendwie ist uns dieses Viertel immer etwas "durch die Lappen" gegangen, d.h. wir waren höchstens mal zufällig kurz in der Nähe. ;)

Das muss sich ändern beim nächsten Mal!

Liebe Grüße

Angela
 
Auch in einem meiner Reiseführer, ich glaube es ist Merian, wird das Viertel entsprechend gewürdigt. Allerdings streift man es normalerweise. Meine Frau drängt schon länger, doch mal einige Stunden dort zu verbringen. Das werden wir dann hoffentlich in diesem Jahr auch tun.

Gruß Ludovico
 
Freut mich, dass der Link Euch zu neuen (alten) Plänen anregt. Ich kenne das Viertel auch noch nicht, ich wollte es im Dezember besuchen aber das schlechte Wetter liess mich diese Pläne verschieben.
Hier der Link zu einem Merian-Artikel, vielleicht der, den Ludovico meint:
Italien: Monti - das Herz von Rom - Merian - Reiseziele

Neulich habe ich von einem Chocolatier dort gelesen, der das Kolosseum und den Petersdom in Schokolade herstellt, der Name ist mir entfallen, ich muss mal in meinen Romordner schauen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, liebe Simone! :nod: Der von Dir verlinkte Artikel, sowie der Artikel im Merian (Ludovicos Tipp), haben mir große Freude beim Lesen bereitet. :nod:
Im Nachhinein musste ich feststellen, dass wir schon durch das schöne Viertel Monti gelaufen sind. Eigentlich nur zufällig, um die Wartezeit bis zur Öffnung der Trajansmärkte zu überbrücken. Doch dieses Viertel hat mehr verdient, als eine kurze Stippvisite! :nod: :thumbup:

Liebe Grüße,
Susannah
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe sowohl das verlinkte Merian Heft als auch den Merian Führer. Ich meine, dass in beiden das Viertel Monti wärmstens empfohlen wird, wenn man etwas Flair einfangen will.
Da die Stimmung in solchen Vierteln stark von der Tageszeit abweicht, würde ich wohl meine erste intensivere Erkundung am Spätnachmittag beginnen.

Gruß Ludovico
 
Ich habe sowohl das verlinkte Merian Heft als auch den Merian Führer. Ich meine, dass in beiden das Viertel Monti wärmstens empfohlen wird, wenn man etwas Flair einfangen will.
Da die Stimmung in solchen Vierteln stark von der Tageszeit abweicht, würde ich wohl meine erste intensivere Erkundung am Spätnachmittag beginnen.

Gruß Ludovico
:~:~:~ an der Piazza della Madonna dei Monti gibt es nette Bars und andere Lokalitäten, wo man bei einem grappa, vino, cafè ..... sehr schön mittem im bunten Treiben sitzen kann (vgl. http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_24/6_tage_allein_durch_rom-7369/)
Da so langsam der Magen knurrt, mache ich mich auf den kurzen Weg in „unser altes Viertel“ an den Kaiserforen vorbei

und nehme einen kleinen verspäteten Mittags-Imbiss in unserer letzten Stammbar „dei Monti“ zu mir.


meint

Friedrich
 
Also ich habe schon zweimal in Monti (genauer an der Grenze zu Esquilino) gewohnt (nein, nicht bei den Nonnen) und kenne das Viertel daher ganz gut.
Ja, es ist eine wirklich nette Gegend und erstaunlicherweise trotz der sehr zentralen Lage von Touristen längst nicht überlaufen, was daran liegt, dass nur eine der Hauptsehenswürdigkeiten wirklich im
Viertel selbst liegt (Pietro in Vincoli) alle anderen (Forum, Kolosseum,
S.Giovanni in Laterano und S.Maria Maggiore) eigentlich an dessen Rand.
Als dörflich würde ich es nicht gerade bezeichnen, aber kleinbürgerlich kommt schon hin. Und zwischen den beiden Besuchen war durchaus festzustellen, dass zunehmend "schicke" Läden in Monti Einzug halten, zwar beileibe nicht flächendeckend, aber merken tut mans doch. Übrigens, soweit ich das feststellen konnte, durchaus zum Unwillen der Alteingesessenen, die eine "Trasteverianierung" (so ähnlich haben sich welche ausgedrückt) befürchten mit allen damit verbundenen für sie unliebsamen Nebenwirkungen (Explosion der Mieten, Probleme für gewachsene soziale Strukturen etc.). Aber es wird sich kaum verhindern lassen, dass auch dieses Viertel allmählich "hip" wird wie die ursprünglich ebenfalls ziemlich proletarischen Viertel Trastevere und danach Testaccio. Aber noch ist es nicht soweit.:nod::nod:
Es ist nett. Und sehr römisch.:nod::nod:
Gordian
 
Neulich habe ich von einem Chocolatier dort gelesen, der das Kolosseum und den Petersdom in Schokolade herstellt, der Name ist mir entfallen, ich muss mal in meinen Romordner schauen!

Voilà, der Tipp für Naschkatzen ;):
La Bottega del Cioccolato
Via Leonina 82

Bocca della verità, Colosseo und San Pietro ... aus Schokolade findet man unter "Le nostre Creazioni", dann "Sculture".

Vielen Dank, liebe Simone! :nod: Der von Dir verlinkte Artikel, sowie der Artikel im Merian (Ludovicos Tipp), haben mir große Freude beim Lesen bereitet. :nod:

Das freut mich und ich wünsche Dir möglichst bald eine Gelegenheit Monti genauer zu erkunden :nod:.

LG, Simone
 
Zuletzt bearbeitet:
Und zwischen den beiden Besuchen war durchaus festzustellen, dass zunehmend "schicke" Läden in Monti Einzug halten, zwar beileibe nicht flächendeckend, aber merken tut mans doch. Übrigens, soweit ich das feststellen konnte, durchaus zum Unwillen der Alteingesessenen, die eine "Trasteverianierung" (so ähnlich haben sich welche ausgedrückt) befürchten mit allen damit verbundenen für sie unliebsamen Nebenwirkungen (Explosion der Mieten, Probleme für gewachsene soziale Strukturen etc.). Aber es wird sich kaum verhindern lassen, dass auch dieses Viertel allmählich "hip" wird wie die ursprünglich ebenfalls ziemlich proletarischen Viertel Trastevere und danach Testaccio. Aber noch ist es nicht soweit.:nod::nod:
Es ist nett. Und sehr römisch.:nod::nod:
Gordian
:~:~:~:~ vielleicht sollten wir dann hier nicht soviel davon schwärmen - vielleicht bleibt´s dann noch etwas ein Geheimtip :?::roll::~:~:~:roll::?:

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FestiNalente;108687 [SIZE=1 schrieb:
vielleicht sollten wir dann hier nicht soviel davon schwärmen - vielleicht bleibt´s dann noch etwas ein Geheimtip[/SIZE] :?::roll::~:~:~:roll::?:


und wer kauft zum Beispiel die ganzen Merian Hefte auf?:roll::?:

fragt sich Ludovico
 
Ein Streifzug durch Monti lohnt sich wirklich, man entdeckt ein ganz anderes Rom. Mein Tipp: An der Haltestelle Cavour (Metro B) aussteigen, dann die Via Urbana lang und links die Via Ciancaleoni hoch - man glaubt kaum noch, in Rom zu sein. Könnte ich es mir leisten, hätte ich mir hier schon längst ein Domizil gekauft.

An der Piazza San Martino ai Monti (Via Lanza) befinden sich zwei mittelalterliche Türme, einer steht frei (Torre dei Capocci, 36m hoch), der andere (Torre dei Graziani) ist in bestehende Gebäude eingegliedert.

sanmartinoaimonti.jpg


Gruß,
Torsten
 
So ziemlich alle innerstädtisch gelegenen Türme waren einst Geschlechtertürme. Nur haben die Geschlechter oftmals gewechselt, der ein oder andere Turm steht noch, die Familien sind längst ausgestorben.
In Rom stehen noch über 50 dieser Geschlechtertürme, allerdings haben sie oftmals an Höhe verloren, sind in größere Gebäude eingegliedert und daher kaum noch zu erkennen. Andere, wie die Torre delle Milizie am Trajansmarkt, die Torre della Scimmia in der Via Portoghesi oder die Torre della Moletta am Circo Massimo sind noch ganz klar als solche erkennbar.

Außerhalb der Stadtmauern hingegen handelte es sich um Wachtürme, die entweder wichtige Straßenverbindungen und/oder den Verlauf der Aquüdukte überwachten. Auch von diesen gibt es noch Einige sehenswerte Exemplare (Mittelalterliche Wachtürme)

Gruß,
Torsten
 
Wie Rom im Mittelalter ausgesehen hat, kann man sich am besten vorstellen, wenn man sich San Gimignano vor Augen hält. Nach zeitgenössischen Quellen soll es in Rom mehrere hundert8O8O solcher Türme gegeben haben, von denen P.Gayer in seinem
"sentimentalen Reiseführer" 19 noch bestehende zählt, darunter die beiden in Monti.
Die Türme dienten einerseits der Repräsentation (je höher der Turm, desto mächtiger die Familie) und andererseits natürlich auch der Verteidigung. Wegen der häufigen Familienfehden war das auch nötig. Die ganze Stadt war eine Festung (das Kolosseum beispielsweise und sogar auf dem Septimius-Severus-Bogen befanden sich Verteidigungsanlagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie Rom im Mittelalter ausgesehen hat, kann man sich am besten vostellen, wenn man sich San Gimignano vor Augen hält. Nach zeitgenössischen Quellen soll es in Rom mehrere hundert8O8O solcher Türme gegeben haben, von denen P.Gayer in seinem
"sentimentalen Reiseführer" 19 noch bestehende zählt, darunter die beiden in Monti.

Um die Vorstellungskraft etwas zu stützen, hier ein entsprechendes Foto aus San Gimignano


Den in einem der vorigen Beiträge beschriebenen Weg durch Monti werde ich beim nächsten Rombesuch, wohl im Oktober, gehen. Danke für den Tipp.

Gruß Ludovico
 
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