Rom Objektiv (Sehenswertes fotografisch festgehalten)

Lieber Ludwig,

Eure Spaziergänge durch Trastevere bin ich sehr gerne mitgegangen und kann aus jüngster Erfahrung das Gleiche berichten: Trastevere ist nicht "out", sondern immer noch Treffpunkt der unterschiedlichsten Grüppchen. Wieder einmal sehr schöne Fotos sind Dir auch von der Tiberinsel gelungen mit besonderen Schwerpunkten. Vielen Dank dafür!
 
Villa Farnesina, Trastevere

Auch wenn schon viele andere Foristi und auch ich die Villa Farnesina bereits ausführlich beschrieben und bebildert haben, darf dieses Schmuckstück in meinem Fotobericht nicht fehlen.

Pecorella hat ja in ihrem Romführer bereits auf den Bericht von Tacitus verwiesen. Ohne jemandem auf die Füße treten oder ärgern zu wollen, verlinke ich mal zu zwei Berichtsteilen von Dentaria (Auf den Spuren von Michelangelo und Raffael im Rom und Umbrien der Renaissance):
Villa Farnesina
und Villa Farnesina Fresken

Auch ich habe bereits zweimal von meiner Lieblingsvilla in Rom berichtet. Hier der Link zu meinem letzten Bericht.

Somit kann ich mich im Wesentlichen auf die Fotos zu diesem Prachtbau des reichen Sieneser Bankiers und Kunstmäzens Agostino Chigi konzentrieren.

Außen


Die schönere Seite der Villa liegt heute hinten, dem Tiber zugewandt. Hier befand sich vor der Tiberregulierung ein großer, prächtiger Garten, der von Chigi für rauschende Feste genutzt wurde.



Da BEVA weiß, dass die Früchte drinnen sehr hoch hängen, gab sie sich mit diesen Orangen zufrieden.


Die einfache, aber doch sehr geschmackvolle Gliederung der heutigen Vorderseite des Gebäudes lässt kaum erahnen wie prächtig die Innenräume dekoriert sind.

Nach der Kasse betritt man zunächst die

Loggia der Galatea



Del Piombo´s einäugiger Polyphem blickt immer noch traurg der entfliehenden Galatea hinterher.



Ich habe den Eindruck, als würden die Pfeile der Amoretten bereits Wirkung zeigen, bevor sie abgeschossen werden. Dieses Meisterwerk von Raffael erinnert mich immer wieder an die Geburt der Venus von Botticelli.

Auch das Horoskop des Agostino Chigi von Peruggi und die mythologischen Szenen von Sebastiano des Piombo lohnen eine nähere Betrachtung.



Wenden wir uns nun meinem Lieblingsraum zu.

Loggia mit Amor und Psyche

Diesen Raum haben Raffael und seine Schüler wunderschön und unterhaltsam ausgemalt.



Die Fresken erzählen das Liebesmärchen der menschlichen Psyche und des göttlichen Amor. Die beiden großen Gemälde stellen den Rat der Götter und das Ende der Geschichte, die Hochzeit von Amor und Psyche dar.




Nun folgen in lockerer Reihenfolge einige Szenen, die das Märchen erzählen.


Links sind Amor und die drei Grazien, rechts Venus, Ceres und Juno zu sehen.




Hier, links und rechts, Venus fährt im Wagen zu Jupiter, und Venus vor Jupiter.


Merkur, Merkur und Psyche


Psyche vor Venus, Jupiter küsst Amor, Psyche wird zum Olymp getragen.


Zwischen und in den Szenen schwirren zahlreiche Putten und Vögel umher. Die Girlanden sind reich beladen mit Früchten des Feldes. Gab es damals schon das Erntedankfest?

Raum mit dem Fries

Im letzten Raum des Erdgeschosses hat Peruzzi umlaufend unterhalb der Decke Szenen aus dem Leben des Herkules, sowie weiterf mythologische Episoden dargestellt.




Nun geht es ins Obergeschoss.

Sala delle Prospettive

Dieser von Peruzzi reich ausgemalte Raum zeigt zwischen Scheinsäulen Landschaften und Stadtansichten, mythologische Szenen und über dem großen Kamin die Schmiede des Vulcanus.


Zunächst aber erst einmal ein Blick auf die ebenfalls kunstvoll bemalten Fensterläden.



Vulcanus, der in seiner Schmiede muskelbepackt den Hammer schwingt.


Die Szenen zwischen den Scheinsäulen. Rechts haben sich beim Sacco die Roma Söldner verewigt.


Das zweite Bild erinnert mich sehr an Berninis Skulptur Apoll und Daphne, die in der Galleria Borghese zu sehen ist.

Saal der Hochzeit Alexanders des Großen mit Roxane

In diesem Raum, der ursprünglich das Schlafzimmer war, hat Giovanni Antonio Bazzi aus Siena Szenen aus dem Leben Alexanders des Großen dargestellt.


Alexander zähmt das Pferd Bucephalus.


Alexander und die Mutter von Darius.


Die Hochzeit von Alexander mit Roxane.

Schließlich zeige ich noch einige weitere Fotos aus dem OG ohne weiteren Kommentar.



Schluss

Nach dem erneuten Besuch meiner Lieblingsvilla schlenderten wir noch etwas durch die Gassen von Trastevere.





Wer sich die Mühe macht die Türen auf dem rechten Foto zu studieren, wird wahrscheinlich etwas dazu lernen. Leider ist die Auflösung hier zu schlecht, deshalb nachträglich dieser Link zur Homepage des Geschäftes.

Ich wollte unbedingt noch eine Kleinigkeit finden, das Fenster der Fornarina. In dem zugehörigen Zimmer soll die langjährigen Geliebte Raffaels gewohnt haben, die er ja auch in dem berühmten, gleichnamigen Gemälde verewigt hat.


Nach einigem Fragen fanden wir das Haus


und die Fenster. Ich glaube es sind die rechten.

Die Mittagszeit war gekommen und unser Magen meldete sich.


In der trattoria de gliamici wurden wir wieder sehr aufmerksam bedient. Essen und Getränke schmeckten gut. Allerdings haben die Preise seit unserem letzten Besuch vor wenigen Jahren doch stark angezogen.

Inzwischen finden immer mehr Touristen den Weg zur Villa Farnesina. Sie ist ja auch gut ausgeschildert und im Netz finden sich zahlreiche Fotos. Trotzdem kann ich allen Kunstinteressierten sehr den Besuch empfehlen. Leider hatte Chigi meine Vorfahren nicht auf der Liste seiner Erben. Sonst könnte ich vielleicht meinen Wunsch erfüllen und dieses Juwel erwerben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank lieber Ludovico für diesen wunderbaren Bericht von der Villa Farnesina.

Du hast absolut Recht, dass sie in deinem Fotobericht nicht fehlen darf, dein Objektiv hat wieder so viele Dinge entdeckt, selbst die Fensterläden - an denen ich zugegeben achtlos vorbei gelaufen bin :blush: -, finden bei dir und deinem Objektiv die gebührende Beachtung. :thumbup:
 
Hallo lieber Ludovico,

dein Bericht ist ja so etwas wie eine persönliche sehr qualifizierte Führung durch dieses Kleinod. Es hat viel Freude gemacht, unseren eigenen Besuch dort vor ein paar Jahren noch einmal nachzuvollziehen.

Aber was die Tür betrifft, von der du sagst, man könne daraus etwas lernen - da stehe ich auf dem Schlauch.

Vielen Dank für deinen Bericht und die tollen Fotos!
 
Pecorella und ColleMarina,
danke für eure positive Rückmeldungen. Es freut mich, dass euch der Fotobericht zur Villa Farnesina gefällt.

Ich habe mir das Foto mit der Türe angesehen und musste feststellen, dass bei der starken Komprimierung hier im Forum bei einer Vergrößerung einfach zu viele Pixel fehlen, um die Schrift auf den Türen lesen zu können. Mit diesem Link erhaltet ihr die Information sogar auf Deutsch.
 
Danke für diesen Hinweis! Nein, das konnte man wirklich nicht entziffern.
Aufgefallen war mir nur der doppelte Klang von "Trast" und "trust".
 
Ich wollte unbedingt noch eine Kleinigkeit finden, das Fenster der Fornarina. In dem zugehörigen Zimmer soll die langjährigen Geliebte Raffaels gewohnt haben, die er ja auch in dem berühmten, gleichnamigen Gemälde verewigt hat.


Nach einigem Fragen fanden wir das Haus


und die Fenster. Ich glaube es sind die rechten.

Soweit ich weiss, befindet sich das Haus der Fornarina an der Via di Santa Dorotea 20. Hier ein Streetview-Blick darauf. Zu erkennen ist es an der ionischen Säule der Fassade. Bei dem gesuchten Fenster sollte es sich ich um dieses handeln. Um die Ecke befindet sich das Ristorante Romolo. Siehe: Ristorante Romolo a Roma Trastevere, Raffaello e la Fornarina vor allem Raffaello e la Fornarina | Romolo a Trastevere, Roma
 
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Tolle Bilder und Details aus der Farnesina, vielen Dank dafür Ludovico! Ich habe mir mal meine eigenen Bilder angeschaut und bin erschrocken, wie blass und detailarm die dagegen sind. Also sollte ich mal wieder in die Farnesina gehen... :~
 
Danke für die weiteren Rückmeldungen.
Simone, wir haben das Haus der Fornaria nach Adressangabe in einem meiner Reiseführer gesucht. Wir wissen ja, dass sich da häufig Fehler einschleichen. Ich werde das gelegentlich prüfen. Danke für deine sorgfältige Recherche.
 
Simone, wir haben das Haus der Fornarina nach Adressangabe in einem meiner Reiseführer gesucht. Wir wissen ja, dass sich da häufig Fehler einschleichen. Ich werde das gelegentlich prüfen. Danke für deine sorgfältige Recherche.

Ich bin mal abgebogen um Deinen Thread nicht überzustrapazieren: Casa della Fornarina

Ich nehme an, dass Deine Photos das Haus im Vicolo del Cedro (früher Vicolo del Merangolo) zeigen! :idea: :?:
 
Danke für die weiteren Rückmeldungen. Ich habe ja bald Gelegenheit nochmals auf die Suche zu gehen.

Ich habe jetzt den Abschnitt San Lorenzo im Kapitel Szenenviertel vollendet. Für Eilige: San Lorenzo steht etwa in der Mitte des Kapitels.
 
Eingewöhnungsspaziergang Nov. 2016, fotografisch verhunzt

Wir hatten diesmal für die ganze Woche nur einen Programmpunkt. Das war am Samstag Nachmittag ein Gottesdienst im Campo Santo mit anschließender Prozession durch die Heilige Pforte. Das war sehr stimmungsvoll. Anschließend war die Buchvorstellung "Campo Santo Teutonico" durch die Autoren Hans-Peter Fischer und Albrecht Weiland.

Ansonsten unternahmen wir lockere, mehrstündige Spaziergänge nach Lust und Laune. Einen Teil der dabei entstandenen Fotos werde ich in verschiedenen Kapiteln dieses Threads vorstellen.

Unser Eingewöhnungsspaziergang am Freitag Nachmittag stand unter einem besonderen Stern. Ich habe mir vor einigen Wochen wieder eine neue Kamera mit einem 10 - fach Reisezoom zugelegt. Eigentlich bin ich kein Freund solcher Superzooms. Da ich bei dieser Reise aber keine allzu große Anforderungen erwartete, entschied ich mich für die Bequemlichkeit. So geschah es, dass ich wohl einen der vielen, mit Spezialfunktionen belegten Knöpfe, versehentlich drückte und damit meinen vertrauten RAW-Modus verließ, der mir auch hinterher noch problemlos die Änderung anderer Einstellungen erlaubt hätte. Der versehentlich eingestellte Bildeffekt, den ich erst abends am Computer bemerkte, lässt sich nun nicht mehr korrigieren.

Ich wollte zunächst spontan alle Aufnahmen löschen, entschied mich dann aber doch dafür sie auf der Speicherkarte zu lassen. Schließlich kann man ja auch aus Fehlern lernen. Vielleicht gefällt das eine oder andere Fotos. Einen Großteil würde ich aber normalerweise schnell löschen.

Pecorellas Bericht zur Villa Aldobrandini veranlasste uns oberhalb der Trajansmärkte den Bus zu verlassen. Der Eingang ist wirklich etwas versteckt.


Sieht man diese kopflose Skulptur, hat man den Eingang erreicht.


Nach Überwindung vieler Treppenstufen öffnet sich der Blick auf den kleinen Park, den Pecorella ja ausgiebig beschrieben hat.


An der Mauer findet man leicht den sich erdolchenden Otho. Dieses Foto gefällt mir sogar. Die Struktur der Skulptur ist deutlich genug und der Hintergrund tritt dezent zurück.




Von der Mauer aus lohnt der Blick auf die angrenzenden Gebäude, hier der Torre delle Milize und die Kirche SS. Domenico in Sisto.


Im Trajansmarkt und vor dem Kolosseum präsentiert ein moderner Künstler seine Werke. Dazu werde ich noch an anderer Stelle kurz berichten.


Noch ein kurzer Blick in die Kirche Santa Caterina a Magnanapoli,


dann geht es die breite Treppe hinunter zur Trajansäule. Die Szenen vom Feldzug gegen die Draker sind bei dieser Fototechnik kaum zu erkennen.


Nett ist dann wieder der Blick auf die steinernen Ruinen des Forum Romanum.



Nach vielen Jahren werfen wir wieder einmal einen Blick in die Kirche Santa Maria in Aracoeli. Auch wenn uns die Kirche an diesem Tag weniger düster vorkommt, bleibt es dabei, das ist nicht unsere Kirche.


Es geht die steile Himmelsleiter abwärts zur Piazza Venezia. Der Gegenverkehr auf der Treppe gibt uns die Anstrengung hörbar zu verstehen.

Wir besuchen noch Il Gesu. In dieser Kirche war es extrem dunkel. Die Kameraeinstellungen waren für diese Umgebung denkbar ungeeignet. Ich verzichte darauf auch nur ein Foto aus dem Gotteshaus hier vorzustellen. Ich hatte einen Euro in einen Schlitz gesteckt, um die Beleuchtung am prächtigen Altar von San Ignazio einzuschalten. Es tat sich leider nichts. Als wir den Aufseher auf das Manko hinwiesen, meinte er nur, das weiß ich bereits. Schließlich bequemte er sich doch einen Hinweis anzubringen und die Beleuchtung manuell zu betätigen.


Diese Dame hat Berninis noch unversehrten Elefanten vor Santa Maria sopra Minerva im Visier. Wenige Tage später hat ein Chaot die Spitze des linken Stoßzahnes abgeschlagen.


Diese extravagante ältere Dame sahen wir wenig später in ihrem nur wenige Meter entfernten kleinen Laden-


Auf der Piazza Navona hielten sich nur drei Maler auf. Dafür zeigte ein südamerikanisches, junges Paar seine Tanzkunst. Sie animierten auch Zuschauer mit ihnen Tango zu tanzen.


Auf dem Weg zur Engelsburg wurden wir vor einem Laden an glanzvolle Zeiten Roms erinnert.




Auf der Engelsbrücke habe ich einige Engel portraitiert. Hier eine Kostprobe. Das Portraitshooting habe ich später wiederholt.


Die sich im Tiber spiegelnden Lichter ergeben ein interessantes Farbenspiel.


Auf dem Platz vor der Engelsburg erinnerten uns die riesigen Lettern des Wortes Misericordia an das auslaufende Heilige Jahr. Wenige Tage Später waren die Buchstaben entfernt.


An der Via della Concillazione fanden wir diese Telefonzelle. Wollte da jemand die Hörer austauschen?


Abschließend noch ein Blick auf den Petersplatz mit der neuen LED-Beleuchtung. Wie das bei normaler Kameraeinstellung aussieht, habe ich gerade im Kapitel Vatikan dieses Threads dokumentiert und kommentiert.

Nachdem diese Fotos im Kasten waren, überraschte uns ein heftiger Regenschauer. Unsere Regenkleidung hielt uns einigermaßen trocken. Trotzdem waren wir froh, dass wir nach knapp 15 Minuten im Lokal "Alfredo e Ada" noch zwei Plätze im Warmen zu ergattern. Seit unserem letzten Besuch vor elf Jahren hat sich hier viel getan. Leider, aber nicht unerwartet, ist die damals schon über Achtzigjährige Ada, die Seele des Ladens, inzwischen gestorben. Die Enkelin, die uns bediente, hat sich sichtbar gefreut, dass wir uns gerne an ihre Nonna erinnerten. Das sehr kleine Lokal hat sich inzwischen auch auf Touristen eingestellt. Wir werden hier aber sicher ab und zu wieder einkehren.

Verzeiht mir diese Art von Fotos. Ich werde sie, wenn überhaupt noch einmal, nur ganz selten einbauen. Versprochen.
 
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Lieber Ludovico, mir gefallen deine versehentlich entstandenen Bilder sehr gut.

Sicherlich keine Funktion für jeden Tag und erst recht nicht für ganz neue Dinge, aber ich finde diese Einstellung für einen Blick auf vertraute Ansichten schön.

Gut, dass du die Bilder nicht gelöscht hast. :nod:
 
Da kann ich pecorella nur beipflichten. :thumbup:

Nicht alle, aber viele Bilder - besonders die Detailaufnahmen - lassen eine ganz andere "Sichtweise" zu. Es konzentriert sich einfach zum Wesentlichen, wie ich finde. :nod:
 


Lieber Ludovico, ich bin begeistert von den Bildern - wie schöne Gemälde!


So würde ich gerne malen können.​
 
Ich bin zwar großer Fan von fumetti... aber wenn ich diesen Filter über allen Fotos eines Rom-Tages gehabt hätte, wäre ich durchgedreht. :lol:
Daher freut es mich, dass Du es so sportlich nimmst und sie dennoch präsentierst - interessant ist das allemal. Ein Foto vom Forum blieb dann aber doch verschont?
 
Dann war es ja doch nicht so schlimm. Einen Lerneffekt hatte das Missgeschick allemal. Danke für eure Rückmeldung.
 
Ara Pacis, Friedensaltar des Augustus

Seit ich in den siebziger Jahren in einem archäologischen Buch über die aufwändigen Arbeiten zur Bergung und Montage von Augustus´Friedensaltar gelesen habe, bin ich ein Fan dieses antiken Kunstwerkes. Unser Admin Sven hat die wesentlichen Fakten hier zusammengefasst.

Heute findet man den Altar in einem Glasbau des amerikanischen Stararchitekten Richard Meier am Tiberufer in Höhe des Augustus Mausoleums. Bei einem Spaziergang letzte Woche verspürten wir Lust das Museum wieder einmal zu besuchen.


Das Bauwerk war nach der Fertigstellung vor 10 Jahren sehr umstritten. Obwohl es nicht perfekt ist, finde ich es doch gelungen. Das schlichte Gebäude tritt hinter das Kunstwerk im Innern zurück.


Auf diesem Foto sind zwei Nachteile deutlich zu sehen. Bei Sonnenlicht werfen die Streben der Fenster schwere Schatten auf den Altar. Rechts und links ist zwischen Altarwand und Fenster zu wenig Platz. Die Darstellungen muss man mit weit zurückgelegtem Kopf betrachten. Doch nun zum Kunstwerk,


Auf Vor- und Rückseite führen Treppenstufen nach innen zum Altar.


Der Altar selbst ist schlicht. Löwenköpfe zieren ihn rechts und links. Die Innenwände zieren Flachreliefs.


An Vorder- und Rückseite gibt es vier bildhafte Darstellungen, von denen ich die beiden besterhaltenen hier zeige.


In dem Museum gibt es einige weiterführende Informationen zum Altar. Unter anderem diese Illustration, die zeigt, dass man davon ausgeht, dass der Altar farbig bemalt war. Oben links sieht man den opfernden Aeneas, oben links Romolus und Remus, unten links die Stadtgöttin Roma und schließlich unten rechts meine Lieblingsdarstellung, Tellus zwischen den Personifikationen der Luft und des Wassers. Es geht also um die sagenhafte Geschichte Roms. Augustus führt schließlich seine Linie auf Aeneas zurück.




Hier wird deutlich, dass den Bürgern Roms gezeigt werden soll, wie gut es ihnen geht. Es gibt Früchte der Erde, der Luft und des Wassers im Überfluss. Das untere Foto zeigt die farbige Illustration im Museum.


Davon zeugen auch die Verzierungen an den Außenwänden.


Oben auf der rechten und linken Außenseite ist ein Opferzug der kaiserlichen Familie abgebildet.


Einige Personen sind identifiziert. Auf dem rechten Foto ist Augustus zu erkennen. Er ist die zweite Person von rechts.


Wer mehr über die identifizierten Personen wissen möchte, kann sich an einem des Altares informieren.


Dieses Modell zeigt einen Teil des Marsfeldes zur Zeit des Augustus. Auf dem linken Foto ist vorne das Augustusmausoleum zu sehen. In der Mitte steht der Obelisk, der so aufgestellt war, dass der Schatten der Obeliskspitze des Solarium Augusti an Augustus’ Geburtstag über den Tagesverlauf genau auf die Mitte der Ara Pacis zuwandert. Am linken Rand ist noch ein Teil des Friedensaltares zu erkennen. Auf dem rechten Foto steht der Altar am Ende der Buschreihe.


Für interessierte Antikenfans oder Historiker sind in der Museumshalle der Stammbaum des Augustus und Büsten dargestellt.

Außerdem kann man sich ein Video zur spannenden Geschichte des Altares ansehen.


Für geschichtlich Interessierte ist dieser Altar ein Muss. Wer sich das nicht im Detail ansehen möchte, der kann den Altar auch gut von außen einsehen. So machen es viele Schulklassen. In dem Museum gibt es häufig Sonderausstellungen. Für die derzeitige Picasso Ausstellung nahmen wir uns nicht die Zeit. Wir zogen es vor noch im strahlenden Sonnenlicht zu spazieren.
 
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