Rom Objektiv (Sehenswertes fotografisch festgehalten)

Hallo Ludovico,

deine Bilder sind sehr interessant. Manche gefallen mir auf Anhieb. An deine neuen Spielereien muss ich mich erst noch gewöhnen. Nicht alles entspricht meinem Geschmack aber das kann sich noch ändern.

Deshalb, mach nur weiter so, dein Spaziergang gefällt mir und wirft neue Perspektiven auf.

Viele Grüße

Tizia
 
Danke Tizia auch für diese Rückmeldung. Anregungen will ich mit diesem Thread hauptsächlich aus fotografischer Sicht geben. Wenn auch für die erfahrenen Rombesucher etwas dabei ist, freue ich mich besonders. Gott sei Dank sind die Menschen und deren Geschmack sehr verschieden.

Es wird sich in diesem Thread noch einiges entwickeln, was für den Drei- bis Fünftages-Romtouristen wohl uninteressant ist. Andere Beiträge zeigen nur eine etwas andere Sicht bzw. andere Schwerpunkte bekannter Orte in Rom.

Zu meinem neuen Spielzeug hat sich ja in dem OT eine interessante Nebendiskussion entwickelt. So etwas finde ich immer besonders fruchtbar. Danke auch für die Beiträge dort.
 
Antike, Parco degli Aquedotti

Als ich hier im Forum durchklingen ließ, dass ich gerne im Parco degli Aquedotti spazieren gehen wolle, machte man mich darauf aufmerksam, dass da nicht viel zu sehen sei. Ich entgegnete, dass die Aquädukte große Werke der römischen Ingenieurkunst seien.

Zur Glanzzeit lebten über eine Million Menschen im kaiserlichen Rom. Der Wasserbedarf im antiken Rom für das tägliche Leben, ganz besonders für die vielen Thermen muss riesig gewesen sein. Über insgesamt mehr als 400 km wurde das nötige Wasser über elf Aquädukte in die Stadt geleitet. Nur der geringere Teil verlief überirdisch. Wer mehr darüber wissen möchte, dem gibt Wikipedia hier Auskunft. Auf der italienischen Homepage des Parkes findet man Details zum Park.

Wir machten uns um die Mittagszeit eines heißen Tages mit leichten Rucksäcken, gefüllten Wasserflaschen und ich natürlich bewaffnet mit Fotoapparat auf den Weg. Benutzt habe ich für alle folgenden Fotos nur mein Standard Zoom mit 24-105mm Brennweite. Der Metro A entstiegen wir bei Subaugusta. Nach einer leichten Zwischenmahlzeit in einer Bar machten wir uns auf den Weg zu dem gut 1 km entfernten Park. Schatten gab es so gut wie keinen.

Als wir die ersten Bögen am Horizont auftauchen sahen, war es gefühlt schon nicht mehr ganz so heiß.


Den Park bevölkern eigentlich nur Mountainbiker und Jogger. Auf dem linken Foto erkennt man links neben dem Sonnenhungrigen eine Holztreppe, die ein Eingang zum Park ist.


Links geht eine längere, nicht unterbrochener Aquäduktbogenreihe ab. Rechts steht eine Reihe einzelner Bogengruppen. Das ist für mich der schönere Teil.


Zunächst wechselten wir durch einen Bogen auf die Sonnenseite.


Die bunten Pflanzen am Rand geben einen hübschen Kontrast zu den kalten Steinen.


Man sieht auch, dass sich die Natur ihren Platz selbst in den engsten Steinspalten sucht. Das kenne ich von den Industrieruinen hier im Ruhrgebiet.


Selbst schuld, wer hier nicht den kühlenden Schatten aufsucht. Also marschierte ich ein Stück alleine.


und die gleiche Strecke wieder zurück.



Der Blick gegen die Sonne in die Ferne zeigt, dass sich doch etwas Dunst gehalten hat.

Nun näherten wir uns den romantischeren Bogengruppen auf der anderen Seite.


Je näher man den einzelnen Bogenresten kommt, je weiter die Bögen optisch auseinanderrücken, desto besser wirken sie.


Man kann auch schön die Röhren sehen, durch die einst das lebenspendende Nass floss.


Ich wählte nun eine Fahrspur, die durch das Getreidefeld führt, um eine etwas ander Perspektive zu erhalten.



An der Wand vorbei fällt der Blick auf die nahe Kirchturmkuppel.


Noch einige Aufnahmen vom Rückweg


und schon sind wir wieder nahe am Ausgang. Schon der Blick auf den kleinen Teich wirkt kühlend.


Hier gibt es auch noch Reste eines wesentlich flacheren Aquäduktes.

Auch wenn es sehr heiß war, hat der Spaziergang durch die fast unberührte Natur gut getan. Ich würde den Spaziergang sehr gerne wiederholen. Allerdings würde ich dann die Stunden vor dem Sonnenuntergang wählen. Dann ist das Licht wesentlich weicher. Schön wäre es, wenn dann Schäfchenwolken am Himmel zu sehen wären und eine Schafherde vor den Bögen der Aquädukte weiden würde. Warten wir es ab.

 
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An der Wand vorbei fällt der Blick auf die nahe Kirchturmkuppel.

Lieber Ludovico,

war ich bisher nur stiller Mitleser in deinem Rom Ojektiv, so möchte ich mich doch jetzt auch mal zu Wort melden!
Erstens freut es mich, dass der Ausflug in den Park der Aquädukte Dir gut gefallen hat, so gut, dass Du gerne zurückkehren möchtest!

Zweitens wird sich, wenn ich mich nicht täusche, jemand ganz besonders über das von mir zitierte Photo freuen. Ich hoffe, Du hast nichts dagegen, wenn ich es in einem anderen Thread zitiere. Wenn mein posting zu sehr OT ist, kannst Du es auch ohne Weiteres in einen OT-Thread verschieben.
 
Simone, natürlich kannst du es verwenden. Ich bin gespannt, wo es auftaucht, habe aber eine leise Ahnung.
 
Ich wählte nun eine Fahrspur, die durch das Getreidefeld führt, um eine etwas ander Perspektive zu erhalten.


Vielen Dank für die vielen schönen Bilder. Man spürt förmlich die Ruhe und die flimmernde Hitze.

Dieses Bild gefällt mir unter all den anderen tollen Fotos am besten.

Ich hoffe und wünsche dir, dass du bald an diesen wunderschönen Ort zurückkommst und deine Wünsche in Erfüllung gehen.
 
Vatikan - Sankt Peter

Sicher gehören Petersplatz und Petersdom zu den meistfotografierten Objekten in Rom. Fast jeder Tourist möchte davon eine persönliche Erinnerung mitnehmen und zu Hause zeigen. Zu meinem Bedauern stehen da heute die "ich bin da" Fotos mit Handy und Selfie-Stick hoch im Kurs.

Wie kann man da noch etwas fotografieren, das auch noch andere Menschen sehen wollen. Ich zeige hier zunächst einige Beispiele, an denen ich kleine Unterschiede herausstellen will.

Ich fange mal an mit


einem Bild, das fast alles zeigt, was auf dem Petersplatz Interessantes zu sehen ist (manche Touristen (die Kirche spricht von Pilgern) gehören natürlich auch dazu). Ist ja toll. Petersdom mit Kuppel unter blauem Himmel, Berninis Säulen, der Obelisk, die Brunnen und sogar der Papstpalast und die Vatikanischen Museen. Ich denke als ein Übersichtsfoto ist das ok. Man muss aber schon wissen, dass da Brunnen stehen, um sie zu erkennen. Außerdem ist das Foto mitten am Tag aufgenommen. Die Fassade des Domes liegt im Schatten, am Himmel ist kein Wölckchen zu sehen. Also wenn schon, dann besser am frühen Morgen fotografieren, wenn die Sonne noch im Osten steht. Ich haber hier die Superweitwinkeleinstellung von 16mm verwendet und einen Teil des Pflasters weggeschnitten. Wenn ich ein Panorama im Hochformat mit 24 oder 28 mm Brennweite aufnehmen würde, dürften z.B. die Brunnen schon deutlich größer sein.


Nun habe ich mich weiter vorne, genau in die Mitte vor die Holzgatter gestellt. Hier habe ich Wert darauf gelegt, dass die Linie der Holzabsperrung symmetrisch von den unteren Ecken zur Mitte hin zusammenläuft. So weit ok. Der Petersdom steht mir immer noch zu weit weg, um interessante Einzelheiten erkennen zu können. Hier kommt aber eine Bausünde deutlich zum Vorschein. Die Krone des Domes, Michelangelos Kuppel verschwindet fast völlig hinter der Fassade. Ein Foto aus der Entfernung mit ordentlichem Tele kann da Abhilfe schaffen.


Hier habe ich eine meiner Lieblingperspektiven gewählt. Ich konzentriere mich auf zwei Elemente, die Kuppel und den oberen Teil des Brunnens. Sprudelndes Wasser mit ins Spiel zu bringen, belebt jedes Foto. Zudem sind sowohl Brunnen als auch die geometrisch ähnliche Peterskuppel von der Sonne beleuchtet. Welche Kleinigkeiten rechts oder links zu sehen sein sollen, ist Geschmackssache. Es lohnt sich jedenfalls sich zu bewegen, ein paar Schritte vor, zurück und zur Seite.


Hier habe ich drei Objekte ins Spiel gebracht. Auch die Laternen auf dem Platz finde ich fotogen.

Ich war noch ein zweites Mal auf dem Petersplatz und zwar morgens um Sieben (da ist bekanntlich die Welt noch in Ordnung).


Hier habe ich den rechten Brunnen ganz aufs Foto gebracht. Man sieht aber deutlich, dass Zweckdienlichkeit heute auch im Vatikan wesentlich höher geschätzt werden als Ästhetik. Man kann aber deutlich erkennen, dass der Brunnen noch im Schatten liegt, während Petersdom und die Kolonnaden im warmen Licht der Morgensonne strahlen.


Dieses Foto würde ich mit "das große Warten" überschreiben. Es verdeutlicht zudem meine obige Anmerkung. Zur Zeit Berninis scheinen die Menschen standfester gewesen zu sein als heute.



Wieder mein obiges Lieblingsmotiv mit Sankt Peter in der Morgensonne, aus leicht geändertem Blickwinkel. Wenn man das Wasser auf dem obigen Foto mit dem auf den unteren Fotos vergleicht, wird man einen großen Unterschied feststellen. Man kann Wasser einfrieren, noch krasser als auf den Fotos unten, indem man eine sehr kurze Belichtung von z.B. 1/500 Sekunde wählt. Man kann es aber auch schön fließend, wie auf dem oberen Bild darstellen. Dann muss man aber bei weniger Licht und geschlossener Blende fotografieren. Die Alternative ist ein Graufilter. Auf dem obigen Foto habe ich einen verwendet, der die benötigte Belichtungszeit tausendfach verlängert (z.B. statt 1/30 auf 30 Sekunden). Auf bei Flüssen kann man so wunderbare Effekte erzielen.

Natürlich gibt es auf dem Petersplatz noch viele Details, die man interessant in Szene setzen kann. Da sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Ich will hier noch eine Perspektive zeigen, die ich mir gerne immer wieder, auch ohne Fotoapparat ansehe.


Sind diese gewaltigen Säulen nicht großartig. Wenn man den Lichteinfall noch beobachtet, finde ich das faszinierend. Würde da im mittleren Bereich noch eine Person stehen oder laufen, wäre das perfekt.

Noch ein letztes Foto von diesem Morgen will ich hier zeigen.


Mich stören zwar einige Details, aber man kann von dem Andenkenladen aus erkennen, dass die Kuppel richtig zur Geltung kommt. Mir fällt aber auch immer wieder auf, dass der vorige, noch lebende, inzwischen emeritierte Papst Benedikt sehr stiefmütterlich behandelt wird.

Von meiner Nachttour will ich noch zwei Fotos hierher holen. Die besten Zeiten, Petersplatz und Petersdom zu fotografieren, sind der frühe Morgen und die Nacht, bzw. auch die blaue Stunde. Die Nacht und der frühe Morgen erlauben es, den Petersplatz mal ohne oder fast ohne Menschen zu fotografieren.


Diese streng symmetrische Aufnahme wurde direkt von der Mitte der verlängerten Achse der Via della Conciliazione aus aufgenommen. Ursprünglich hat mich die sehr unterschiedliche Farbtemperatur gestört. Inzwischen sehe ich auch einen Reiz darin. Es ist das inzwischen schon typische Gold und Silber der römischen Nacht.


Hier habe ich die Kamera am Anfang der Ponte Umberto I positioniert. Es ist eine sehr bekannte Perspektive auch bei Tag. Auch wenn es viele Fotos von dort gibt, bleibt es für mich einer der besten Plätze.


Besuch im hl. Jahr der Barmherzigkeit 2016
(ergänzt um einige alte Fotos)

Vor einem Besuch des Petersdomes in diesem Jahr stand ein großes Fragezeichen. Ich setzte mir eine Obergrenze von 30 Minuten Wartezeit. Als wir die Herderbücherei besuchten, schätzte ich die benötigte Zeit bis zum Passieren der Sicherheitsschleuse genau auf diese Zeit, die wir dann auch exakt benötigten.


Vorbei an der Scala Regia, auf der ein schmucker Gardist seinen Dienst versah, gingen wir schnurstracks zur Vorhalle des Domes.


Natürlich drängten alle Besucher durch das Nadelöhr der heiligen Pforte, die hier von Bediensteten des Vatikans bewacht und kontrolliert wurde und nicht von Freiwilligen.


Vom Mittelgang aus konnte ich dieses Foto aufnehmen, das ungefähr ein Bild von den Menschenmassen zeigt, die an diesem Tag die reduzierte Fläche des Domes bevölkerten.


Vor Michelangelos Frühwerk, der Pietá staute sich die Besuchermasse. Die meisten versuchten eine gute Position für ein Foto zu finden, was auch sehr schwierig ist. Eine Position, aus der nirgends eine Reflektion zu erkennen ist, konnte auch ich nicht finden. Ein Polfilter würde wohl die Reflexe herausfiltern, die benötigte Zeit aber so verlängern, dass an ein Foto aus der Hand nicht zu denken ist.

An den beiden hinteren Vierungspfeilern war die Kirche Richtung Papstaltar abgesperrt. Es durften wohl nur Pilgergruppen passieren. So werde ich aus diesem Bereich noch einige alte Fotos ergänzen.

Natürlich ist der Petersdom reichlich mit Papstgräbern bestückt.


doch sind auch andere Personen auf dieser Ebene verewigt, wie hier Königin Christina von Schweden in einem Medaillon. Ein anderes Beispiel ist das Stuart Monument auf der linken Seite.

Es dominieren aber eindeutig die Grabmale der Päpste.


Hinten in der rechten Ecke habe ich erstmals die Skulptur von Pius XII entdeckt.


Die Grabmale von Pius VII und Innozens VIII.



Hier noch zwei Beispiele, das Grabmal von Urban VIII und jenes von Gregor XIII. Die künstlerisch besonders wertvollen Grabmale Berninis im vorderen Bereiche der Kirche sind immer sehr schwer zu fotografieren. Bei diesem Besuch war Fotografieren unmöglich.


Hier füge ich noch zwei altes Fotos vom prächtigen Grabmal Alexanders VII von Bernini ein. Es zeigt den knienden Papst mit vier allegorischen Tugendgestalten und dem mich immer wieder faszinierenden Tod als Gerippe mit Stundenglas. Ähnliche Grabmale, wenn auch weniger prächtig, sind viele im Petersdom zu finden.
Anmerkung: was ich mir nicht einmal zu träumen gewagt hatte, ereignete sich im November 2016. Im Rahmen eines Gottesdienstes der Bruderschaft des Campo Santo zogen wir in Prozession durch die Heilige Pforte, das abgesperrte Mittelschiff des Petersdomes und durchschritten dieses wunderschöne Grabmal Berninis, um anschließend den Dom durch ein Seitenportal wieder zu verlassen.


Abschließend zeige ich noch ein Grabmal, das man leicht übersieht, das mich aber immer wieder anspricht. Es zeigt Johannes XXIII, wie ich ihn in Erinnerung habe, stets den Bedürftigen zugewandt. Rechts hinten sehe ich neidvoll blickende Kardinäle. Auch die Engel scheinen über den Armen und Gefangenen zu schweben. Dieses Bild würde sicher auch zu Franziskus passen.



Auch zur Figur des Petrus konnte heute niemand durchdringen um ihm über den blankgescheuerten rechten Fuß zu streichen.


Wenn man den Papstaltar Berninis umrunden kann, lohnt es sich auf jeden Fall diesen auch näher zu betrachten. Der Altar ist eines der vielen Beispiele konstruktiven Raubbaus in Rom. Ein Großteil der Bronze wurde aus dem Pantheon entwendet.


Die Fotos mit dem Teleobjektiv laden eigentlich ein näher an den Papstaltar und die Kathedra Petri unter dem strahlenden Fenster mit der Taube heranzutreten.


Selbstverständlich sollte man auch Michelangelos wunderschöne Kuppel näher besichtigen. Am besten schaut man sie sich auch oben, innen und außen, im Rahmen einer Kuppelbesteigung an.


In den mächtigen Vierungspfeilern, die die Kuppel tragen, stehen Skulpturen der Veronika mit dem Schweißtuch, des Andreas mit dem Andreaskreuz, der Helena mit dem Kreuz Christi und des Longinus mit der Lanze.

Natürlich findet man im Petersdom nicht nur Skulpturen, sondern auch Bilder.


Diese sind allerdings, mit einer Ausnahme, nicht gemalt. Es handelt sich um Mosaike, was man nur bei genauem Hinschauen erkennen kann. Hier ist die Kopie der Verklärung Christi von Raffael zu sehen. Das Original kann man in den Vatikanischen Museen bewundern.

Hat man noch Zeit, gibt es weitere schöne kleine Dinge zu entdecken.



Meistens besuche ich den Petersdom, wie die meisten Touristen, so wie ein Museum. Ruhe findet man nur in einer einzigen Kapelle auf der rechten Seite, wo beten erlaubt, aber fotografieren verboten ist.


Normalerweise endet der Rundgang hinten links vor der Taufkapelle. An diesem Tag war die Türe so belagert, dass ich mit einem Foto des Bildes der Taufe Christi vorlieb nehmen musste, das ich über die Köpfe hinweg schießen konnte.

Ich selbst beschließe einen Besuch des Domes fast immer bei diesen sehr fleischigen Geistwesen.


Diese Gewohnheit geht noch auf die Besuche mit meinen Kindern zurück, die diese Putten über Alles liebten.


Ich wäre froh, wenn ich den Petersdom noch einmal bei diesem Licht betreten könnte. Sicher würden mir dann bessere Fotos gelingen als mit meiner ersten Analogkamera. Zudem sind die Farben des Dias aus den siebziger Jahren inzwischen sehr verblasst.


In der Vorhalle betrachte ich noch das Mosaik auf dem der letztendlich doch verzagte Petrus nach der Hand Jesu greift


und die Reiterstatue Karls des Großen.



Die Gardisten in ihren schmucken Uniformen gehören sicher zu den meistgeknipsten Fotomodellen Roms. Ihr zackiger Gruß gegenüber zu würdigenden Passanten ist ebenfalls beachtenswert. Einen Priester, der mich vor Jahren begleitet hat, konnte ich nicht dazu motivieren für einen entsprechendes Foto auf einen Gardisten zuzugehen.


Petrus ist Jesu Stellvertreter auf Erden. Weshalb er wohl oben auf der Gallerie fehlt. Oder hat ihn dort schon jemand entdeckt?


Petrus scheint über den rieseigen Platz zu wachen,


der besonders in diesem Jahr viele Pilger sieht.

Die neue LED Beleuchtung Petersplatz (November 2016)

Nachdem es hier im Forum einige Diskussionen um die neue LED-Beleuchtung des Petersplatzes gab, wollte ich diese selbst in Augenschein nehmen.

Nachdem ein dringendes Bedürfnis befriedigt war (hier bin ich stets froh männlichen Geschlechtes zu sein :blush:), fiel der Blick naturgemäß auf den mächtigen Mann mit der Schlüsselgewalt.


Doch nun zum eigentlichen Thema.



Diese beiden Fotos, die quer über den Platz aufgenommen sind, zeigen zweierlei. Die Beleuchtung ist relativ weiß. Auf dem Platz habe ich sie etwas wärmer empfunden. Die zahlreichen Lampen leuchten den Platz gut aus, ohne aufdringlich zu wirken.


Bringt man den Petersdom mit ins Spiel, so fällt die unterschiedliche Farbtemperatur doch ins Auge. Ich habe diese Kombination mal als interessantes Gold und Silber bezeichnet.


Sobald man den Papstpalast dazu nimmt, erkennt man deutlich eine weitere Steigerung zum warmen Rotton hin.

Wenn ich mich richtig erinnere, hatten die Lampen auf dem Platz vorher ein warmes Gelb. Das ergab natürlich eine romantisch verträumte Stimmung. Nun erscheint der Platz deutlich kälter aber auch wesentlich besser ausgeleuchtet. Mir gefällt er so wie er jetzt ist. Das sollte aber jeder für sich selbst entscheiden.

Diese Fotos sind alle ohne Stativ aufgenommen. Im Winter, wenn es morgens um sieben Uhr noch dunkel und der Petersplatz dann noch leer ist, würden Aufnahmen mit Stativ noch eine deutlich bessere Qualität ergeben.

 
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Hallo Ludovico,
ich zitiere jetzt mal gar keine Fotos vom "Rom Objektiv", denn würde ich alle die zitieren, die mir gefallen - "gefallen" ist eigentlich zu simpel ausgedrückt -, dann würde das hier fast ein Vollzitat werden und den Rahmen sprengen :D. Ich genieße es einfach, diese wunderbaren römischen Impressionen zu betrachten. Vielen Dank, dass Du diese, Deine besonderen Blicke uns mitteilst.

Die Spielerei mit den "verwischten" Bildern finde ich sehr interessant, auch wenn es mir wie Tizia geht: ich musste mich erst "einsehen" (was mit dem einzelnen Bild gut ging, mir aber "in der Masse" zu viel war, aber normalerweise hat man sie ja auch nicht so geballt ;)).

Der Foto-Spaziergang die Aquädukte entlang gefällt mir ausgesprochen gut :thumbup: :nod: :thumbup:. Wunsch geweckt: diese Gegend würde ich doch zu gerne auch mal näher kennenlernen. Ich bin (sehr viel) "früher" einige Male mit dem "Bähnchen" von Rom nach Capannelle gefahren und habe das schöne Bild mit den Aquäduktresten in der Campagna noch deutlich vor Augen. - Und Deine Fotoausbeute von dieser Gegend hat ja auch geholfen, meine "Kirchdachfrage" zu klären. ;) 8)

Und für die besonderen Bilder vom Petersplatz und -dom zu den unterschiedlichsten Tageszeiten mein Extra-Kompliment. Sie zeigen mir - und natürlich überhaupt -, dass es möglich ist, selbst bei total "durchgekauten" Fotomotiven immer noch etwas Besonderes zu entdecken. Man muss es halt nur sehen ;) und das handwerkliche Können haben, es umzusetzen :~.
Vielen Dank für alle diese Bilder
sagt Dir
Pasquetta.
 
Liebe Pasquetta, vielen Dank für dein großes Kompliment. Ich verspreche dir, von den verbogenen Fotos gibt es nur noch einige wenige. Es freut mich ganz besonders, wenn auch so erfahrene Romliebhaber wie du noch Anregendes bei mir finden.

Jetzt ist erst einmal ein paar Tage Pause.
 
Lieber Padre, ja, ich muss gestehen, dass der Kontrast zwischen Petersdom und Conciliazione sogar unerwartet reizvoll ist.

Bald geht es weiter. Ich muss mir nur noch überlegen an welchem Ort in Rom.
 
Straßenkünstler

Romaufenthalte sind für mich nicht nur Sightseeing und Familie. Ich muss da auch die Stadt erleben, möglichst mit allen Sinnen. Da gehört der Geruch der Märkte dazu, aber auch die Straßenkünstler. Da denke ich nicht in erster Linie an die für mich langweiligen lebenden Statuen, sondern an wirkliche Akteure, die es auch verstehen ihr Publikum anzusprechen. Hier will ich einige Beispiele vorstellen.


Seifenblasen nicht nur für Kinder



Dieser jungen Frau auf der Piazza Navona schauen die Kinder gerne zu. Sie scheinen von den bunten, übergroßen Blasen angezogen zu werden. Auch Erwachsene bleiben gerne eine Minute stehen. Meine BEVA meinte, ist ja ganz gut, aber die vor Santa Maria in Trastevere fand ich vor wenigen Jahren viel charmanter. Bitte sehr.


Wenige Tage später begegneten wir ihr vor der genannten Kirche. Hier bereitet sie sich unter den Augen eines interessierten Clowns auf die nächste Aktion vor.


Die Kinder folgen ihr begeistert.


Auch uns hat es wieder riesigen Spaß gemacht die junge Frau und die verzückten Kinder zu beobachten. Ihr werfe ich gerne eine größere Münze in den dafür vorgesehenen Behälter.

Auch im Mai 2017 verzauberte die junge Dame vor Santa Maria in Trastevere wieder charmant die Kinder. Auf der anderen Seite des Platzes flogen die Herzen der Kinder dem Clown zu, der oben auf zwei Fotos zu sehen ist.

Gesprayte Bilder


Besonders auf der Piazza Navona gibt es neben den Malern auch immer Künstler, die mit Spraydosen hantieren. Ich bewundere zwar diese Kunst, bunte Bilder zu malen, nicht mit Pinsel sondern mit der Farbe, die per Druck durch eine feine Düse gejagt wird. Der beißende Geruch sagt mir jedoch, dass der Mann seine Maske sehr berechtigt trägt.

Straßenmusik

In allen größeren Städten, die ich kenne, trifft man ab und zu auf Straßenmusikanten. Mal sind sie wirklich gut, manchmal auch zum Wegrennen. In Rom lausche ich ganz gerne verschiedenen Musikanten auf der Piazza Navona. Hier hatte ich schon viele tolle Erlebnisse mit Solisten und kleinen Musikgruppen.


Schon seit geraumer Zeit halten sich diese Herren, wie man sieht in wechselnder Besetzung, täglich viele Stunden auf dem Platz auf. Ich finde ihre Musik wirklich gut.




Natürlich erhielten auch sie einen Obolus.



Dieser Cellist gab sein Können im Februar 2018 auf der Piazza Rotonda vor dem Pantheon zu Gehör. Dahinter positioniert sich bereits die Ablösung.

Blues Überraschung

Als wir vor einer Bar in Trastevere gemütlich saßen und die Gläser halb leer waren, packten plötzlich zwei Männer Instrumente aus.



Nach kurzer Absprache begannen sie ihr Spiel.


Der Gitarrist, mit einer rauchigen Sprechstimme ausgestattet, entlockte seiner Kehle wunderschöne Bluesklänge, die zu Herzen gingen.


Wir bestellten gleich noch ein weiteres Getränk, um den etwa einstündigen Vortrag bis zum Ende genießen zu können.


Den beiden Jungs am Nebentisch zog es die Schuhe aus, in diesem Fall sicher vor Begeisterung. Auch der jungen Dame draußen auf der Straße gefiel diese Musik offensichtlich. Viele Passanten blieben stehen. Der Wirt hätte sicher noch ein viel besseres Geschäft machen können.

Clown und Artist


Dieser Herr mit der auffallenden Kleidung und der Locke im Haar ist mein Lieblingsstraßenkünstler. Seit Jahren tritt er auf der Piazza Navona auf.


Wie man leicht sehen kann, wird die Zahl seiner Zuschauer schnell größer. Er versteht es meisterhaft Passanten einzubeziehen. Ist mal kein Hund zu finden, der den großen Knochen attraktiv findet, dann hat er sein eigenes Hündchen mitgebracht.


Gekonnt hantiert er mit dem Diabolo.


Nun muss das Publikum wieder aktiviert werden.


Die vier jungen Männer aus dem Publikum bauen gerne eine Brücke, natürlich unter der Regie des Meisters.


Den Abschluss seiner Show bildet immer das Jonglieren von drei brennenden Fackeln auf dem Hochrad. Natürlich lässt er sich die Fackeln von einer hübschen jungen Dame aus dem Publikum zuwerfen.

Er erntet immer frenetischen Beifall. Mit ihren Münzen gehen seine Zuschauer aber meist recht viel sparsamer um, leider.

Akrobat auf der Piazza Navona

Ende April 2017 waren auf der sonst sehr belebten Piazza kaum Maler und zunächst keine Straßenkünstler zu sehen. Schließlich entdeckte ich am Rand des Platzes etwas Hoffnungsvolles und machte gleich die Kamera schussbereit.


Ein junger Akrobat aus Kenia lockte erst einmal Publikum heran.


Kann man diesem offenen Lächeln widerstehen?


Er begann seine Show mit zwei brennenden Fackeln.


Das Feuer konnte weder seinem perfekten Körper noch seinem Mund schaden.


Die Runde schloss er wieder mit einem gewinnenden Lächeln ab.



Selbst auf dem Rücken liegend konnte er die brennende Stange unterqueren ohne mit dem Feuer in Berührung zu kommen.


Als Jongleur zeigte er eine reife Leistung.


Auch die Akrobatik auf den Steinen konnte gefallen,


wie die Reaktion der drei jungen Damen zeigt. Natürlich hat er auch von mir eine größere Münze erhalten.

In der zweiten Woche, Anfang Mai waren dann wieder deutlich mehr Maler auf dem Platz. Auch die seit Jahren bekannten, oben vorgestellten Künstler waren zu sehen. Anscheinend gibt es hier auch Haupt- und Nebensaison.




 
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Verschiedene Kirchen im Zentrum

In Rom gibt es bekanntlich sehr viele Kirchen. Allein alle Kirchen im Zentrum aufzulisten wäre ein Riesenaufwand und für den Leser sicher sehr ermüdend. So will ich mich auf einige beschränken, die mir besonders gut gefallen. Andere, eher unbedeutendere werde ich bei verschiedenen Spaziergängen kurz erwähnen und zeigen.

San Carlo alle Quattro Fontane
Wie der Name schon sagt, steht die kleine Kirche von Borromini auf dem Quirinalshügel direkt hinter der Kreuzung Quattro Fontane. Man sagt, sie hätte in einem Vierungspfeiler des Petersdomes Platz, weshalb sie auch San Carlino genannt wird. Sie wurde hier im Forum schon häufig erwähnt. Details kann man auch hier bei Wikipedia nachlesen. Eine ausführliche Beschreibung gibt es auch in Dentarias Bernini Bericht.


Wenn ich dieses Kleinod betrete, geht mein Weg immer direkt unter die zierliche Kuppel, die, wie der gesamte Raum, durch seine architektonische Klasse besticht.


Nicht ganz so bedeutend sind wohl die Bilder an den Seitenaltären.


Diesmal haben wir uns erstmals den wunderschönen, harmonisch gegliederten Kreuzgang angesehen.



Für mich besticht er durch seine schlichte Eleganz.

Zurück in der Kirche


folge ich dem Blick der Dame rechts im Bild.


Das 16mm Superweitwinkel erreicht auch noch die senkrechten Pfeiler.

Mit diesem wunderschönen Bild im Gedächtnis verlassen wir diese Kirche, von der ich bei jedem Besuch erneut fasziniert bin. Schade, dass dieser begnadete Baumeister nicht in seinem großen Werk bestattet werden durfte.

Sant´Andrea al Quirinale

Nur wenige Meter weiter steht dem Quirinalspalast gegenüber die Kirche seines großen Konkurrenten Bernini. Sant´Andrea besticht eher durch die reiche barocke Ausstattung. Auch hier gibt es etwas bei Wikipedia nachzulesen.


Betritt man den ovalen Raum, so fällt der Blick sofort auf das Altarbild mit dem gekreuzigten Apostel und wird dann langsam senkrecht nach oben zur


strahlenden goldenen Kuppel geführt. Man könnte meinen, über dem Bild sei der Himmel gerade aufgerissen, um den gemarterten Körper aufzunehmen.

Für einen kleinen Obolus kann man noch zwei weitere Räume des Komplexes besuchen.


Besonders reich ausgestattet ist die Sakristei.



Im Obergeschoss kann man das Sterbezimmer des Heiligen Stanislaus mit der liegenden Marmorfigur des Heiligen besuchen.

 
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Römisches Leben; Spaziergang am Nationalfeiertag

Vom Hauptbahnhof über den Quirinal zur Piazza Navona

Am Nationalfeiertag wollten wir von Termini aus zum Quirinal laufen und die an diesem Tag frei zugänglichen Quirinalsgärten erkunden. Manchmal kommt es aber anders und zweitens als man denkt.

Erster Halt war auf der Piazza della Republica.


Schon der Anblick der sprühenden Fontänen wirkte an diesem heißen Tag kühlend. Da sich gerade wieder einige Selfie Freaks vor dem Brunnen in Position brachten, nahm ich sie mit aufs Bild, damit dieser aktuelle Trend auch mal von mir dokumentiert ist.


Es sieht aus, als würde der muskelbepackte Titan auf dem Najadenbrunnen dem Fisch mit geballter Kraft auch noch das letzte Wasser aus dem Bauch quetschen, um sich Kühlung in der Hitze zu verschaffen.


Die Nackte auf dem linken Foto aalt sich genüsslich in der Sonne auf dEM Rücken der Schildkröte. Den Figuren sieht man an, dass sie bald wieder gereinigt werden wollen. Der tägliche Wasserstrahl reicht nicht aus. Da muss schon Eis oder Sand her.

Hier habe ich mit sehr kurzen Verschlusszeiten (z.B. 1/2000 sec) gearbeitet. Das Wasser wirkt fast wie Eis, das durch die Luft fliegt.


Santa Maria degli Angeli und die antiken Diokletiansthermen warten an diesem Tag vergeblich auf unseren Besuch.


In einer Gasse auf dem Weg zur Kreuzung Quattro Fontane hatten wir das Gefühl, als würden wir von vielen Augen beobachtet. Warum versteckt man die beiden Hübschen wohl hinter dem Drahtverhau?




An der Kreuzung Quattro Fontane haben sich Tiber, Juno, Diana und Arno extra für ein Porträt fein gemacht.

Schon hier registrieren wir die Fußgängerströme, die sich Richtung Quirinalspalast bewegen. Da die beiden Kirchen auf dem Hügel noch nicht geöffnet waren, suchten wir zunächst den schattigen Park Giardino di Sant'Andrea al Quirinale auf.


Vor allem im Schatten haben sich auf dem Rasen und auf den Bänken viele Besucher vor der sengenden Sonne in Sicherheit gebracht.


Es war nicht ganz trivial die beiden dunklen Carabinieri so abzulichten, dass man auch einige Details erkennen kann. Ich bin mir sicher, dass sie sich an diesem Tag nach Anzugserleichterung gesehnt haben. In diesem schattigen Park in der Innenstadt lässt sich gut ein Päuschen einlegen.

Nun war es Zeit die beiden Kirchen San Carlino und San Andrea zu besuchen. Berichtet habe davon bereits hier.

Auch dem zweiten Park, der Villa Carlo Alberto al Quirinale statteten wir einen Besuch ab.


Blickfang ist hier das Reiterstandbild des Königs.



Dass wir uns schnell entschlossen die Quirinalsgärten der einheimischen Bevölkerung zu überlassen, wird man beim Anblick der beiden Fotos gut verstehen. Vor vielen Regierungspaläste in der Stadt standen größere oder kleinere Menschengruppen, die auf Einlass warteten.

Auf dem Weg zum Trevibrunnen


kamen wir an einem Pinocchioladen vorbei, wo wir ein Mitbringsel für einen Enkel erwarben. Dieser Arbeiter demonstrierte die Herstellung der bekannten Holzfiguren mit der markanten Nase.

Wir wussten natürlich, dass der Trevibrunnen noch teilweise eingerüstet war. Hohe Plexiglasscheiben hinderten uns dem berühmtesten Brunnen Roms zu nahe zu kommen.


So nutzte ich die Gelegenheit die bereits gereinigten Figuren festzuhalten. Die Kamera musste ich weit über Kopf halten und per Lifeview fotografieren.


Die Jungfrau zeigt Agrippa die Quelle.


Agrippa, wie er Augustus den Bau des Brunnens erklärt.


Schön sauber sind sie jetzt. Ich freue mich schon auf die Zeit, wenn die Renovierung ganz abgeschlossen ist.

Nächste Station unseres Feiertagsspazierganges


war die Piazza di Pietra mit dem Hadrianstempel. Wir setzten uns auf ein breites Geländer im Schatten. Der inzwischen saubere Platz ist beliebt.



Die hohen grauen Säulen des antiken Tempels im Schatten kontrastieren schön mit dem strahlenden Blau des Himmels und dem Violett der Pflanze gegenüber.

Vor dem Pantheon


kam uns mit erträglichem Getöse eine buntgekleidete Hare Krishna Gruppe entgegen.


Wir zogen direkt weiter zur Piazza Navona um noch ein Stündchen das bunte Treiben dort zu erleben. Einen Eindruck davon gebe ich in dem Kapitel Straßenkünstler. So macht Rom richtig Spaß.
 
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Diesmal haben wir uns erstmals den wunderschönen, harmonisch gegliederten Kreuzgang angesehen.



Für mich besticht er durch seine schlichte Eleganz.​

Dies ist eines meiner Lieblingsbilder, erinnert es mich doch sehr an die Atmosphäre bei meinem eigenen Besuch. Das warme Licht, die Klarheit des Objektes, wirklich ein besonderes Foto.

Sant´Andrea al Quirinale

Nur wenige Meter weiter steht dem Quirinalspalast gegenüber die Kirche seines großen Konkurrenten Bernini. Sant´Andrea besticht eher durch die reiche barocke Ausstattung. Auch hier gibt es etwas bei Wikipedia nachzulesen.


Betritt man den ovalen Raum, so fällt der Blick sofort auf das Altarbild mit dem gekreuzigten Apostel und wird dann langsam senkrecht nach oben zur


strahlenden goldenen Kuppel. Man könnte meinen, über dem Bild sei der Himmel gerade aufgerissen, um den gemarterten Körper aufzunehmen.​

Diese Säulen! und darüber die goldene Kuppel, sehr schöne Perspektiven sind das.

Für einen kleinen Obolus kann man noch zwei weitere Räume des Komplexes besuchen.


Besonders reich ausgestattet ist die Sakristei.​

Diese Details, so wunderbar in Szene gesetzt, sehr schön.


Im Obergeschoss kann man das Sterbezimmer des Heiligen Stanislaus mit der liegenden Marmorfigur des Heiligen besuchen.

Diese Skulptur würde ich gerne einmal mit eigenen Augen sehen. Ein tolles Foto.​
 
Danke Tizia für dein Interesse an den Fotos der beiden kleinen Kirchen auf dem Quirinalshügel. Das sind schon zwei Schmuckstücke, die man ab und zu aufsuchen sollte.
 
Forum Romanum, Palatin, Kolosseum

Bei der Nachttour habe ich ja schon gezeigt, wo man gut in den Abendstunden und nach Sonnenuntergang rund um das antike Zentrum fotografieren kann.

Nun will ich einige Fotos zeigen, die ich in den Morgenstunden bis 9 Uhr aufgenommen habe. Natürlich entfällt für die meisten zu dieser Zeit das Fotografieren von der Plattform zu der man kommt, wenn man rechts am Senatorenpalast vorbeigeht, da man von dort direkt gegen die Sonne fotografieren würde.


Geht man aber links an diesem Palast hinunter zu den Plattformen über dem Forum, so hat man von dort schönes Licht, um an der Rückseite des Kapitols entlang aufzunehmen.

Ich gehe weiter


am Septimus Severus Bogen vorbei und fotografiere auch diesen schräg von der Seite.

Nun schlendere ich weiter an der Begrenzung entlang.


Hier bestimmt der abgebrochene Geschlechterturm, der Torre delle Milize das Bild.


Über Cäsar Forum und Trajanssäule schweift der Blick zur Kuppel von SS. Nuomi di Maria. Diese Komposition gefällt mir nicht so gut. Zwar stehen die wichtigen Objekte einigermaßen frei, doch ist das zu viel Auf und Ab.


Die Cäsarplastik verrät welche Ruinen dahinterzu sehen sind.


Dieser Gedenkstein am Cäsarforum fiel mir zu erstenmal auf. Die Inschrift lautet:

[FONT=&quot]"Hundertjähriger Olivenbaum[/FONT]
[FONT=&quot]Wahrzeichen des Friedens und der Brüderlichkeit[/FONT]
[FONT=&quot]Geschenk des Staates Israel und des KKL[/FONT]
[FONT=&quot]Keren Kayemeth Leisrael[/FONT]
[FONT=&quot]Jüdischer nationaler Found für die Umwelt[/FONT]
[FONT=&quot]Für Italien und die Hauptstadt Rom[/FONT]
[FONT=&quot]Anlässlich 150 Jahre Einigung Italien[/FONT]s"

Die jüdische Gemeinde ist ja die älteste Enklave in Rom. Sicher hatten die Juden auch die Entwicklung Roms beeinflusst. Während dieser langen Geschichte waren sie mal angesehen, dann wurden sie wieder minderwertig behandelt. Heute versucht man sich zu nähern. Der Gedenkstein gibt davon Zeugnis.

Nun ging ich zügig weiter bis zum Kolosseum. Von der Forumsseite aus steht dieses um Morgen natürlich voll im Schatten. Allerdings kann man dann den Konstantinsbogen einmal von der ungewohnten Seite fotografieren.


Der grüne Olivenbaum ist eine hübsche Abgrenzung.

Vor dem hinteren Eingang zum Forum biege ich links ab Richtung Palatin.


Wenn man den Titusbogen im Blick behält, findet man leicht die fotogenen Stellen.


Führt man die Kamera zwischen den Zaunstäben hindurch, kann man mit einem Tele gut einige Details herausholen.

Natürlich steht jetzt auch die Sonne günstig um das Objektiv zum Kapitol zu richten.


Wieder unten am Konstantinsbogen riskiere ich eine Gegenlichtaufnahme.


Während ich meine Utensilien zusammenpackte, erzählten neben mir zwei Fremdenführer ihren Gruppen Geschichten zur Antike und zu den Ruinen. Es war neun Uhr und der Touristenstrom schon sehr dicht. Ich ging also zur Metrostation und setzte mich Richtung Norden ab.

Ich hoffe, dass ich mit diesem kurzen Beitrag und mit Fotos von meiner Nachttour zeigen konnte, dass man nicht durch das Forum laufen muss, um attraktive Fotos mit nach Hause zu bringen. Es reicht, an dem Gelände entlangzustreifen. Ideal ist eine Tour morgens und eine andere im Abendlicht. Das Gleiche gilt eigentlich auch fürs Kolosseum.
 
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Auditorium Parco della Musica

Der 2002 eröffnete Komplex im Norden Roms umfasst drei Konzerthallen, Theaterbühnen und Flächen für wechselnde Ausstellungen. In vier Sälen (350 - 2750 Plätze) wird erstklassige Musik geboten, wovon ich mich schon dreimal selbst überzeugen konnte. Auch unsere Musikprofis Angela und BEVA besuchen dort gerne Konzerte.

Nachdem meine Bilder vom letzten Fotorundgang einem Plattencrash zum Opfer gefallen sind, begab ich mich nun erneut auf die Tour.


Dies ist der Eingangsbereich zu den Konzerthallen. Über diesem befinden sich Tribünen für Freiluftveranstaltungen. Wieder eine Etage höher stechen die imposanten Kuppeln der Hallen ins Auge.


Bekanntlich liebe ich Dachkonstruktionen, besonders wenn viel Holz verwandt wurde. Hier hätte sicher auch ein Statiker seine Freude.


Wie auch schon oben auf dem Hochformatfoto zu sehen ist, wurde die "Dachmuschel" aus mehreren großflächigen Teilen zusammengesetzt, die mit etwas Abstand ineinandergeschoben sind. Die Hallen sind zwar unterschiedlich groß, haben aber alle diese Form.


Natürlich fand man beim Bau auch antike Grundmauern, die nun teilweise zu sehen sind.


Mir macht es Freude um die Hallen herumzugehen und das Ensemble aus vielen unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.


Schon ein leicht veränderter Blickwinkel gibt einen neuen Eindruck. Der junge Mann im rechten Bild gibt einen neuen Bezugspunkt. Morgens um zehn verloren sich wenige Besucher auf dem weiten Gelände. Man kann deutlich sehen, wohin die Treppenstufen die hellen Sonnenstrahlen reflektieren.


Hier noch ein Foto, das den Eingangsbereich zeigt. Alle Hallen sind von hier über sehr flache und breite Stufen angenehm zu erreichen. Auch dies ist für mich, wie das MAXXI, ein sehr ansprechender, moderner Zweckbau, der allein schon mit seiner Architektur besticht. Dort Musik zu hören, wird zu einem Erlabnis für Augen und Ohren.


Es gibt hier einen großflächigen Laden mit einer riesigen Platten- und Bücherauswahl rund um das Thema Musik. In einer Cafeteria saßen Studenten, meist in ihre Bücher und Skripte versunken. Wir stießen auf die Bar, die auf den beiden letzten Fotos zu sehen ist. Die Sonne brannte vom Himmel und die zwei Bierzapfsäulen lockten selbst mich zum Niedersetzen.

Der Parco della Musica ist eigentlich für Musikliebhaber ein Muss. Wie ich hoffentlich zeigen konnte, lohnt aber auch ein kleiner Spaziergang. Dann kann man diesen Rundgang auch mit einem Besuch des nahegelegenen MAXXI verbinden. Mit der Straßenbahn Nummer 2 sind die beiden Objekte von der Piazza del Popolo aus leicht zu erreichen.
 
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