Rom Objektiv (Sehenswertes fotografisch festgehalten)


Diese Bilder sind ja sagenhaft gut - diese Nacht hat sich gelohnt! :thumbup:

Vielen Dank dafür.​
Wirklich unglaublich! :thumbup:
Vielen Dank, dass Du uns teilhaben lässt an Deinen Erfahrungen unter "Aufsicht" ;)!
 
Santa Maria dell´Anima

Erst einmal danke für eure begeisterte Rückmeldungen zur Nachttour. Das freut mich.

Nun einige Fotos zur deutschen Nationalkirche Santa Maria dell´Anima, besser Nationalkirche der Deutsprachigen. Da meine BEVA dort zur Erstkommunion und auch zur Firmung ging, sind wir natürlich mit dieser Kirche immer noch etwas enger verbunden. Sie war vor einigen Jahren von Kerzenrauch geschwängert sehr dunkel. Erst die letzte Renovierung brachte die prächtigen Gemälde und Fresken wieder zu Glanz. Ich beurteile die Veränderung ähnlich wie die der Sixtinischen Kapelle vor Jahren.

Nun einige Fotos, die ich bei mehreren Besuchen in diesem Jahr aufgenommen habe.


Dieses Foto, wie auch das nächste, habe ich spontan vor der Sonntagsmesse aus unserer Kirchenbank mit meiner kompakten Sony RX100 geschossen.


Dieses Foto vom Papstgrab, wie auch das vorhergehende Bild zeigen, dass man auch mit den Kleinen ordentliche Ergebnisse erzielen kann.

Trotzdem fühle ich mich einfach mit der Großen wohler. Die folgenden Fotos fanden alle den Weg durch mein kleinstes und billigstes Objektiv, das 40mm Pancake. Dieses Objektiv ist so flach und unscheinbar, dass ich gerne damit durch die Strassen und Gassen flaniere. Wenn ich dann die Kamera an der Handschlaufe trage, falle ich kaum als Fotograf auf. Da ich den Inhalt des Fotorucksackes, auch davon habe ich einen kleinen, unauffälligen in Rom fest deponiert, erst morgens tourabhängig bestücke, nehme ich an manchen Tagen wirklich nur eine für mich Minimalausrüstung mit. Das Ergebnis der folgenden Bilder haben mir bewiesen, dass ich auch damit spontan in Kirchen oder anderen Innenräumen ordentliche Ergebnisse erzielen kann. Doch jetzt will ich die Bilder einfach sprechen lassen.


Den markanten Kirchturm als Wegweiser erkenne ich selbst dann, wenn nur wenig davon zu erkennen ist.


Auf dem Weg von der nahen Piazza Navona dorthin kommt man auch an diesem blühenden Leben vorbei.


Auf dem mittleren Foto erkennt man deutlich den österreichischen Doppeladler. Der Rektor der Anima ist auch Österreicher.







Auf dem letzten Fotos habe ich den Patron für meinen Forennamen gefunden :D:nod:.

In der Kirche ist immer eine deutschsprachige Aufsicht, die auch gerne Auskunft gibt und weiterhilft. Wem der oben verlinkte Wikipedia Artikel zur Kirche als Beschreibung nicht reicht, der kann für wenig Geld hinten in der Anima einen deutschsprachigen Führer erwerben.

Kleine, ergänzende Information. Es ist geplant hinten in der Kirche noch etwas zu ergänzen. Da die Genehmigung der Denkmalsbehörde noch aussteht, hat man bisher nur die infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen.
 
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Hallo Ludovico,
ich habe Deine fantastischen Rom-Bilder ebenfalls gleich entdeckt und schließe mich gerne meinen Vorschreibern an mit Dank dafür und eindeutigem ":thumbup: :thumbup: :thumbup:". Es ist mir eine große Freude und Genuss, sie zu betrachten. Auch die Ausführungen dazu, wie sie zustande gekommen sind finde ich - als totaler Laie was Fotografie angeht - sehr interessant.
Eines meiner spontanen Lieblingsbilder war - und ist noch - dieses hier,



das letzte Sonnenlicht und besonders dessen Aufglühen in den Fensteröffnungen des Kuppelunterbaus haben mich fasziniert.
Aber auch alle weiteren Bilder sind wirklich ganz besondere Blicke auf etwas, was man meint schon "in- und auswendig" zu kennen.

Besondere Freude hatte ich auch an diesem Bild:


Ich liebe die nächtliche (oder morgendlich leere) Piazza Navona, das hängt aber sicher auch mit der Erinnerung an das Rom von früher zusammen. ;)

---------- Beitrag ergänzt um 12:15 ---------- Vorangegangener Beitrag um 12:09 ----------

Gerade habe ich auch noch die "gestochen scharfen" Fotos von der Anima entdeckt - Dank auch dafür :nod: - und ich muss sagen: so "genau" wie auf Deinen Bildern habe ich mir diese Kirche eigentlich noch nie angeschaut :blush: ;).
 
Kirchen in Außenbezirken

Pasquetta, es freut mich, dass ich auch einer so erfahrenen Romliebhaberin eine Freude bereiten konnte.

Sant´Ugo

Das ist eine Kirche, die wohl kaum ein Tourist jemals zu sehen bekommt. Sie liegt im Norden Roms zwischen den Stationen Nuovo Salario und Tiburtina. In diesem Reisebericht habe ich schon einmal dazu geschrieben (etwas nach unten scrollen).

Der hohe Turm ist eine Landmarke zur Orientierung, wie wir bei der Bundeswehr gesagt hätten.


Die Markierungen der Schalbretter wurden bewusst zur Strukturierung im Beton belassen. Die Glocken schweben in luftiger Höhe. Keine Angst, der Turm fällt nicht so schnell um, wie es auf dem rechten Foto aussieht 8):nod:.


Dieses Flachrelief der Mutter Teresa habe ich erst jetzt beim Fotografieren entdeckt. Wenn man das Bild vergrößert, kann man die italienische Inschrift hoffentlich lesen.


Den kalten Beton lockern die großen Glassegmente auf, in denen sich die benachbarten Wohnsiedlungen spiegeln.


Auf dem Panoramafoto kann man den sehr zweckdienlichen Raum mit seinem unaufdringlichen Schmuck gut erkennen. Am Schmuck waren durchaus namhafte Künstler beteiligt.


Ich hoffe, dass dieses Beispiel zeigt, dass es sich durchaus lohnt auch total unbekannte Kirchen zu besuchen, wenn man schon mal in den reinen Wohnbezirken ist. Die Fotos habe ich alle auf dem Rückweg vom Markt mit der kleinen RX100 aufgenommen.
 
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Lieber Ludovico,

vielen Dank für das römische Objektiv. einmalig:thumbup:
Sonnenuntergang, blaue Stunden, die Nachtzüge....Eine gute Kamera muss sein, auch die Augen und Herzen.

vielen Dank! Es ist ein Genuß durch die Fotos (Texte) zu laufen. Kunstwerk!

liebe Grüße und vielen Dank für die Zeit, die Du auch uns schenkst.

Qing
 
Liebe Qing,

vielen Dank für deine liebe Rückmeldung. Wie ich schon in der Einleitung schrieb, betrachte ich das Vorhaben mit diesem Thread als gelungen, wenn außer mir auch die Leser Spaß daran haben. Aus den positiven Rückmeldungen schließe ich, dass dies der Fall ist.

Die vielen Fotos der letzten Tour zu sichten, zu filtern und zu sortieren, um sie dann etwas bearbeitet hier zu präsentieren, wird einige Zeit dauern. Ich weiß ja, dass ihr geduldig seid.
 
Natürlich nicht. Standardmäßig gehe ich ohne Stativ auf Tour. Allerdings habe ich mir nach Austausch mit einem anderen Hobbyfotografen in Rom, beim Eis vor dem Teatro, ein sehr stabiles Manfrotto Ministativ aus Stahl zugelegt. Das trägt bei ihm sogar die EOS 5D mit ähnlichen Objektiven, wie ich sie habe. Dieser stabile Winzling hat auch im kleinsten Rucksack oder gar in der Jackentasche Platz.
 
Hallo Ludovico,
auch ich bin mit Begeisterung bei deinen hervorragenden Bildberichten dabei. Als Hobbyfotograf nehme ich gerne die Tipps und Bildgestaltungsmöglichkeiten eines "professionellen Amateurs", wie dich, auf. Gerne schaue ich weiter zu, auch wenn ich nicht zu jedem Posting etwas schreibe. Danke!
lg
Siegfried, SPQR
 
Museum Galleria Borghese

Da ich diesmal in Begleitung eines Profis war, nehme ich ausnahmsweise den Titel an :blush:8). Danke SPQR.

Diesen Besuch hatte ich lange vorher gebucht für BEVA, Schwager und mich. Ich war letztmals direkt nach der Renovierung in diesem Schatzkästchen. Damals war eine Reservierung nicht nötig. Da man nun wieder fotografieren kann, stand dieses Museum schon früh auf meinem Plan für den diesjährigen Rombesuch.

Vorbereitet hatten wir uns, ja nicht nur ich, mit Dentarias tollen Ausführungen zur Galleria Borghese. Für alle, die selbst (wieder) nachlesen wollen, hier der Link. Zusätzlich studierte ich die Fotos und den englischen Text zu den wichtigsten Werken auf dieser Seite. Somit kann ich mich nun auf die Präsentation der Fotos konzentrieren.

Da wir mit dem Rollstuhl früh in der Villa Borghese waren, hatte ich Zeit mit dem Fotoapparat rund um die Gebäude zu streifen.


Weil Taschen und Rucksäcke abgegeben werden müssen, hatt ich nur meine Spiegelreflex mit dem Standardzoom 24-105 und die kleine lichtstarke Sony RX100 eingesteckt. Im Nachhinein hätte ich doch noch eine lichtstarke Festbrennweite mitnehmen sollen.

Bernini Skulpturen


Scipione Borghese war ja u.a. ein großer Bernini Fan. Einige der Skulpturen Berninis aus diesem Museum will ich vorstellen.

Der Raub der Proserpina


Wie rigoros, aber auch erfolglos sich Proserpina gegen den Muskelprotz wehrt, sieht man schon von vorne, aber erst recht, wenn man die Skulpturengruppe langsam umrundet


Die Finger von Pluto graben sich in den Oberschenkel Proserpinas. Sie stemmt sich mit aller Kraft gegen den Räuber, Kopf und rechte Hand machen eine Fluchtbewegung.



Es lohnt sich, auch auf Details zu achten.

Apoll und Daphne

Noch dynamischer finde ich diese beiden Figuren




Sehr fein herausgearbeitet ist das Blattwerk und die Details u.a. am Schuh. Die fliegenden Haare deuten eine rasche Bewegung an.

David

Ganz anders der David, vielleicht die interessanteste Figur dieser großen Werke Berninis.


David holt wie ein Hammerwerfer aus. Alle Muskeln, auch die Gesichtsmuskeln stehen unter Spannung. Diese Spannung wird deutlich, egal von welcher Seite man den jungen Helden betrachtet.


Angezogen hat mich auch die toll herausgearbeitete Hand mit der Schleuder.


Aeneas, Anchises und Ascanius


Die Flucht des Aeneas mit seinem greisen Vater und dem kleinen Sohn ist eine Figurengruppe, die wesentlich statischer wirkt als die zuvor beschriebenen Skulpturen. Man spürt förmlich die Last, die der griechische Held zu tragen hat. Alle drei Personen haben eine tragende Rolle.




Die Ziege Amalthea
säugt den kleinen Zeus und einen Satyrknaben



Die Zeit enthüllt die Wahrheit


Canovas Paolina Bonaparte / Borghese

Die Halbnackte, die schnell für Schlagzeilen sorgte und Punblikumsmagnet wurde, mag zwar ein Hingucker sein, kann aber eigentlich nach der Dynamik und Dramatik der großen Bernini-Gruppen nur für Ruhe sorgen.


Es machte hier Spaß mit den sehr unterschiedlichen Lichtverhältnissen zu spielen.


Zum Abschluss noch ein Foto der Paolina im Gespräch mit sich selbst.



Die Gemäldegallerie

Caravaggio

Auch mehrere Gemälde Caravaggios hängen im Erdgeschoss der Galleria Borghese. Ich habe nicht gezählt wieviel Bilder dieses großen Malers in Rom zu sehen sind. Die Werke in diesem Museum sollte man gesehen haben.

Johannes der Täufer



Der Jüngling mit Fruchtkorb


Der Heilige Hieronymus


Besonders der Totenschädel verankert sich schnell im Gehirn. Bei dem Heiligen könnte man den Eindruck Gewinnen, dass er diesem Vorbild nacheifert.

Madonna dei Palafrenieri


Mutter und der gelehrige Sohn zertreten das Böse in Gestalt der Schlange während die greise Mutter Anna im Hintergrund mit gefalteten Händen zusieht.

David mit dem Haupt des Goliath



Das Selbstbildnis des Caravaggio habe ich hier einmal groß abgelichtet. Insgesamt sind Caravaggios Bilder nicht ganz einfach zu fotografieren. Man sollte diese Gemälde mit hohem Dunkelanteil direkt etwas unterbelichten. Die Kameraautomatik stellt sonst eine mittlere Helligkeit ein, die den Charakter der Bilder verfälscht. Dazu kommt, dass man kaum eine Position findet, wo es keine Spiegelungen bzw. Lichtglanz auf den Bildern gibt. Ein Polfilter würde in den nicht allzu hellen Räumen zu viel Licht schlucken.

Ich habe mir inzwischen abgewöhnt den Museumswärter zu spielen. Als ich in der einzigen größeren Gruppe, die sich mit uns im Museum befand, eine Frau entdeckte, die vor jedem Caravaggio Gemälde aus etwa einem Meter Entfernung den Blitz abschoss, kamen mir fast die Tränen. Als ich sie ansprach, wirkte sie ziemlich erstaunt, als hätte sie nie von der schädlichen Wirkung gehört und auch kein Hinweisschild gelesen.

Deckenfresken

Bevor ich noch einige berühmte Gemälde im Obergeschoss betrachtete, fotografierte ich noch einige Szenen der wunderschönen Deckenfresken.




Eigentlich hätten auch sie die Aufmerksamkeit des Publikums verdient. Es gibt aber so viele Hochkaräter in diesem Museum, dass mein geistiges Fassungsvermögen nicht für die vollen zwei Stunden ausreichte.

Gemälde im Obergeschoss

Sicher befinden sich im Erdgeschoss die Highlights des Museums. Es lohnt sich aber auf jeden Fall die Treppe hochzusteigen. Auch dort gibt es große Werke bekannter Künstler. Einige Gemälde will ich hier vorstellen.

Die Geburt Christi von Vasari


Das letzte Abendmahl
von Jacopo Bassano


Die Beweinung des toten Christus von Peter Paul Rubens



Die himmlische und irdische Liebe von Tizian



Amor und Psyche von Jacopo Zucchi




Hier gefallen mir besonders die Deteils, z.B.der Pfeil und das Hündchen.

Und noch einige weitere Bilder ohne Titel und Namen:


Mit dem folgenden Bild will ich dieses Kapitel beschließen.


Die Lichtwirkung der Kerze hat mich fasziniert.

 
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Vorbereitet hatten wir uns, ja nicht nur ich, mit Dentarias tollen Ausführungen zur Galleria Borghese. Für alle, die selbst (wieder) nachlesen wollen, hier der Link.

Das freut mich aber sehr, dass Euch mein Bericht bei der Vorbereitung geholfen hat und herzlichen Dank fürs Verlinken.​

Deine Bilder sind wiederum Spitzenklasse - herzlichen Dank dafür! :thumbup:​

Besonders gut gefällt mir dieses:​


Zum Abschluss noch ein Foto der Paolina im Gespräch mit sich selbst.​

 
Ja, diese Collage rief bei mir ein Schmunzeln hervor. Ich hatte die Idee dazu zwar schon im Museum, doch als ich das fertige Werk betrachtete, hatte ich den Eindruck als würde eine Badende mit der ruhenden Paolina kommunizieren :x. Canova möge mir dies verzeihen.

Inzwischen habe ich auch meine Caravaggio Fotos eingefügt. Es fehlen nur noch die Fotos einiger berühmter Gemälde im Obergeschoss.
 
Deckenfresken

Bevor ich noch einige berühmte Gemälde im Obergeschoss betrachtete, fotografierte ich noch einige Szenen der wunderschönen Deckenfresken.





Neben all den anderen schönen Fotos freut es mich besonders dass du auch ein paar der Deckenfresken abgelichtet hast. Die Gestaltung der Räume geben doch dem Museum seine besondere Atmosphäre.

Und wie du bereits festgestellt hast, allein sie hätten schon eine besondere Aufmerksamkeit verdient!

Vielen Dank.​
 
Tizia, du hast recht. Eigentlich müsste man auch einen Besuch des Museums darauf ausrichten die Räume und die Gesamtkomposition der Ausstellungsstücke zu betrachten und sich nicht so sehr auf einzelne Kunstwerke zu konzentrieren. Ich kann mir vorstellen, dass die Ausstellungsstücke ursprünglich auch im Rahmen von Festakten in den prächtig geschmückten Sälen dem staunenden Publikum präsentiert wurden.

Ich habe das Kapitel Galleria Borghese nun mit Fotos weiterer Gemälde ergänzt und erst einmal abgeschlossen.
 
Graffiti

In Rom gibt es bekanntlich viel zu sehen. Meist konzentriert man sich auf die bekannten Plätze, Museen, Kirchen und Paläste. Ich genieße zudem sehr gerne das bunte und vielfältige Leben in der Stadt.

Wer die Augen offen hält, dem wird aufgefallen sein, dass es zunehmend wirklich schöne Graffiti an vielen Stellen der Stadt gibt. Das hat nichts mehr zu tün mit den Schmierereien, die manche Sprayer hinterlassen. Wer einen umfassendere Eindruck gewinnen will, dem rate ich, einfach einmal "Graffiti Rom" zu Googeln und sich die Fotos anzusehen, die die Suchmaschine liefert. Wer eine Anleitung sucht, der möge einfach mal diesen Link anklicken; einfach nach unten scrollen und schon kann man Hinweise zu guten Graffiti in den unterschiedlichen Stadtteilen finden.

Ich habe mir in der Vorbereitung zur letzten Romreise zwei der Objekte ausgesucht, die ich hier präsentieren will. Das erste liegt im Viertel San Lorenzo, nördlich des Hauptbahnhofes.


Auf obiger langen Mauer in der Via dei Sabelli, zwischen Sardi und Ausoni, hat die weltweit anerkannte Graffiti-Künstlerin Alice Pasquini ihre Spuren hinterlassen. Das ist ein hübscher Glanzpunkt in dieser tristen Wohngegend.

Ich würde das Gesamtwerk überschreiben mit, junge Menschen in der Großstadt. Die einfachen Motive sind liebevoll in Szene gesetzt. Ich zeige diese Szenen in der Reihenfolge, wie ich sie beim Abschreiten der Mauer gesehen und fotografiert habe.










Alice hat viele der Szenen signiert. Diese Signatur gilt wohl für das gesamte Werk.


Wir begegneten einer Neunundachtzigjährigen.


Sie hatte das Bedürfnis meinem Schwager und meiner BEVA etwas aus ihrem Leben zu erzählen. Sie ist in diesem Viertel geboren, hat die Bombardierung und den Wiederaufbau miterlebt. Sie beklagt, dass das Viertel inzwischen abends sehr laut ist. Sie traut sich auch tagsüber nur noch auf die Straße, wenn sie ihr spärliches Geld sicher irgendwo am Körper verwahrt hat. Das ist sicher nicht nur die überzogene Angst einer alten Frau; leider. Ich werde sicher bei einer meiner nächsten Romreisen das Viertel einmal am Spätnachmittag durchstreifen und hier auch zu Abend essen. Schließlich ist es ein Studentenviertel. Speisen und Getränke sind hier bezahlbar.

So sah die Mauer Ende April 2016 aus



Ich denke, dazu erübrigt sich jeder Kommentar.


Dieser "prächtige" Hase hat wohl eine größere Überlebenschance.

Graffiti von Agostino Iacurci (genannt blu) in Testaccio

Geht man, vom Bahnhof Ostiense kommend nach der Pyramide links Richtung Eingang des "Protestantischen Friedhofes", biegt hinter dem Friedhofsgelände links ab und unterquert die Bahnlinie, so fällt links ein großes, bunt angemaltes Gebäude auf (Via del Porto Fluviale, Ecke Via delle Conce). Hier hat der Graffitikünstler Blu ein ehemaliges, dreistöckiges Gebäude mit seinen typischen Augen und Mündern besprüht. Einen kurzen Artikel mit Fotos, auch des ganzen Gebäudes findet man hier.

Auch wenn sie ganz anders sind als die oben gezeigten Graffiti, setzen sie wieder einen markanten Farbtupfer.



Etwas weiter zieren völlig andersartige Graffiti die stacheldrahtbewehrte Mauer.



In der Mitte habe ich den modernen Dornauszieher entdeckt.

Neben der bunten Eingangstüre zum Gelände


zeigt ein Schild von Sant Egidio an,


dass die Gemeinschaft mit dem Hauptsitz in Trastevere auch hier ein Objekt betreibt.


Dieses Bild zeigt sich, wenn man am Ende der Mauer steht. Von da an haben wir in Rom verstärkt nach anderen Graffiti Ausschau gehalten, die die Stadt an vielen Ecken beleben.

Graffiti im Vorbeigehen

Bei unseren Spaziergängen haben sich noch zwei Graffiti ins Objektiv gezwängt:

Vom Dach des Macro in der alten Peroni-Brauerei, in der Nähe der Porta Pia im Norden Roms fotografiert:


Wie man leicht erkennen kann, ein sozialkritisches Werk.

Das andere in Testaccio direkt bei der neuen Markthalle


Hier ist es nicht der Haifisch der Zähne zeigt.


 
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Mosaikendreiklang

Vor einigen Monaten hat Angela hier die Wortschöpfung "Mosaikendreiklang" kreiert, die bei mir einen dauerhaften Wohlklang erzeugte, dem ich in Rom einfach folgen musste. Die drei Kirchen, Santa Maria Maggiore, Santa Prassede und Santa Pudenziana hatte ich natürlich schon mehrfach besucht, die beiden erstgenannten schon oft.


Santa Maria Maggiore

Sie gehört zu den vier Hauptkirchen Roms. In vielen meiner Berichte habe ich bereits aus dieser Kirche mit Papstaltar und Heiliger Pforte berichtet. Für diejenigen, die eine gute Beschreibung suchen, ist hier ein Link.



Nach der Außenbesichtigung soll es hinein in die große Marienkirche gehen. Durch die Heilige Pforte darf man erst wieder Ende des Jahres die Kirche betreten.


Was wir im April 2016 auch realisiert haben


Beim Betreten im hl. Jahr der Barmherzig fiel mir dieser ausdrucksstarke Ausschnitt auf.



Den Innenraum habe ich 2018 nach Installation der LED-Beleuchtung fotografiert.

Nun geht es in die erste große Seitenkapelle auf der rechten Seite. Die Taufkapelle ist mehr als einen Blick wert.






Noch einige Handy-Photos als Ergänzung



Zu Weihnacht erwartet diese Madonna aus dem vierzehnten Jahrhundert den Besucher. Das Jesuskind darf wohl erst an Heiligabend auf dem Schoß der Mutter Platz nehmen (aua).


Natürlich lohnt sich auch ein intensiver Blick auf das prächtig geschmückte Mittelschiff.


Sehenswert sind ganz besonders die alten Mosaike dieser Kirche. Im Mittelschiff zeigen diese alttestamentarische Szenen.




Eigentlich sollte man die Mosaike mit einem Fern- oder Opernglas betrachten. In großer Höhe sind die Mosaike doch sehr klein. Die neue LED Beleuchtung ist nicht sehr günstig angebracht. Bei Dunkelheit sind die Mosaike hoch oben am Seitenschiff nicht zu erkennen.

Insgesamt fällt das viele Gold auf, das besonders in dieser Kirche verwendet wurde.


Das Deckengold soll ja das erste sein, das die Spanier aus Südamerika gebracht haben.


Vorne rechts ist das Grabmal des Kardinals Rodriguez zu sehen. Das gotische Grab enthält Marmorarbeiten von Giovanni di Cosma.

Noch ein Blick in die Cappella Sistina, die Sakramentskapelle vorne rechts.



Unter dem Papstaltar sind in der Confessio


eine Darstellung des knieenden Papstes Pius IX



und dieser Schrein, der Teile der Krippe Jesu enthalten soll, zu sehen.

Dann wollen wir uns den wertvollen Mosaiken des Altarraumes zuwenden.





Natürlich fällt die zentrale Szene, die Krönung Mariens in der Apsis besonders ins Auge. Dieses wunderschöne Mosaik von Jacopo Torrite aus dem 13. Jahrhundert war leider sehr dunkel. Auch die Beleuchtung nach Einwurf eines Euros brachte keine deutliche Aufhellung.


Diese drei Fotos sollen lediglich zeigen, dass es sich wirklich lohnt, mehr als ein paar Minuten für die Betrachtung der wertvollen Mosaike zu verwenden. Besonders die Szenen auf dem Apsisbogen finde ich wunderschön.



Die beiden letzten Fotos zeigen den Blick zur Apsis an einem regnerischen Dezembertag. Zwar strahlt auch dann noch das Gold, aber von den Mosaiken ist absolut nichts zu erkennen.


Natürlich findet man in dieser altehrwürdigen Marienkirche viele Darstellungen der Gottesmutter.




In der Capella Paolina im linken Seitenschiff ist das berühmteste Marienbild der Stadt zu sehen, das Salus Populi Romano. Dieses Bild soll der Legende nach vom heiligen Lukas gemalt worden sein.



An diesem Bild gefällt mir besonders die Darstellung von Gottvater, der seinen gekreuzigten Sohn hält.


Auch den Fußboden sollte man beachten. Schließlich ist diese Kosmatenarbeit auch Mosaikkunst.



Mein letzter Blick fällt wie immer auf das strahlende Rundfenster hinten.


Mit dem 300mm Objektiv ist es mir gelungen es formatfüllend ohne störende hineinragende Objekte aufzunehmen. Die wunderschöne Rosette gestaltete Giovanni Hajnal 1995. Sie zeigt die Verbindung von altem und neuem Testament.

Draußen noch ein Blick auf



die Porta del Rosario, die Simone schon ausführlich beschrieben hat.





Verabschieden will ich mich von der Haupt-Marienkirche mit einigen Nachtfotos. Die Mosaiken in der Vorhalle sind beleuchtet und deutlich besser zu sehen als im Schlagschatten der Sonne.



Mit zwei Nachtfotos aus dem Handy will ich überleiten zu einer Ergänzung 2018. Bisher hatten wir uns die Mosaike in der Loggia nur von außen angesehen. Vor unserer Abreise im Dezember 2018 hatten wir noch Zeit. Der Dauerrregen veranlasste uns einige Kirchen in der Nähe des Hotels aufzusuchen. In Santa Maria Maggiore schlug ich vor einige Euronen in den Besuch der Loggia zu investieren. Wir schlossen uns einer Führung in Deutsch und Spanisch an.






Was von unten kaum zu erkennen ist, die wunderschönen Mosaike zeigen das Schneewunder. Diese Darstellung schmückte einst die Eingangsfassade der Kirche. Erst in der Barockzeit setzte man den heutigen Vorbau davor.


Der Blick auf den Platz vor Maggiore gefällt mir zwar, aber nur, da ich im Trockenen stehe.




Wir betreten noch einen Raum, der den Päpsten als Gebetsraum diente. Die Portraits einiger Päpste und vor allem die Prächtigen Gewänder schmücken das Zimmer. Wenn ich richtig verstanden habe, handelt es sich um Gewänder des Borgia Papstes Alexander VI. Auch der Blick auf die Holzdecke ist lohnend.


Sieht die Wendeltreppe Berninis nicht wunderschön aus? Er verzichtete hier auf die übliche Mittelsäule, was zwar eine statische Herausforderung war, uns aber den herrlichen Blich von oben ermöglichte.


Beim Besuch 2016 wartete draußen eine Überraschung auf uns.



Aufmerksam gemacht durch Musik und Gesang fiel unser Blick auf diese südamerikanische Pilgergruppe.




Wir genossen das farben- und klangreiche Spiel einige Zeit. Männer wie Frauen trugen ein Bild und eine Skulptur der Madonna in Prozession durch die Straßen.

Wir zogen weiter Richtung Monti. Zur Abwechslung ein kleiner Brunnen,



und die Rückseite der Papstbasilika,



dann geht es in die ein paar Schritte entfernte Kirche.


Santa Prassede



Ich nähere mich langsam dem weit gespannten Triumphbogen mit den kostbaren Mosaiken aus dem 9. Jdt. die auch den Apsisbogen schmücken.


Im Apsismosaik herrscht Christus, gerahmt von Aposteln und Heiligen.


Einige Handy-Fotos zum Vergleich.





Ein weiteres Highlight dieser Kirche ist die Zenokapelle auch Paradiesgärtchen genannt.



Das zentrale Motiv, das Christusmedaillon, das von Engeln getragen wird, wollte ich eigentlich mit einer Belichtungsreihe bei ausgeschalteter Beleuchtung fotografieren. Ich hatte die Kamera am Boden platziert und die Reihe per Smartphone gestartet, da schaltete ein anderer Tourist, der wohl in Eile war, die Beleuchtung ein. Den gewünschten Effekt konnte ich also nicht erzielen. Da noch andere Kleingruppen in der Kirche waren, verzichtete ich auf aufwändige Techniken.

Hier noch einige weitere Fotos der Zenokapelle von außen und innen.



und noch weitere Handy-Fotos der Zenokapelle.



An der hinteren, derzeit von einem Bauzaun abgeschotteten, hinteren Treppe von Santa Maria Maggiore vorbei


ging es nun zur noch fehlenden Note des Dreiklangs, zu

Santa Pudenziana

Unterwegs fiel mir noch diese strahlende Fassade auf.



Die kleine Kirche


war zwar hinter Eisenstäben versteckt,


doch war der Eingang zum Gotteshaus offen.



Auch hier näherte ich mich langsam dem Altar und dem Apsismosaik





Zum Vergleich ein Handy-Foto


Es handelt sich hier um das älteste, erhaltene Apsismosaik Roms aus dem 4. Jdt. Das ursprüngliche Mosaik wurde aber später ergänzt. Zwei Frauen halten jeweils einen Lorbeerkranz über die Häupter von Petrus und Paulus. Ob dies die Vorstufe des Heiligenscheins war?



Und noch drei weitere Handy-Fotos.


Der von Aposteln umgebene, herrschende Christus ist dem damaligen Zeitgeist entsprechend dargestellt, ebenso das Gemmenkreuz. Die beiden geflügelten Wesen halten noch keine Bücher und waren damals noch keine Evangelistensymbole.

Auch der Rest der Kirche lohnt durchaus einen Blick.




Ich hoffe, dass sich die drei Einzeltöne zu einem wohlklingenden Dreiklang geformt haben. Ich empfehle diese drei Kirchen nacheinander zu besuchen. Die Öffnungszeiten muss man natürlich berücksichtigen.
 
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Lieber Ludwig,
nach einem langen Arbeitstag habe ich "Deine Graffitis" entdeckt. Ich mag diese Art von Kunst sehr und bisher habe ich sie in Rom nicht entdeckt und auch nicht wirklich vermutet. Vielen Dank für die schönen Bilder!

Lieben Gruß
Padre
 
Sonntagsspaziergang (Torre Argentina durchs Ghetto zur Engelsburg)

Danke lieber Padre, dass du dir etwas Zeit für meine Fotos genommen hast. Als ich erst mal vor der Reise auf diese beiden hochwertigen Graffiti gestoßen war, war mein Interesse geweckt und der Blick dafür geschärft.

Das sieht man direkt zu Beginn unseres Sonntagsspazierganges.


Wir hatten uns mit zwei Frauen aus unserer Gemeinde an der Engelsbrücke um ein Uhr nach dem Angelussegen verabredet. Wir wollten vorher noch durch die Stadt spazieren und verließen deshalb am Torre Argentina den Bus. Wir wählten den Weg durchs Ghetto zum Campo dei Fiori, vermieden aber weitgehend die üblichen Wege.



Zu dem Vorsatz einfach ein paar schöne Stunden in der Stadt zu verbringen, passte mein kleines Spielzeug, das Lensbaby mit 35 mm Brennweite. Ich experimentierte eifrig mit der biegsamen Linse herum. Die punktgerechte Scharfstellung ist nicht einfach, doch machte besonders das Spiel mit den Farben richtig Freude.


Dass auch am Sonntag auf dem Campo dei Fiori Markt abgehalten wird, wusste ich auch noch nicht. Der Mann an der Kr(S)aftpresse legte sich mächtig ins Zeug.


Giordano thronte unbeeindruckt auf seinem hohen Sockel.


Um die Mittagszeit herrschte überall buntes Treiben.


Natürlich statteten wir auch unserem Lieblingsinnenhof einen Besuch ab. Die Katze auf der Treppe ließ sich von mir nicht in ihrem Mittagsschlaf stören.

Während ich noch etwas herumschlenderte um noch einige nette Ecken zu erspähen, ließ sich meine BEVA eine der Ferienwohnungen zeigen. Die Eigentümerin erklärte uns, dass der Bogen vorne an der Gasse nachts verschlossen werden muss. Wie ich schon bei meiner Nachttour, als wir vor dem verschlossenen Gitter standen, vermutete, waren Lärm und Schmutz den Gästen nicht mehr zuzumuten.


Als wir die Via dei Coronari erreicht hatten,



war es nicht mehr weit zu unserem Zwischenziel.


Diese Dame hatte den blauen Himmel zur Sicherheit gleich mitgebracht. Dass dies sinnvoll war, sollte sich bald zeigen.


Die Himmelsboten auf der Engelsbrücke versahen treu ihren Dienst. Ob der rechte zur Verteidigung der Burg vom Papst angeheuert wurde?


Billiger gehts nimmer.


Einige Menschen reihten sich nach dem Angelussegen direkt in die Warteschlange vor der Engelsburg ein.

Unsere Bekannten kamen pünktlich zum Treffpunkt. Wir marschierten zügig zum l´Orso80, wo wir uns genüsslich durch alle Varianten der angebotenen Antipasti kämpften. Es war wieder eine Wohltat für Gaumen und Magen.

Danach zeigte ich den beiden Damen noch das Fraterna Domus gleich um die Ecke, sowie die hübsche Portugieserkirche. Natürlich wurde ich auch wieder meine Geschichte am Affenturm los. Bei sich bewölkendem Himmel zogen wir nun an San Agostino vorbei, wo ich sie auf die dort schlummernden Schätze aufmerksam machte, Richtung Anima (die Bilder aus der Kirche habe ich ja schon an anderer Stelle vorgestellt). Ich nahm nach dem Mittagessen auch einen Objektivwechsel vor. Das 35mm Lensbaby musste dem superflachen 40mm Pancake weichen. Ich habe also an diesem Tag völlig auf Zoomobjektive verzichtet und nur mit kurzen Festbrennweiten gearbeitet.


Der Besitzer dieses kleinen Hübschen will ganz sicher gehen.



Diesen Kunstgenuss, Raffaels Sibyllen, muss man sich erst einmal erarbeiten. Gerne erklommen wir die Stufen des Kreuzganges von Bramante, um vor die Glasscheibe zu kommen.


Auf der Piazza Navona konnten wir erleben, dass wohl das was gut bei Sonne ist, auch gut vor Regen schützt.


Mit der Kaffeetasse in der Hand genossen wir im Eustachio den aufsteigenden Duft und schmunzelten beim Anblick der Einkaufstaschen.


Weiter ging es vorbei an dieser hübschen Ecke, wo nur der hellgraue Himmel störte.


Auf dem Platz vor dem Pantheon liefen wir an vielen aufgespannten Regenschirmen vorbei. Ich mag diese Stöcke in der Hand nicht so sehr. Bei dem lauwarmen Regen hielt ich meine Mütze statt über den Kopf lieber über meine Kamera, obwohl sie den Regen vertragen sollte.


Die Menschen ohne Schirm versammelten sich unter dem Vordach des Pantheon. Sicher ist sicher dachten sich wohl auch diese beiden jungen Touristen auf dem rechten Foto.


Besonder Freude hatte ich auch mit diesen hübschen jungen Damen. Gerne stellten sie sich für mich in Position. Wir ließen uns durch den Regen die gute Laune nicht verderben. Mit dem 40mm Objektiv musste ich da schon ziemlich nah dran.


Die Laune von Berninis kleinem Elefanten schien zunächst dem Wetter angepasst zu sein. Wie ein Camäleon hatte er die graue Farbe der Umgebung angenommen.


Über diese betuchte Dame lachte er sich aber schief.

Schon am Pantheon hatten wir uns von den Bekannten verabschiedet. Nun ging es mit dem Bus nach Hause.

 
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Hallo Ludovico,
entschulige bitte meine laienhafte Ausdrucksweise, aber ich bin kein Fotograf!

Deine "unscharfen" Bilder vom Campo de' Fiori haben mir sehr gut gefallen. Sie zeigen, was diesen Ort so ausmacht - mal ganz anders! Herzlichen Dank dafür :nod:.

Padre
 
Lieber Padre, unscharf ist schon fast richtig. Es gibt namhafte Fotografen, die völlig unscharfe Fotos für sehr viel Geld verkaufen. Das ist dann so, wie abstrakte Kunst. Mit der Linse, die ich hier verwendet habe, kann man einen Punkt scharf stellen. Der Rest verläuft sich in Unschärfe. So lässt sich die Aufmerksam des Betrachters sehr leicht lenken.
Über die Blende kann man den Schärfebereich, die Schärfentiefe beeinflussen. Das Lensbaby ist für mich ein nettes Werkzeug um mit Schärfe und Unschärfe zu spielen. Ich will es aber nicht überstrapazieren, sondern nur gelegentlich einsetzen. Ich muss damit weiter üben.

Das gezielte Spiel mit Schärfe und Unschärfe ist übrigens ein wesentlicher Grund, warum Fotografen schwere Vollvormatkameras mit lichtstarken Objektiven (Blende < 2) mit sich schleppen. Bei der sich ergebenden geringen Schärfentiefe kann man Objekte sehr schön freistellen. das heißt vom Hintergrund lösen. Es gibt zwar auch Kompaktkameras mit dieser Lichtstärke, doch bräuchten diese bei dem kleinen Sensor dann Blenden deutlich kleiner eins.
 
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