MariaBettina
Civis Romanus
Hallo,
nachdem ich hier auf dem Forum mit einem Link zu einer Rom-Geschichte auf meinem Blog gestartet bin, in der es um die Highlights unserer Reise mit Kindern geht, möchte ich auf konstruktive Kritik aus dem Forum hin (siehe Kommentare zu meinem letzten Beitrag) an dieser Stelle noch ein bisschen konkreter werden: Wie haben wir unsere Reise geplant, wie waren die Tage strukturiert?
„Reiseanlass“ war außer der Romsehnsucht der Eltern die ältere unserer beiden Töchter. Als sie in der Schule Latein wählte, versprachen wir ihr eine Romreise; die Umsetzung hat aus Termingründen etwas auf sich warten lassen. Resultat: Das größere Kind war bei Abreise 12 und dank der Schule schon ziemlich gut über Rom informiert, das ältere 9 und nicht unbedingt in der Rom- oder Römer-Phase. Auch mit Asterix war nichts zu holen, denn leider ist keines der Mädchen Asterix-Leserin.
Daher standen die antiken Stätten zwar im Vordergrund, aber uns war klar, dass wir Kontraste schaffen mussten – in Form von kulinarischen Erlebnissen, etwas Shopping und auch einigen moderneren Sehenswürdigkeiten. Nicht nur, damit beide Kinder auf ihre Kosten kommen konnten, sondern auch, weil wir mit einer Woche doch eine ganze Menge Rom-Zeit eingeplant hatten.
Zum Glück entpuppte sich unser Hotel – das World Hotel Ripa am Rand von Trastevere – als absolutes Highlight. Wir hatten eigentlich vorgehabt, ein von einer Freundin empfohlenes Appartement zu mieten, das Hotel erwies sich im Internet aber als günstigere Alternative. Das Tolle: ein riesengroßes Familienzimmer mit zwei voneinander abgegrenzten Schlafräumen (echte Überraschung, war der Online-Beschreibung nicht zu übernehmen) und originellem Design. Damit war aus dem Städtetrip sofort Urlaub mit Relax-Faktor geworden.
Bei den antiken Stätten ließen wir uns von den Prioritäten unserer größeren Tochter leiten: Kolosseum, Pantheon, Bocca della verità, Kapitol, Forum – die Klassiker, aber zum ersten Mal Kulturziele, die von einem unserer Kinder angesteuert wurden. Das sorgte für Motivationssteigerung auch bei der jüngeren Schwester, die die Dinge, die von der Älteren kommen, natürlich cooler findet als Vorschläge von den Eltern. Eigentlich war diese kulturelle „Eigentintiative“ das Tollste an der ganzen Reise. Deshalb – und weil wir sowieso zum Selbstplanen neigen – haben wir auf spezielle Kinder-Touren verzichtet, hatten aber einige Bücher im Gepäck und haben uns auch an den „Vorher-Nachher“-Bänden gefreut, die in Rom in jedem Souvenirshop zu haben sind. Für Leute mit Kindern wirklich empfehlenswert!
Da wir ja eine Woche Zeit hatten, brauchten wir nicht von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu eilen, sondern sind viel zu Fuß durch die Straßen spaziert. Das Durchhaltevermögen war größer als auf anderen Reisen; warum, kann ich nicht sagen. Nicht zu unterschätzen waren dabei gewisse Eis- und Gebäck-Stops; doch das kennt wohl jede Familie. (Unsere Lieblingsentdeckungen in diesem Bereich erscheinen in den nächsten Tagen auf meinem Blog – http://mariabettina.twoday.net -, was kein „Klickfang“ sein soll, doch ich will meinen Bericht hier nicht ausufern lassen. Bei Bedarf kann ich sie gerne separat noch auf dem Forum ergänzen.)
Drei unserer Ziele fielen aus dem üblichen Rom-Besuchsprogramm heraus: zum einen die Casa di Goethe, Wunsch der Mutter, die Goethe-Fan ist. Für Fans schon eine nette Adresse, für Kinder wenig ergiebig. Umso ergiebiger: das MAXXI, das hypermoderne Museum für zeitgenössische Kunst von der Architektin Zaha Hadid. Ein irrer Bau, durch den auch Kinder fasziniert mit dem Fotoapparat laufen. Zu sehen sind unterschiedliche Ausstellungen; viele Exponate fanden die Kinder höchst amüsant, außerdem läuft bis zum Mai eine frappierende Architektur-Schau des niederländischen UN STUDIO, in der die Kinder riesigen Spaß mit irritierenden Perspektiven und Dimensionen hatten. (Bringe dazu demnächst noch etwas auf meinem Blog; sorry für den erneuten Verweis, doch wenn sich hier jemand dafür interessiert, kann bei Veröffentlichung gerne einen Link setzen.) Tja, und dann war da EUR. Die Eltern wollten hin (Mutter war noch nie da, Vater einmal), die Kinder fanden den Plan absurd. Die Architektur des italienischen Freundes von Hitler? Schien ihnen wirklich nicht sehr prickelnd. Allerdings muss man sagen: Die Motive, die hinter dem Bau des Quadrato della Concordia standen, mögen unrühmlich gewesen sein, doch vor einem blauen Himmel nimmt sich dieses Gebäude extrem eindrucksvoll aus, und seine architektonischen Qualitäten kann man ihm nicht absprechen. In der Realität wesentlich bemerkenswerter als auf Fotos, und auch die Kinder haben von diesem Ausflug etwas mitgenommen. Ist sicher nichts für Jüngere, aber wenn sie schon ein wenig Ahnung von Geschichte haben, sehr lohnenswert.
Soweit meine sehr persönlichen Anmerkungen zu unserer Romreise mit Kindern (Anreise übrigens per Flugzeug); wenn jemand Fragen hat, antworte ich gern!
nachdem ich hier auf dem Forum mit einem Link zu einer Rom-Geschichte auf meinem Blog gestartet bin, in der es um die Highlights unserer Reise mit Kindern geht, möchte ich auf konstruktive Kritik aus dem Forum hin (siehe Kommentare zu meinem letzten Beitrag) an dieser Stelle noch ein bisschen konkreter werden: Wie haben wir unsere Reise geplant, wie waren die Tage strukturiert?
„Reiseanlass“ war außer der Romsehnsucht der Eltern die ältere unserer beiden Töchter. Als sie in der Schule Latein wählte, versprachen wir ihr eine Romreise; die Umsetzung hat aus Termingründen etwas auf sich warten lassen. Resultat: Das größere Kind war bei Abreise 12 und dank der Schule schon ziemlich gut über Rom informiert, das ältere 9 und nicht unbedingt in der Rom- oder Römer-Phase. Auch mit Asterix war nichts zu holen, denn leider ist keines der Mädchen Asterix-Leserin.
Daher standen die antiken Stätten zwar im Vordergrund, aber uns war klar, dass wir Kontraste schaffen mussten – in Form von kulinarischen Erlebnissen, etwas Shopping und auch einigen moderneren Sehenswürdigkeiten. Nicht nur, damit beide Kinder auf ihre Kosten kommen konnten, sondern auch, weil wir mit einer Woche doch eine ganze Menge Rom-Zeit eingeplant hatten.
Zum Glück entpuppte sich unser Hotel – das World Hotel Ripa am Rand von Trastevere – als absolutes Highlight. Wir hatten eigentlich vorgehabt, ein von einer Freundin empfohlenes Appartement zu mieten, das Hotel erwies sich im Internet aber als günstigere Alternative. Das Tolle: ein riesengroßes Familienzimmer mit zwei voneinander abgegrenzten Schlafräumen (echte Überraschung, war der Online-Beschreibung nicht zu übernehmen) und originellem Design. Damit war aus dem Städtetrip sofort Urlaub mit Relax-Faktor geworden.
Bei den antiken Stätten ließen wir uns von den Prioritäten unserer größeren Tochter leiten: Kolosseum, Pantheon, Bocca della verità, Kapitol, Forum – die Klassiker, aber zum ersten Mal Kulturziele, die von einem unserer Kinder angesteuert wurden. Das sorgte für Motivationssteigerung auch bei der jüngeren Schwester, die die Dinge, die von der Älteren kommen, natürlich cooler findet als Vorschläge von den Eltern. Eigentlich war diese kulturelle „Eigentintiative“ das Tollste an der ganzen Reise. Deshalb – und weil wir sowieso zum Selbstplanen neigen – haben wir auf spezielle Kinder-Touren verzichtet, hatten aber einige Bücher im Gepäck und haben uns auch an den „Vorher-Nachher“-Bänden gefreut, die in Rom in jedem Souvenirshop zu haben sind. Für Leute mit Kindern wirklich empfehlenswert!
Da wir ja eine Woche Zeit hatten, brauchten wir nicht von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit zu eilen, sondern sind viel zu Fuß durch die Straßen spaziert. Das Durchhaltevermögen war größer als auf anderen Reisen; warum, kann ich nicht sagen. Nicht zu unterschätzen waren dabei gewisse Eis- und Gebäck-Stops; doch das kennt wohl jede Familie. (Unsere Lieblingsentdeckungen in diesem Bereich erscheinen in den nächsten Tagen auf meinem Blog – http://mariabettina.twoday.net -, was kein „Klickfang“ sein soll, doch ich will meinen Bericht hier nicht ausufern lassen. Bei Bedarf kann ich sie gerne separat noch auf dem Forum ergänzen.)
Drei unserer Ziele fielen aus dem üblichen Rom-Besuchsprogramm heraus: zum einen die Casa di Goethe, Wunsch der Mutter, die Goethe-Fan ist. Für Fans schon eine nette Adresse, für Kinder wenig ergiebig. Umso ergiebiger: das MAXXI, das hypermoderne Museum für zeitgenössische Kunst von der Architektin Zaha Hadid. Ein irrer Bau, durch den auch Kinder fasziniert mit dem Fotoapparat laufen. Zu sehen sind unterschiedliche Ausstellungen; viele Exponate fanden die Kinder höchst amüsant, außerdem läuft bis zum Mai eine frappierende Architektur-Schau des niederländischen UN STUDIO, in der die Kinder riesigen Spaß mit irritierenden Perspektiven und Dimensionen hatten. (Bringe dazu demnächst noch etwas auf meinem Blog; sorry für den erneuten Verweis, doch wenn sich hier jemand dafür interessiert, kann bei Veröffentlichung gerne einen Link setzen.) Tja, und dann war da EUR. Die Eltern wollten hin (Mutter war noch nie da, Vater einmal), die Kinder fanden den Plan absurd. Die Architektur des italienischen Freundes von Hitler? Schien ihnen wirklich nicht sehr prickelnd. Allerdings muss man sagen: Die Motive, die hinter dem Bau des Quadrato della Concordia standen, mögen unrühmlich gewesen sein, doch vor einem blauen Himmel nimmt sich dieses Gebäude extrem eindrucksvoll aus, und seine architektonischen Qualitäten kann man ihm nicht absprechen. In der Realität wesentlich bemerkenswerter als auf Fotos, und auch die Kinder haben von diesem Ausflug etwas mitgenommen. Ist sicher nichts für Jüngere, aber wenn sie schon ein wenig Ahnung von Geschichte haben, sehr lohnenswert.
Soweit meine sehr persönlichen Anmerkungen zu unserer Romreise mit Kindern (Anreise übrigens per Flugzeug); wenn jemand Fragen hat, antworte ich gern!