Rom im Februar 2016

Nihil

Consul
Stammrömer
So, nun soll mein Reisebericht endlich mal erstellt werden. Ich hoffe, ich bekomme das so schön hin wie die anderen hier. Erstmal eine Art Gliederung:

1. Tag Samstag, 20.02.: Ankunft, Petersplatz, Trastevere mit Messe in S. Maria

2. Tag Sonntag 21.02.: Zentrum, diverse Kirchenbesuche, Museum Altemps

3.Tag Montag 22.02: Fest der römischen Kurie, Domitilla Katacombe

4.Tag Dienstag 23.02: Vatikanische Museen, Spaziergang über den Aventin

5.Tag Mittwoch 24.02.: Kirche S.Marcos, SS. Cosma e Damian Forum Romanum, Museum Massimo, Konzert in der Kirche S. Maria Immacolada dei Cappuccini

6. Tag Donnerstag 25.02.: Kuppelbesuch S. Peter, S.Maria Aracoeli, Kapitolinische Museen, S. Maria sopra Minerva, Konzert in der Kirche S. Agnese en Agone

7. Tag Freitag 26.02.: S. Giovanni in Laterano, S.Maria Maggiore, S. Prassede, S. Prudenziana, S. Pietro in Vincoli, Busstadtrundfahrt bis Piazza del Popolo

8. Tag Samstag 27.02.: Palazzo Colonna und Heimflug


1.Tag: Erstmal eine kleine Erklärung zu unserer Reisetruppe: 7 Leute, alleamt Mitglieder einer Grossfamilie mit und ohne Romerfahrung. Seit unserer ersten gemeinsamen Romreise haben wir beschlossen in mehr oder weniger regelmässigen Abständen Familientreffen in Rom abzuhalten. Und so kamen wir aus den verschiedensten Himmelsrichtungen am Flughafen Fiumicino in der Mittagsstunde an, um uns bei einem ersten gemeinsamen Cappucino einzustimmen auf die kommenden Ereignisse.

Unsere Unterkunft war zum wiederholten Male in einer wunderbaren Ferienwohnung in der Via delle Fornaci mit eigenem Garten. Das Taxi-Van war von unserer Vermieterin organisiert worden, holte uns pünktlich ab und nach einer verwegenen Autofahrt durch enge Strässchen kam wir " zu Hause" an. Es ist echt schön, sich gleich heimisch zu fühlen. Dann erstmal die Einkäufe erledigt im Supermarkt um die Ecke und dann zu Fuss 10 Minuten zum Petersplatz, wo wir nur guckten und alles auf uns einwirken liessen. Medium 268921 anzeigen Das Abendlicht leuchtete und der Mond stand auch schon am Himmel. So, morgen schreibe ich weiter über den restlichen Abend in Trastevere.
 
So, nun soll mein Reisebericht endlich mal erstellt werden. Ich hoffe, ich bekomme das so schön hin wie die anderen hier.

Es freut mich zu sehen, dass es mit dem Hochladen Deiner Bilder in die Fotogalerie geklappt hat und Du Dich nun ans Verfassen Deines Berichts machen konntest.

Dann erstmal die Einkäufe erledigt im Supermarkt um die Ecke und dann zu Fuss 10 Minuten zum Petersplatz, wo wir nur guckten und alles auf uns einwirken liessen. Medium 268921 anzeigen Das Abendlicht leuchtete und der Mond stand auch schon am Himmel.

Deine Fotos kannst Du natürlich so einfügen wie oben. Noch besser zur Geltung kommen sie allerdings wenn du sie zentrierst und danach in einer neuen Zeile weiterschreibst.

Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und wünsche Dir viel Freude mit Deinem Bericht.
 
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Hallo Simone, ich bin schon froh, dass ich zumindest Schrift und Bild zusammengebracht habe. Mit dem Zentrieren der Bilder versuche ich mich noch.
.Medium 268923 anzeigen
So, vielleicht?
Also, es war eine sehr schöne Abendstimmung als wir schliesslich in Richtung Trastevere weiterzogen, vorbei an der Villa Farnesina und dem Palazzo Corsini. Das Viertel Trastevere war voll mit Menschen, wahrscheinlich angesagtes Ausgehviertel. Dort angekommen, besuchten wir die Abendmesse der S.Egidio-Gemeinde in S. Maria Trastevere und hatten danach noch viel Zeit, diese wunderbare Kirche in Ruhe zu betrachten. Anschliessend gab es ein feines Abendessen um die Ecke in der Trattoria de Gli Amici. Allerdings ging wohl unsere Bestellung im Trubel unter, sodass wir sehr lange auf unser Essen warten mussten. Die Bedienung servierte uns in der Zwischenzeit dann leckere Antipasti, wir sahen wohl sehr hungrig aus...bis dann endlich unser Essen serviert wurde.

Die Rückkehr zu unserer Ferienwohnung gestaltete sich dann aber recht kompliziert. Mittlerweile war die Menschenmenge in den Gassen so angeschwollen, dass man sich nur noch schiebend bzw. geschoben werdend durch das Gedrängel bewegte. Dazwischen Autos, die nur millimeterweise vorankamen, Kinderwagen über die man fast stolperte, weil man vor Menschen garnicht mehr die Strasse vor sich sah. Mir war das echt zuviel.:cry: Die Suche nach einem Taxi war fast illusorisch, da auf dem Lungotevere der Verkehr stand und sich eine grosse Warteschlange vor der Taxihaltestelle gebildet hatte. Also einfach gegen den Verkehrsstau gelaufen, und mit Glück und unter tollkühnem Körpereinsatz ein Taxi aus der Blechlawine herangewinkt, sodass die Fusslahmen unter uns nach Hause fahren konnten. Der Rest unserer Reisetruppe kam dann gemütlich über den menschenleeren, stillen Petersplatz spaziert...welch ein Gegensatz zu dem überfüllten, lauten Trastevere!8O
Medium 268922 anzeigen
So endete der ersten halbe Tag. Demnächst geht es weiter.
 
Hallo Simone, ich bin schon froh, dass ich zumindest Schrift und Bild zusammengebracht habe.​
Das klappt ja einwandfrei. :thumbup:

Genau! Am besten noch eine Leerzeile zwischen Text und Bild einfügen. Für besonders gelungene Photos kannst Du auch die Einstellung "Mittelgroß, Zoomfunktion" auswählen, dann kommen sie besonders gut zur Geltung.

Nun aber zu Deinem Bericht:

Das Viertel Trastevere war voll mit Menschen, wahrscheinlich angesagtes Ausgehviertel.

Dass Trastevere an einem Februar-Abend so überlaufen sein kann, hätte ich nicht gedacht.

Dort angekommen, besuchten wir die Abendmesse der S. Egidio-Gemeinde in S. Maria Trastevere und hatten danach noch viel Zeit, diese wunderbare Kirche in Ruhe zu betrachten.

Am Abendgebet der Gemeinde Sant'Egidio habe ich bisher einmal, im Herbst 2013, teilgenommen - ein wirklich schönes Erlebnis.

Anschliessend gab es ein feines Abendessen um die Ecke in der Trattoria de Gli Amici.

Diese Trattoria befindet sich auch in unserer Restaurantdatenbank Trattoria de Gli Amici. Ich habe sie bisher zweimal besucht. Vergangenen Sommer hat uns leider viel zu laute und nervige Strassenmusik den Besuch etwas verdorben.

Der Rest unserer Reisetruppe kam dann gemütlich über den menschenleeren, stillen Petersplatz spaziert ... welch ein Gegensatz zu dem überfüllten, lauten Trastevere!8O

Ein schönes Photo und ein schöner Tagesausklang. :thumbup:
 
Dass Trastevere an einem Februar-Abend so überlaufen sein kann, hätte ich nicht gedacht.
Es war ja ein Samstagabend, üblicherweise treffen sich die Einheimischen zum Essen, bevor sie bspw. in irgendwelche Clubs/Diskotheken gehen. Dazu kommen dann noch die Touristen, dann ist Trastevere schnell überfüllt.
 
2.Tag

Nach dem wir alle wunderbar geschlafen haben, wozu sicher auch der Wein beim Abendessen in der Tratoria dei Gli Amici mit beigetragen hat, nahmen wir auf unserer sonnigen Terrasse ein ordentliches Frühstück ein. Echt schön unter Zitronen- und Mandarinenbäumen zu sitzen und das mitten in Rom! Man muss sich diszipliniert zusammenreissen, um nicht den ganzen Tag nett im Garten zu vertrödeln! ;) Für heute standen die Kirchen im Zentrum auf dem Programm. Vorallem Sant Ivo de la Sapienza, die Kirche hatten wir bislang aufgrund der eingeschränkten Öffnungszeiten nie gesehen. Aber heute sollte es endlich gelingen! Also hinein in die Stadt mit dem Bus Nr.64, der direkt vor unserer Haustür abfuhr.



Die Architektur dieser Borromini-Kirchen ist einfach genial. Und Sant Ivo besticht durch diese weisse Schlichtheit, trotz barocker Bauweise ist es nie ein Zuviel an Ausstattung oder Überladung.

Schlichte Eleganz.:thumbup: Auch der Innenhof der alten Universität bzw. Vorhof der Kirche ist sehr schön. Die Kuppel war aussen allerdings wegen Renovierungsarbeiten eingerüstet, so das ich nicht sehr viele Bilder gemacht habe.

Anschliessend zu S. Luigi de Francesi, gerade rechtzeitig zum Ende der Messe und dort vorallem die Caravaggio Bilder betrachtet. Wieder eine riesige Menschenmenge davor. Da habe ich vorgezogen lieber Postkarten von diesen fantastischen Gemälden zu kaufen statt selber zu fotographieren. Die Decken des Kirchenschiffes waren mit Netzen abgehängt, vielleicht zum Schutz, falls der Stuck brökelt?

Als nächstes in die Kirche Sant Agostino, mit ihrer schönen, bloss schwer auf ein Foto zu bannenden Fassade.

Dort fing dann gerade die Sonntagsmesse an, sodass wir nur kurz die berühmten Sehenswürdigkeiten schauen konnten. Trotzdem eindrücklich. Ich finde diese Gemälde oder Fresken an ihrem Orginalplatz haben eine ganz andere Wirkung und Aura, als wenn man sie in irgendeinem Musseum betrachtet.

Dann um die Ecke zur Santa Maria della Pace. Dort war ich zum erstenmal drin. Eine ganz reizende Kirche. Und faszinierende Bilderzyklen.

Bei einigen Bildern, weiss ich im Moment nicht mehr, wo ich die in der Kirche gesehen habe. Das folgende z.B.:

Das Raffaelfresko habe ich von unten und später auch von oben durch das Fenster der Caffetteria del Chiostro del Bramante betrachten können.

Ganz wunderbar ist auch dieses Renaissancefresko, wobei mir der Name des Malers entfallen ist. Vielleicht könnt ihr mir helfen.


Und ganz toll ist auch dieses relativ kleine Fresko, im unteren Bereich schon stark verwittert, aber mit einer Ausstrahlung, der man sich nicht entziehen kann, ich jedenfalls nicht, wenn ich mir die Anzahl der Fotos anschaue, die ich nur von diesem Bild gemacht habe. ;)

Eigentlich stand auch noch die Kirche S.Maria Anima auf dem Plan. Aber dort schlugen sie uns die Kirchentür vor der Nase zu: Mittagspause!!! Dasselbe beschlossen wir dann für uns auch und bezogen Stellung im Kreuzgang von Bramante, wo wir unsere geistigen und körperlichen Kräfte mit einem Cappucino- Zaubertrank wieder belebten.






 
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Eure Kirchentour am Sonntag gefällt mir sehr. Bei Folgendem kann ich ein wenig helfen:

Bei einigen Bildern, weiss ich im Moment nicht mehr, wo ich die in der Kirche gesehen habe. Das folgende z.B.:

Dieses Fresko aus Santa Maria della Pace befindet sich in der ersten Kapelle links, der Cappella Ponzetti. Es ist ein Werk von Baldassare Peruzzi und stellt Die Madonna mit den Heiligen Brigitta und Katharina und Kardinal Ferdinando Ponzetti dar.

Ein eigenes Photo habe ich leider nicht aber hier findest Du eine Gesamtaufnahme: File:S M della Pace - cappella Ponzetti madonna, s Brigida e il cardinale (Peruzzi) 1270955.jpg - Wikimedia Commons

Ganz wunderbar ist auch dieses Renaissancefresko, wobei mir der Name des Malers entfallen ist. Vielleicht könnt ihr mir helfen.


Maler ist ebenfalls Baldassare Peruzzi. Es befindet sich genau über dem Madonnenfresko. Siehe z.B. hier. Wenn Dir die Werke von Peruzzi gefallen, kennst Du evt. auch S. Onofrio al Gianicolo. Falls nicht, sei Dir diese Kirche wärmstens ans Herz gelegt. Siehe z.B. diesen Bericht von Juni 2012: S. Onofrio


Und ganz toll ist auch dieses relativ kleine Fresko, im unteren Bereich schon stark verwittert, aber mit einer Ausstrahlung, der man sich nicht entziehen kann, ich jedenfalls nicht, wenn ich mir die Anzahl der Fotos anschaue, die ich nur von diesem Bild gemacht habe. ;)


Dass es sich dabei um ein uraltes, als wundertätig geltendes Madonnenbild auf dem Hauptaltar handelt, weisst Du bestimmt. Vielleicht interessiert Dich noch, dass einige der Fresken im Chiostro del Bramante dessen Geschichte erzählen. Dazu habe ich hier etwas im Forum geschrieben: Römisches Kaleidoskop - Seite 2

Bis

Im Westflügel:​

Ereignisse um das Gnadenbild von S. Maria della Pace

hinunterscrollen!
 
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Immer noch Sonntagnachmittag

Schon wieder so viel Zeit vergangen seit meinem letzten Eintrag, Erstmal herzlichen Dank an Simone für deine Einordnung der Renaissance- Bilder. Die S. Onofrio-Kirche muss das nächste Mal unbedingt auf meinen Reiseplan.
Schön Collemarina, dass dir meine Fotos gefallen. In dieser S. Maria della Pace gibt es wirklich viel zu entdecken.

Aber nun weiter: Der Chiostro de Bramante ist ein wunderbares Eckchen, um in Ruhe in den Arkadengängen etwas zu essen und zu trinken und das bei der Aussicht über die Dachlandschaft von S. Maria Anima und S. Maria della Pace. Gestärkt durch Cappuccino und Co. stromerten wir noch durch die Gassen bis wir vor dem Palazzo Altemps standen und uns spontan dazu entschieden, uns das dortige Museum anzuschauen. Das war eine gute Entscheidung, denn wir waren fast alleine dort. Während auf der Piazza Navona ein dichtes Touristenaufkommen herrschte, einschliesslich der unvermeidlichen pakistanisch-indisch-chinesischen " Animateure", umfing uns Ruhe, grossartige Antike, übersichtlich und schön präsentiert in den restaurierten Sälen. Davon nun ein paar Fotos, wobei ich zu meiner Schande gestehen muss, dass ich nicht ( immer) weiss, wen ich da nun fotografiert habe. Aber schön sind die Statuen auch ohne Namen. Sicher könnt ihr mir wieder die Wissenslücken schliessen. ;)

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Ein paar kleine Eindrücke an mehr oder weniger modernem Hauszierat und Versicherungsschildern.

Und nun die Zierde der antiken römischen Villen, Tempel, etc. Allerdings mehr im Detail aufgenommen. :)


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Erstmal herzlichen Dank an Simone für deine Einordnung der Renaissance-Bilder.

Gern geschehen!

Die S. Onofrio-Kirche muss das nächste Mal unbedingt auf meinen Reiseplan.

Freut mich, dass der Tipp Dir zusagt. Nicht vergessen sollte man, in den hübschen Kreuzgang zu schauen, wenn die Tür rechts aussen vor dem Eingang zur Kirche offensteht.

Der Chiostro de Bramante ist ein wunderbares Eckchen, um in Ruhe in den Arkadengängen etwas zu essen und zu trinken und das bei der Aussicht über die Dachlandschaft von S. Maria Anima und S. Maria della Pace.

Ja, dort ist es wirklich sehr schön. Ob bei Aperitivo oder Cappuccino, habe ich dort auch schon so manches mal, sogar im Winter, gerne gesessen.

Von Deinen Bildern aus dem Palazzo Altemps, den ich auch sehr schätze und zuletzt 2014 besucht habe, kann ich ein paar mit Namen versehen:

Den ausgefallenen ;) Schlangengürtel trägt Athena Parthenos.

Dieses Profil und die schöne Frisur gehören Aphrodite. Siehe hier.

Bei dem schönen Jüngling sollte es sich um Antinoos, den Günstling Kaiser Hadrians, aus der Sammlung Ludovisi handeln. Vgl.: Category:Ludovisi Antinous (Rome) - Wikimedia Commons

Dieses Bildnis gefällt mir besonders gut. Ein eigenes Photo habe ich leider nicht. Es handelt sich um eine Darstellung der Göttin Demeter/Ceres, ebenfalls aus der Sammlung Ludovisi. Vgl.: Demeter (Ceres) Ludovisi. Rome, Roman National Museum, Palazzo Altemps

Perhaps it is an idealized portrait of a member of the imperial Roman family.
 
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Nihil und Simone, vielen Dank für das perfekte Zusammenspiel bei diesem schönen, persönlichen Bericht ! :)

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.
 
So, jetzt geht es weiter. Danke, Bixio, für das Kompliment, Simones erhellenden Erläuterungen runden meinen " Rohbericht" schön ab.:nod:
Nun aber Reisegruppe vor dem Sarkophag, dessen Namen sogar ich weiss: der ludovisische Schlachtensarkophag. Ein einzigartiges 3-dimensionales Getümmel. Eigentlich ein antikes Wimmelbild...

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Nach unserer ausgedehnten Palazzo Altemps Erkundung, was ich beim nächsten Rombesuch unbedingt wiederholen möchte, meldete sich der Appetit, den wir mit " Pizza to go" stillten. Anschliessend bummelten wir über die abendliche, immer noch volle Piazza Navona in Richtung Heimat, wo wir ein üppiges Abendessen kochten und uns den Wein aus der Umgebung schmecken liessen. Da gibt es wirklich ganz exzellente Tropfen. Und schlummerten dann selig dem nächsten Tag entgegen, der uns ungeahnte Überraschungen bringen sollte.
 
3.Tag: Nun muss ich erst einmal ein bisschen ausholen...Bei der Vorbereitung der Romreise ergaben sich mehrere Möglichkeiten auch mal das Zentrum des "Katholizismus" live zu erleben. Um so mehr, als dass ein Mitglied unserer Reisetruppe einem Orden angehört und andere vielfältige Aufgaben auf Gemeindeebene wahrnehmen. Und überhaupt das " Heilige Jahr". Da mussten auch die Skeptiker unter uns mit! :twisted: Bleibt die Qual der Wahl diese Ereignisse mit dem Besichtigungsprogramm zu koordinieren. Zunächst sicherten wir uns Eintrittskarten für die Generalaudienz und die Heilige Pforte. Und dann gab es noch den Tag der römischen Kurie am 22. 02. Auf mehrere Emails kam nur die Bestätigung, unsere Faxanfrage sei eingegangen. Ohne viel Hoffnung wollte meine Schwester dann am frühen Morgen am Petersdom mal nachfragen gehen. Und tatsächlich wurden ihr von dem diensthabenden Schweizer Gardisten die Einladungskarten zur Kathedra Petri überreicht. Flugs das alternative Besichtigungsprogramm über Bord geworfen und alle zur Kathedrale " gepilgert", wo wir uns in die Menschenschlange einreihten, die sich langsam durch die Heilige Pforte schob. Wir waren in der allerletzten Gruppe und standen noch unten an der Treppe, als die Messe mit dem Papst schon begann.

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Aber dann der erhebende Augenblick durch die Heilige Pforte zu gehen! Innen gingen wir ohne grosse Hoffnung auf einen Sitzplatz nach vorne in Richtung Baldachin. Aber weitgefehlt, es gibt Sitzgelegenheiten für alle Geladenen und so fanden wir uns in der ersten Reihe hinter dem Klerus wieder. 8O Papst Franciscus zum Greifen nahe!:eek:
Die Letzten werden die Ersten sein....:~:p

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Und nun der Nachfolger Petri´s


Es war eine eindrückliche Messe auf Lateinisch. Der Chor sang ( nicht immer sauber :D), die Gemeinde antwortete ( auch nicht sehr sauber intoniert ;)), und es gab gottseidank ein extra für diesen Anlass gedrucktes Heftchen, damit die Gemeinde überhaupt Folgen konnte.
Wer weiss heute schon, wie in der universalen Sprache Latein eine Messe gehalten wird und wie man antworten muss.
Nun folgen noch ein paar Fotos von der Messe und den Momenten danach. Schön waren auch die vielen Kerzen bis fast hinauf zu dem Heilgen Geist -Fenster.

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Und nun der Auszug:

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Es war ein eindrückliches Erlebnis, eine Messe mit dem Papst an diesem Ort zu erleben, und obwohl alles nur 1 1/2 Stunden dauerte und wir Sitzplätze hatten, waren wir regelrecht erschlagen von den geballten Eindrücken und dieser dichten Atmosphäre.
 
Vielen Dank für deinen Bericht! Ich kann das sehr gut nachvollziehen, wie beeindruckt Ihr gewesen sein müsst.
 

Wer weiss heute schon, wie in der universalen Sprache Latein eine Messe gehalten wird und wie man antworten muss.


Du musst in der vorkonziliaren Zeit Ministrant gewesen sein,
Die lateiischen Antworten auf den Priester konnte damals natürlich die ganze Gemeinde. Die speziellen Elemente für die Ministranten wie z.B. das "Confiteor" waren da für kleine Buben schon von heftigerer Natur.
Ich nehme heute gerne an italienischen Messen teil, das ist dann schon eine Art Deja-vu - Erlebnis.
Nichtsdestotrotz bin ich natürlich froh, dass die Zeit der lateinischen Liturgie bei uns der Vergangenheit angehört.
 
Hallo Bixio, ja stimmt, nur noch die älteren Generationen wissen, wie es zugeht bei einer lateinischen Messe. Meine betagte Tante neben mir war mit Inbrunst dabei. Ich war froh, dass es das Heftchen gab, um mich im Fortgang der Gebete, Gesänge und Formeln zu orientieren.
Ja, ColleMarina, ich glaube wir standen, sassen noch mindestens eine halbe Stunde unter den Kolonaden, um uns erstmal zu sammeln.x( Dann brachen wir auf, um im Borgo um die Ecke etwas zu essen. Nach soviel geistlicher Erbauung braucht der irdische Körper ebenfalls eine Stärkung. Dabei machten wir auf der Strassenterrasse eines hier im Forum empfohlenen Restaurants Halt ( Il Pozzetto, Borgo Pio) und wurden nicht enttäuscht. Pizza mit diversen Belägen und Melone mit Schinken mundeten ausgezeichnet. Um uns herum auffallend viel geistliches Personal in schwarzen Soutanen mit
" Kalkleiste", wie sich meine Tante ( selber Ordensfrau) ein wenig despektierlich äusserte.
Da es Montag war, und alle staatlichen Museen geschlossen waren, übrigens auch die Vatikanischen Museen :!:, whs wegen des Tages der römischen Kurie, entschieden wir uns für einen Besuch der Domitilla Katakombe. Meine Schwester, der es " unter Tage "grauselt, verabschiedete sich zu einem Besuch in den Palazzo Doria Pamphilii- und das war die bessere Wahl, wie sich herausstellen sollte.

Gestärkt ging es nach dem Mittagessen weiter in Richtung Engelsburg, wo mir dieser hübsche Brunnen auffiel, wahrscheinlich befindet er sich in de Via P. Castello.

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Dann, nachdem wir sozusagen hinter der Engelsburg herumgelaufen waren, kamen wir zur Piazza Cavour, gelegen hinter dem historisierenden Zuckergussklotz von Justizpalast :?: .
Der Platz ist schön bepflanzt , hohe Palmen, Bänke und Skulpturen machen den Ort zu einer kleinen Oase. Drumherum brandet natürlich der römische Verkehr. Dort nahmen wir den Bus Nr. 30 in Richtung Domitilla Katakombe.
Da wir nicht genau wussten, wo wir den Bus verlassen sollten, hantierten wir im Bus mit diversen Stadtplänen herum, um wenigstens dem Strassenverlauf der Busstrecke folgen zu können und uns so zu orientieren. :? Am Ende nahm der ganze Bus an unserem Schicksal Anteil, und Passagiere und Busfahrer sorgten mit Umsicht und Herzlichkeit dafür, dass wir an der richtigen Haltestelle ( 1. Haltstelle an der Via Cristoforo Colombo) ausstiegen und deuteteten uns die Richtung, die wir einschlagen sollten. Ich hatte den Eindruck, die Italiener hätten uns am liebsten persönlich begleiten, damit wir auch sicher am Ziel ankämen.:thumbup::thumbup::thumbup:
Zu Fuss die Via delle siete Chiese rauf, was sich noch ganz schön hinzog. Und dann in die Katacombe Domitilla.


Leider muss ich sagen, dass wir alle recht enttäuscht waren! Die Führung auf deutsch war zwar nett, aber nicht besonders vertiefend. Und leider sieht man in einer halben Stunde Führung nur sehr, sehr wenig von den angeblich 17 km langen Grabgängen. Ausser einer bemalten Grabnische und verschiedenen Gängen war nicht viel zu sehen. Besonders für meine Tante, die die Domitilla vor ca. 20 Jahren ganz anders erlebt hatte, fiel der Gang in die Totenstadt recht mager aus.

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Zurück ging es mit einem Bus in Richtung Zentrum und von der Piazza Venetia stiegen wir zum Kapitol hoch,



wo wir den mittlerweile nächtlichen Anblick auf das Forum genossen. Ein wenig schade finde ich die spärliche Beleuchtung. 2011 bei meinem ersten Rom-Besuch war das Forum nachts wunderbar angestrahlt. Aber auch so hat es seinen Reiz. Die Beleuchtung kam diesmal vom Vollmond.

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Anschliessend über die Via del Campidoglio hinuntergestiegen und durch die schummrigen Gassen von S. Giovanni Decollato und um S. Giorgio en Velato bis zur Kirche S. Maria in Cosmedin gewandert. Dort durch das Gitter den Bocca della Verita betrachte und uns gefragt, was die Touristen bloss an diesem etruskischen Gullydeckel finden.:twisted: Und weiter ging es zur Kirche S. Anastasia in Palatino. Die Kirche selber ist innen nicht so bemerkenswert, hat aber einen sehr schön gestalteten Vorplatz. Die Kirche ist 24 Stunden zur Anbetung geöffnet. Wir wurden auch gleich eingeladen mitzubeten, aber unser Bedarf an geistlicher Einkehr war für diesen Tag nun schon gedeckt. Da kehrten wir lieber nach Hause zurück, wo schon ein dampfender Risotto auf uns wartete.


Medium 269223 anzeigen
Medium 269222 anzeigen



 
Entgegen Deinem Pseudonym bietest Du uns ja wirklich "allerhandlei" - vielen Dank, daß Du uns an Euren Streifzügen telnehmen läßt!
LG
 
Ein sehr unterhaltsamer Bericht mit sehr schönen Bildern. Ich freue mich auf mehr .

Gesendet von meinem GT-I9195 mit Tapatalk
 
Danke für dein Kompliment , FestiNalente - mein Pseudonym findet auch noch irgendwann seine Auflösung im römischen " Allerhandlei".

Hallo Pecorella! Ich hoffe euch weiterhin unterhalten zu können, aber whs. kommt erstmal das Ostereiersuchen dazwischen....
 
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