Rom etwas anders erlebt

Lieber Ludovico,

auch ich sage herzlichen Dank für diese wundervollen, farbenfrohen Blüten- und Blatteindrücke!
Den botanischen Garten möchte ich eigentlich auch schon lange einmal besuchen, bisher musste er (leider) immer zugunsten anderer Ziele zurückstecken. Vielleicht sollten wir das doch einmal ändern - zumindest, wenn wir in dieser Jahreszeit dort sind.
 
Liebe Angela, auch bei mir stand der BG sehr lange auf der Liste. Da ich diesmal bewusst viele entspannende Spaziergänge in der frischen Natur einbaute, kam er zum Zuge. Wenn man etwas Zeit nach Rom mitbringt und etwas Entspannung von der vielen schweren Kost und den Touristenmassen sucht, dann ist der BT wirklich ein lohnendes Ziel.
 
Bei aktuellen 30 Grad Celsius folge ich Dir besonders gerne in die grüne Oase des Orto Botanico, der, seit ich im Februar einen Blick von aussen darauf geworfen habe, ganz oben auf meiner Liste lohnender neuer Ziele steht. Deine Blumenbilder sind wirklich ein Traum! :nod: Meine persönlichen Lieblingsbilder aber sind, wie Du Dir sicher denken kannst, ;) diese beiden:



:thumbup: :thumbup: :thumbup:​
 
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Schön, dass sogar das kühle Nass auf den Fotos die gefühlte Temperatur um einige Grad absenken kann :~:nod:
 
Das Wohn- und Büroviertel EUR

Wenn wir in Fiumicino landen, bin ich damit meist längst nicht in Rom angekommen. Erst wenn ich im FR1 sitze und die Kuppel von Peter und Paul sowie die Bögen des quadratischen Kolosseums gesehen habe, bin ich wirklich in Rom.

Vorab hinterlege ich für diejenigen, die noch etwas mehr über EUR erfahren wollen einen Link.

Viele Jahre war ich nicht mehr in dem Viertel Roms, das von der faschistischen Architetktur geprägt ist. Durch den B1-Zweig der Metro ist die Verbindung von unserem Domizil seit letztem Jahr exzellent. Das nutzten wir. Nach überschaubarer Zeit stiegen wir an der Station EUR-Palazzo dello Sport aus und spazierten erst einmal am Laghetto, dem kleinen See entlang.


Auch hier gibt es natürlich Blumen und Kleintiere.​


Zwar waren es deutlich weniger Echsen als bei meinem ersten Besuch des Viertels vor vielen Jahren, doch freute ich mich auch über das eine Exemplar.​


Hinter dem Spielplatz, wo vor allem Großeltern ihre Enkel beschäftigten, konnte ich unser erstes Ziel entdecken, San Pietro e Paolo.​


Wir näherten uns langsam der Pfarrkirche, die etwas dem Petersdom nachgebaut wurde, aber natürlich wesentlich weniger prächtig ist. Heute können die Menschen ja lesen und brauchen Bilder deutlich weniger. Große Grabmäler sind auch nicht mehr in.​


Natürlich steht der Kirchenschmuck außen ganz im Zeichen der beiden Apostel.​


Das Innere ist schlicht und funktionell. Über dem griechischen Kreuz erhebt sich die mächtige Kuppel​





Die beiden Flügel der Eingangstüre erzählen, ähnlich wie bei San Paolo fuori le Mura, von den beiden Heiligen.​

Links ist Petrus mit dem Himmelsschlüssel und kopfunter am Kreuz zu sehen, rechts natürlich Paulus mit Bibel und Schwert, kniend auf die Enthauptung wartend.​


Das nächste Ziel ist das quadratische Kolosseum, das wir nach kurzem Marsch erreichen. Der Palazzo della Civiltà di Lavoro ist der bekannteste Bau hier. Er thront hoch oben mit seinen vielen Bögen, den Dioskuren und den vielen Menschen unten, die einzelne Berufe verkörpern.​



Zur Zeit umspannt ein massiver Bauzaun das gesamte Gebäude. Zunächst ärgerte ich mich darüber. Dann entdeckte ich, dass die massiven Stäbe die Struktur des Gebäudes noch verstärken.​


Ist die Zivilisation der Arbeit hinter Gittern nicht ein passendes Symbol in dieser Zeit?​

Auf dem Weg zu unserem Hauptziel kamen wir noch an einem Obelisken vorbei. Natürlich hat Musolini auch dieses Zeichen römischer Macht hier platziert. Eigentlich ist es die Stele zu Ehren von Guglielmo Marconi, dem großen Erfinder und Radiopionier.​


Hier trennten sich erstmal unsere Wege. Während meine BEVA zu einem Schaufensterbummel aufbrach, fragte ich mich zum Museo della Civiltà Romana durch.​



Obwohl das Museum fast nur Rekonstruktionen und Kopien enthält, ist es äußerst interessant.​

Es geht direkt los mit der Muttersau aus der Äneas Sage.​


Natürlich ist auch die Wölfin zu sehen.​


Die Kopien sind immer knapp in zwei Sprachen beschrieben, wie hier der Sarkophag aus den Vatikanischen Museen,​


oder hier, Kopien vom Septimus Severus - bzw. Konstatins- und Titusbogen.​



Dann fiel mr ein interessantes Ausstellungsstück auf, das den Teilnehmern des FT in Trier bekannt vorkommen sollte.​


Sehr anschaulich sind die vielen Modelle, wie hier das des Marcello-Theaters.​


Selbst einen kaiserlichen Stammbaum kann man in dem Museum studieren.​


Das nächste Bauwerk kennt natürlich jeder hier.​


Nun komme ich zu einer der Hauptattraktionen des Museums, zu den Abdrücken der Traijanssäule.​


Die einzelnen Szenen sind gut in italienisch und englisch beschrieben.​



Ganz besonders gefiel mir die nächste Darstellung, Trajan auf einem Campingstuhl :nod::lol:​



So sieht der lange Flur mit den Abbildungen aus.​


Das nächste bekannte Objekt ist das Rommodell aus der Kaiserzeit. Es ist sehr anschaulich und mit etwas Geduld kann man vieles erkennen, natürlich Kolosseum und Circus Maximus, Marcellustheater, die Gebäude des Forum, Palatin und Kapitolshügel.​


Eigentlich war die Zeit hier viel zu kurz. Für jeden Antikenfan ist dieses Museum ein absolutes Muss, da es wahnsinnig viele dreidimensionale Rekonstruktionen enthält.​

Ich musste aber mit beschleunigtem Schritt zu unserem Treffpunkt laufen. Etwas gemächlicher spazierten wir wieder zurück zur Metrostation. Auf dem Weg fotografierte ich noch den großen Palazzo dello Sport, ein Werk Nevis für die Olympiade 1960.​



Gerne wäre ich wieder hinaufspaziert.​


Sicher gibt es noch ein Nächstesmal. In der Sommerhitze kann man dem Backofen der Innenstadt entfliehen und hier in diesem großzügig angelegten Viertel Luft holen. Sicher wissen auch die EUR-Bewohner dies zu schätzen.​
 
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Wenn wir in Fiumicino landen, bin ich damit meist längst nicht in Rom angekommen. Erst wenn ich im FR1 sitze und die Kuppel von Peter und Paul sowie die Bögen des quadratischen Kolosseums gesehen habe, bin ich wirklich in Rom.

So geht es mir auch, allerdings meist mit demTaxi. :~​
 
Ich sage 'Danke' insbesondere für die Museumsbilder. Auch wenn das nur Kopien sind; manche hängen im Original so ungünstig, dass man sie unmöglich 'vor Augen' haben kann. Insbesondere das Relief vom Severerbogen ist für mich als Severerfan sehr aufschlussreich. :)

Und jetzt weiss ich, dass ich da noch hin muss :~
 
Wenn wir in Fiumicino landen, bin ich damit meist längst nicht in Rom angekommen. Erst wenn ich im FR1 sitze und die Kuppel von Peter und Paul sowie die Bögen des quadratischen Kolosseums gesehen habe, bin ich wirklich in Rom.

So geht es mir auch, allerdings meist mit demTaxi. :~​

Mir geht es ganz ähnlich! Wie an anderer Stelle erwähnt, habe ich die Kuppel von Peter und Paul bisher für die einer Moschee gehalten. Aber das ändert nichts an den Gefühlen!
 
Einfach die Baustelle betreten; das geht doch nicht :~;)

Jetzt bin ich fertig und habe den EUR Berichtsteil noch schnell geprüft. Einige Vertippsler könnten noch drin sein. Er sieht aber jetzt ordentlich aus.
 
Sehr schön, was Du uns über EUR präsentierst! :thumbup:​

Ich war nur 1996 in EUR, damals waren im Museum alle interessanten Säle " in restauro" :(

Da sollte ich mal wieder einen neuen Besuch starten.​
 
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Einfach die Baustelle betreten; das geht doch nicht :~;)

Jetzt bin ich fertig und habe den EUR Berichtsteil noch schnell geprüft. Einige Vertippsler könnten noch drin sein. Er sieht aber jetzt ordentlich aus.

Als gelernter Maurer gilt nicht die Warnung: Baustelle betreten verboten. Eltern haften für ihre Kinder! :]
 
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Danke Ludovico für deinen EUR-Bericht. Da werden gleich ganz frische Erinnerungen geweckt.
 
Natur am Wegesrand

Bevor ich an den letzten Tag in Rom und dann die Rückkehr gehe, schiebe ich noch einen kurzen Naturteil ein. Die Natur in Umbrien hat uns ja sehr gefallen. Einige Fotos habe ich in dem entsprechenden Berichtsteil eingebaut. Hier sind noch einige weitere Eindrücke.

Die ersten Bilder habe ich bei unseren Gastgebern bzw. bei dem Spaziergang vor dem Mittagessen aufgenommen.


Ein aus dem Nest gefallenes Vogelei, der Bewuchs auf einer Natursteinmauer und das idyllische Schäferbild.


Disteln sind nicht nur stachelig.


Als wir von einem Kirchenbesuch zum Auto liefen, wollte uns unser Gestgeber mit Fingern auf etwas hinweisen. Erst als ich das Wort serpente hörte war alles klar. Ich drehte mich um und hatte gerade noch Zeit den Auslöser einige Male zu drücken, bevor das Reptil auf der anderen Seite der Mauer verschwand.


Die Farbe hat an diesen beiden Tagen eindeutig der Klatschmohn bestimmt.


Aber warum schreibe ich Klatschmohn? Ich habe den Eindruck, dass dieses Wort besser auf diese Wildblumen zu Hause passt, dierote Farbe in Umbrien jedoch viel intensiver ist. Ich denke, das ist der Unterschied zwischen Klatschmohn und Papaveri.









Noch etwas Kultur zwischen Natur.




Weiter geht es in Rom, genauer im Orangengarten auf dem Aventin.


Nun noch drei Fotos vom Celius, als ich nach der Parade auf Umwegen zum Rosengarten lief.



Natürlich habe ich auch während der Siebenkirchenwallfahrt einige Blümchen fotografiert.





So, das wars schon mit dem kleinen Einschub.

 
Lieber Ludovico,

vielen Dank für diese wunderbaren Blütenbilder! Sie sind alle sehr schön, aber dieses ist mein Lieblingsbild, da auch die umbrische Landschaft neben dem Blütenmeer zu ihrem Recht kommt. ;)


Auch der Besuch des EUR hat mich interessiert, da vor allem das Museum mit den Reproduktionen - und natürlich der Lago, der tatsächlich idyllisch zu sein scheint.
 
Da sind wir uns ja mal einig. Mir gefällt besonders der kräftige Kontrast der Komplementärfarben.
 

Als wir von einem Kirchenbesuch zum Auto liefen, wollte uns unser Gestgeber mit Fingern auf etwas hinweisen. Erst als ich das Wort serpente hörte war alles klar. Ich drehte mich um und hatte gerade noch Zeit den Auslöser einige Male zu drücken, bevor das Reptil auf der anderen Seite der Mauer verschwand.



Neben den tollen anderen Bildern ist auch dieses Bild der Schlange sehr schön. Ich vermute, dass es sich um die gelb-grüne Zornnatter handelt, die in Italien noch sehr verbreitet ist. Vielleicht kann uns ein
Biologe, der hier mitliest, aufklären?

Gruß von
mystagogus
 



Liebe Ludovico,
nun habe ich Zeit, Deine drei Berichtsteile zu geniessen.
Die Fotos oben gefällen mir sehr gut.
EUR-Viertel kenne ich schon, in meiner ersten Rom-Reise, die Bilder von Dir sind toll geworden.

Die Nature Bilder sind schön, Ich überlege, ob ich auch einpaar Mohn-Feld-Bilder hochladen, bei uns in Franke war die Felder auch sehr schön.

Ich sage DANKE! Nach einer anstrengenden Woche, ist es einfach schön, Deine Berichte samt schönen Bilder zu geniessen.

Liebe Grüße,
Qing
 
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