Rom brennt!: Nero und das Ende einer Epoche

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19. Juli 64 n.Chr., späte Nacht: Kaiser Nero lässt Rom anzünden und besingt, von dem Flammenmeer begeistert, in seinem Palast den Untergang Troias. Anschließend macht er die Sekte der Christen für den Brand verantwortlich, der einen Großteil der Millionenmetropole in Schutt und Asche legte. So beschreiben es schon Zeitgenossen, so die Legende seit 2000 Jahren \- und das Wenigste davon ist wahr. In „Rom brennt!“ stellt der bedeutende Althistoriker Anthony Barrett die Dinge richtig, indem er einen umfassende Neu\-Darstellung des Großen Brandes von Rom liefert und seine tiefgreifenden, langfristigen Folgen für die römische Welt analysiert. Auf der Grundlage allerneuester archäologischer Entdeckungen und der Durchsicht aller literarischen Zeugnisse kommt er zu dem Schluss, dass die Katastrophe ein ‚turning point‘, ein radikaler Wendepunkt in der römischen Geschichte war, der schließlich nicht nur zum Sturz Neros, sondern auch zum Ende der Kaiser\-Dynastie führte, die mit Iulius Caesar begann.

Verlagsseite mit Leseprobe:
 
Mr.Barrett hat sicherlich das dargestellt was seit langem Stand der Wissenschaft ist. Einer der in Rom im Sommer durchaus häufigen Brände geriet ausser Kontrolle und führte zur Katastrophe. Das eigentliche Problem war sicherlich, dass ein Teil der römischen Bevölkerung es in der Tat für denkbar hielt, dass Nero den Brand anordnete. Der Vertrauensverlust für die herrschende Dynastie wurde augenscheinlich. Der Sturz war mittelfristig unabwendbar . Allein...das war nicht das Ende Roms. Es kamen noch Vespasian, Trajan und Hadrian. Das Reich verharrte noch über hundert Jahre, also drei Generationen auf seinem Höhepunkt bevor der langsame Abstieg begann.
 
Ja nun, die heute vorherrschende Meinung über den Brand Roms ist wohl, dass es sich um einen der zahlreichen Brände handelte, die aufgrund der vielen offenen Feuerstellen in Rom ausbrachen. Nur dass dieser Brand wohl aufgrund der besonderen Trockenheit und starken Winden völlig außer Kontrolle geriet und in ein Inferno mündete. Dass Nero den Brand legen liess ist ziemlich unwahrscheinlich, aber der Umstand, dass das Volk ihm das offenbar zutraute zeigt, wie verhasst der ursprünglich beim Volk ziemlich beliebte Herrscher inzwischen geworden war, nachdem etliche seiner Aktionen, wie z.B. der Mord an seiner Mutter doch ruchbar geworden waren.
Tacitus ist höchst informativ, allerdings als Mitglied der alten senatorischen Eliten doch auch ziemlich parteiisch und in diesem Lichte zu betrachten. Er ist ein konservativer Traditionalist und Neros gesamtes Verhalten, insbesondere seine künstlerischen Ambitionen waren ihm und wohl dem gesamten Senatsadel höchst suspekt. Ein paar Leutchen umbringen, nun ja, gehört irgendwo dazu. Aber als Schauspieler oder Musiker vor Publikum auftreten war völlig unakzeptabel.
Jedem, der an dieser Epoche und insbesondere an Nero interessiert ist, kann ich das Buch "Nero" von Alexander Bätz ans Herz legen, das den letzten Stand der Forschung wiedergibt.
 
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