Römische Karwoche und Ostern früher und heute

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Römische Ostern - Die Tagespost - Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur

Ein lesenswerter Artikel von Ulrich Nersinger über die Kar- und Ostertage in der Ewigen Stadt in Vergangenheit und Gegenwart.

Im alten Kirchenstaat spendete der Papst am Gründonnerstag von der Loggia der vatikanischen Basilika seinen feierlichen Segen. Der Comte d'Espinchal schrieb in seinen Erinnerungen: „Und wie der Segen mit feierlicher Geste und lauter Stimme ausgesprochen wird, da donnern die Geschütze vom Kastell S. Angelo und wie ein Echo antworten ihm die Batterien der Vorwerke von den Hügeln, die die Stadt umsäumen.“ Damals begleiteten die Geschütze der Engelsburg die Feierlichkeiten des Osterfestes mit unüberhörbarer Präsenz. Zur Erteilung des päpstlichen Segens feuerte man 40, zur Ankündigung des Festes 30 und am Ostersonntag 50 Salven.
 
Im zitierten Artikel wird u.a. berichtet, wie es zur noch jüngeren Tradition des niederländischen Blumenschmucks zu Ostern vor dem Petersdom gekommen ist:

Ulrich Nersinger schrieb:
Als Johannes Paul II. im Jahre 1985 dem Königreich der Niederlande einen Pastoralbesuch abstattete, wurde der erste Schritt zu einem neuen römischen Osterbrauch getan. Dem Papst war die Blumenpracht bei seinen Gottesdiensten ins Auge gefallen. Der Heilige Vater bat vor seinem Abflug ausdrücklich darum, den Verantwortlichen zu danken. Die niederländischen Floristen zeigten sich erfreut – und erkannten ihre Chance. Als im November des Jahres der aus Oegeklooster bei Bolsward stammende und im Konzentrationslager Dachau ermordete Karmelit Titus Brandsma in Rom seliggesprochen wurde, gaben sie der Feier mit ihren Blumenarrangements einen würdigen Rahmen. Auf ein weiteres päpstliches Lob hin beschloss man 1986, erneut in den Vatikan zu kommen und den Ostersonntag zu verschönern. Aus einer einmaligen Gelegenheit wurde dann eine Tradition, die bis zum heutigen Tag andauert. „Bedankt voor de bloemen.“ Auf diese Dankesworte des Papstes freuen sich die niederländischen Katholiken jedes Jahr.
Zum diesjährigen Blumenschmuck siehe Ostern auf dem Petersplatz: Blumen für den Papst - Vatican News

Tausende Blumen und Gartenpflanzen bilden am Ostersonntag die farbenprächtige Kulisse für die festliche Ostermesse mit Papst Franziskus. Wir sprachen mit dem „Blumen-Organisator“ Charles Lansdorp.
Mit Video

 
Zusatz:

Domradio - Für Ostern wird der Petersplatz in einen Garten verwandelt
Für die Feierlichkeiten zum höchsten christlichen Fest schmücken niederländische Blumenlieferanten den Platz vor der Basilika mit fast 50.000 Narzissen, Tulpen, Hyazinthen, Rosen und anderen Blumen.
...
Damit nicht - wie im vergangenen Jahr geschehen - die ganze Pracht von Möwen zerpflückt wird, sollen diese mit Hilfe von Lasertechnik und Papierdrachen in Raubvogelform abgeschreckt werden.

 
Damit nicht - wie im vergangenen Jahr geschehen - die ganze Pracht von Möwen zerpflückt wird, sollen diese mit Hilfe von Lasertechnik und Papierdrachen in Raubvogelform abgeschreckt werden.
Ja, davon habe ich auch gelesen! Vatikan schützt Blumen mit Lasern und Drachen - katholisch.de

Während die Drachen permanent über dem Blumenschmuck flattern sollen, würde die Lasertechnik nur dann zum Einsatz kommen, "wenn niemand auf dem Platz ist", hieß es weiter. Ähnliche Schutzmaßnahmen seien auch auf Flughäfen üblich, um die Start- und Landebahnen frei von Vögeln zu halten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Petersplatz verwandelt sich zu Ostern in ein Blumenparadies

Im Vatikan haben am Samstagmorgen die Vorbereitungen für die Osterfeierlichkeiten auf dem Petersplatz begonnen. Für das höchste christliche Fest schmücken niederländische Blumenlieferanten den Platz vor der Basilika mit fast 55.000 Osterglocken, Tulpen, Hyazinthen und weiteren Blumen. 30 niederländische Teams sind dafür seit dem frühen Morgen im Einsatz (...)
Dieses Jahr stehen 1.500 Strelitzien im Zentrum der Dekoration. Sie sind auch als Paradiesvogelblumen bekannt, da sie mit ihren orangefarbenen, kammähnlichen Blüten und dem schlanken Stiel einem Vogel ähneln.
 
Eine, wie ich finde, sehr interessante Römische Notiz, geschrieben von Stefan Heid:


Die beschriebene Zeremonie wurde in Sankt Peter erst im Jahr 1999 aufgegeben, seit Johannes Paul II. dort, und nicht im Lateran, die Abendmahlsmesse hielt. Da inzwischen Franziskus diese Abendmahlsmesse nicht mehr hält, könnte man eigentlich wieder zum alten Brauch zurückkehren.
 
Eine weitere Römische Notiz, geschrieben von Stefan Heid, auf der Webseite des Römischen Instituts der Görres-Gesellschaft:


... dieser Akt, der lange Zeit im Apostolischen Palast ohne größeres Publikum vorgenommen wurde, von der allgemeinen Öffentlichkeit wahrgenommen wurde, verlegte ihn Pius IX. ins nördliche Querschiff des Petersdoms. Interessanterweise wurden 13 "Aposteln" die Füße gewaschen. Man wählte 13 Priester, die aus dem Norden nach Rom gepilgert waren, und gab ihnen eine besondere Tracht.

Sie wurden nach der Zeremonie vom Papst beköstigt; so erklärt sich auch nach einer Episode Gregors des Großen die Zahl 13: Der 13. ist ein Engel.
 
Zwar wurden hier schon mehrfach Hinweise auf den Blumenschmuck auf dem Petersplatz zu Ostern verlinkt, dennoch möchte ich auch auf den jüngsten Beitrag von Domradio zu diesem Thema hinweisen.


Für Deckers folgt nun noch ein Höhepunkt des alljährlichen Ausflugs nach Rom. Papst Franziskus bedankt sich persönlich beim Blumenteam. Nun ist der Moment gekommen. Deckers fragt den Papst: "Il suo fiore preferito?", was ist Ihre Lieblingsblume? Der Papst antwortet. Deckers ist überglücklich. Die Italienischstunden haben sich gelohnt.

Doch was der Papst antwortete, will Deckers nicht verraten. "Die Lieblingsblume des Papstes wird an Ostern 2020 auf der Hinterseite des Blumenschmucks eingearbeitet, damit der Papst sie sehen kann", sagt er. In Gedanken hat er schon die Skizze für den Blumenteppich 2020 auf dem Petersplatz gemacht.

Dann lassen wir uns mal überraschen!
 
Was für interessante Hintergrundinformationen - und noch dazu "verpackt" in einem wirklich sehr gut, flott und ansprechend geschriebenen Artikel.

Darunter z.B. diese nette Vorstellung, zum Schmunzeln angetan:
Vereinzelt schwirren Bienen umher, offenbar leicht irritiert über die Blütenvielfalt. Viele der gewählten Blumen blühen üblicherweise nicht zur gleichen Zeit.
 
... ildschirmen verfolgen, Tausende in Rom live vor Ort sein.
Rund zweitausend Anthurien werden in diesem Jahr zu Ostern u.a. den Balkon des Papstes schmücken und innerhalb des Petersdoms zu großen Blumendekorationen verarbeitet. Auf eine farbstarke Inszenierung darf man sich freuen.

 
Den Blumenschmuck wird es wohl am diesjährigen Osterfest nicht geben :( .

Dazu auch hier: Der Vatikan stellt sich auf Osterfeiern ohne Besucher ein | DOMRADIO.DE

Die niederländischen Blumenzüchter, die traditionell für den farbenprächtigen Schmuck vor Sankt Peter sorgen, sagten bereits vergangene Woche ab. Chefarrangeur Paul Deckers verwies gegenüber einem Sender auf das Gesundheitsrisiko für die Mitarbeiter. Außerdem könne er es "in den Holzpantinen spüren", dass die ganze Feier womöglich flachfalle.

 

Der mittägliche Kanonenschuss vom Gianicolo und dann das Glockengeläut! Wem das nicht nahe geht ...

Hier die Ankündigung: Coronavirus a Roma, il Campanone e le 900 «sorelle» suonano per la vita

Le chiese a Roma sono circa 9oo, secondo calcoli continuamente aggiornati: 332 sono le parrocchie. Lo ha annunciato il Vicariato: sarà un immenso messaggio sonoro «di resurrezione e di vita». Suonerà tra i primi il Campanone di San Pietro, il gioiello progettato da Luigi Valadier, il padre di Giuseppe, nel 1785. Valadier padre era un orafo, non un esperto in bronzo. Le invidie dei fonditori professionisti, così tramanda una leggenda poiché non esistono documenti, avrebbero spinto Luigi al suicido. Unica cosa certa è che la fusione venne completata dal figlio Giuseppe: un timbro cupo, profondo, severo, inconfondibile quando risuona nelle solennità come l’elezione del Papa, Natale e appunto Pasqua.
 
Ostern in Rom in Zeiten von Corona:


Messen auf den Dächern der Kirchen und Gläubige auf den Balkonen


Siehe auch: Rom: - Ostern 2020: 900 Glocken über den Dächern von Rom
 
Bitte schön, es war mir eine Freude und ein Bedürfnis diese so ganz anderen Osterbilder zu teilen. Ich empfinde wie du.
 
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