Buona sera, liebe Rom-Fans,
melde mich aus dieser wunderschönen, lauten, chaotischen, geschichtsträchtigen Stadt zurück, die ich nun endlich auch mal kennenlernen durfte, gemeinsam mit meiner Tochter. Dank der Forum-Seiten waren wir sehr gut vorbereitet und alles lief bestens, wenn auch nicht ganz nach Plan. 6 Tage inkl. An- und Abreisetag waren ausreichend, um alle geplanten Sehenswürdigkeiten zu erobern.
Auf dem Flugplatz in Fiumicino verlief alles normal, das CIRS-Ticket gab es gleich im ersten Tabacchi-Laden und somit waren wir dann gegen 18 Uhr am Termini, 5 Min. davon entfernt unser Hotel Terminal, welches seinen 3 Sternen gerecht wurde. Nur die späte Frühstücksanfangszeit von 7.15 Uhr war nicht so gut für die beabsichtigte zeitige Besichtigung z.B. der Peterskirche.
Eigentlich wollten wir an diesem ersten Tag noch wenigstens die Kirche St. Maria Maggiore besichtigen, die sich nur 5 Fuß-Minuten von unserem Hotel entfernt befindet. Aber als wir gegen 18.45 Uhr dort ankamen, ließ man niemanden mehr herein, da ja um 19.00 Uhr geschlossen wird. Zu allem Unglück fing es auch stark zu regnen an, ein kalter Wind kam auf und wehte unsere guten Absichten zur Erkundung der näheren Umgebung vom Plan … So eroberten wir das nächstbeste „Gran Café“ und ließen es uns schmecken und den Abend ausklingen.
Am Dienstagmorgen gingen wir gegen 7.30 Uhr frühstücken und danach fuhren wir sofort mit der Buslinie 40 zum Vatikan, um die Peterskirche zu besichtigen (da dachten wir noch, wir wären sehr zeitig dran!). Da die Zeit jedoch unterdessen fortgeschritten war (es war so gegen 8.30 Uhr), hatte sich bereits eine Menschenschlange angesammelt, die uns veranlasste, unseren Plan schnell zu ändern. Also schlenderten wir über den Borgo zur Engelsburg, kauften Eintrittskarten und ließen die Burg, die Ausstellungsgegenstände und die schönen Aussichtsmöglichkeiten auf uns und unseren Fotoapparat wirken. Danach gingen wir zur Piazza Navona mit dem imposanten Vier-Ströme-Brunnen und Menschenmassen, in die wunderschöne Kirche St. Agnese, weiter zum Campo de Fiori, um uns einen Vitaminschub zu holen, danach an der Area Sacra vorbei zum imposanten Nationaldenkmal. Weiter wollten wir zum Kapitols-platz, aber irgendwie führte uns unsere Karte an der Nase und uns um die Schreibmaschine in falscher Richtung herum. Nach vielen unnötigen Wegen standen wir endlich auf dem Kapitols-platz. Fuß lahm und ausgepowert nutzten wir dankbar den Forum-Tipp mit der Cafeteria und der schönen Dachterrasse … Irgendwann im Laufe des Nachmittags holten wir auch die bestellten Karten für die Generalaudienz im deutschen Pilgerzentrum ab.
Am Mittwochmorgen waren wir die ersten im „Frühstückskeller“ (unser Frühstücksraum befand sich im Keller) und fuhren danach mit der Metro (ein wahnsinniges Unterfangen zur Rushhour! → unsagbar überfüllt!) in den Vatikan zur Generalaudienz. Diesmal waren wir rechtzeitig und bekamen gute vordere Plätze. Nur das lange Warten kostete schon etwas Geduld. Eine halbe Stunde vor Audienzbeginn wollte ich schnell nochmal „für kleine Mädchen“ gehen, aber wie das immer so bei Damentois ist, war auch dort eine lange Schlange. Brav stellte ich mich an und als ich nach 25 Min. immer noch nicht an der Reihe war, dachte ich, 'lieber gehe ich jetzt wieder auf meinen Platz – wo ja auch meine Tochter wartete – sonst verpasse ich noch den Papst in seinem Papamobil'. Gedacht – getan, nur leider waren unterdessen auch die Seitenzugänge abgesperrt und ich kam nicht mehr auf meinen Platz zurück. Erst als der Papst oben auf der Tribüne war, ließ man uns wieder ungehindert zu unseren Plätzen gehen … Für mich war es schon etwas tragisch, aber meine Tochter hat schöne Fotos vom Papst gemacht, wie er an ihr vorbei fährt und auch sonst war die Audienz ein sehr beeindruckendes Erlebnis.
Im Anschluss an die Audienz würde sich gut die Besichtigung der Kirche anschließen, aber ich hatte ja online Karten für die Vatikanischen Museen gebucht, und das für 13.00 Uhr. Also setzten wir uns in Gang Richtung Eingang zu den VM – und was sahen wir? Eine etwa 1km lange Menschenschlange in der Mittagshitze vor diesem Eingang! Was war ich froh über die Onlinetickets! Wir also an den wartenden Menschen vorbei und hast du nicht gesehen – schon waren wir drin. Die Kasse, an der man dann die richtigen Eintrittskarten bekommt, war leer, nur die, an welcher man den Audioguide bekommt, musste man sich etwa 15 Min. anstellen. Leider war ich (wahrscheinlich auch wegen zu gründlichen Studiums des Abschnittes "Sicherheit in Rom" im Forum :idea: ) etwas übervorsichtig und habe meinen Ausweis und den meiner Tochter gleich mit im Safe des Hotels gelassen und führte nur Farbkopien der Ausweise mit mir. Die jedoch wurden nicht als Pfand für den Audioguide anerkannt und somit bekamen wir keinen. Das war für mich sehr ärgerlich, leider aber nicht mehr zu ändern. Da wir jedoch unterdessen Hunger hatten, gingen wir dort in die Selbstbedienungsgaststätte, was wir lieber lassen sollten: Menschenmassen, Massenabfertigung und überteuerte Speisen (nur Menüs, keine Einzelportionen).
Dafür entschädigten uns jedoch die Museen, obwohl – so richtig entspannt konnte man sich diesen bei dem Besucherstrom auch nicht widmen. Am meisten schmerzte mich dieser Fakt in der Sixtina, ebenso das dortige Fotografierverbot! Bei meinem nächsten Rombesuch buche ich mir online eine kombinierte Führung Vatikanische Gärten – VM – Petersdom. Hinzu kam, dass wir uns mit meiner Tochter „verloren“ hatten und fast 2 Stunden am Ausgang aufeinander gewartet hatten – die eine vor dem Ausgang, die andere hinter ihm, d.h. draußen im Regen und ohne Handynetzempfang ...
Am Donnerstag verzichteten wir auf das Frühstück in unserem Hotel und fuhren schon um 7 Uhr zum Vatikan, um nun endlich auch mal die Peterskirche von innen sehen zu können. Das war auch sehr entspannt möglich, da erst wenige Besucher zu dieser Zeit unterwegs waren. Auch der Aufstieg zur Kuppel ging zügig voran und die Sicht nach innen sowie nach außen war schier umwerfend. Nach dem Kuppelabstieg wollten wir eigentlich noch die Papstgräber besuchen, aber da wartete bereits wieder eine riesen Schlange und wir verzichteten auf die Gräber und gingen erst mal frühstücken, was unterdessen sehr Not tat … Von der Piazza del Popolo mit St. Maria del Popolo (leider ist mir der Tipp aus dem Forum mit dem Pincio mit seiner schönen Aussicht entfallen; also hebe ich ihn mir auf für's nächste Mal!) schlenderten wir über den Corso zum Pantheon.Ein Muss war dabei natürlich die Spanische Treppe und Fontana di Trevi, wo wir es der vielen Menschen wegen jedoch nicht lange aushielten. Auch das Antico Caffé Greco fanden wir und ich trank dort einen Espresso – der Vollständigkeit des Planes wegen!
Unser Endziel war Trastevere und da unsere Füße heute schon einige tausend Meter inkl. Stufen zurückgelegt hatten, wollten wir gern mit einem Bus oder Bahn nach Trastevere fahren, aber leider haben wir ohne Busplan keinen gefunden (mehrere Haltestellen abgesucht und Leute gefragt). Also liefen wir über den Ponte Garibaldi nach Trastevere und suchten dort vergeblich nach dem Trödelmarkt. Etwas entnervt schlenderten wir durch die malerischen Gassen, beruhigten uns wieder, ließen uns ein Gelato munden, besuchten die Kirche St. Maria in Trastevere und erklommen eine Anhöhe mit schöner Aussicht (der Gianicolo war es aber noch nicht!), bewunderten dort oben am Eingang einer Kirche ein junges Brautpaar, stiegen wieder ins Tal und ließen uns in einer kleinen Bar das Abendbrot schmecken, wobei wir vorzüglich von einem echten Römer unterhalten wurden. Danach fuhren wir mit der Buslinie H zum Termini und fielen todmüde ins Bett.
Für den Freitag – quasi unseren letzten Sightseeing-Tag – blieben noch das Forum Romanum, der Palatin und das Colosseum, die Trajansmärkte sowie zwei Kirchen laut unserem Plan. Da St. Paul vor den Mauern (St. Paolo fuori le Mura) ziemlich auswärts liegt und das Dreigestirn Colosseum, FR, Palatin vielleicht noch gar nicht so zeitig öffnet (7.45 Uhr verließen wir bereits wieder das Hotel), fuhren wir also als erstes in diese sehr beeindruckende Kirche mit den Abbildungen aller bisheriger Päpste. Das nur noch zwei Päpste vorgesehen sind und dann das Weltende bevorsteht ist natürlich eine Mär, da ich noch 7 (!) unbelegte Kreise entdeckt habe … Zum Kauf des Kombitickets Coloss-FR-Palatin habe ich auch den Tipp aus dem Forum beherzigt und den Eingang am Palatin (Via di St. Gregorio) genutzt, wo die Kasse leer war und es auch den Audioguide gab (diesmal mit Original-Ausweis :! Aber leider ist der Guide nur für das Forum R. und den Palatin, nicht aber für das Colosseum, dort muss man wieder einen kaufen :x
Obwohl ich an diesem Tag starke Rückenschmerzen hatte, haben wir das Gröbste abgearbeitet und da es anfing zu gewittern, sind wir beizeiten mit dem 85er Bus zur Kirche St. Giovanni in Laterano gefahren, welche wirklich beinahe als Zwilling des Petersdoms betrachtet werden kann. Von dort konnte ich wegen meiner Rückenbeschwerden nur noch ins Hotel fahren, mehr war an diesem Tag nicht mehr drin. Die Trajansmärkte müssen auf mich bis zum nächsten Besuch warten! :cry:
Der Samstag war unser Abreisetag. Da unser Flug erst 13.30 Uhr ging, statteten wir noch nach dem Frühstück St. Maria Maggiore, welche gleich bei uns „um die Ecke“ war, einen Besuch ab. Danach gingen wir guten Gewissens, noch genügend Zeit bis zum Abflug zu haben, zum Termini. Tags zuvor hatten wir in den Abfahrtzeiten nachgeschaut und gesehen, dass jede halbe Stunde ein Zug zum Flughafen Fiumicino fährt. Als wir nun am Bahnsteig standen, sahen wir, dass es aber nur der Leonardo-Express war, der da abfährt. Da wir jedoch das CIRS-Ticket hatten, konnten wir ihn nicht nutzen. Auf meine Frage hin, wo denn der FR1 abfährt, zeigt mir ein netter Mann einen Bahnsteig und nennt eine Abfahrtzeit. Noch immer nichts Böses ahnend gehen wir zu dem Bahnsteig und warten fast eine halbe Stunde. Aber weder Menschen noch ein Zug kommen dort an. Und erst da fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Wir sind doch auf dem Hinweg mit der FR 1 nur bis Ostiense gefahren und dann noch einige Stationen mit der Metro bis Termini!!! :blush: Auch meine Tochter hatten diesen Fakt gänzlich aus ihrem Gedächtnis gelöscht, da wir ja wie selbstverständlich jeden Tag vom Termini aus mit Bus und Bahn und Metro unterwegs waren. Also rannten wir (mit unserem Koffer) schnellstmöglich zur Metrostation im unterem Geschoss des Bahnhofes. Aber dort erklärte man uns, wir müssten zu Fuß bis zur nächsten Metrostation laufen, da am Termini an diesem Wochenende wegen Bauarbeiten keine Metro hält. Das war uns jedoch zu heiß, denn erstmal laufen (schätzungsweise 15-20 Minuten) und wer weiß, wann dann die FR1 fährt und außerdem fährt sie ziemlich lange. Da wäre der Flieger ganz sicher weg. Also hechten wir wieder hoch, kaufen am Automaten zwei Leonardo-Tickets und sprinten wieder zu dem abgelegenen Bahnsteig – leider um 2 Minuten zu spät, d.h. wieder eine halbe Stunde auf den nächsten Leonardo warten. Und dann ist es wahrlich kein „Express“, wie es auch schon andere im Forum bemerkt haben ... Egal, wir kommen in Fiumicino an, hetzen zum Terminal 2, schauen auf die Abflugzeiten und sehen bei unserer Flugnummer die Abflugzeit 16 Uhr! Na schön, denken wir, also haben wir ja noch Zeit genug, atmen erst einmal tief durch und stellen uns brav an die Schlange bei easyJet all directions check in an und warten und warten, aber nichts bewegt sich. Irgendwann sagt eine nette Frau am easyJet-speed boarding-Schalter nebenan, wo aber keine Passagiere anstanden, ob noch jemand nach Berlin möchte. Daraufhin gehe ich zu ihr (wir wollten ja nach Berlin!) und sie sagt, ja hier müssten wir sofort einchecken und in 5 Minuten wäre die Boardingzeit abgelaufen und wir müssten zu der Abfertigung D4. Also nahmen wir wieder unsere Beine unter die Armen (ich hatte immer noch starke Rückenschmerzen!) und rannten wie die Weltmeister zu D4, welcher jedoch unbesetzt und nur mit einem Swiss-Air-Schild geschmückt war. Für mich brach eine Welt zusammen! Es konnte gar nicht anders sein, als das der Flieger weg war, dachte ich. Aber Gott sei Dank sprach uns plötzlich eine Passagierin in deutsch an, ob wir auch nach Berlin wollen und dass doch die Abfertigung am D8 stattfindet und gerade erst begonnen hat. Sie hatte nämlich auch beim Schalter D4 gesucht, so wie es auf den Bordkarten stand. Unser Schreck verwandelte sich augenblicklich in überschäumende Freude! Daraufhin musste ich noch schnell einen doppelten Espresso nehmen – so viel Zeit musste sein, die Bar war gleich neben dem D8 und noch eine Menge Menschen, die am D8 anstanden. :~
Somit das Fazit: Ende gut – alles gut! Und gern wieder einmal Rom! Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung und Hilfe!
Schöne Fotos gibt es schon genug im Forum, darum lass ich es lieber sein! :nod:
melde mich aus dieser wunderschönen, lauten, chaotischen, geschichtsträchtigen Stadt zurück, die ich nun endlich auch mal kennenlernen durfte, gemeinsam mit meiner Tochter. Dank der Forum-Seiten waren wir sehr gut vorbereitet und alles lief bestens, wenn auch nicht ganz nach Plan. 6 Tage inkl. An- und Abreisetag waren ausreichend, um alle geplanten Sehenswürdigkeiten zu erobern.
Auf dem Flugplatz in Fiumicino verlief alles normal, das CIRS-Ticket gab es gleich im ersten Tabacchi-Laden und somit waren wir dann gegen 18 Uhr am Termini, 5 Min. davon entfernt unser Hotel Terminal, welches seinen 3 Sternen gerecht wurde. Nur die späte Frühstücksanfangszeit von 7.15 Uhr war nicht so gut für die beabsichtigte zeitige Besichtigung z.B. der Peterskirche.
Eigentlich wollten wir an diesem ersten Tag noch wenigstens die Kirche St. Maria Maggiore besichtigen, die sich nur 5 Fuß-Minuten von unserem Hotel entfernt befindet. Aber als wir gegen 18.45 Uhr dort ankamen, ließ man niemanden mehr herein, da ja um 19.00 Uhr geschlossen wird. Zu allem Unglück fing es auch stark zu regnen an, ein kalter Wind kam auf und wehte unsere guten Absichten zur Erkundung der näheren Umgebung vom Plan … So eroberten wir das nächstbeste „Gran Café“ und ließen es uns schmecken und den Abend ausklingen.
Am Dienstagmorgen gingen wir gegen 7.30 Uhr frühstücken und danach fuhren wir sofort mit der Buslinie 40 zum Vatikan, um die Peterskirche zu besichtigen (da dachten wir noch, wir wären sehr zeitig dran!). Da die Zeit jedoch unterdessen fortgeschritten war (es war so gegen 8.30 Uhr), hatte sich bereits eine Menschenschlange angesammelt, die uns veranlasste, unseren Plan schnell zu ändern. Also schlenderten wir über den Borgo zur Engelsburg, kauften Eintrittskarten und ließen die Burg, die Ausstellungsgegenstände und die schönen Aussichtsmöglichkeiten auf uns und unseren Fotoapparat wirken. Danach gingen wir zur Piazza Navona mit dem imposanten Vier-Ströme-Brunnen und Menschenmassen, in die wunderschöne Kirche St. Agnese, weiter zum Campo de Fiori, um uns einen Vitaminschub zu holen, danach an der Area Sacra vorbei zum imposanten Nationaldenkmal. Weiter wollten wir zum Kapitols-platz, aber irgendwie führte uns unsere Karte an der Nase und uns um die Schreibmaschine in falscher Richtung herum. Nach vielen unnötigen Wegen standen wir endlich auf dem Kapitols-platz. Fuß lahm und ausgepowert nutzten wir dankbar den Forum-Tipp mit der Cafeteria und der schönen Dachterrasse … Irgendwann im Laufe des Nachmittags holten wir auch die bestellten Karten für die Generalaudienz im deutschen Pilgerzentrum ab.
Am Mittwochmorgen waren wir die ersten im „Frühstückskeller“ (unser Frühstücksraum befand sich im Keller) und fuhren danach mit der Metro (ein wahnsinniges Unterfangen zur Rushhour! → unsagbar überfüllt!) in den Vatikan zur Generalaudienz. Diesmal waren wir rechtzeitig und bekamen gute vordere Plätze. Nur das lange Warten kostete schon etwas Geduld. Eine halbe Stunde vor Audienzbeginn wollte ich schnell nochmal „für kleine Mädchen“ gehen, aber wie das immer so bei Damentois ist, war auch dort eine lange Schlange. Brav stellte ich mich an und als ich nach 25 Min. immer noch nicht an der Reihe war, dachte ich, 'lieber gehe ich jetzt wieder auf meinen Platz – wo ja auch meine Tochter wartete – sonst verpasse ich noch den Papst in seinem Papamobil'. Gedacht – getan, nur leider waren unterdessen auch die Seitenzugänge abgesperrt und ich kam nicht mehr auf meinen Platz zurück. Erst als der Papst oben auf der Tribüne war, ließ man uns wieder ungehindert zu unseren Plätzen gehen … Für mich war es schon etwas tragisch, aber meine Tochter hat schöne Fotos vom Papst gemacht, wie er an ihr vorbei fährt und auch sonst war die Audienz ein sehr beeindruckendes Erlebnis.
Im Anschluss an die Audienz würde sich gut die Besichtigung der Kirche anschließen, aber ich hatte ja online Karten für die Vatikanischen Museen gebucht, und das für 13.00 Uhr. Also setzten wir uns in Gang Richtung Eingang zu den VM – und was sahen wir? Eine etwa 1km lange Menschenschlange in der Mittagshitze vor diesem Eingang! Was war ich froh über die Onlinetickets! Wir also an den wartenden Menschen vorbei und hast du nicht gesehen – schon waren wir drin. Die Kasse, an der man dann die richtigen Eintrittskarten bekommt, war leer, nur die, an welcher man den Audioguide bekommt, musste man sich etwa 15 Min. anstellen. Leider war ich (wahrscheinlich auch wegen zu gründlichen Studiums des Abschnittes "Sicherheit in Rom" im Forum :idea: ) etwas übervorsichtig und habe meinen Ausweis und den meiner Tochter gleich mit im Safe des Hotels gelassen und führte nur Farbkopien der Ausweise mit mir. Die jedoch wurden nicht als Pfand für den Audioguide anerkannt und somit bekamen wir keinen. Das war für mich sehr ärgerlich, leider aber nicht mehr zu ändern. Da wir jedoch unterdessen Hunger hatten, gingen wir dort in die Selbstbedienungsgaststätte, was wir lieber lassen sollten: Menschenmassen, Massenabfertigung und überteuerte Speisen (nur Menüs, keine Einzelportionen).
Dafür entschädigten uns jedoch die Museen, obwohl – so richtig entspannt konnte man sich diesen bei dem Besucherstrom auch nicht widmen. Am meisten schmerzte mich dieser Fakt in der Sixtina, ebenso das dortige Fotografierverbot! Bei meinem nächsten Rombesuch buche ich mir online eine kombinierte Führung Vatikanische Gärten – VM – Petersdom. Hinzu kam, dass wir uns mit meiner Tochter „verloren“ hatten und fast 2 Stunden am Ausgang aufeinander gewartet hatten – die eine vor dem Ausgang, die andere hinter ihm, d.h. draußen im Regen und ohne Handynetzempfang ...
Am Donnerstag verzichteten wir auf das Frühstück in unserem Hotel und fuhren schon um 7 Uhr zum Vatikan, um nun endlich auch mal die Peterskirche von innen sehen zu können. Das war auch sehr entspannt möglich, da erst wenige Besucher zu dieser Zeit unterwegs waren. Auch der Aufstieg zur Kuppel ging zügig voran und die Sicht nach innen sowie nach außen war schier umwerfend. Nach dem Kuppelabstieg wollten wir eigentlich noch die Papstgräber besuchen, aber da wartete bereits wieder eine riesen Schlange und wir verzichteten auf die Gräber und gingen erst mal frühstücken, was unterdessen sehr Not tat … Von der Piazza del Popolo mit St. Maria del Popolo (leider ist mir der Tipp aus dem Forum mit dem Pincio mit seiner schönen Aussicht entfallen; also hebe ich ihn mir auf für's nächste Mal!) schlenderten wir über den Corso zum Pantheon.Ein Muss war dabei natürlich die Spanische Treppe und Fontana di Trevi, wo wir es der vielen Menschen wegen jedoch nicht lange aushielten. Auch das Antico Caffé Greco fanden wir und ich trank dort einen Espresso – der Vollständigkeit des Planes wegen!
Unser Endziel war Trastevere und da unsere Füße heute schon einige tausend Meter inkl. Stufen zurückgelegt hatten, wollten wir gern mit einem Bus oder Bahn nach Trastevere fahren, aber leider haben wir ohne Busplan keinen gefunden (mehrere Haltestellen abgesucht und Leute gefragt). Also liefen wir über den Ponte Garibaldi nach Trastevere und suchten dort vergeblich nach dem Trödelmarkt. Etwas entnervt schlenderten wir durch die malerischen Gassen, beruhigten uns wieder, ließen uns ein Gelato munden, besuchten die Kirche St. Maria in Trastevere und erklommen eine Anhöhe mit schöner Aussicht (der Gianicolo war es aber noch nicht!), bewunderten dort oben am Eingang einer Kirche ein junges Brautpaar, stiegen wieder ins Tal und ließen uns in einer kleinen Bar das Abendbrot schmecken, wobei wir vorzüglich von einem echten Römer unterhalten wurden. Danach fuhren wir mit der Buslinie H zum Termini und fielen todmüde ins Bett. Für den Freitag – quasi unseren letzten Sightseeing-Tag – blieben noch das Forum Romanum, der Palatin und das Colosseum, die Trajansmärkte sowie zwei Kirchen laut unserem Plan. Da St. Paul vor den Mauern (St. Paolo fuori le Mura) ziemlich auswärts liegt und das Dreigestirn Colosseum, FR, Palatin vielleicht noch gar nicht so zeitig öffnet (7.45 Uhr verließen wir bereits wieder das Hotel), fuhren wir also als erstes in diese sehr beeindruckende Kirche mit den Abbildungen aller bisheriger Päpste. Das nur noch zwei Päpste vorgesehen sind und dann das Weltende bevorsteht ist natürlich eine Mär, da ich noch 7 (!) unbelegte Kreise entdeckt habe … Zum Kauf des Kombitickets Coloss-FR-Palatin habe ich auch den Tipp aus dem Forum beherzigt und den Eingang am Palatin (Via di St. Gregorio) genutzt, wo die Kasse leer war und es auch den Audioguide gab (diesmal mit Original-Ausweis :!
Aber leider ist der Guide nur für das Forum R. und den Palatin, nicht aber für das Colosseum, dort muss man wieder einen kaufen :xObwohl ich an diesem Tag starke Rückenschmerzen hatte, haben wir das Gröbste abgearbeitet und da es anfing zu gewittern, sind wir beizeiten mit dem 85er Bus zur Kirche St. Giovanni in Laterano gefahren, welche wirklich beinahe als Zwilling des Petersdoms betrachtet werden kann. Von dort konnte ich wegen meiner Rückenbeschwerden nur noch ins Hotel fahren, mehr war an diesem Tag nicht mehr drin. Die Trajansmärkte müssen auf mich bis zum nächsten Besuch warten! :cry:
Der Samstag war unser Abreisetag. Da unser Flug erst 13.30 Uhr ging, statteten wir noch nach dem Frühstück St. Maria Maggiore, welche gleich bei uns „um die Ecke“ war, einen Besuch ab. Danach gingen wir guten Gewissens, noch genügend Zeit bis zum Abflug zu haben, zum Termini. Tags zuvor hatten wir in den Abfahrtzeiten nachgeschaut und gesehen, dass jede halbe Stunde ein Zug zum Flughafen Fiumicino fährt. Als wir nun am Bahnsteig standen, sahen wir, dass es aber nur der Leonardo-Express war, der da abfährt. Da wir jedoch das CIRS-Ticket hatten, konnten wir ihn nicht nutzen. Auf meine Frage hin, wo denn der FR1 abfährt, zeigt mir ein netter Mann einen Bahnsteig und nennt eine Abfahrtzeit. Noch immer nichts Böses ahnend gehen wir zu dem Bahnsteig und warten fast eine halbe Stunde. Aber weder Menschen noch ein Zug kommen dort an. Und erst da fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Wir sind doch auf dem Hinweg mit der FR 1 nur bis Ostiense gefahren und dann noch einige Stationen mit der Metro bis Termini!!! :blush: Auch meine Tochter hatten diesen Fakt gänzlich aus ihrem Gedächtnis gelöscht, da wir ja wie selbstverständlich jeden Tag vom Termini aus mit Bus und Bahn und Metro unterwegs waren. Also rannten wir (mit unserem Koffer) schnellstmöglich zur Metrostation im unterem Geschoss des Bahnhofes. Aber dort erklärte man uns, wir müssten zu Fuß bis zur nächsten Metrostation laufen, da am Termini an diesem Wochenende wegen Bauarbeiten keine Metro hält. Das war uns jedoch zu heiß, denn erstmal laufen (schätzungsweise 15-20 Minuten) und wer weiß, wann dann die FR1 fährt und außerdem fährt sie ziemlich lange. Da wäre der Flieger ganz sicher weg. Also hechten wir wieder hoch, kaufen am Automaten zwei Leonardo-Tickets und sprinten wieder zu dem abgelegenen Bahnsteig – leider um 2 Minuten zu spät, d.h. wieder eine halbe Stunde auf den nächsten Leonardo warten. Und dann ist es wahrlich kein „Express“, wie es auch schon andere im Forum bemerkt haben ... Egal, wir kommen in Fiumicino an, hetzen zum Terminal 2, schauen auf die Abflugzeiten und sehen bei unserer Flugnummer die Abflugzeit 16 Uhr! Na schön, denken wir, also haben wir ja noch Zeit genug, atmen erst einmal tief durch und stellen uns brav an die Schlange bei easyJet all directions check in an und warten und warten, aber nichts bewegt sich. Irgendwann sagt eine nette Frau am easyJet-speed boarding-Schalter nebenan, wo aber keine Passagiere anstanden, ob noch jemand nach Berlin möchte. Daraufhin gehe ich zu ihr (wir wollten ja nach Berlin!) und sie sagt, ja hier müssten wir sofort einchecken und in 5 Minuten wäre die Boardingzeit abgelaufen und wir müssten zu der Abfertigung D4. Also nahmen wir wieder unsere Beine unter die Armen (ich hatte immer noch starke Rückenschmerzen!) und rannten wie die Weltmeister zu D4, welcher jedoch unbesetzt und nur mit einem Swiss-Air-Schild geschmückt war. Für mich brach eine Welt zusammen! Es konnte gar nicht anders sein, als das der Flieger weg war, dachte ich. Aber Gott sei Dank sprach uns plötzlich eine Passagierin in deutsch an, ob wir auch nach Berlin wollen und dass doch die Abfertigung am D8 stattfindet und gerade erst begonnen hat. Sie hatte nämlich auch beim Schalter D4 gesucht, so wie es auf den Bordkarten stand. Unser Schreck verwandelte sich augenblicklich in überschäumende Freude! Daraufhin musste ich noch schnell einen doppelten Espresso nehmen – so viel Zeit musste sein, die Bar war gleich neben dem D8 und noch eine Menge Menschen, die am D8 anstanden. :~
Somit das Fazit: Ende gut – alles gut! Und gern wieder einmal Rom! Nochmals vielen Dank für eure Unterstützung und Hilfe!
Schöne Fotos gibt es schon genug im Forum, darum lass ich es lieber sein! :nod:
