Reisebericht Neapel und Umgebung, Januar 2011

Scarlatti

Legionär
Liebe Rom- bzw. Italien-Fans,

über meine Reise nach Neapel und Kampanien möchte ich gern einen Reisebericht einstellen. Über zahlreiche Mitreisende würde ich mich sehr freuen!

Es geht heute abend los, wir beginnen mit der Erkundung von Neapel. Bitte bringt festes Schuhwerk mit, auch eine Sonnenbrille kann nicht schaden.

Gruß Scarlatti
 
Es geht los:

1. Tag

Nach einer viel zu kurzen Nacht klingelte um 4:00 Uhr der Wecker, das Taxi kam pünktlich um 5:00 Uhr und fuhr uns in Rekordzeit zum Flughafen.

Da wir mit Lufthansa flogen gab es ein reichhaltiges Presseangebot. Der Flug ging pünktlich, um 8:00 waren wir in München, und nach 1,5 Stunden ging es mit Air Dolomiti weiter über die Alpen nach Neapel.

In Neapel angekommen klappte alles bestens. Der Flughafenbus „Alibus“ ist sehr zu empfehlen, er fährt ca. alle 20 Minuten in die Stadt und hält nur 2x, einmal am Hauptbahnhof und einmal an der Piazza Municipio. Am besten fanden wir den Preis: 3 € pro Nase. Von der Endhaltestelle waren es noch ca. 10 Minuten zu Fuß bis zum Hotel. Wir hatten ein wenig Sorge so mit unserem Gepäck durch Neapel zu marschieren, aber das erwies sich zum Glück als völlig unbegründet. Außerdem lachte die Sonne vom Himmel, und der Frühling schien in der Luft zu liegen.

Das Hotel Principe Napolit´amo in der Via Toledo war ein bisschen merkwürdig zu finden, da es von außen einfach nicht zu sehen war, es war kein Schild oder Ähnliches angebracht. Dank der Beschreibung, die uns das Hotel vorab geschickt hatte, fanden wir es aber doch recht schnell. Durch eine sehr enge, grüne Metalltür gelangten wir in den hellen Innenhof eines alten Palazzo, dessen 1. Etage zu einem Hotel umgebaut worden war. Mit einem klapprigen Fahrstuhl ging es hoch. Das Hotel ist wirklich zu empfehlen, wir hatten einen freundlichen Empfang und bekamen ein sehr nettes Zimmer mit Blick auf die Fußgängerzone der Via Toledo, mitten im pulsierenden Leben, herrlich.


Nach einer kurzen Verschnaufpause machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Viele Schwarzhändler aus Afrika waren unterwegs, die hauptsächlich Taschen und Raubkopien anboten. Bei Auftauchen der Polizei verschwanden sie blitzartig in den Seitengassen. Nachdem wir uns mit einem kleinen Snack gestärkt hatten, erhaschten wir einen ersten Blick auf den Golf von Neapel und den Vesuv. Wir bestaunten die riesige Piazza del Plebiscito

und hatten einen schönen Blick auf den Vomero.


Zurück im Hotel legten wir uns hin und schliefen tatsächlich ein, die Nacht vorher war einfach zu kurz gewesen. Als wir abends wieder aufwachten beschlossen wir, noch etwas futtern zu gehen, und der nette Portier empfahl eine Pizzeria in der Nähe. Obwohl es mittlerweile 22:00 Uhr war, waren wir lange nicht die letzten Gäste die dort aufschlugen, und es war wirklich lecker und günstig. Zurück im Hotel guckten wir noch ein wenig fern und gingen dann auch bald wieder zu Bett.


2. Tag

Nach einer erholsamen Nachtruhe und einem gutem Frühstück machten wir uns auf den Weg zum Archäologischen Nationalmuseum. Das Museum war nicht weit entfernt vom Hotel, aber der Fußweg war ganz interessant.


Blick in das spanische Viertel​

Angekommen kauften wir die arte-Card für 30 Euro pro Nase. Mit ihr haben wir an 5 Sehenswürdigkeiten inklusive Pompeji und Herculaneum freien Eintritt, an allen weiteren gibt es 50 % Rabatt. Die Karte gilt 7 Tage lang.
Im Archäologischen Museum sind zahlreiche Funde aus Pompeji und Herculaneum ausgestellt, darunter viele Mosaiken, unter anderem die berühmte, aus anderthalb Millionen Mosaiksteinen bestehende Darstellung der Alexanderschlacht gab es zu bewundern.



Interessant war auch das Gabinetto Segreto ("Geheimkabinett"), ein ehemals nicht der Öffentlichkeit zugänglicher Raum mit einer Sammlung erotischer Kunst der Antike. Auch die Sammlung Farnese mit zahlreichen Monumentalplastiken ist sehr bedeutend.


Eine Darstellung der Artemis von Ephesos​

In dem Museum verbrachten wir viele Stunden, schade war, dass die Exponate teilweise nur auf italienisch beschriftet waren und wie immer ist man irgendwann von der Fülle der Exponate auch erschlagen.

Wir suchten auf dem Rückweg so etwas wie einen Supermarkt, fanden aber keinen, stattdessen nahmen wir in einer der zahlreichen Cafeterias einem herrlichen Espresso zu uns. Mehr zufällig kamen wir zum Kloster Santa Chiara. Kloster und Kirche aus stammen dem 14. Jahrhundert mit Königsgräbern, sehenswertem Kreuzgang, Klarissinnenchor und Museum.


Die Kirche wurde im Zweiten Weltkrieg 1943 während eines Angriffs von US-Bombern auf die Stadt zerstört, durch Spenden der Bevölkerung von Neapel konnte sie wiederaufgebaut werden. Sie ist heute eine beliebte Hochzeitskirche der Neapolitaner. Hinter dem Klostermuseum waren Ausgrabungen einer römischen Villa zu besichtigen. Hier hatte man nach dem 2. Weltkrieg die Überreste von Thermen gefunden, die wohl zu einer hochherrschaftlichen Villa gehörten. Beeindruckt hat uns auch der schöne Kreuzgang des Klosters, wegen der vielen bunten Majolika-Kacheln die verwendet wurden.


Nun waren wir kaputt und wollten zurück zum Hotel, unterwegs fanden wir endlich einen Supermarkt, kauften Getränke und beschlossen ein Bäckermittag zu machen. Es gab also Brot, Philadelphia, Salami und eine Banane. Danach hielten wir zwei Stunden Siesta, d.h. wir haben richtig geschlafen.
Am Nachmittag bummelten wir dann zur San Francesco di Paola, eine klassizistische Kirche, erbaut in Anlehnung an das Pantheon und die Kolonnaden des Petersplatz in Rom an der Piazza del Plebiscito.

Gegenüber der San Francesco di Paolo liegt der Palazzo Reale, ehemaliger Palast der Vizekönige aus dem frühen 17. Jahrhundert, heute Nationalbibliothek und Museum.


Als Anbau des Palazzo Reale entstand im 18. Jahrhundert das Teatro San Carlo, älter als die Mailänder Scala und seinerzeit das größte Opernhaus der Welt, das zahlreiche Uraufführungen (Rossini, Donizetti u. a.) erlebte.
Vorher waren wir noch in der Galleria Umberto I. eine der weltweit ersten großen Einkaufspassagen, die Ende des 19. Jahrhunderts nach dem Vorbild der Mailänder Galleria Vittorio Emanuele II errichtet wurde.
Das Wetter war heute wieder sehr schön, sonnig und warm.


Links die Galleria Umberto I., rechts das Teatro San Carlos​

Zum Schluss noch ein Blick auf das Castel Nuovo:


Wir speisten abends sehr fürstlich in der „Pizzeria und Trattoria“ von gestern, und satt und zufrieden fielen wir in die Betten.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Neapel war ich lange nicht mehr :( ... sehr sehenswerte Photos! :nod: :thumbup: :nod:
Kleiner Tipp dazu noch: Hast du schon mal in der Leiste über dem Texteingabe-Feld die Option "Zentrieren" (sieht aus wie das Feld für Blocksatz in WORD) entdeckt? :idea: ;) Dann würden die Bilder nämlich noch viel besser wirken. - Wenn man diese Änderung nachträglich durchführt, dann muss man zunächst auf "Ändern" und dann auf "Erweitert" klicken (oder aber Doppelklick auf "Ändern" geht auch), damit diese Funktion wieder greifbar wird.
 
Vielen Dank für den Beginn Deines Reiseberichts. :thumbup:
Bei mir ist gleich wieder die Sehnsucht nach Bella Napoli entflammt - :blush:
aber im Mai werde ich einen Tagesausflug von Rom aus machen! :~​
 
In Neapel war ich lange nicht mehr :( ... sehr sehenswerte Photos! :nod: :thumbup: :nod:
Kleiner Tipp dazu noch: Hast du schon mal in der Leiste über dem Texteingabe-Feld die Option "Zentrieren" (sieht aus wie das Feld für Blocksatz in WORD) entdeckt? :idea: ;) Dann würden die Bilder nämlich noch viel besser wirken. - Wenn man diese Änderung nachträglich durchführt, dann muss man zunächst auf "Ändern" und dann auf "Erweitert" klicken (oder aber Doppelklick auf "Ändern" geht auch), damit diese Funktion wieder greifbar wird.

Danke für den Tip!
 
Hallo Scarlatti,

für mich ist Neapel noch völliges Neuland, aber ich hoffe sehr, es beim nächsten Rombesuch einmal dorthin zu schaffen.

Vielen Dank für den Bericht mit den schönen Fotos, ich bin gespannt auf die Fortsetzung!

Liebe Grüße

Angela
 
Hallo Angela, schön dass du auch dabei bist!

Weiter gehts:

3. Tag

Wir schliefen wieder sehr gut und gingen frühstücken. Das Buffet ist zwar nicht sehr abwechslungsreich, aber es gibt Käse, Wurst, Butter und Marmelade, dazu passable Brötchen.

Zeitig um 9:00 ging es los zur Funicolare Centrale, einer Zugseilbahn hinauf auf den Vomero. Wir hatten uns eigentlich eine klapprige Zahnradbahn von anno Leipzig vorgestellt, aber das Ganze entpuppte sich als hochmoderne Anlage mit angenehmen Zügen. Wie in Italien üblich erstanden wir im Tabak-Laden 4 Einzeltickets zu je € 1,10. Der Zug kam auch bald, und so wurden wir äußerst bequem zu befördert, die Fahrt dauerte nicht länger als 10 min. Oben angekommen suchten wir erstmal die nächstbeste Cafeteria auf, um einen guten Espresso zu tanken. Das finden wir wunderbar, dass es diese gemütlichen kleinen Bars wirklich an jeder Straßenecke gibt. Außerdem beeindruckte diese Fleischerei mit ihrer Auslage:


Zunächst gingen wir zur Villa Floridiana, einem klassizistischen Bau, der in einem schönen Park gelegen ist. Die Januar-Vegetation haute uns jedoch nicht gerade vom Hocker, und das Keramikmuseum ließen wir unbeachtet.

Also, auf zum Castel Sant´Elmo und zum Certosa di San Martino. Die Festung hatte heute geschlossen, und so ging es gleich weiter zum Kloster. Von dort genossen wir einen schönen Ausblick über die Stadt und den Golf von Neapel. Leider war es heute sehr diesig, so dass die Fotos nicht so überwältigend geworden sind. Hier eine Kostprobe:


Im Kloster kam unsere ArteCard wieder zum Einsatz. Obwohl das Kloster schon lange keine Bewohner mehr hat ist alles noch bestens erhalten und wird auch sehr gepflegt und restauriert. Wir waren wohl am heutigen Tage die einzigen Besucher dieser Klosteranlage, viele Türen zu den Ausstellungsräumen des Museums blieben uns leider verschlossen.


Die Kirche und die angrenzenden, prachtvoll ausgestatteten Räumlichkeiten waren jedoch geöffnet. Wir konnten eine Restauratorin bei der Arbeit beobachten, die mit Holzintarsien beschäftigt war. Anschließend gingen wir dann zurück zur Funiculare Station, diesmal die (oder der?) Funicolare Montesanto. Diese brachte uns hinunter direkt in die Altstadt von Neapel. Unser nächstes Ziel war der Duomo. Es war ein ganz schönes Stück zu gehen, aber es wurde sehr kurzweilig, da wir über einen Wochenmarkt kamen, wo uns vor allem die Fischhändler beeindruckten.




Wir kamen auch durch die Altstadtgasse, in der die Krippenmacher beheimatet sind.


Hier sind durchaus die Krippen auch gesellschaftskritisch gestaltet, so gibt es z.B. die Protagonisten mit Mundschutz inmitten von Mülltüten zu sehen. Hier sehr ihr eine freundlichere Variante:


Nächste Station war das Kloster San Lorenzo Maggiore.


Hier kam uns unsere ArteCard wirklich gut zu pass, denn statt der verlangten 9 € bekamen wir 2 € Rabatt pro Nase, ergo 14 €. Und diese 14 € bekamen wir wirklich nur unter zu Hilfenahme der letzten Hosenknöpfe zusammen. Irgendwie hatten wir unseren Bargeld-Bestand nicht richtig im Blick gehabt. Um 12:00 sollte eine Führung durch die heute unterirdisch gelegenen Reste eines römischen Marktes beginnen. Natürlich waren wir die einzigen Interessenten, und die Girls an der Kasse waren etwas überrascht, als wir danach fragten. Netterweise bot sich aber ein Mädchen doch an, diese Führung exklusiv für uns zu machen. Da wir aber nicht das kleinste Trinkgeld hätten geben können verzichteten wir, und gingen allein in den Untergrund.

Die Ausgrabungen waren wirklich beeindruckend, eine 2000 Jahre alte Shopping-Gallerie. Die einzelnen Läden und Verkaufsstellen perfekt erhalten. Wie schon so oft bedauerten wir es, dass Steine nicht reden können.
Weiter gab es dort eine Halle zu bewundern, die zur Zeit des deutschen Kaisers Friedrichs des 2. gebaut worden war und mit sehr schönen Wandmalereien aus dem 17. Jahrhundert ausgeschmückt war.

Die Klosterkirche selber war ein riesiger gotischer Bau, ich fand sie recht schmucklos. Auch der Papst hatte diese Kirche bereits besucht, wie auf zahlreichen Abbildungen zu sehen war.


Nun sollte es endgültig zum Dom von Neapel gehen. Das war zum Glück nicht mehr sehr weit, denn die Füße fingen an zu qualmen. Der Dom ist keine freistehende Kirche, sondern eingebettet in eine Häuserzeile.


Sie ist reichhaltig ausgestattet und bietet als Hauptattraktion die Kapelle des heiligen Januarius. Von diesem werden zwei Blutampullen in dieser Kapelle aufbewahrt, deren Inhalt sich 2x im Jahr angeblich verflüssigt und somit für ein Wunder sorgt.

Im Dom angekommen hielten wir zunächst kurz Andacht und gingen dann in besagte Kapelle, keine Minute zu früh, denn kurze Zeit später wurde die Kapelle geschlossen.

Als wir aus dem Dom heraustraten schien die Sonne, und wir stellten fest, dass wir eigentlich Hunger hatten. Etwas schlecht ohne Bares. Trotzdem beschlossen wir, weiterzugehen zur letzten Attraktion, dem Stadttor Capuano.


Auf dem Rückweg entdeckten wir erst kurz vor unserem Hotel eine UniCredit Bank. Der Automat sah zwar nicht sehr vertrauenerweckend aus, doch wir brauchten Geld. Und dann gab es endlich ein Stück Pizza.

Anschließend machten wir mal wieder Siesta, schließlich sind wir im Urlaub. Wir schliefen 2 Stunden. Zum Wachwerden gab es dann gegenüber im Caffé Roma einen schönen Espresso.

Zurück im Hotel wollte ich den Fahrstuhl benutzen, der mal funktionierte und mal nicht. Diesmal ging er wieder nicht. Ein älterer Herr stieg zu und erklärte mir, dass bis 19:00 Uhr jede Fahrt 10 Cent kosten würde. Erst jetzt fiel mir der kleine weiße Kasten mit dem Einwurfschlitz auf. Ich fuhr dann mit dem Herrn in den 3. Stock. Oben angekommen schenkte er mir 10 Cent für meine Fahrt zurück in den 1. Stock. Witziges Erlebnis.
Später gingen wir dann wieder in unsere altbekannte Pizzeria, das gute Essen war ein schöner Abschluss unseres letzten Tages in Napoli.

Nachtrag:

Die Fotos in Neapel sind fast alle mit einer kleinen Knipse gemacht worden, die wir uns extra noch kurz vorher zugelegt hatten. Wir wollten nicht mit einer Kamera um den Hals durch diese vermeintlich so gefährliche Stadt laufen. Wir hatten dort auch nie eine Tasche dabei, wie es in Reiseführern empfohlen wird.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass wir nicht eine Situation in Neapel erlebt haben, die irgendwie brenzlig war. Vielleicht machen Taschendiebe auch Winterschlaf?
 
Zuletzt bearbeitet:
Merci für die neapolitanischen Impressionen! Es hat Spaß gemacht, sie zu lesen.

Das weckte Erinnerungen an den letzten Oktober - allerdings stande eher die Vesuvstädte auf meinem Programm. Dennoch habe ich einmal in Napoli übernachtet und bin der gleichen Meinung wie Du: es ist nicht "gefährlicher" als in anderen Großstädten auch. Man muß eben auf seine Sachen aufpassen - aber wo muß man das nicht

meint Claude
 
Hallo, Scarlatti,

vielen Dank für die nette Einladung nach Neapel und Umgebung ;).

Da ich Neapel noch nicht kenne, folge ich Euch mit Interesse zu den besuchten Sehenswürdigkeiten.

Schön, dass es auch mit dem Besuch der Mosaiken im Archäologischen Mussen geklappt hat. :thumbup:

Im Archäologischen Museum sind zahlreiche Funde aus Pompeji und Herculaneum ausgestellt, darunter viele Mosaiken, unter anderem die berühmte, aus anderthalb Millionen Mosaiksteinen bestehende Darstellung der Alexanderschlacht gab es zu bewundern.


Auf die Fortsetzung freut sich
Simone​
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für den Bericht


... jaaa, Neapel hat was :!:
(muss ich auch mal wieder hin)
 
Hallo, liebe Mitreisende,

es tut mir leid, dass die Fortsetzung bisher ausgeblieben ist. Am Wochenende geht es weiter mit einem Besuch in Herculaneum.

Bis dann,

Gruß Scarlatti
 
Mit Freuden habe ich heute deine bisherigen Berichte aus Neapel gelesen und dabei auch genossen, eigene Erinnerungen wecken zu können.

Dein Bericht ist hier im Romforum nicht der erste aus Napoli, aber wieder ein starkes Argument für den Besuch dieser faszinierenden Stadt. Deine gelungenen Fotos werden den Effekt sicher nicht nur bei mir verstärken.

Auch bei unserem Besuch waren wir angenehm überrascht, dass die vielen negativen Vorurteile, Schmutz und Unsicherheit betreffend, nicht zutreffen.

Ich freue mich über die Herculaneum-Fortsetzung und bin sicher, dass es euch (wie uns) dort auch gefallen hat:).

Gruß gengarde
 
Wie versprochen geht es nun weiter mit einem Gang durch Herculaneum:

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Von Sorrent aus, unserem zweiten Quartier dieser Reise, machten wir einige Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. Heute stand Herculaneum auf dem Programm, eine durch den Vesuv verschüttete antike Stadt, die nun zu einem Teil ausgegraben ist (Goethe war auch schon dort). Die Häuser sind so gut erhalten, dass es sich fast peinlich anfühlte in anderer Leute Wohnung herumzuspazieren. Ich fand es dort sehr beeindruckend, auch weil wir jahreszeitbedingt quasi allein durch die Stadt gingen.

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Herculaneum ist im Gegensatz zu Pompeji unter einem Lavastrom begraben worden, der dann aushärtete und Herculaneum für ca. 1500 Jahre vor Plünderern und Hobby-Archäologen bewahrte.
Im Lauf der Jahrhunderte ging die exakte Kenntnis der Lage des verschütteten Herculaneum verloren. Im Mittelalter wurde das Gelände teilweise überbaut, seit 1969 heißt das heutige Städtchen Ercolano. Die ersten Funde der verschütteten Stadt lassen sich im 16. Jahrhundert nachweisen, doch erst Anfang des 18. Jahrhunderts stieß ein Bauer beim Ausschachten eines Brunnens zufällig auf die Reste des Theaters von Herculaneum. Danach begannen nach und nach die Ausgrabungen, welche bis heute andauern.

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Übersicht über die Ausgrabungen

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Sakralbezirk

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Thermopolium:
Ein Lokal, in dem Getränke und warme Speisen serviert wurden

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Haus mit Holzzwischenwand: Die Zwischenwand trennte das Atrium vom Privatbereich ab.

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Lebensmittelladen

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Neptun- und Amphitrite-Haus mit Sommertriklinium

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Bäckerei mit Mahlstein

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Gut erhaltene Wandmalereien

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Fußbodenmosaik

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Wohnhaus



Ein Besuch in Herculaneum lohnt sich in jedem Fall. Die Anreise mit der Bahn war sehr praktisch und preisgünstig, alle halbe Stunde fährt ein Zug von Sorrent nach Ercolano.
 
.

VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung mit den schönen Bildern


.... ach ja -> da werden schöne Erinnerungen wach an einen ähnlich "leeren" (auch wir waren damals fast allein auf dem Gelände) Aufenthalt
 
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