Italien: Regierung Meloni

Gemeint ist die Schlacht von El-Alamein in Ägypten.
 

Es war der 22. Oktober 2022, als die jetzige Rechts-Mitte-Regierung mit Giorgia Meloni, Premierministerin und Vorsitzende der postfaschistischen Partei Fratelli d'Italia (FdI) an der Spitze, die Führung Italiens übernahm. Zwei Jahre sind seitdem verstrichen. An der Außenpolitik hat sich nichts geändert, an der Innenpolitik dagegen schon. Vor allem was das Strafgesetzbuch betrifft. Die liberale Tageszeitung "Il Foglio" nennt das eine "Verbotsmanie". In den 24 Monaten hat sie 48 neue Straftaten ausgemacht, die zusätzliche 417 Haftjahre bedeuten.

"Freilich kann man gegen die Praktik der Leihmutterschaft sein", sagt die Familiensoziologin Chiara Saraceno im Gespräch mit ntv.de. "Dieser Regierung geht es aber nicht wirklich darum, sondern vielmehr, ihre Vision der Familie durchzusetzen." Was sie darunter versteht, kann man an den 100 Euro Bonus sehen, der dieses Jahr, zusätzlich zum Weihnachtsgeld ausbezahlt wird. Aber nicht an alle, sondern nur an Ehepaare mit Nachwuchs. Paare, die Kinder haben aber nicht verheiratet sind, gehen leer aus. Genauso wie die gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, die auch aus einem anderen Grund im Visier der Regierung stehen.
 

In der Zwischenzeit hat die Regierung Meloni die ersten zwei Jahre ihrer Amtszeit erreicht. Statt einer Pressekonferenz wurde eine schriftliche Zwischenbilanz voller umstrittener Daten vorgelegt, um Fragen von Journalisten zu vermeiden. Darin schmückt sie sich mit einer Reihe von Rekorden. Das beginnt mit der Zahl der Erwerbstätigen, die über 24 Millionen betrage, und der Beschäftigungsquote, die bei 62,3 Prozent liege.
"Die höchste Zahl seit Garibaldi Italien geeint hat", sagte Meloni im Fernsehsender Mediaset. Eine Übertreibung, könnte man sagen, auch weil Italien zur Zeit der Einigung 26,3 Millionen Menschen zählte. Auch die Daten zum Bruttoinlandsprodukt seien übertrieben, so Kritiker, da sie größtenteils das Ergebnis der natürlichen Erholung nach der Pandemie darstellten.

Während Meloni in Europa nicht mehr als Gefahr für die italienische Demokratie angesehen wird, könnte die mögliche Rückkehr von Donald Trump an die Macht in den USA ein anderes Gesicht der Regierung Meloni offenbaren. Das Gleichgewicht zwischen Orban und den Souveränisten auf der einen Seite und der Pro-NATO und transatlantischen Position auf der anderen Seite könnte Geschichte sein, sollte Trump das Rennen um das Weiße Haus gewinnen. Dann könnte auch die Meloni-Regierung umschwenken.
 

Kurz vor dem Jahreswechsel hat das italienische Parlament den Haushalt 2025 endgültig verabschiedet. Das Finanzpaket der Dreier-Koalition von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni wurde auch vom Oberhaus des Parlaments gebilligt, dem Senat. Die Abgeordnetenkammer hatte schon kurz vor Weihnachten zugestimmt.
Italiens Neuverschuldung soll mit dem neuen Etat auf 3,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukt sinken. In diesem Jahr wird sie vermutlich noch bei 3,8 Prozent liegen. Erlaubt sind nach den europäischen Stabilitätskriterien eigentlich nur 3,0 Prozent. Italien gehört in der EU und sogar weltweit schon heute zu den am höchsten verschuldeten Staaten.
 

Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat Benedikt XVI./Joseph Ratzinger als einen Papst gewürdigt, "der nicht nur die Kirche, sondern auch die Kultur, Philosophie und öffentliche Reflexion unserer Zeit nachhaltig geprägt hat". An seinem zweiten Todestag an diesem Dienstag schrieb sie in Sozialen Netzwerken, er habe es als Theologe geschafft, Geist und Seele der Menschen anzusprechen. "Sein Leben und seine Lehren zeigen uns, dass Glaube und Vernunft komplementäre Dimensionen sind, die sich gegenseitig beleuchten", so die Regierungschefin. Noch heute sei seine spirituelle Botschaft lebendig und kraftvoll. "Das Erbe seines Lehramtes bleibt eine Quelle der Inspiration. Für die Kirche und für die gesamte Gesellschaft", schrieb Meloni.
 
 


 
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Italien will von dem Konzern SpaceX des Techmilliardärs Elon Musk einem Medienbericht zufolge ein besonders sicheres Kommunikationssystem erwerben. Beide Seiten befänden sich in fortgeschrittenen Gesprächen, berichtete Bloomberg News am Sonntag. Es gehe um ein Geschäft im Wert von 1,5 Milliarden Euro.

Geplant sei ein Vertrag mit einer Laufzeit von fünf Jahren, in denen der Regierung in Rom ein besonders geschütztes Kommunikationsnetzwerk zur Verfügung stehen soll.
 
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