Italien: Regierung Meloni


Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ist dabei, das Land grundsätzlich umzumodeln. Nichts wird ausgespart. Dazu gehört auch eine Verfassungsreform, die eine Direktwahl des Regierungschefs einführen soll, besser: der "Chefin". Wobei diese Bezeichnung für Frau Meloni ein Affront ist, denn sie mag keine gendergerechte Sprache. Meloni besteht darauf, "Il Presidente del Consiglio", "der" Regierungschef genannt zu werden.

Die vorgeschlagene Direktwahl des Regierungschefs soll dem Parlament viele Befugnisse entziehen. Die direkt gewählte Regierungschefin wäre wegen sehr komplizierter Vorschriften für Misstrauensabstimmungen praktisch nicht abwählbar, sie bliebe also für die vollen fünf Jahre der Legislaturperiode im Amt. Geplant ist auch ein satter Bonus an Parlamentssitzen für die Partei mit den relativ meisten Stimmen. Melonis Vorwand ist, Italien eine stabile Regierung geben zu wollen. Dafür soll alle Macht in der Exekutive konzentriert und der Staatspräsident als unabhängige Kontrollinstanz weitgehend entmachtet werden.
 

d'Italia ist kein Platz für rassistische oder antisemitische Positionen.“ Wer dies anders sehe, müsse gehen.
 

An diesem Montag reist Giorgia Meloni nach Washington, und das ist das Beste, was die italienische Ministerpräsidentin gerade tun kann. Sie trifft dort auf die Staats- und Regierungschefs des westlichen Verteidigungsbündnisses Nato, und es wird ihr wieder viel Wohlwollen begegnen für ihre verlässliche Außenpolitik und namentlich die kompromisslose Pro-Ukraine-Politik.

In der US-Hauptstadt wird Meloni unter Freunden sein, auch wenn es beim letzten großen internationalen Event, dem G-7-Gipfel in Apulien Mitte Juni, mit der Eintracht nicht so gut geklappt hat, weil der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und der deutsche Kanzler Olaf Scholz sie dort rechts ausgegrenzt haben.

Die Außenpolitik ist also ein Pfund, mit dem Meloni wuchern kann. In diesem Sinne ist der Nato-Gipfel eine gute Gelegenheit, Punkte zu sammeln. Immerhin hat der neue britische Premier Keir Starmer sie bereits direkt nach seiner Wahl als dritte Gesprächspartnerin angerufen – nach dem in London immer gesetzten US-Präsidenten und dem Regierungschef Irlands. Diese Vorzugsbehandlung gegenüber Scholz, Macron und den anderen ist nach Melonis Ansicht absolut angemessen für Italien, die drittstärkste Wirtschaftsmacht Europas, eines der Gründungsmitglieder der Europäischen Union – und das einzige Land dieses Rangs, das von einer ultrarechten Politikerin regiert wird.

Allerdings darf sich angesichts der Launenhaftigkeit der italienischen Politik kein Regierungschef je sicher im Amt fühlen. Und Meloni muss aufpassen, dass sie mit ihrer rigiden Politik in Rechtsstaats- und Kulturfragen und der nicht aufgearbeiteten postfaschistischen Vergangenheit der von ihr gegründeten Partei Fratelli d’Italia nicht plötzlich Zustimmung verliert. Zusätzlich hat sie sich zwei Reformen aufgehalst: die Verfassungsreform, die die Macht des Ministerpräsidenten aufwerten und die bisherige Machtbalance zerstören würde, und die Regionalreform, mit der die Regionen des Landes mehr Kompetenzen bekommen, was die Gefahr birgt, dass der arme Süden weiter abgehängt wird.
 

... Maßnahmen, die in dem gestern in der Abgeordnetenkammer mit 181 Ja-Stimmen endgültig angenommenen Landwirtschaftsdekret vorgesehen sind, für das sich die Regierung Meloni einer Vertrauensabstimmung unterzogen hat.
 

Das letzte Warnsignal kam aus der südlichen Peripherie des Landes, aus Kalabrien. Regionalpräsident Roberto Occhiuto verlangte letzte Woche, die große Autonomie-Reform der nationalen Regierung auf Eis zu legen. Diese sei vom Parlament „bei Nacht und in aller Eile“ verabschiedet worden und polarisiere deshalb noch mehr, als sie es ohnehin schon tue. Und: „Wenn in Kalabrien heute über die Reform abgestimmt würde, dann würden sich 90 Prozent der Stimmberechtigten gegen die Autonomie aussprechen“, betonte Occhiuto. Der kalabrische Regionalpräsident ist die Nummer zwei der Regierungspartei Forza Italia hinter Parteichef und Außenminister Antonio Tajani. Eine Stimme also, die man in Rom nicht einfach ignorieren kann.

Im Mezzogiorno, dem wirtschaftlich abgehängten Süden Italiens, sind die Befürchtungen groß, dass die Reform die armen Regionen noch ärmer und die reichen Regionen im Norden noch reicher machen werde. Ob diese Ängste berechtigt sind, ist umstritten. Dass es die Lega von Vizepremier Matteo Salvini ist, die die Autonomie-Reform an vorderster Front durchs Parlament gepeitscht hat, scheint den Süditalienern jedenfalls suspekt: Die einst separatistische Lega regiert in den wirtschaftlich starken Regionen Lombardei, Veneto, Piemont und Friaul-Julisch Venetien, die den Süden nicht mehr länger subventionieren wollen. Die Lega-Vertreter in der Regierung sind nach Occhiutos Stopp umgehend von ihren Sesseln aufgesprungen und verlangten von der Forza Italia Loyalität. Parteichef Tajani bezeichnete indessen die Forderung seines Parteifreunds Occhiuto als „legitim“.
 

... Arbeitsgenehmigungen für Saisonarbeiter mitmische.
 

Aller Voraussicht nach wird Meloni die Managerin Simona Agnes als Präsidentin des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ernennen und somit einer Forderung der Forza Italia nachkommen. Giampaolo Rossi soll als Generaldirektor der TV- und Rundfunkanstalt bestätigt werden. Nach der Besetzung der Führungsspitze sollen dann die Chefredakteure der Rai-Tagesschauen ernannt werden.

Nach der Sommerpause nimmt die Regierung Meloni die Verhandlungen mit Brüssel für die Ernennung des italienischen EU-Kommissars auf. Premierministerin Meloni fühlte sich zuletzt bei den großen Personalentscheidungen in der EU übergangen.
Deshalb fordert sie nun für Italien ein herausgehobenes Amt in der Kommission. Dafür kommt wohl niemand wirklich infrage außer Europaminister Raffaele Fitto, der auch in Brüssel einen tadellosen Ruf genießt. Angeblich hat Meloni zum Namen Fittos, der wie die Premierministerin aus den Reihen der „Fratelli d´Italia“ kommt, aus Brüssel ermutigende Signale erhalten.
 

... gestern an. Er sieht Widersprüche zum Geist der italienischen Verfassung gegeben. Somit fordern nunmehr 5 Regionen unter Führung von Mitte-links-Parteien ein Referendum über die differenzierte Autonomie: die Toskana, Sardinien, Apulien, Kampanien und die Emilia-Romagna.
 

„Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, mich ein wenig auszuruhen, neue Energie zu tanken und Zeit mit meiner Tochter zu verbringen“, sagte die Ministerpräsidentin und erklärte, sie sei bereit, ihre Arbeit „mit noch größerer Entschlossenheit“ fortzusetzen. Medien hatten sich zuletzt über ein rätselhaftes Verschwinden der Premierministerin mokiert. Sie hatte das Urlaubsressort im apulischen Ceglie Messapica, wo sie die Augustferien verbrachte, in der Nacht zum 22. August verlassen, seitdem gab es keine Nachricht mehr von der Chefin der Fratelli d´Italia.
„Ist es normal, dass wir nicht wissen, wo die Ministerpräsidentin ist?“, hatten einige oppositionelle Politiker kritisiert. Daraufhin kam die Antwort des Stabes der Premierministerin: „Meloni ist in Italien und immer erreichbar.“
 

Premierministerin Giorgia Meloni hat inzwischen bereits einen Nachfolger für Sangiuliano ernannt. Dabei handelt es sich um den Journalisten und Präsidenten des Museums für zeitgenössische Kunst MAXXI in Rom, Alessandro Giuli. Der 48-jährige wurde am Freitagabend von Staatspräsident Sergio Mattarella als neuer Minister vereidigt.
Meloni beklagte am Samstag eine massive Medienkampagne über das Privatleben des zurückgetretenen Ministers, dem man ihrer Ansicht nach nichts vorwerfen könne.


„Wenn jemand denkt, dass mit diesem Mediendruck meine Regierung geschwächt werden kann, wird er enttäuscht werden. Ein Minister ist zurückgetreten, diese Regierung arbeitet aber weiter und wird bis Ende der Legislaturperiode 2027 im Amt bleiben“, erklärte Meloni beim Wirtschaftsforum „Ambrosetti“ in Cernobbio am Comer See.
Der Rücktritt des Kulturministers ist ein Imageschlag für Premierministerin Meloni.
 

... für eine Rückkehr zur Atomenergie enthalten soll.

Die rechte Regierungspartei Lega setzt sich für ein Referendum zum Wiedereinstieg Italiens in die Produktion von Atomenergie ein. Damit könne Italien zur „sauberen Kernenergie der neuesten Generation“ zurückkehren, sagte Infrastrukturminister Matteo Salvini, Vizepremier und Chef der Lega, kürzlich. Italien sei von Nachbarländern umgeben, die Energie durch Kernkraftwerke erzeugen und damit einen Wettbewerbsvorteil gegenüber italienischen Unternehmen hätten.
 
Mel Gibson lässt sich mit Giorgia Meloni fotografieren hält sich derzeit in Italien auf, um Drehorte für die geplante Fortsetzung des Dramas „Die Passion Christi“ auszuwählen. Schon den 2004 erschienenen Film mit James Caviezel in der Titelrolle hatte Regisseur und Produzent Gibson in Italien gedreht, namentlich in der „Höhlenstadt“ Matera in der süditalienischen Region Basilikata.
Gibson hält sich derzeit in Italien auf, um Drehorte für die geplante Fortsetzung des Dramas „Die Passion Christi“ auszuwählen. Schon den 2004 erschienenen Film mit James Caviezel in der Titelrolle hatte Regisseur und Produzent Gibson in Italien gedreht, namentlich in der „Höhlenstadt“ Matera in der süditalienischen Region Basilikata.

Suche in Castelli Romani​

Auch für das Sequel hat sich Gibson wieder in Matera umgesehen, außerdem in Gravina in Apulien, gelegen am Stiefelabsatz, sowie in Albano Laziale und in weiteren Städten der Castelli Romani genannten Gegend südöstlich von Rom.

Während der Spaß seinerzeit in Indien sehr gut ankam und zu einer veritablen „Melodi mania“ führte, fanden in Italien nicht alle den jüngsten Gag Melonis mit Mel Gibson angemessen. Ihr Selfie postete Meloni etwa zu jener Zeit, als in Rom das Kabinett zu einer Sondersitzung zusammenkam, um erste Nothilfemaßnahmen für die von den Überschwemmungen in der norditalienischen Region Emilia-Romagna besonders betroffenen Gemeinden zu beschließen – ohne die Regierungschefin, die sich zu dem Zeitpunkt zur Eröffnung einer Agrarausstellung auf Sizilien aufhielt. „Wir schaufeln hier Schlamm“, lautete der Kommentar eines Betroffenen zum Selfie der einträchtig lächelnden „Mel & Mel“.
 

Schuleigentum zerstören, sich aggressiv verhalten gegenüber Mitschülern oder Lehrkräften - das hat in Zukunft in Italien ernsthafte Folgen. Am Mittwoch hat das Parlament dazu ein Gesetz verabschiedet. Die Schulen müssen wieder eine Verhaltensnote einführen, die unter anderem das Sozialverhalten bewertet - und die spielt auch für die Versetzung eine wichtige Rolle.

In Italien werden die Noten auf einer Skala von 0 bis 10 vergeben: 0 bis 5 sind "negative" Noten, 6 bis 10 sind "positiv". Wer ab der Mittelstufe eine 5 oder weniger als Verhaltensnote bekommt, bleibt sitzen. Die Regierung will so für mehr Disziplin an Schulen sorgen.
 

... Erteilung von Arbeitsgenehmigungen erforderliche Zeit zu verkürzen.
 
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