Bericht: Quer durch´s Mittelmeer

SunnyH.

Tribunus Militum
Stammrömer
Einen Reisebericht für Rom kann ich für 2015 leider nicht beisteuern, aber vielleicht habt Ihr ja Spaß, uns auf unserer Reise quer durch´s Mittelmeer zu begleiten.

Ich bin etwas spät dran, die Reise war bereits über Ostern 2015, aber besser spät, als nie. :~


Das erwartet Euch:
  • Mallorca und Paguera mit kleinen Hindernissen
  • Die Höhle der Drachen
  • Von Dreien, die auszogen, um Palma zu erkunden
  • Das Kloster Lluc oder eine Fahrt mit Herz(klopfen)
  • Sóller und eine Historische Fahrt
  • Ein Ausflug zur Dracheninsel und Adios Mallorca, Ola AIDA
  • So ein Seetag, der ist lustig ...
  • Von Affen und Menschen in Gibraltar
  • Tanger, parlez vouz francais?
  • Auf und Ab durch Cartagena
  • Von Malaga nach Granada
  • Valencia querbeet
  • Eine Spielplatztour durch Palma de Mallorca
Ich hoffe, Ihr habt Lust, uns durch Spanien, England und Marokko zu begleiten.

Im Laufe der nächsten Zeit werde ich Euch unsere Tage vorstellen.

Liebe Grüße
Sunny
 
Ostermontag, den 06.04.2015
Mallorca und Paguera mit kleinen Hindernissen

Früh aufstehen war heute angesagt, bereits um 6 Uhr startete unser Flieger, easyjet, von Hamburg nach Palma de Mallorca. Früh, nein, extrem früh! Um 2.30 Uhr klingelte der Wecker, kurz ein kleines Frühstück fertig machen, die Koffer hatten wir bereits am Vorabend ins Auto gestellt und um 3 Uhr starteten wir in Richtung Flughafen Hamburg.

In der City Nord hatten wir ein Parkhaus für 14 Tage bestellt. Das Einchecken im Parkhaus lief völlig problemlos, nach einigen Minuten Wartezeit kam unser Shuttle, dem wir bis zu unserem Parkplatz hinterherfuhren und dieser brachte uns dann zum Flughafen. Die Sicherheitskontrolle dauerte deutlich länger als sonst, so dass die Wartezeit bis zum Einsteigen nur noch eine gute halbe Stunde betrug.

Der Flug war angenehm, bereits 30 Minuten früher als geplant landeten wir schon um 8 Uhr morgens auf Mallorca. Die Koffer kamen recht schnell, dann ging es zurück durch den Flughafen zum Hertz Schalter um unseren Mietwagen abzuholen.

Hier hieß es erstmalig Schlange stehen. Da über den ADAC alles vorgebucht war, hatten wir die Formalitäten sehr schnell erledigt und konnten uns zur Fahrzeugausgabe im Parkhaus gegenüber begeben. Dort erhielten wir einen kleinen Seat Ibiza, ganz niedlich, noch fast neu aber leider relativ lahm und mit schlechtem Anzug, wie wir in den folgenden Tagen im Gebirge noch leidlich erfahren mussten. Wir nannten ihn Zwerg.

Wir waren erst mal zufrieden mit dem Zwerg und fuhren los, um nach Paguera zu unserem Hotel, dem Valentin Park zu fahren. Hier setzte das erste Mal ein sprachliches Problem ein, in unser mitgebrachtes Navi namens "Else" gaben wir den Namen „Paguera“ ein, das Navi fing auch brav an zu suchen und plötzlich standen dort 1.300 km – also wie jetzt??? Paguera ist doch maximal 20 – 30 km von Palma entfernt???? Na gut, dann eben erst mal Andratx eingegeben, das ist neben Paguera und siehe da, den Ort kennt unsere „Else“.

Die Abfahrt von Peguera (mit „E“ nicht mit „A“ im Spanischen, ach so ...!) fanden wir problemlos, kurz das Navi umprogrammiert und kurze Zeit später fanden wir auch unser Hotel.
Dachten wir zumindest, nachdem wir schon die eine oder andere Ehrenrunde in Peguera gedreht hatten, alles Einbahnstraßen. Hurra, da ist es, aber leider zu früh gefreut, wir standen am Haus, das für „Adults only“ ist, wurden aber nett zum anderen Haus geschickt, dass eigentlich direkt daneben liegt, nur kurz den Berg hinunter, natürlich nicht mal eben einfach so machbar, weil: Einbahnstraße!

So fuhren wir also eine weitere Runde in Peguera herum, so lernt man einen Ort auch kennen. Die Zimmer waren um kurz nach 11 noch nicht fertig, wir konnten aber unsere Koffer in einem verschlossenen Raum lagern.

Kleiner Schock am Rande, plötzlich war der Geldbeutel mit allen Karten und dem Ausweis weg, hektische Suche bis zum Parkplatz und die Straße zum anderen Hotelteil, aber puh, alles gut, er war nur neben den Koffer gerutscht.

Nun starteten mit einer kleinen Erkundungstour in Richtung Strand. Das Örtchen und insbesondere die Shopping-Meile sahen sehr nett aus, der Strand ist sehr hübsch und aufgrund der Jahreszeit auch noch recht leer. Im Sommer möchten wir uns das aber lieber nicht vorstellen. 8O

Wir fanden nach ganz kurzer Zeit ein sehr nettes Eiscafé, das „Levins“, hier wurden wir von M. und ihrem Sohn L., der im gleichen Alter wie unser Sohn T. ist, sehr nett aufgenommen, T. und L. freundeten sich sofort an uns spielten nachmittags auch gleich zusammen. Frühling, Sonne, Kaffee, frischer, selbst gemachter Erdbeerkuchen und ein Eis, ein perfekter Urlaubsstart.:nod:

Zurück ging es zum Hotel und nun konnten wir auch das Zimmer beziehen. Ein Appartement mit einem Wohnzimmer mit Schlafcouch sowie einem Schlafzimmer, recht groß und geräumig, sauber, großer Balkon, soweit alles gut. Nachmittags wurde es T. dann langweilig und wir gingen nochmal zurück zu L., die beiden Jungs vergnügten sich, während wir Großen ein bisschen bummeln gingen. Im Supermarkt holten wir uns kleine Frikadellen und Brot und picknickten an der Strandpromenade. 8)

Danach gingen wir zu L. nach Hause, um zu sehen, wo unser Zwerg denn abgeblieben war. M., der Papa, ein Italiener, der in Deutschland aufgewachsen war, erzählte viel über sein „neues Leben“ auf Mallorca. Die Kinder spielten noch zusammen. Plötzlich stürzte T. mit dem Skateboard, der Ellbogen tat höllisch weh und wir fürchteten das Schlimmste. Gott sei Dank gab sich der Schmerz nach einiger Zeit und wir mussten keinen Arzt aufsuchen, Glück gehabt. Die Frikadellen und das Brot schmeckten ihm auch, der Rückweg zum Hotel klappte verletzungsfrei. :~

Das erste Abendessen im Hotel war etwas chaotisch, leider sehr laut und noch ohne festen Tisch, aber lecker war es. An diesem Tag gab es ein italienisches Buffet (äh ... sind wir nicht in Spanien?), das aber wirklich lecker, qualitativ sehr gut und abwechslungsreich war. :thumbup:

In der Nacht hatten wir leider ein brüllendes Baby im Nachbarzimmer und Stühle rückende Nachbarn über uns x( :thumbdown, aber in den Betten konnte man gut schlafen.
 
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Vielen Dank für den schönen Beginn Deines Reiseberichts.
Ich bin sehr gespannt auf Eure Erlebnisse. Das Inhaltsverzeichnis verspricht eine abwechslungsreiche Reise.
 
Danke für Euer Interesse, einen Tag habe ich noch fertig, der Rest dauert folgt dann später :)

Nachdem ich nun auch endlich begriffen habe, wie ich Fotos hochlade :blush:, muss ich nun noch lernen, meine "alten" Texte zu bearbeiten, dass ich Fotos dazwischen schieben kann. Bitte um Geduld, ich übe noch.


Dienstag, den 07.04.2015
Die Höhle der Drachen

Nach einer mehr oder weniger guten Nacht (das Baby von nebenan!) tappten nach einer erfrischenden Dusche drei recht müde Gesellen zum Frühstück, um unser „quasi 17. Bundesland“ zu erkunden.

Die Herren waren etwas skeptisch, aber nun gut. Das Frühstück war super, für jeden etwas dabei, von Obst und Gemüse über Brötchen, verschiedene Brotsorten (!), Käse, Schinken, Wurst, Eierspeisen, Süßspeisen, sensationell, mit einem guten Frühstück und einem belebenden Kaffee begann der Tag prima.

Die Sonne schien schon, angenehme Temperaturen, unser Zwerg (der Seat) wartete brav am Parkplatz auf uns, Mallorca, wir kommen.

Natürlich hatte ich einen Plan gemacht, was wir alles anschauen wollten. Aber wie das halt so ist mit meinen Plänen, es kam alles ganz anders. Was machen wir denn heute? Zettel rausgekramt mit dem eigentlichen Tagesziel – ach nö, wollen wir nicht lieber die Drachenhöhlen anschauen, es bewölkt sich grade und da ist es trocken.

Bin ja flexibel, also gut, Karte aus dem Reiseführer kramen, „Else“ (das Navi) zusätzlich einstöpseln, Coves del Drac einprogrammieren und los ging es. Die Autobahn auf Mallorca ist super ausgebaut, wir kamen zügig voran, nur kurz hinter Palma spielte „Else“ verrückt, jetzt rechts abbiegen. Machen wir und standen auf einem riesigen Supermarktparkplatz.

Wir nahmen es locker, fuhren zurück auf die Autobahn und verließen uns dann doch zunächst auf die gute, altmodische Landkarte. Nach runden 20 km wusste „Else“ dann auch wieder, wo wir sind und führte uns artig nach Porto Christo zu den Höhlen. Die Fahrt hatte fast 1,5 Stunden gedauert.

Der Parkplatz war recht leer, die nächste Führung sollte um 12 Uhr starten, das passte gut. Wir holten uns in aller Ruhe unsere Karten, standen im Sonnenschein (die Wolken hatten sich mittlerweile vollständig verzogen) und waren gespannt auf die Unterwelt. Ich selbst kannte die Höhlen schön, da ich 2003 bereits einmal eine Besichtigung gemacht hatte, allerdings war es dann doch wie beim ersten Mal, da nur einige Details im Gedächtnis geblieben waren.

Die Coves del Drac (kastilisch Cuevas del Drach, „Drachenhöhlen“) sind Tropfsteinhöhlen, in der Nähe von Porto Christo, an der Ostküste von Mallorca. Im Inneren der Höhlen ist ein unterirdischer See, früher sollen in den Höhlen Schätze aufbewahrt worden sein, ein Drache beschützte diese, so sagt es die Legende.

Der Rundgang durch die Höhlen, ein Weg von knapp 2 km, dauerte gute 1,5 Stunden, phantastische Aus- und Anblicke in der Höhle belohnten uns für die Anstrengung, auch wenn der Papa leider zwischendurch mit extremer Höhenangst zu kämpfen hatte. An einigen Stellen ging es wirklich tief hinab, durch die Lichtverhältnisse konnte man nicht immer gut sehen, wo genau der Abgrund anfing, auch wenn alles gut abgesichert war.

Die Temperatur in der Höhle war recht warm, die Beleuchtung sorgte für zum Teil magische Stimmung. Das klassische Konzert zum Abschluß, für das die Musiker über den See gerudert wurden und unsere eigene Bootsfahrt über den kleinen See waren ein schöner Ausklang einer beeindruckenden Besichtigung.

Nachdem wir wieder Tageslicht sahen, war es Zeit für eine kleine Kaffee- und Eispause im Restaurant bei den Höhlen. In strahlendem Sonnenschein genossen wir die Zeit und Ruhe, entspannten und beobachten das muntere Treiben um uns herum. Nach über einer Stunde machten wir uns wieder auf den Rückweg.

Über kleinere Landstraßen fuhren wir weiter durch die mallorquinische Landschaft und wollten dann eigentlich spontan einen Besuch auf dem Kloster Sanctuari de San Salvador in der Nähe von Felanitx einlegen.

Aufgrund der extrem kurvigen Straßen, der vielen Rad- und Motorradfahrer und der aufkommenden Höhenangst sahen wir davon ab, kehrten um und fuhren einfach weiter in Richtung Peguera.

In einem Lidl-Supermarkt im nächsten Ort, dessen Namen ich leider vergessen habe, holten wir uns dann Würstchen, Brot, Obst und Wasser für ein Spontanpicknick und fuhren zurück nach Peguera.

Ein kurzer Sprung in den hauseigenen Innenpool und ein kleiner Eisbesuch bei im „Levin´s“ rundeten für uns den Tag ab.

Leider hatten wir zum Abendessen noch immer keinen eigenen Tisch, heute war der uns zugewiesene Platz auch ein echter „Katzentisch“, direkt neben der Abräumstation und neben einer sehr lauten Familie mit nervenden Kleinkindern, das gefiel uns überhaupt nicht. Die angebotenen Speisen waren aber erneut sehr lecker und abwechslungsreich.

Im Anschluss an das Abendessen schauten wir noch bei der Kindershow vorbei, hier wurde mit den Kindern gesungen und getanzt, sowie Spiele gespielt, das gefiel Junior sehr gut, mitmachen wollte er aber nicht.

Nach einem ausgefüllten Tag fielen wir recht früh ins Bett. Die Nacht wurde leider erneut sehr unruhig, das Baby war wieder aktiv.
 
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Mittwoch, den 08.04.2015
Von Dreien die auszogen, um Palma zu erkunden

Heute wollten wir uns die Hauptstadt Mallorcas, Palma de Mallorca anschauen. Da die Parkplatzsituation in Palma de Mallorca leider der aller größeren Städte entspricht, beschlossen wir, wir fahren entspannt mit dem öffentlichen Bus und sparen uns den Streß und die Kosten für das Parkhaus.

Frisch gemacht ging es zum Frühstück, leider immer noch ohne festen Tisch: "Heute abend aber ganz bestimmt ..." dieses war erneut sehr gut daher starteten wir gut gestärkt zu unserem Ausflug.

Unser Weg führte uns den Berg hinab in die „City“ von Peguera, die Bushaltestelle war gut sichtbar, dort stand auch bereits eine junge Dame, die uns dann die Buspreise und den Bezahlvorgang kurz erläuterte. Prima, 3,25 EUR pro Person und Strecke, egal ob Erwachsener oder Kind, möglichst passend haben, die Busfahrer können nicht wirklich Wechselgeld herausgeben. Da wir einen 10 EUR Schein dabei hatten, gab es für uns kein Problem, andere Reisende hatten aber durchaus Ärger, einige mussten auch wieder aussteigen.

Wir hatten alle 3 einen Sitzplatz und sahen der Fahrt gut gelaunt entgegen. Innerhalb kürzester Zeit ähnlte der Bus jedoch einem Viehtransport, so voll hatten wir einen Bus noch nie erlebt. Wir waren glücklich über unseren Platz und stiegen dann in Palma direkt an der Kathedrale „La Seu“ aus.

Diese Kathedrale ist wunderschön, direkt am Hafen und als Orientierungspunkt in der Stadt perfekt, um sich zu Recht zu finden.

Zunächst bummelten wir ein bisschen am Fuß der Kathedrale, ließen den Blick hierhin und dorthin schweifen, machten Fotos in alle Richtungen um uns dann daran zu machen, die Kathedrale zu besuchen. Vorbei an diversen Souvenirverkäufern, Gladiatoren (hm ... schon wieder Italien?), die sich für Fotos zur Verfügung stellen wollten und unzähligen Bettlern erreichten wir dann den Eingang der Kirche.

Diese Kirche ist ein unglaublich beeindruckendes Bauwerk, die wunderschönen gestalteten Fenster, riesige Türen, ein kleines Museum, das man vor Besuch des Gotteshauses besichtigen kann.

Wir entschieden uns für eine Audio-Guide Führung. Leider bekam unser Sohn keinen eigenen Guide, erst für Kinder ab 12, wir teilten uns dann meinen.

Es waren viele Menschen anwesend, allerdings konnte man sich gut umschauen, einen Moment verweilen und hatte nicht das Gefühl, erdrückt zu werden.

Nach einer guten Stunde verliesen wir "La Seu" und schlenderten ein wenig ziellos durch die hübschen Gassen der Altstadt. Wir waren uns nicht so sicher, wo wir hinwollen und liefen einfach los. Entzückt von den kleinen Straßen, den hübschen Häusern, tollen Innenhöfen und der ruhigen Atmosphäre abseits des Trubels landeten wir eigentlich eher zufällig beim Franziskanerkloster.

In einer Nebenstraße des Klosters beobachten wir längere Zeit die Versuche eines Mannes mit einem Mini über eine Türschwelle einer Hofeinfahrt zu kommen, er setzte mehrfach auf. Das Grinsen sämtlicher Passanten sowie die Schimpftirade einer (oder seiner?) Frau verfolgte den Armen. Nur mit der Hilfe vieler Passanten konnte der Mini auf die Straße zurück gebracht werden, begleitet von einem sehr häßlichen Knirschen.

Kurz nach dem Verlassen dieser hübschen Gasse betraten wir einen etwas größeren Platz und waren an einem wunderschönen Bauwerk angekommen, dem Franziskanerkloster.

Uns gefiel es ausnehmend gut in diesem wunderschönen Kloster, die Kirche selbst war etwas düster, der traumhaft schöne Kreuzgang allerdings hat uns dort lange Zeit verweilen lassen. Wir saßen lange im Sonnenschein auf der Bank, schauten in den Brunnen, betrachteten die gesamte Anlage und genossen die Stille. Ausser uns waren dort nur noch 4 weitere Besucher, so dass wir quasi alles für uns allein hatten.

Nach so vielen kirchlichen Erlebnissen stand uns der Sinn nach weltlichen Genüssen. Wir verließen diesen beschaulichen Ort und wanderten weiter durch kleine Gassen. In einer kleinen Bäckerei holten wir uns süße Leckereien. Eigentlich wollten wir auch richtig essen gehen, leider waren am ältesten Olivenbaum in den Cafés und Restaurants alle Plätze besetzt, so dass wir einfach weitergingen.

Wir spazierten ohne Stadtplan weiter und schauten uns die Geschäfte und Häuser an. Wir landeten in einem tollen Café gegenüber des berühmten Forn des Teatre, der angeblich ältesten Bäckerei Mallorcas, lauschten den Straßenmusikern und ließen es uns bei Cola, Cafe con Leche und Cafe Americano gut gehen. Danach holten wir uns noch ein belegtes Schnittchen im Forn des Teatre, sehr lecker und groß genug für 2 und mit 2,50 EUR sehr günstig, und wanderten wieder zurück in Richtung der Kathedrale um mit dem Bus zurück zu unserem Hotel zu kommen.

Der Bus war genauso voll wie bei der Hinfahrt, da hätte keine Briefmarke mehr dazwischen gepasst.x(

Zum Abendbrot bekamen wir endlich einen eigenen Tisch, im Anbau oder Wintergarten des Speisesaals. Dort war es deutlich ruhiger als im Saal selbst, das war uns sehr lieb. Unser neuer Tisch war direkt unter einem „Heizpilz“, das war auch dringend notwendig, insbesondere morgens, da der Anbau doch recht zugig war, ökologisch sicherlich nicht so toll, aber warm.

Der Abend lief wie am Tag zuvor, nach dem Essen gingen wir ins Untergeschoss des Hotels, Junior erfreute sich an der Show, wir tranken ein Bier und einen Cocktail und begaben uns recht früh zu Bett. Beim Highlight der Show, der Polonaise von Tino, dem Maskottchen des Kinderclubs, einem Pinguin, machte er dieses Mal mit. Nun gut, ihm gefiel es, für uns war es o.k., die Lieder waren ganz niedlich und die Kids waren begeistert.;)

Leider folgte wieder eine unruhige Nacht, das Baby war ausgezogen, aber die "Stühlerücker" über uns leider nicht.x(
 
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Hallo Sunny,

danke für die Beschreibung der ersten Besichtigungsziele. Einen Hinweis hätte ich aber: Bitte kennzeichne 1:1 von anderen Webseiten kopierte Textpassagen zumindest als Zitat und gib eine Quelle an.
Insbesondere die Angaben zu den Kirchen in Palma stammen von einer anderen kommerziellen Website, die das Urheberrecht an den Texten hat. Da das Urheberrecht eine sehr komplexe Sache ist, geht man da lieber auf Nummer sicher.

Gruß

humocs
 
Donnerstag, den 09.04.2015
Das Kloster Lluc oder eine Fahrt mit Herz(klopfen)

Heute begannen wir den Tag nach einem wieder sehr guten Frühstück mit einer Fahrt nach Inca, der Lederstadt und dem dort heute stattfindendem Wochenmarkt.

Mittlerweile schon alte Hasen auf den Straßen von Mallorca führte uns die Fahrt schnell und ohne Probleme nach Inca. Da Inca als Lederstadt bekannt ist und mein Mann nach einer schönen Tasche sucht, dachten wir, wir werden dort bestimmt fündig. Der gleichzeitig an diesem Tag stattfindende Wochenmarkt ist laut Reiseführer bekannt und beliebt, also prima, den schauen wir uns doch gleich mit an.

Die Idee hatten leider viele andere Touristen auch. Tja, einen Parkplatz fanden wir in der Nähe des Marktes leider nicht, die dort angebotenen Stände sahen aber aus, wie in Deutschland beim Flohmarkt, viele Händler mit dem „üblichen Schrott“, Plastiksouvenirs, Selfiestangen usw., so dass wir beschlossen, das bleiben zu lassen. Landestypisch war hier wohl nur das Obst und Gemüse.

Wir versuchten dann, bei einem Fabrikverkauf von Lederwaren am Ortsausgang eine schöne Tasche zu finden. Auch hier waren wir nicht erfolgreich, es gab hauptsächlich Schuhe, aber nichts nach unserem Geschmack, zu bunt, zu kitschig zu überladen, zu altbaksch, es sollte wohl nicht sein.

Im angeschlossenen Café tranken wir noch etwas und beschlossen, nun gut, dann geht es jetzt zu unserem weiteren Ziel, dem Kloster Lluc mit der berühmten schwarzen Madonna.

Der Weg zum Himmelreich soll ja steinig sein, genauso kam es uns vor. Die Straße an sich war nicht so steinig, der Straßenbelag war gut geteert aber.... oh Hilfe, eng, enger, noch enger, Radfahrer, noch mehr Radfahrer, ja sind die denn alle wahnsinnig, steil, steiler, gruselig! Direkt am Abhang, Busse von unten und von oben, und dann ein Auto das nicht zieht. Zwerg, nun komm endlich aus der Hüfte!

Wie oft haben wir Radfahrer überholt, ohne zu sehen, was von vorn kommt, Herzrasen und Schweißausbrüche gab es kostenlos dazu. Der Weg nahm einfach kein Ende ... grundsätzlich ging die Fahrt durch eine traumhafte Landschaft mit wundervollen Ausblicken, genießen konnten wir sie nicht so richtig. Mein Mann hatte mehr als einmal Angst uns in die Serra de Tramuntana oder die "Ewigen-Mallorca-Gründe“ zu fahren.

Hurra, wir hatten es geschafft, nach gut einer Stunde abenteuerlicher Fahrt und vermutlich mit Gottes Hilfe hatten wir endlich das Kloster Lluc erreicht.

Ein Hirtenjunge hat dort angeblich eine schwarze Statue der Muttergottes gefunden, an dieser Stelle wurde dann das Kloster zu Ehren der Maria erbaut.

Wir begannen den Besuch des Klosters mit dem Anschauen eines Filmes über das Kloster selbst und den Bau der Anlage. Danach begaben wir uns in den ersten Stock und schauten uns das sehr sehenswerte Museum an.

Im Anschluß ging es hinüber zur Klosterkirche, diese ist sehr dunkel, aber es die Atmosphäre ist berührend. Leider konnten wir den berühmten Kinderchor nicht hören, auf den hatte sich unser Sohn besonders gefreut, zumal er selbst in einem Chor singt.

Lange Zeit verweilten wir im Inneren und schauten uns in Ruhe um, im Raum, in dem die „schwarze Madonna“ steht, waren an den Wänden noch Schilder angebracht, die das Wappen der einzelnen Provinzen von Mallorca darstellen, wundervolle Steinarbeiten!

Wir verließen die Kirche und genossen den Sonnenschein. Mit meinem Sohn beschoss ich, den Weg nach oben zum Gipfelkreuz zu wagen, wenigstens ein bisschen wandern wollten wir doch auf Mallorca.

Papa hatte genug von der Höhe und setzte sich entspannt ins Café, um auf uns zu warten. Der Weg nach oben war traumhaft, wir gingen die Stationen des Kreuzweges ab, schauten immer wieder in die beeindruckende Landschaft und erreichten nach ca. 25 Minuten das Kreuz. Auf der anderen Seite wanderten wir nach kurzem Aufenthalt wieder hinab und schossen noch viele Fotos mehr. Unten angekommen gab es erst mal ein Belohnungseis.

Gemeinsam beschlossen wir alle 3 uns den schönen botanischen Garten hinter der Kirche anzuschauen. Dieser Garten ist wirklich wunderhübsch angelegt, es war eine Freude, die einzelnen Abschnitte genauer zu betrachten.

Für den Rückweg überlegten wir lang, welchen Weg wir nehmen, nach Norden, Richtung Pollenca oder nach Süden, Richtung Valldemossa.

Wir enschlossen uns für Valldemossa. Wobei auch das völlig egal war, der Weg war genauso schrecklich zu fahren, wie der Weg zum Kloster, der nicht vorhandene Anzug des Wagens machte uns fertig.

Ein Fazit ergab sich ganz schnell, nie wieder ein Kleinwagen mit knapp 40 Diesel PS in bergiger Landschaft, im Notfall wären wir niemals rechtzeitig weg gekommen.

Ab Sóller nahmen wir dann den Weg durch den Tunnel zurück auf die Autobahn Richtung Palma. Den idyllischen Weg an der Westküste entlang ersparten wir unseren Nerven.

Heute hatten wir uns unser Abendessen redlich verdient, wären wir noch Raucher, wäre vermutlich die eine oder andere Schachtel verqualmt worden.

Ein Besuch im Pool für Papa und Sohn und zum gelungenen Tagesabschluß ein gemeinsames Tänzchen bei der Kinderdisco, so ging dieser Tag zu Ende.
 
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Freitag, den 10.04.2015
Sóller und eine Historische Fahrt zum Hafen

Nachdem wir unseren ursprünglichen Mallorca-Plan komplett über den Haufen geworfen haben, auf dem auch eine Fahrt mit dem „Roten Blitz“ von Palma nach Sóller stand, sollte es heute zumindest nach Sóller gehen. Dieser Ort hatte mir 2003 gut gefallen und ich wollte mich dort noch einmal ein wenig umschauen.

Auch heute ließ das Frühstück keine Wünsche offen, gut gelaunt stiegen wir in unseren Zwerg und starteten in den Tag. Auf dem Weg nach Sóller stellten wir fest, ups, wir haben ja gar kein Bargeld mehr, nicht mal für die Tunnel-Gebühr von 5,05 EUR reichte es mehr. Nicht schlimm, dann fahren wir die Ausweichstrecke und holen gleich in Sóller am Automaten Geld.

Es hätte uns klar sein müssen, dass Zwerg wieder einmal an seine Grenzen geriet, die Ausweichstrecke nach Sóller führte natürlich wieder in die Berge bzw. über den Berg.

Da dieses Mal aber kaum Radfahrer unterwegs waren und vor allem keine Busse, war die Fahrt angehmer als am Tag zuvor. Für 2 Erwachsene mit Höhenangst war es aber dennoch eine Herausforderung. Vor uns fuhr ein anderer Zwerg, der Fahrer hatte augenscheinlich genauso viel Bammel wie wir und so schlichen wir gemeinsam über den Berg.

Sóller ist eine kleine beschauliche Stadt im Herzen des Tramuntana Gebirges, in der Gegend ist ein großes Anbaugebiet für Orangen, Orangeneis ist eine Spezialität aus Sóller.

In Sóller angekommen fanden wir an der Hauptstraße einen schönen, kostenlosen Parkplatz und machten uns auf, die Stadt zu erkunden. Durch kleine Gässchen, vorbei an einem Museum fanden wir schnell einen funktionierenden Geldautomaten.

Bald waren wir am Marktplatz angekommen und ließen die Eindrücke auf uns wirken, es ist noch genauso schön wie damals.

Ein Orangeneis gehörte natürlich zu dem Besuch genauso dazu wie ein Besuch der imposanten Kirche San Bartomeu. Dieses im romanisch-gotischen Stil gebaute Gotteshaus zeigte u.a. eine wundervolle Krippenszene, die Krippe war unter eine Baumwurzel gebaut. Leider war es zu dunkel, so dass die Fotos nur nichts geworden sind. Viele Besucher waren nicht anwesend, so dass wir uns in Ruhe umschauen konnten.

Nach dem Kirchenbesuch bestiegen wir die Historische Straßenbahn und schaukelten gemütlich nach Port de Sóller. Die Fahrt machte viel Spaß sowohl beim drinnen sitzen, als auch beim draußen stehen, die Strecke ist sehr hübsch und Port de Sóller lohnt einen Besuch.

Wir spazierten lange herum, überlegten noch kurz, ob wir einen Ausflug mit dem Katamaran in die Bucht nach Sa Calobra machen. Die Autofahrt dorthin hatten wir nach dem Besuch in Lluc abgewählt, noch mehr Kurven hätten unsere Nerven nicht verkraftet, aber so ... schön mit dem Boot ... wir nahmen dann aufgrund der Uhrzeit, es war mittlerweile 14 Uhr geworden, Abstand davon, es wäre uns einfach zu wenig Zeit für diese traumhafte Bucht gewesen. Man muss auch noch Ziele für das nächste Mal haben.

Anstatt der Bootsfahrt bummelten wir herum, genossen einen kühlen Drink in einem sehr schönen Lokal an der Promenade und plantschen ein wenig mit den Füßen im Wasser, brrr... kalt! Anfang April ist definitiv keine Badezeit auf Mallorca, zumindest nicht für uns. Unser Sohn beobachtete lange vier Kinder, die versuchten, Fische an der Mole zu fangen. Leider erfolglos, zumindest für die Kinder, die Fischchen wurden satt, sie fraßen den Kindern das Brot vom Haken.

Gegen 16 Uhr nahmen wir die Straßenbahn zurück, schlenderten gemütlich zum Auto und fuhren zurück zum Hotel. Da es unser letzter Tag in Peguera war, gingen wir ein letztes Mal ins Levin´s um dort Tschüß zu sagen.

Auch der letzte Abend im Hotel endete früh, wir waren rechtschaffen müde nach den schönen Eindrücken des Tages.
 
Samstag, den 11.04.2015
Ein Ausflug zur Dracheninsel und Schiff, wir kommen


Heute nun neigte sich unsere Zeit auf Mallorca dem Ende entgegen. Ein letztes Mal genossen wir das Frühstücksbuffet, packten die letzten Kleinigkeiten ein und checkten aus. Unsere Koffer durften wir noch im Hotel lassen.

Da es noch reichlich Zeit war, bis wir unsere Kabine beziehen konnten, machten wir uns auf, einen weiteren Teil von Mallorca zu erkunden.

Heute sollte es zu einem Kurzbesuch in Richtung der Dracheninsel, Sa Dragonera gehen. Wir fuhren in den Südwesten der Insel nach Sant Elm um von dort aus die Insel zu betrachten.

Leider war es zu früh im Jahr, sonst hätten wir mit dem Boot einen Ausflug auf die Insel machen können. Da nun kein Ausflug möglich war bummelten wir durch Sant Elm, machten viele schöne Landschaftsfotos, begutachteten Sa Dragonera vom anderen Ufer aus und genossen die Ruhe dieses idyllischen Fleckchens auf einer sonst eher trubeligen Insel. Hier schlief noch alles, wir empfanden es als sehr wohltuend.

Nun wollten wir aber auf´s Schiff und den zweiten Teil unseres Urlaubes beginnen. Flugs zurück zum Hotel, Koffer geholt und die Fahrt ging zum Hafen nach Palma. Dort lag sie, unser zu Hause für die nächsten 7 Tage. Einen Parkplatz direkt am Hafen fanden wir recht schnell, Kleingeld für die Parkuhr hatten wir auch, da wir bereits mehrfach an Bord waren ging das Einchecken und Koffer loswerden sehr zügig von statten.

Der nächste Programmpunkt war nun den Mietwagen zurück zum Flughafen zu bringen. Da wir mittlerweile einige Male durch Palma gefahren waren, selbst und mit dem Bus, war es kein Problem den Weg zu finden. Der Wagen war schnell abgegeben, die Formalitäten flugs abgewickelt und wir standen an der Bushaltestelle, um zurück zum Hafen zu fahren.

Für 9 EUR kamen wir mit dem öffentlichen Bus direkt vom Flughafen zum Hafen, da wir kein Gepäck mehr dabei hatten, war die Fahrt angenehm. Sehr lustig wurde es erst am Hafen, wir und 2 weitere Familien saßen im Bus und schielten immer zum Schiff, wir warteten auf die Ansage oder die Leuchtanzeige im Bus – „Porto“ oder so ähnlich, die kam aber nicht, die Haltestellen hießen alle irgendwie anders. Wir hätten die mit „Marina irgendwas“ gebraucht. Das Schiff sahen wir, der Busfahrer guckte schon immer im Rückspiegel so komisch, fuhr aber halt weiter, weil keiner aufstand.

Die Fahrt ging weiter, das Schiff entfernte sich immer mehr und plötzlich waren wir in einem Industriehafen, der Endstation, angekommen. Ähhhhh, und nun? Der Busfahrer und wir Mitreisenden lachten herzhaft, in einer lustigen Mischung aus Deutsch, Englisch und ein paar Brocken Spanisch verständigten wir uns, wir durften sitzen bleiben, er machte seine Pause und nahm uns quasi kostenlos weiter mit. Dieses Mal gab er uns dann auch einen Hinweis per Mikro – „Ship passengers now!“ Vielen Dank lieber Busfahrer, jetzt haben auch wir es verstanden.

Kurz danach konnten wir auch schon unsere Kabine aufsuchen, uns ein wenig frisch machen und gingen erst mal in Ruhe einen Burger am Pool-Grill essen. Wie sagen es die Leute vom Schiff immer: Sie haben Urlaub! Wir waren angekommen!

Den restlichen Tag verbrachten wir damit, das Schiff zu erkunden, gingen wieder essen, holten uns ein Buch aus der Bücherei, spielten Uno und chillten so vor uns hin. Nach der obligatorischen Seenotrettungsübung fuhren wir dann gegen 20 Uhr ab.

Die Fahrt durch das nächtliche Palma, vorbei an der wahnsinnig toll aussehenden, beleuchteten Kathedrale war wunderschön, das Gänsehautfeeling, dass sich bei uns bei jedem Ablegen einstellt war wieder da. Wir freuen uns auf eine Woche quer durch´s Mittelmeer.
 
Sonntag, den 05.04.2015
So ein See Tag, der ist lustig ...

Der erste volle Tag an Bord ist gleich ein Seetag, Seetage sind für uns immer die schönsten Tage zur Erholung. Wir stehen gemütlich auf und entscheiden uns für den ersten Tag im Marktrestaurant frühstücken zu gehen. Das Angebot ist wie immer überwältigend vielfältig, wir probieren uns so durch und lassen uns viel Zeit.

Bei strahlendem Sonnenschein cruisen wir durchs Mittelmeer, schlendern über das Deck, schnuppern Meeresluft und sind einfach nur glücklich wieder an Bord sein zu dürfen.

Unser Kind verschwindet gegen 11 Uhr in den Kids Club, wir sind gespannt, wann wir ihn wieder sehen. Wir beschließen ein bisschen Sport zu machen, wir nehmen am Tanzkurs "Langsamer Walzer für Anfänger" teil. Klappt noch prima, eigentlich hätten wir den Anfängerkurs nicht gebraucht, aber Spaß gemacht hat es dennoch.

Zum Mittagessen treffen wir uns alle 3 wieder, nehmen aber nur einen kleinen Snack und zocken ein paar Runden Uno bei einem schönen Kaffee und einer Cola. Danach schlendern wieder durch das ganze Schiff, schauen im Fotoshop vorbei, schnuppern uns durch die Parfümerie, betrachten die neuesten Schmuckkreationen und sind einfach herrlich ziellos unterwegs.

Seetage sind für uns nie langweilig, wieder einmal stellen wir fest, dass wir auf dem Schiff sehr wenig brauchen, um völlig glücklich und angekommen zu sein, ein Sitzplatz an Deck, die frische Luft und der Blick auf´s Meer, reicht völlig! Wahrscheinlich waren wir in einem vorherigen Leben doch mal Seefahrer.

Junior saust zurück zum Kids-Club, eine Ralley quer durch das Schiff stand auf dem Programm. Wir Eltern wollten nochmal Tanzen, Disco-Fox, aber oh weh, das war so voll, dass wir beschlossen, wir gehen lieber in die Sauna, ist ja auch viel entspannender. Das war es auch, für gute 2 Stunden verschwanden wir in der Wellness-Welt, schwitzen, lesen, Meer gucken, schön war es!

Seeluft macht hungrig und so futterten wir uns am Abend durch ein sehr gutes Buffet, von allem etwas und leider wie immer zu viel, aber lecker war´s.

Heute Abend sollte eine Show im Theater aufgeführt werden „Go West“, ein Musical mit Indianern, Cowboys usw., wir hatten uns darauf gefreut, bisher hatten wir auf den Schiffen immer wirklich fabelhafte Shows gesehen.

Leider hatte sich eine der Hauptdarstellerinnen verletzt, so dass die Show ausfiel. Das Ersatzprogramm, 2 der Sänger sangen aus ihrem Repertoire Solostücke und ein Duett, war zwar sehr gut, aber leider doch kein vollwertiger Ersatz. Wir drückten der verletzen jungen Künstlerin die Daumen, dass sie bald wieder fit war und verschwanden früh im Bett.
 
Montag, den 13.04.2015
Von Affen und Menschen auf Gibraltar


Bei strahlendem Sonnenschein liefen wir in Cadiz ein. Gespannt beobachteten wir an Deck das Einlaufen und schauten uns schon einmal um, wie es dort so aussieht.

Die Ausblicke vom Schiff auf diese Stadt waren traumhaft, Kirchen, wunderschöne Gebäude, aber leider sollten wir das heute nur kurz im Vorbeifahren sehen, denn wir hatten uns für einen organisierten Ausflug nach Gibraltar entschieden.

Gibraltar, britisches Hoheitsgebiet an der Südspitze der Iberischen Halbinsel, eine Halbinsel aus Kalkstein mit vielen Tunneln und Höhlen, die Straße von Gibraltar, der Film „Das Boot“, so viele Dinge, die wir mit Gibraltar in Verbindung brachten, das wollten wir uns einmal „live“ anschauen. Gemeinsam mit vielen anderen Gästen starteten wir um 8 Uhr mit den Bussen zu unserem Besuch im Vereinigten Königreich.

Unser Reiseleiter Claudio stellte sich leider im Laufe des Tages als Klugsch... und extrem nervig heraus, aber sei es drum, nehmen wir es locker, wir haben ja Urlaub. Der Bus fuhr pünktlich ab, alle Mitreisenden waren da und wir verließen das wunderhübsche Cadiz mit einer Fahrt durch die historische Altstadt, vorbei am Stadtstrand und dann ging es durch die traumhafte andalusische Landschaft in Richtung Gibraltar.

Über die Ruta del Toro, die Straße der Stiere fuhren wir, mit einem Halt in einer Bodega zur „technischen Pause“ und der Möglichkeit, etwas zu essen oder Souvenirs zu kaufen.

Dort stellten wir fest, dass wir unser gesamtes Geld im Safe vergessen hatten. Die Pässe hatten wir mitgenommen, die brauchen wir ja für den Grenzübergang, aber wir hatten die Geldbeutel wieder in den Safe gelegt und waren völlig blank, keinen Cent, nicht mal etwas in den Hosentaschen. So ein Mist!

Eine mitreisende Familie bekam das mit, die wollten uns etwas leihen, das war uns aber ziemlich peinlich, wir kannten die ja gar nicht, aber im Endeffekt haben wir dann 10 EUR angenommen, damit wir wenigstens unterwegs einen Snack für unser Junior und einen Kühlschrankmagneten kaufen konnten. Getränke hatten wir dabei.

Nach fast 2-stündiger Fahrt erreichten wir dann den Grenzübergang nach Gibraltar. Unser Bus parkte auf der spanischen Seite und wir überquerten die Grenze zu Fuß, erfahrungsgemäß sollte das schneller gehen, als wenn der Bus hinüber gefahren wäre. Die Grenzkontrolle ging sehr schnell, allerdings mussten wir tatsächlich die Pässe zeigen, gemeinsam mit der gesamten Gruppe wanderten wir dann in Gibraltar zu einem größeren Parkplatz, auf dem uns kleine Busse erwarteten, mit dem wir uns dann den Felsen anschauen wollten.

Wir waren sehr froh, Claudio los zu sein, seine langatmigen Erklärungen auf der Busfahrt waren im Tonfall eines genervten Lehrers, der eine Gruppe von geistig minderbemittelten 3 -jährigen begleitet. Unser Fahrer war ein älterer Engländer, total nett und lustig, der fuhr uns kreuz und quer durch Gibraltar.

Los ging es vorbei an einer weißen Moschee zum ersten Aussichtspunkt mit Blick auf´s Meer und den Felsen. Dann fuhren wir hinauf auf den Felsen. Hoch war es und eng, die Felsen hatten auch schon den einen oder anderen Stein hinab befördert, wir waren alle wirklich glücklich, nicht selbst fahren zu müssen. Auf unsere Bitten hielt der Fahrer oft an, so dass wir viel schauen und Fotos machen konnten.

Oben angekommen ging es zunächst in die St. Michaels Caves, die Tropfsteinhöhlen. Da wir durch die Drachenhöhlen auf Mallorca schon „höhlenverwöhnt“ waren, konnten wir keine rechte Begeisterung für dieses kleinere Höhlensystem aufbringen, die Lichtspiele darin waren aber nett anzuschauen, die Steine wurden in verschiedenen Farben angeleuchtet und dadurch ergab sich eine hübsche Stimmung. Nach nur einer halben Stunde hatten wir alles gesehen und waren wieder draußen.

Das Wetter war ein bisschen englisch, es regnete nicht, aber es war leicht feucht und diesig, das gab sich im Laufe des Tages noch.

Von den Höhlen aus fuhren wir weiter zu den berühmten Affen von Gibraltar. Der Legende nach hegen und pflegen die „Gibraltaer“ ihre Affen, denn, so sagt man, wenn die Affen nicht mehr da sind, würde Gibraltar nicht mehr zu England gehören. Noch sind aber genug Affen da, es scheint keine Gefahr zu bestehen.

Wir wurden ausreichend gewarnt, die Tiere nicht zu füttern und nicht anzufassen, sie wären bissig und sehr frech. Beides stimmte, was wir noch erfahren durften.

Dort angekommen, kletterten wir auf den Felsen, auf dem die Viecher hauptsächlich waren und schauten uns um undgingen ein bisschen umher. Ein großes Männchen, dass dort saß zeigte schnell sein beeindruckendes Gebiss, wir hielten den nötigen Sicherheitsabstand ein, irgendwie war er uns nicht geheuer.

Eine Mitfahrerin aus dem Bus hatte plötzlich einen Affen auf dem Rücken sitzen, sie hatte sich nach ihrem heruntergefallenen Handy gebückt und dies war für das Tierchen wohl die Einladung, auf sie zu hüpfen. So richtig wohl war ihr nicht dabei, sie hielt aber still und bat nur darum, sie zu fotografieren. Diesen Wunsch erfüllte ich ihr vorsichtig leider war beim runterfallen das komplette Display gesprungen, Fotos machte das Ding aber noch.

Lange hielten wir uns nicht auf, irgendwie dachte ich dauernd hoffentlich haben die Viecher keine Flöhe oder sonstiges Ungeziefer, das auf uns hüpft.

Wir begaben uns zurück zum Bus und setzten uns auf unsere Plätze. Der Fahrer war noch nicht da, einige Mitreisende auch nicht, also warteten wir geduldig ab.

Auf einmal Gebrülle von vorn: Ein Affe!!!!! Der Fahrer hatte seine Seitenscheibe einen Spalt offen gelassen und auf dem Armaturenbrett lag eine Packung buntes Menthos. Ein kleiner Affe hatte es geschafft, die Fensterscheibe aufzuschieben, war hineingeklettert, klaute das Menthos und war damit weg. Nun saß der kleine Kerl neben dem Bus auf der Mauer, kaute die Verpackung auf, spuckte die Reste der Verpackung aus und lutschte sichtlich vergnügt die Menthos. Herrlich, wir haben sehr gelacht. Hoffentlich bekommt er keine Zahnschmerzen, Zähneputzen wird er wohl nicht. Der Fahrer war etwas verdutzt, die Menthos hatte er total vergessen, lachte aber mit uns.
Nun ging es langsam wieder den Felsen hinab, einige Fotostops hat er noch mit uns gemacht und ließ uns dann nahe der „City“ wieder aus dem Bus aussteigen.

Nun hatten wir noch eine gute Stunde Zeit, um allein durch die Stadt zu bummeln. Mit unserem Leihgeld besorgten wir zunächst unserem hungrigen Kind einen Hotdog, den er vergnügt aufaß, er hatte wirklich Hunger, wir auch, aber ... nun ja, nach dem ganzen guten Essen der vergangenen Tage schadet es nichts, auf eine Mahlzeit zu verzichten.

Gibraltar ist tatsächlich ein Einkaufsparadies, Zubehör für unsere Kameras, oder sonstige elektronische Geräte waren sehr günstig, für uns noch günstiger, da wir keine Karten dabei hatten, kosteten sie gar nichts:D.

Schade eigentlich, aber ärgern bringt auch nichts, also spazierten wir einfach so herum, betrachteten die Häuser und die Gegend, erstanden unseren Magneten und waren rechtzeitig wieder zurück, um gemeinsam mit der Gruppe zum Bus zurück zu gehen.

Der Rückweg führte uns durch kleine Gassen und dann direkt über die Start- und Landebahn des Flughafens von Gibraltar, schon lustig, über ein Flugfeld waren wir noch nie gelaufen. Die Grenzkontrollen passierten wir dieses Mal ohne die Pässe zu zeigen und schon waren wir wieder in Spanien.

Auf der Rückfahrt genossen wir noch einmal die Aussicht auf Andalusiens Berge, ein erneuter Halt in der gleichen Bodega wie am Morgen und rechtzeitig vor dem Auslaufen des Schiffes waren wir zurück an Bord. Unser Tagesfazit war, es war nett, sich Gibraltar anzuschauen, aber noch einmal würden wir nicht hinfahren.

Cadiz selbst hätte sich sehr gelohnt, das was wir im Vorbeifahren gesehen haben, sah sehr schön aus, sollte uns der Weg jemals wieder hier her führen, bleiben wir in Cadiz uns schauen uns die Stadt an.

Nach Ankunft auf dem Schiff gingen wir noch gemeinsam in die Sauna, ein bisschen Wellness nach dem Tag tat sehr gut.

Im Anschluss daran, doch etwas ausgehungert, fielen über das Buffet am her, suchten unsere netten Geldgeber und bezahlten unsere Schulden.
 
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Auf einmal Gebrülle von vorn: Ein Affe!!!!! Der Fahrer hatte seine Seitenscheibe einen Spalt offen gelassen und auf dem Armaturenbrett lag eine Packung buntes Menthos. Ein kleiner Affe hatte es geschafft, die Fensterscheibe aufzuschieben, war hineingeklettert, klaute das Menthos und war damit weg. Nun saß der kleine Kerl neben dem Bus auf der Mauer, kaute die Verpackung auf, spuckte die Reste der Verpackung aus und lutschte sichtlich vergnügt die Menthos.

Gut, dass du diese Erfahrung schon gemacht hast. Nur so als Vorwarnung für eueren Urlaub nächstes Jahr. Und glaub' mal, die Affen 'weiter südlich' sind noch gewitzter... ;)8)

Schade übrigens, dass du deinen spannenden und heiteren Bericht nicht mit schönen Fotos krönst.
 
Schade übrigens, dass du deinen spannenden und heiteren Bericht nicht mit schönen Fotos krönst.

Tja, wir sind leider fotoverwöhnt. Ich bin auch schon ganz gespannt. Trotzdem danke für den interessanten Bericht. - Ein Tag ohne Money, das ist mir auch schon passiert und wirklich unangenehm. Ihr scheint es mit Fassung ertragen zu haben :thumbup:
 
So, ich versuche es mal mit Fotos :~

Cadiz vom Schiff aus:


Durch Andalusien auf der Straße der Stiere, im Hintergrund der berühmte Stier den man auch auf Sherry Flaschen findet, im Vordergrund ein echter El Toro


Gibraltar:


Gibraltar´s Wächter :D


Impressionen aus der Stadt:


Ausblick vom Felsen
 
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Schade übrigens, dass du deinen spannenden und heiteren Bericht nicht mit schönen Fotos krönst.

Dein Wunsch war mir Befehl :D

Liebe Tizia,

na ja, soooo gelassen waren wir nicht, wir waren schon ziemlich sauer auf uns selbst, konnten es aber nicht ändern. Die Peinlichkeit, wildfremde Menschen "anzubetteln" war eine unangenehme Erfahrung. Auch wenn sie es angeboten haben und wir das Geld sofort abends zurück gaben.
 
Vielen Dank für die Fortsetzung und die Bilder liebe Sunny!

Ja, so ein vergessener Geldbeutel ist äußerst ärgerlich. Aber, es ist doch nett, wenn man Menschen findet die einem spontan aushelfen.
 
Vielen Dank für die Fortsetzung und die Bilder liebe Sunny!

Ja, so ein vergessener Geldbeutel ist äußerst ärgerlich. Aber, es ist doch nett, wenn man Menschen findet die einem spontan aushelfen.

Da schließe ich doch gerne an. Wenn man die Fotos von den Affen sieht dann sehen die doch wirklich menschlich aus. Kann man denen nicht beibringen einen Abfalleimer zu benutzen? ;) Ganz schöne Sauerei oder?

Zum Thema vergessener Geldbeutel. Ich bin mal in ein Parkhaus gefahren und hab erst im Laden gemerkt dass ich kein Geld dabei hatte, das war peinlich. Die mussten mir aus ihrer Kaffeekasse Geld geben damit ich aus dem Parkhaus fahren konnte, war nämlich in der Nachbarstadt. Sonst hätte ich 20 km zu Fuß gehen können. Hab denen später ein ordentliches Trinkgeld für die Kaffeekasse spendiert.

So, nun freue ich mich auf die Fortsetzung.
 
Liebe Pecorella,

hier nun die von Dir erwartete Schilderung zu Marokko. Fotos folgen, hier erst mal die Beschreibung.

Sonntag, 14.04.2015
Tanger – parlez vous français?


Tanger, Marokko, gegenüber von Spanien, die Reiseseite des Auswärtigen Amtes, die Vorfälle in Tunis in diesem Jahr, ein Sicherheitshinweis auf die latente Gefahr von Anschlägen in der Bordzeitung ...

Es wird erzählt, Herkules spaltete die Erde genau an dieser Stelle und schuf damit die Meerenge von Gibraltar zwischen dem Mittelmeer und dem Atlantik.

Widerstrebende Gefühle waren in uns, die dieses Ziel betrafen, auch wir waren gespalten zwischen Neugierde und Sicherheitsbewußtsein, Angst war es noch nicht, eher Unsicherheit.

Privat hatten wir einen Ausflug mit einem Reiseführer vor Ort organisiert, den wir dann aber doch vor Reisebeginn wieder stornierten. Die Aussagen anderer Reisenden zu diesem Ziel waren widersprüchlich, so dass wir eigentlich vorhatten, an Bord zu bleiben und einen Tag Wellness zu machen.

Leicht bewölkt, aber warm, wir frühstückten in Ruhe und sahen uns danach das Anlegemanöver in Tanger an. Was machen wir nun? Unser Sohn wollte unter keinen Umständen von Bord, der Kids-Club hatte ein nettes Programm mit Sport und Spiel aufgelegt, das Kind war fest entschlossen, spielen zu gehen.

Wir überlegten hin und her und beschlossen dann nach dem x-ten Kaffee doch, ach lass uns doch einmal in die Stadt gehen und uns umschauen, man kann auch alles zu Fuß erreichen.
Zunächst sagten wir bei den Kinderbetreuern und unserem Kind bescheid, dass wir das Schiff verlassen und nachmittags wieder an Bord sein werden.

Mit einem zugegebenermaßen mulmigen Gefühl wanderten wir los. Gleich nach dem Verlassen des Schiffes wurden wir auch schon von diversen Männern angequatscht, deutsch, englisch, französisch, arabisch und was auch immer sonst noch für Sprachen.

Als wir aus dem Hafengelände heraus waren kamen uns genervte Gäste entgegen, geht da bloß nicht hin, die wollen nur abzocken, frech, unverschämt, ziehen einen in Läden ... das waren die Kommentare. Jetzt war unsere Neugier geweckt, dieses Ziel doch kennen zu lernen. Wir stiefelten einfach weiter, mal sehen, wie sind denn diese Leute in Tanger so?

Recht schnell stellten wir fest, sobald ich auf französisch antwortete, freundlich, höflich und bestimmt, nein, wir wollen nichts kaufen, nein wir brauchen keinen Stadtführer und Geld haben wir auch nicht dabei, wurden wir in Ruhe gelassen.

Ach so? :idea: Französisch ist das Geheimnis, na dann, das kriege ich hin. Ich spreche wirklich nur noch lückenhaftes Schulfranzösisch, mehr als 20 Jahre ist es her, das reichte aber. Wenn das meine alte Französisch-Lehrerin lesen würde, die ist an mir verzweifelt.:D

Der Stadtplan, der auf unserer Hafeninfo abgedruckt war, war nicht sonderlich gut, alles sehr verwinkelt und klein, wir liefen einfach los und den anderen Passagieren hinterher.



Die Gassen sehen so aus, wie man sich den Orient vorstellt, klein, verwinkelt, überall viele Menschen, ein Sprachgewirr, verschiedene Waren die feilgeboten werden, es duftet nach Gewürzen, bunte Farben, einfach toll!

Wir schlenderten durch die Gassen und wollten zur Kasbah, der Burganlage in der Altstadt, schnupperten an verschiedenen Gewürzen, ich betrat eine Markthalle, in der alles mögliche verkauft wurde, von der Feige, über Salat bis zu Rinderhälften und ganzen geschlachteten Lämmern, goldfarbenen Accessoires wie Tassen, Teller, Öllampen und vielen Dingen mehr, das Ganze untermalt von lebhaften Verhandlungen, es fühlte sich an, wie ein Besuch in 1.001 Nacht. Freundliche Anfragen bei einem Gewürzhändler, ob ich seine Auslagen fotografieren dürfe wurden mit einem strahlenden Lächeln und Kopfnicken bejaht.

Immer weiter ließen wir uns vom Zauber des Orientes und der maurischen Architektur einfangen und bogen durch ein Tor. Dort stand ein Polizist auf der anderen Straßenseite, der auf uns zuging und uns auf Französisch fragte, wo wir denn hinwollen und ob wir auch vom Schiff sind. Dies bejahten wir, darauf hin machte er uns darauf aufmerksam, dass wir diesen Teil von Tanger lieber verlassen sollen, es wäre nicht so sicher für Touristen. Den Rat nahmen wir dankbar an und gingen zurück zur Medina, der Altstadt von Tanger.



In einem kleinen Geschäft erstanden wir nach „harten“ Verhandlungen :proud: einen kleinen Elefanten für unsere Oma. In dem Laden selbst durfen wir fotografieren, es war fast so, also ob gleich Bauchtänzerinnen auftauchen und der "Dschinni" gleich aus der Lampe empor steigt. Der Verkäufer war sehr nett und höflich, überhaupt nicht aufdringlich oder unangenehm.

Leider hatten wir tatsächlich nur 20 EUR in der Hosentasche in bar dabei, es gab in einem anderen Geschäft wunderschöne Ledertaschen, nach dem Kauf des Elefanten und unseres Kühlschrankmagneten hatten wir nur noch 10 EUR, das reichte leider nicht für eine Tasche, in die ich mich verliebt hatte.

Dieser erste Eindruck der Stadt genügte uns, wir beschlossen, zurück zum Schiff zu gehen. Auf dem Rückweg begegneten uns 3 schwer bewaffnete Angehörige des Militärs mit schusssicheren Westen, die dort Streife gingen.

Dies bestärkte uns in unserer Entscheidung, die Stadt zu verlassen und unseren Schutzengel, der bisher gut auf uns aufpasste, nicht weiter zu strapazieren.

Ehrlich gesagt hatte ich keinen Moment ein Gefühl der Unsicherheit, vielleicht zu naiv, meinem Mann war es manchmal unwohl, vielleicht zu vorsichtig.

Wie auch immer, wir hatten Tanger angeschaut, es war interessant und sehenswert, aber ein einmaliger Besuch genügt uns.

Das Hinterland von Marokko hatten wir nicht gesehen, in Anbetracht der politischen Lage übt dieses auf uns derzeit aber keinen Reiz aus.

Früh waren wir zurück an Bord und verbrachten einen tollen Nachmittag mit unserem Kind, spielten viel und machten gemeinsam einen Wellnessabend.

Nach dem Abendessen schauten wir uns den Sonnenuntergang und das Auslaufen aus Tanger an, begleitet wurden wir von 3 Fischerbooten.

Tschüß Tanger, Du hast uns doch gefallen!
 
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