Protestantischer Friedhof

Evangelischer Friedhof

Die sollen sich mal das Patenmodell des Koelner Melatenfriedhofs anschauen - eine Familie uebernimmt die Patenschaft ueber eine Grabstaette, bekommt dafuer dann nach Ableben eines Familienmitgliedes das Recht, dieses dort zu bestatten...

So hat man in Melaten seit den 80ern einige Graeber retten, erhalten, pflegen koennen, die anders wohl vor die Hunde gegangen waeren.

Das ist ein wirklich guter Tipp....Vielleicht wird das auch in anderen Gegenden Deutschlands...und auch in Rom mal Schule machen; wäre sehr gut....wirklich eine tolle Idee.

Claudius Wissemara
 
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Aktuelle Sendung von Deutschlandradio Kultur:
Cimitero Accatolico - Der nicht-katholische Friedhof in Rom | Religionen | Deutschlandradio Kultur

Audio:
dradio.de - Audio on Demand v_as3_1_0_10

Eine weitere Radiosendung über den Cimitero acattolico hat Pasquetta vor ein paar Tagen hier verlinkt:
http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_42/radio_br_2_cimitero_acattolico-19264/

Ich hoffe diesen alten Thread (letzter Beitrag von 2007) mit einigen Bildern aus dem Reisebericht der Tre a Roma (Claude, Gaukler und Simone-Clio) von 2010 zu bereichern:

Campo Cestio bzw. cimitero acattolico (...)





Berühmt auf dem älteren Teil, wo bereits an die 100 Jahre vor Eröffnung des Friedhofs im Jahre 1821 in Rom verstorbene Nicht-Katholiken beigesetzt wurden, sind Grab- bzw. Erinnerungsmal von John Keats und Percy Shelley:




Imitation eines römischen Altars: eine der Antike (auch bzgl. der Kleidung) nachempfundene Abschiedsszene zum Tode der Ehefrau und Mutter Elisa Temple (1771-1809) aus Massachusetts. Ein Engel mit gesenkter Fackel führt sie fort; ihre Familie bleibt in tiefer Trauer zurück.



Bekannt auf dem anderen - weitaus dichter belegten - Teil des Geländes vor allem das Grab von Goethes Sohn August ...


... sowie der Engel auf dem Grab von Emelyn Story (geschaffen von ihrem Mann, dem Bildhauer William Wetmore Story, welcher später im selben Grab beigesetzt wurde):








Eine Antwort auf diese vor langer Zeit gestellte Frage

Spezielle Frage an Fabrizius (vgl. Angel of Grief) - was ich mich nämlich gerade letzte Woche bzgl. des Shelley-Grabes beim Davorstehen einmal mehr gefragt habe: Was, bitte, soll sich darin befinden - eine Urne? Denn dass er nach seinem Tode verbrannt wurde, weiß ich bzw. hat sich mir unauslöschlich eingeprägt, als ich 2001 in Genua (in einer Ausstellung im Palazzo Ducale) ein ziemlich dramatisches und auf alle Fälle sehr eindrucksvolles Bild davon sah ... hab' den Maler leider wieder vergessen. Jedenfalls der Darstellung auf diesem Gemälde zufolge wurde der Leichnam auf einem Scheiterhaufen auf dem Strand verbrannt; und dann hätte es doch eigentlich nahe gelegen, die Asche sofort ins Meer zu streuen ... unterbewusst hatte ich das damals jedenfalls so verstanden bzw. konnotiert.

kenne ich zwar nicht, aber Maler und Bild habe ich gefunden:
http://www.liverpoolmuseums.org.uk/walker/collections/19c/fournier.aspx
'The funeral of Shelley', Louis Edouard Fournier, 1889

[MOD=Simone-Clio]Thread aus dem Forum "Kirchen in Rom - Vatikan - Papst" in das Forum "Sehenswürdigkeiten in Rom" verschoben[/MOD]
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn man das denn in Geld ausdrücken könnte, so wäre mir ein Besuch dieses wunderschön melancholischen und ruhigen Orts weit mehr wert als 3 Euro. :)
 
Das sehe ich ganz genauso :nod: - und habe diesmal nur darum ausnahmsweise nicht mehr gegeben, weil ich für einen meiner Mitreisenden mitbezahlt habe (d.h. weil die Sache für mich ohnehin schon mit 6,- € zu Buche schlug).
 
Ein schöner Artikel über den Friedhof heute in der Wiener Zeitung:


Bis ins 19. Jahrhundert hinein war der Boden, auf dem sich heute der Friedhof befindet, noch Teil der Campagna, des Landbezirks. Die Stadtbewohner besaßen dort Weinkeller und Weinlokale, in denen es laut und fröhlich, aber nicht immer sittlich zuging. Der Erste, der an der Pyramide begraben wurde, soll ein Student aus Oxford gewesen sein, der 1738, erst 25 Jahre alt, in Rom starb. 1803 wurde dort der älteste der beiden Söhne des Preußischen Gesandten Wilhelm von Humboldt in der Stille der Nacht beigesetzt. Nur vier Jahre später sein zweiter Sohn.
 
Ein kurzes, recht "hübsches" Video von einem Besuch des Deutschen Botschafters auf dem Cimitero Acattolico in Begleitung der Direktorin Sig.a Amanda Thursfield. Bei ca. ''45 ein kurzer Blick auf das Grab von Andrea Camilleri.

 
Der Cimitero Acattolico oder Protestantische Friedhof ist wegen der Corona-Pandemie für Besucher geschlossen.

For safety reasons regarding the Covid pandemic the Cemetery is closed to the public until further notice. Concession holders can enter from 10.00 to 15.00 on Mondays, Thursdays and Saturdays, and from 10.00 to 12.30 on Sundays, ringing on the bell in Via Nicola Zabaglia 45 (continue along Via Caio Cestio and turn left – ring at the small door in the cemetery wall).

Nur Konzessionäre der Gräber erhalten an bestimmten Tagen Zutritt.

Bis die ersten interessierten Touristen wieder nach Rom reisen können, wird sich dieser Zustand hoffentlich ändern. Es wäre ein gutes Zeichen.

Die Webseite des Friedhofs: About | Non-Catholic Cemetery

Diese macht auch auf ein 2020 erschienenes Buch aufmerksam: Graves in Rome of John Keats and Percy Bysshe Shelley by Nicholas Stanley-Price oder Le tombe a Roma di John Keats e Percy Bysshe Shelley di Nicholas Stanley-Price. Anlass für die Veröffentlichung sind die 200. Todestage von Keats und Shelley (2021 und 2022).
 
Ein sehr interessanter Hinweis; danke schön dafür. Das werde ich mir ganz bestimmt kaufen, sobald ich das nächste Mal nach Rom werde reisen können.

Übrigens bereits vor Jahren habe ich dies am Cimitero acattolico erworben: Book About the Non-Catholic Cemetery by Nicholas Stanley-Price.
Und zwar insgesamt dreifach, davon zweimal zum Verschenken in Rom: auf Englisch und auf Italienisch. Sämtliche davon "betroffene" ;) Leser waren sehr angetan; mich selbst natürlich eingeschlossen. Darum hoffe ich zuversichtlich, von ähnlich hoher Qualität werde auch diese neue Publikation sein.

Weswegen ich außerdem denke: Sie stünde auch unseren Buchtipps gut zu Gesicht.
Nur möchte ich da jetzt nicht selbst aktiv werden, weil ja nicht ich sie entdeckt habe. Aber evtl. käme ein Thread in Betracht namens (so oder ähnlich) "Buchtipps zum Cimitero acattolico". In diesem Falle würde ich dort gerne meinen Hinweis auf die frühere Publikation einfügen.
 
Der Cimitero Acattolico oder Protestantische Friedhof ist wegen der Corona-Pandemie für Besucher geschlossen.

Diese Zeiten sind nun zum Glück vorbei. Seit dem 6. September ist man seitens der Friedhofsverwaltung zu den alten Öffnungszeiten zurückgekehrt! Dies verrät ein aktuelles Pop-up-Fenster, das erscheint wenn man die Homepage aufruft.

Da lunedì 6 settembre il Cimitero tornerà al normale orario di apertura giornaliero. Clicca qui per gli orari.

oder

From Monday 6 September the Cemetery will return to normal daily opening hours. Click here for details.
 
Seit dem 6. September ist man seitens der Friedhofsverwaltung zu den alten Öffnungszeiten zurückgekehrt!
Das ist eine wirklich gute Nachricht für alle Romreisenden!

Ganz nebenbei bemerkt lese ich gerade zum wiederholten Male ein Buch, in dem auch die Anfänge des cimitero acattolico hier und da vorkommen (so z.B. in Zusammenhang mit der Beisetzung der Kinder Wilhelm und Friedrich Konstantin des preußischen Gesandten Wilhelm von Humboldt), vgl. Preußen am Tarpejischen Felsen. Chronik eines absehbaren Sturzes.
Kurzum: In meinen Augen lohnt sich immer wieder mal die Beschäftigung mit diesem so besonderen Ort in Rom bzw. dessen Besuch.
 
Nun ist zwar uns allen seit den letzten Beiträgen in diesem Thread (Oktober 2021) bewusst geworden: Die Pandemie ist leider noch nicht vorbei. Jedoch ist und bleibt der Cimitero acattolico für Besucher geöffnet (Näheres hier: Visitor Information | Non-Catholic Cemetery).

Opening hours
Monday-Saturday from 9.00 am to 5.00 pm (last entrance: 4.30 pm)
Sundays and public holidays 9.00 am to 1.00 pm (last entrance: 12.30 pm)
Unmittelbar darunter stehen etliche Regeln ("Reminder for visitors"), die natürlich nicht ausschließlich pandemiebezogen sind; aber jedenfalls m.W. hierzuforum bislang noch nicht erwähnt wurden:
  • Gruppenbesuche - maximal 15 Personen inkl. Führer; bei Schulklassen keine Teilnehmer unter 16 Jahren - sind reservierungspflichtig.
  • Die dafür zur Verfügung stehenden Besuchszeiten sind: Mo-Sa 10.00 h, 11.30 h, 14.00 h, 15.00 h; sonntags 10.00 und 11.00 h.
  • Das seitens des Cimitero acattolico buchbare Führungspersonal spricht Italienisch und Englisch. Von den Teilnehmern solcher geführten Besuche wird eine Spende von 8,- € pro Person (bzw. bei Schülern: 5,- €) erbeten. Für andere (= nicht offiziell geführte) Gruppen sollen es 5,- € pro Person sein.
  • Buchungsfrist: 10 Tage vorher (mindestens) bei selbst organisieter Führung. Kontaktformular und Mailadresse: s. unten. Telephonische Anfragen werden nicht akzeptiert.
  • Für Allerheiligen und Allerseelen (= 1. und 2. November) werden keine Gruppen-Reservierungen entgegengenommen.
  • Groups will be admitted only if they have a reservation. The following are the booking times: Monday to Saturday: 10.00 am; 11.30 am; 2.00 pm and 3.00 pm. Sunday: 10.00 am and 11.00 pm.
  • The limit is strictly 15 persons, guide included.
  • We regret that we cannot accept groups of school pupils under the age of 16.
  • Groups are kindly suggested to leave a donation of at least € 5,00 per person. For guided tours we suggest a donation of €8,00 per person (for schools €5 per person).
  • The Cemetery can provide a guide in Italian or English for groups of 10 to 15 people.
  • We cannot take bookings during the All Saints period (1 and 2 November).
 
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Insgesamt ein recht unfreundlicher Haufen dort (was die Offiziellen des Friedhofs betrifft).
Ich konnte dem Protestantischen Friedhof noch nie etwas abgewinnen im Gegensatz zu vielen anderen hier. Und wegen dem sehr herrischen Personal werde ich auch nur in Ausnahmefällen dorthin zurückkehren.
 
Insgesamt ein recht unfreundlicher Haufen dort (was die Offiziellen des Friedhofs betrifft).

Da muss ich dir leider Recht geben.

Nachdem in der Vergangenheit alle Besuche dort normal waren und ich auch immer etwas in die Kasse geworfen habe, stand im letzten Jahr dort eine Dame, die kaum, dass ich einen Fuß durch das Tor gesetzt hatte, mich sehr bestimmt aufforderte etwas in die Kasse zu werfen und auch gleich sagte, dass man mindestens 2,00 - 3,00 Euro erwartet.
Dabei stellte sie sich mir so in den Weg, dass ich ohne Spende auch gar nicht rein gekommen wäre.

Weiter ging es in einem ebenso bestimmten Tonfall, was ich alles auf dem Friedhof zu unterlassen habe.

Ich weiß von Fremdenführern, dass sie den Friedhof in der Vergangenheit gerne mit kleinen Gruppen angesteuert haben, aber seit der barschen Aufforderung, wieviel auch Gruppen ohne Führung zu spenden haben (5,00 Euro p.P.) , meiden viele diesen Ort.

Ich konnte dem Protestantischen Friedhof noch nie etwas abgewinnen im Gegensatz zu vielen anderen hier.
Ich bin da schon ganz gerne hin gegangen und finde es auch nicht schlimm etwas in die Kasse zu werfen. Aber der Ton macht ja bekanntlich die Musik.

Unter Spenden verstehe ich was anders, als diese unfreundlichen Aufforderungen.
 
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Insgesamt ein recht unfreundlicher Haufen dort (was die Offiziellen des Friedhofs betrifft).
Nun war ich ja seit Dezember 2019 nicht mehr dort, und in dieser Zeit könnte sich einiges geändert haben. Aber aus meiner rd. zwanzigjährigen Erfahrung vorher heraus kann ich wirklich nicht sagen, dass dort jemals jemand unfreundlich zu mir gewesen wäre. Sondern ganz im Gegenteil. Und namentlich mit den Leuten (normalerweise zwei) in dem kleinen Besucherzentrum habe ich unzählige Male nette Worte gewechselt.
 
Im Oktober 2019 sind wir mit 6 Personen hinein gegangen, es war alles ganz normal, eben so wie man es gewohnt ist.

Nur im letzten Jahr nicht mehr.
 
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