Bericht: Primavera a Venezia

Lieber tacitus,

leider bin ich im Moment beruflich sehr stark eingespannt und komme allenfalls zwischendurch einmal zum Lesen, aber nicht zum Antworten.
Aber selbstverständlich habe ich Deinen Venedigbericht gleich mit Freude gelesen und möchte mich hiermit auch herzlich für Eure Karte von der Bovolotreppe bedanken. Auch dieses Mal waren wir leider nicht dort oben, jedoch auf einem anderen neuen Aussichtspunkt: der Dachterrasse des neu renovierten Fondaco dei Tedeschi. Der Blick von dort oben ist wirklich grandios!

Es freut mich, dass Euch Venedig in seinen Bann gezogen hat und Ihr Euch durch die Touristenmassen nicht habt negativ beeindrucken lassen. ich weiß, dass das nicht immer leicht ist.
Offenbar konntet Ihr auch gut nachvollziehen, dass das Verweilen auf den Campi - und da vor allem auf dem Campo SS Giovanni e Paolo bei Rosa Salva - zu meinen bevorzugten venezianischen Vorlieben gehört. ;)

Ich freue mich sehr auf Eure weiteren Erlebnisse - und auch auf Deinen Bericht über das Wagner-Museum, das wir noch die besucht haben ... :blush:

Liebe Grüße

Angela
 
Liebe otium, pecorella, ColleMarina, Tizia und dentaria, lieber Ludwig, Padre und halmsen, ganz herzlichen Dank für Euer Interesse an dem ersten spätnachmittäglich-frühabendlichen Spaziergang und Eure netten Reaktionen darauf!
Lieber tacitus,
leider bin ich im Moment beruflich sehr stark eingespannt und komme allenfalls zwischendurch einmal zum Lesen, aber nicht zum Antworten.
Aber selbstverständlich habe ich Deinen Venedigbericht gleich mit Freude gelesen und möchte mich hiermit auch herzlich für Eure Karte von der Bovolotreppe bedanken.
Gern geschehen.
Auch dieses Mal waren wir leider nicht dort oben, jedoch auf einem anderen neuen Aussichtspunkt: der Dachterrasse des neu renovierten Fondaco dei Tedeschi. Der Blick von dort oben ist wirklich grandios!
Dort oben waren wir auch. Bilder davon kommen noch.
Es freut mich, dass Euch Venedig in seinen Bann gezogen hat und Ihr Euch durch die Touristenmassen nicht habt negativ beeindrucken lassen. Ich weiß, dass das nicht immer leicht ist.
Wir konnten den Massen nicht immer ganz entgehen; es war aber noch nicht so voll, wie wir es für die Hochsaison vermuten.
Offenbar konntet Ihr auch gut nachvollziehen, dass das Verweilen auf den Campi - und da vor allem auf dem Campo SS Giovanni e Paolo bei Rosa Salva - zu meinen bevorzugten venezianischen Vorlieben gehört. ;)
Das können wir absolut nachvollziehen. Leider kamen wir an den folgenden Tagen nicht mehr auf den Campo SS Giovanni e Paolo und zu Rosa Salva
Ich freue mich sehr auf Eure weiteren Erlebnisse - und auch auf Deinen Bericht über das Wagner-Museum, das wir noch die besucht haben ... :blush:
Kein Grund zu erröten. Bei uns hat es sich auch eher zufällig ergeben.

Liebe Grüße an alle mitgehenden Venedig-Liebhaber!
tacitus
 
Zweiter Tag – Erster Teil:

Spaziergang durch San Polo und Museo Wagner im Palazzo Vendramin-Calergi

Am nächsten Morgen, es ist Samstag, brechen wir frühzeitig zu unserem ersten längeren Spaziergang durch Venedig auf. Wir legen die Route so, dass wir mittags am Palazzo Vendramin-Calergi sind, und gehen zuerst vom Hotel aus, an der Fondaco dei Tedeschi vorbei, auf die in einem späteren Zusammenhang einzugehen sein wird, zur Rialto Brücke. In der Biglieterria bei den Vaporetto-Anlegern holen wir uns die schon von zu Hause aus vorbestellten Dreitagestickets der [FONT=&quot]Azienda del Consorzio Trasporti Veneziano[/FONT] (ACTV) ab. Wir aktivieren sie erst gegen Mittag. Der Ponte di Rialto wird überquert – mit schönen Blicken in beide Richtungen.


Ein paar Schritte weiter und wir stehen auf dem atmosphärisch sehr schönen Campo San Giacomo di Rialto mit der gleichnamigen Kirche, die gerade öffnet und einen Blick in den Innenraum gewährt. Ein Rundgang durch die Kirche wird uns zu dieser frühen Zeit noch nicht gestattet.

Auf dem Campo entdecken wir, der Kirche gegenüber, den Gobbo di Rialto, die Skulptur eines Lastenträgers. Aus unserem Reiseführer entnehmen wir, dass sie zu den sog. sprechenden Statuen gehört, wie es sie auch in Rom gibt.


Am Campo de la Pescaria locken bereits die Obst- und Gemüsestände.
Uns zieht es aber weiter zum


Denn hier sind nun wirklich alle mediterranen Meeresköstlichkeiten in verschwenderischen Mengen ausgebreitet.

Im Zickzack-Kurs, manchmal den Stadtplan zu Hilfe ziehend, schlängeln wir uns zum Campo Sant’Aponal. Die Kirche scheint dauerhaft geschlossen zu sein.


Ein paar enge Calli weiter und der Blick öffnet sich auf den nach der Piazza San Marco zweitgrößten venezianischen Campo, den von San Polo. Wir müssen feststellen, dass die Kirche San Polo erst um 10 Uhr öffnet. Zu spät für uns. Wir finden dort aber ein Postamt, versorgen uns mit einem Vorrat an Briefmarken und verweilen etwas länger auf dem Platz, weil Ruhebänke dazu einladen.



Dabei kann aus der Ferne beobachtet werden, wie Venedigs Müllentsorgung funktioniert. Überhaupt haben wir uns in den ganzen Tagen an einer sehr sauberen Stadt erfreut. Auf dem Campo dei SS. Apostoli vor unserem Hotel waren jeden Morgen um sieben Uhr Straßenkehrer unterwegs.


An der Calle del Traghetto finden wir neben der Kirche San Tomà eine Bar und stabilisieren dort unseren Koffeinpegel,


bevor uns die Basilika Santa Maria Gloriosa dei Frari in ihren Bann zieht.

Wir aktivieren dort unsere ebenfalls bereits von zu Hause aus gebuchten Chorus-Pässe. Die Kirche (mit der Grabpyramide für das Herz des Bildhauers Canova, dem Grabmonument des Dogen Pesaro, dem Tizian-Mausoleum, den Chorschranken und dem eindrucksvollen Chorgestühl) hatten wir bereits bei unserem Tagesausflug im Jahr 2008 von innen gesehen.

Auch dieses Mal will es trotz verschiedener Versuche nicht gelingen, Tizians Riesengemälde der Himmelfahrt Mariens über dem Hochaltar der Basilika in genügender Qualität zu photographieren. Überhaupt schaut man sich derartige Werke besser im Original (oder halt im Internet) an (anstatt sich mit Amateuraufnahmen zu begnügen).

Wir werden diesem Bild nur wenig später in anderem Zusammenhang wiederbegegnen.

Direkt neben Santa Maria Gloriosa dei Frari stehen auf dem Campo San Rocco die Scuola Grande di San Rocco und die Kirche San Rocco. Auch hier waren wir bereits 2008 auf dem Weg zurück zum Bahnhof,


lassen es uns aber nicht nehmen, die alten und längst verblassten Eindrücke aufzufrischen. Von der Scuola Grande di San Rocco werden wir dabei überrascht, hatten wir sie doch als recht dunkel in Erinnerung, so dass die Tintoretto-Bilder damals nicht recht zur Geltung kamen. Dies hat sich durch neue Lichtinstallationen grundlegend geändert. Trotzdem wir hier nur der Salone Maggiore im Obergeschoss gezeigt.

Die Gemälde kann man sich bei Interesse viel besser auf der Homepage der Scuola Grande di San Rocco ansehen. Nicht gezeigt werden dort die geschnitzten Holzfiguren an den Seitenwänden des Salone Maggiore, die aufgrund ihrer Ausleuchtung physiognomisch besonders lebendig wirken.

Nach dem Rundgang durch die Scuola werfen wir einen Blick in die Chiesa di San Rocco. Sie ist von Musik erfüllt. Auf der Empore unter der Orgel steht ein Chor aus Frankreich und probt für ein Konzert. Das Deckenfresko in der Apsis stammt von Giovanni Antonio da Pordenone,


Wir umrunden noch einmal Santa Maria Gloriosa dei Frari und bewegen uns über ein paar Brücken und durch enge Calli



in Richtung Canal Grande. Punktgenau kommen wir dort bei der Kirche San Stae an. Sie gehört auch zur Vereinigung der Chorus-Kirchen, ist profaniert und wird für Ausstellungen genutzt. Der Doge Alvise Mocenigo II. hat in ihr in einem mit Memento mori-Symbolen ornamentierten Bodengrab die letzte Ruhe gefunden.


Langsam wird es Zeit, an unseren Mittagstermin zu denken. Vom Vaporetto-Anleger San Stae setzten wir nach San Marcuola über. Während der sehr kurzen Fahrt sehen wir am gegenüberliegenden Ufer des Canal Grande unser nächstes Ziel, den Palazzo Vendramin-Calergi, das heutige venezianische Casino. Auf dem Streetview (da müsste es hier vielleicht doch eher Canalview heißen …) erkennt man links vom Palazzo an der Mauer eine große Gedenktafel, an die wir nicht näher herankommen, rechts vom Palazzo das Mezzanin mit dem vorgelagerten Garten. Vom Anleger aus stehen wir bald im Innenhof des Palazzo,

in dessen Mezzanin Richard Wagner bei seinem sechsten Aufenthalt in Venedig ab September 1882 gewohnt hat und wo er am 13. Februar 1883 starb.

Drei Wochen vor unserer Reise hatten wir die Associazione [FONT=&quot]Richard Wagner[/FONT] di [FONT=&quot]Venezia[/FONT][FONT=&quot] (deren Facebook-Seite) angeschrieben mit der Frage, ob eine Besichtigung des Wagner-Museums im Palazzo Vendramin-Calergi möglich sei und einen Termin für den Samstag um 12 Uhr bekommen. So haben wir dann unseren ersten Vormittagsspaziergang entsprechend gestaltet.

Mit uns zusammen interessieren sich noch fünf weitere Venedig-Besucher für das Museum. Wir werden von einem Mitglied des venezianischen Wagner-Verbandes eine gute Stunde lang sehr engagiert durch die Räume geführt, die zeitgenössisch, aber nicht mehr original möbliert sind. Das Museum, das eine große Wagner-Bibliothek enthält, zeigt Faksimiles von Partituren und Handschriften Wagners mit engem Bezug auf Venedig, wo er zum Beispiel während seines ersten Aufenthaltes vom August 1858 bis zum März 1859 (residierend, wie man bei ihm wohl sagen muss, im Hotel Danieli an der Riva degli Schiavoni in direkter Nachbarschaft zum Markusplatz und dann im Palazzo Giustiniani am Canal Grande) den zweiten Aufzug von „Tristan und Isolde“ beendete und wo er bei seinem zweiten Aufenthalt im November 1861 beim Anblick von Tizians „Mariä Himmelfahrt“-Gemälde, das sich zu dieser Zeit noch in der Accademia befand und erst 1919 wieder in die Frari-Kirche zurückkehrte, sich „fast wie urplötzlich wieder belebt fühlte“ und die „Ausführung der ‚Meistersinger‘“ „beschloß“ (wie Wagner in seiner Autobiographie schreibt, was man aber gut und gern zu den charakterlich bedenklichen Selbststilisierungen des Komponisten zählen darf).

Leider wird uns das Photographieren verwehrt; einen kleinen Eindruck kann man sich auf der Webseite des Casinos verschaffen, vgl. Casino Venezia - Museo Wagner. Am späteren Nachmittag entdecken wir im Caffé Lavena am Markusplatz noch eine Gedenktafel an Wagners dortigem Stammplatz:

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[FONT=&quot]

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[FONT=&quot]Für den ersten Vormittag sind das aber genug der Eindrücke. An der Strada Nuova finden wir, in Richtung Hotel spazierend, das Ristorante a Beccafico Arte, in dessen Innenhof ein gutes Mittagessen eingenommen wird, bevor es wirklich Zeit wird, sich zur Siesta ins Hotel zurückzuziehen.
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Einmal mehr: Lesenwerter Bericht. :thumbup: Danke. Freue mich auf die weiteren Tage. :nod:
 
Hallo lieber Tacitus, ich oute mich nun auch einmal als stiller Mitleser Deines Berichts, aus Zeitgründen wird es vornehmlich dabei bleiben müssen . Jedenfalls lese ich sehr gerne mit, denn mein letzter Besuch der Lagune ist erst ein Jahr her, und so sind mir die Orte, Straßen, Haltestellen, an denen ihr geschlendert seid, noch sehr in Erinnerung. Dazu viele Entdeckungen und interessante Einblicke - ich freue mich auf mehr! :thumbup::nod:
 
Was für ein schöner Vormittag Tacitus. Sehr schön geschrieben, ich freue mich auf mehr!

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Hallo lieber Tacitus, ich oute mich nun auch einmal als stiller Mitleser Deines Berichts, aus Zeitgründen wird es vornehmlich dabei bleiben müssen . Jedenfalls lese ich sehr gerne mit, denn mein letzter Besuch der Lagune ist erst ein Jahr her, und so sind mir die Orte, Straßen, Haltestellen, an denen ihr geschlendert seid, noch sehr in Erinnerung. Dazu viele Entdeckungen und interessante Einblicke - ich freue mich auf mehr! :thumbup::nod:
Vielen Dank, lieber pehda. Das stille Mitlesen ist doch auch völlig in Ordnung :thumbup: Und ich habe zu meinem Bedauern festgestellt, dass ich Deinen Reisebericht in meinem ersten Posting nicht erwähnt habe. Das ist inzwischen korrigiert und nachgeholt.

Gruß
tacitus
 
Zweiter Tag – Zweiter Teil:
Hop on, hop off mit Vaporetti 4.2 und 2

Nach dem längeren Spaziergang am Vormittag verlockt es uns, nach der Siesta die Serenissima vom Wasser und vom Boot aus zu erkunden. Vom Campo dei SS. Apostoli lenken wir unsere Schritte zum Vaporetto-Anleger Fondamente Nove und warten dort auf die Linie 4.2. Sie umrundet – mit Abstechern nach St. Michele und Murano – Venedig im Uhrzeigersinn. Zwei Stationen und wir steigen beim Anleger Celestia schon wieder aus. Um ein paar Häuserecken herum und wir stehen auf dem Campiello della Confraternità und damit vor der Filmkulisse der Questura eines gewissen Commissario Brunetti. Einen Tag nach unserer Rückkehr an den heimischen Herd wird eine neue Folge ausgestrahlt („Tod zwischen den Zeilen“). Der Wiedererkennungseffekt ist also garantiert.


Direkt daneben geraten wir in San Francesco della Vigna (deren Campanile wir wenig später von weitem aus bestaunen)


in die Vorbereitungen für den morgigen Palmsonntag. Das Ornament und das Kreuz sind aus Getreidekörnern gelegt.

Zurück geht es zum Anleger Celestia, wo nach nur ein paar Minuten Wartezeit das nächste Vaporetto der Linie 4.2 kommt. An den Anlegern Bacini, S. Pietro di Castello und Certosa vorbei geht es zum Halt Sant Elena, zu dem wir auch 2008 bereits hinausgefahren waren, um bei der Rückfahrt das Panorama des Palazzo Ducale und des Campanile di San Marco vom Wasser aus genießen zu können.

[Aufnahme Oktober 2008]

Und wie damals sehen wir auch jetzt bereits von weitem, welches Spektakel uns bei der Weiterfahrt nach Giardini Biennale und Arsenale wieder erwartet.


Wir sehen in diesen Tagen an diversen Stellen der Stadt die Aufkleber des „Comitato No Grandi Navi“ (vgl. dessen Facebook-Seite und hier im Forum Venedig gegen Invasion von Kreuzfahrtschiffen). Auch der Umstand, dass die „MSC Poesia“ 2008 in Dover von Sophia Loren getauft wurde, kann uns im Nachhinein nicht recht besänftigen …

An S. Zaccaria vorbei setzen wir (seit Celestia immer noch im gleichen Vaporetto sitzend) nach Giudecca über. Fast direkt neben dem Anleger Zitelle bietet eine kleine Bar direkt an der Uferpromenade die schönsten Ausblicke. An dieser Stelle sei halmsen ausdrücklich für den Hinweis darauf gedankt (2 Tage Venedig aus besonderem Anlass). Bei gleich mehreren Heißgetränken sitzen wir dort länger in der Sonne und lassen (zum Glück nur) kleinere Boote und einige Autofähren zum Lido an uns vorbeiziehen.

Die Chiesa delle Zitelle ist bereits geschlossen. So wird es auch bei Il Redentore sein. Die beiden Venedig-Erstbesucher besteigen also das Vaporetto Nr. 2 und setzen nach San Giorgio über. Strahlend hebt sich die Palladio-Kirche vom blauen Himmel ab.

Das Innere der Kirche beeindruckt durch seine symmetrische Formenstrenge. Eine genauere Musterung der Gemälde (von Tintoretto, Ricci und Bassano) verschieben wir auf einen nächsten Besuch …

Der BEVA schwant nichts Gutes, als ihr das Stichwort „Campanile“ zugeflüstert wird. „Wie viele Stufen?“ Keine, denn der Aufzug bringt uns bequem auf die Aussichtsplattform, die den herrlichsten Rundblick hinunter zu den Kreuzgängen und Gärten des Klosters von San Giorgio, auf Venedig und die Lagune gewährt:

Es nähert sich die neunzehnte Tagesstunde. Mit dem nächsten Vaporetto Nr. 2 fahren wir zurück nach San Zaccaria, überqueren die Piazzetta und die Piazza San Marco,

verlassen sie beim Durchgang am von Napoleon errichteten Flügel und schlängeln uns, an San Moisè vorbei,


in Richtung Campo Santo Stefano. Dort wird, bei mildesten Temperaturen draußen in einem Restaurant sitzend und von Niccolò Tomasseo streng beäugt, dieser erste, abwechslungs- und genussreiche venezianische Besichtigungstag resümiert.

Dabei kommt uns die Idee zu recherchieren, wo und wann am morgigen Sonntag in Venedig Palmsonntagsprozessionen stattfinden.

 
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Lieber tacitus,

in einer kurzen Arbeitspause bin ich Euren weiteren Wegen durch die Serenissima gefolgt, alles Orte, die ich schon oft und gerne besucht habe. Auch die Bar an der Haltestelle Zitelle haben wir schon des Öfteren bei schönem Wetter aufgesucht, der Blick ist wirklich herrlich und man sitzt so schön ruhig, weitab vom Trubel dort.
Und bei so schönem Wetter auf dem Campanile von San Giorgio, das gibt so herrliche Fotos! :thumbup:

So viel in aller Kürze!

LG Angela
 
Liebe Angela,

vielen Dank für Deine nette und so rasche Reaktion! Ja, es war ein wirklich rundum schöner erster Venedig-Tag.

LG tacitus
 
Hallo tacitus,

bin nicht so recht dazu gekommen, täglich reinzuschauen.

Umso mehr erfreut mich jetzt der 2. Tag mit all den vielen schönen Orten und Stellen, die ich so sehr mag und schon oft erleben durfte. Tolle Fotos mit und ohne Tele.

Euer entspanntes Verweilen in den Nähe des Anlegers Zitelle mit diesem herrlichen Blick auf das Venedig-Panorama freut mich sehr. Ein Geheimtipp? Nein, ist es nicht, zum Glück. Aber ruhig und friedlich ohne Menschenmassen ist es dort auf jeden Fall. Auch Angela weiß diese Ruhe mit BEVA und Papa zu schätzen. Ein bisschen wie im Paradies. :nod:

Bin gespannt auf die Fortsetzung.

Gruß
Alex (halmsen)
 
Danke lieber Tacitus, fürs Verlinken meines Berichts, freut mich natürlich, dass auch der in Erinnerung geblieben ist! :)
Eine sehr gelungene Tour an Eure zweiten Tag mit herrlichen Aussichtspunkten, sehr schöne klare Sicht. Einzig dem schiffgewordenen Alptraum der Ozeankreuzer entkommt man wohl gar nicht mehr in Venedig. :uhoh:
 
Auch hier bin ich gerne wieder dabei auf den verwinkelten Calli durch Venedig, immer aufgeschlossen für neue Entdeckungen und auch Altbekanntes :nod:. Danke für's Präsentieren - und die Verlinkung meiner (nun schon wieder so weit zurückliegenden) Venedig-Eindrücke!
(Ich bin so frei und ergänze, dass es noch einen weiteren Venedig-Bericht von mir gibt: Ciao Venezia! der allerdings sehr textlastig ist, da er sozusagen mehr oder weniger mein Einstand ins Forum war und ich damals noch nicht wusste, wie man Fotos einstellt. Ich hatte mir zwar vorgenommen, ihn irgendwann zu bebildern, aber ... Als Anregung für Stadtrundgänge könnte er jedoch vielleicht durchgehen ;). -Falls dieser eigenmächtige Hinweis nicht angebracht ist, kann ich ihn gerne wieder löschen. - Gruß Pasquetta)
 
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Hallo tacitus,

bin nicht so recht dazu gekommen, täglich reinzuschauen.

Umso mehr erfreut mich jetzt der 2. Tag mit all den vielen schönen Orten und Stellen, die ich so sehr mag und schon oft erleben durfte. Tolle Fotos mit und ohne Tele.

Euer entspanntes Verweilen in den Nähe des Anlegers Zitelle mit diesem herrlichen Blick auf das Venedig-Panorama freut mich sehr. Ein Geheimtipp? Nein, ist es nicht, zum Glück. Aber ruhig und friedlich ohne Menschenmassen ist es dort auf jeden Fall. Auch Angela weiß diese Ruhe mit BEVA und Papa zu schätzen. Ein bisschen wie im Paradies. :nod:

Bin gespannt auf die Fortsetzung.

Gruß
Alex (halmsen)
Hallo Alex,

es freut mich sehr, dass Du als versierter Venedig-Besucher an meinem Bericht Gefallen findest. Vielen Dank!

Gruß
tacitus

Danke lieber Tacitus, fürs Verlinken meines Berichts, freut mich natürlich, dass auch der in Erinnerung geblieben ist! :)
Eine sehr gelungene Tour an Eure zweiten Tag mit herrlichen Aussichtspunkten, sehr schöne klare Sicht. Einzig dem schiffgewordenen Alptraum der Ozeankreuzer entkommt man wohl gar nicht mehr in Venedig. :uhoh:
Lieber pehda, vielen Dank für die nette Reaktion auf den Bericht vom zweiten Venedig-Tag. Und ja: Offenbar fahren immer noch täglich diese Riesenschiffe mit ihren über 4000 Passagieren nach Venedig hinein und wieder hinaus.

Gruß
tacitus

Auch hier bin ich gerne wieder dabei auf den verwinkelten Calli durch Venedig, immer aufgeschlossen für neue Entdeckungen und auch Altbekanntes :nod:. Danke für's Präsentieren - und die Verlinkung meiner (nun schon wieder so weit zurückliegenden) Venedig-Eindrücke!
(Ich bin so frei und ergänze, dass es noch einen weiteren Venedig-Bericht von mir gibt: Ciao Venezia! der allerdings sehr textlastig ist, da er sozusagen mehr oder weniger mein Einstand ins Forum war und ich damals noch nicht wusste, wie man Fotos einstellt. Ich hatte mir zwar vorgenommen, ihn irgendwann zu bebildern, aber ... Als Anregung für Stadtrundgänge könnte er jedoch vielleicht durchgehen ;). -Falls dieser eigenmächtige Hinweis nicht angebracht ist, kann ich ihn gerne wieder löschen. - Gruß Pasquetta)
Auch Dir, liebe Pasquetta, vielen Dank! "Entdeckungen" sind in dem Bericht sicher nicht dabei, aber ich freue mich, wenn Dir auch "Altbekanntes" gefällt.

Dank auch für den Hinweis auf Deinen allerersten Venedig-Bericht. Die Liste am Beginn des Berichts war nicht auf Vollständigkeit angelegt.

Gruß
tacitus
 
Dritter Tag: Domenica delle Palme

Es ist Sonntag, Domenica delle Palme. Wer in diesem Berichtsteil umfangreiche Beschreibungen von Sehenswürdigkeiten in der Lagunenstadt erwartet, kann ihn überspringen.

Am Abend zuvor hatten wir herausgefunden, dass der Patriarch von Venedig bei Santa Maria Formosa einer Palmsonntagsprozession vorstehen würde. Ende März 2015 waren wir am Palmsonntag in Rom und hatten da wohlweislich darauf verzichtet, auf den Petersplatz zu gehen. Stattdessen empfing uns damals vormittags ein menschenleerer Palatin. Wir empfinden dies in der Erinnerung immer noch als Geschenk, vgl. La quinta volta a Roma – Ausgewählte Impressionen – Römische Ruinen am Sonntagvormittag.

Dichtgedrängte Massen an Gläubigen und / oder Touristen wie rund um den Vatikanischen Obelisken erwarten wir in Venedig nicht. Wir spazieren morgens in aller Ruhe vom Campo dei SS. Apostoli durch die Calli zum Campo di Santa Maria Formosa. Wir sind zu früh vor Ort. Die Bar, die wir vom ersten Abend kennen, ist schon geöffnet.

Auch der Platz für die Liturgie ist vorbereitet.


Die schon etwas ältere padrona ist freudig erregt. Ganz herzlich zugetan erklärt sie uns, dass gleich „Il Cardinale“ zur Processione delle palme käme. Wir sollten uns das nicht entgehen lassen. Wir korrigieren sie nicht, wissen wir doch, dass der 2012 von Benedikt XVI ernannte Francesco Moraglia seitdem nicht zum Kardinal erhoben wurde, obwohl im 20. Jahrhundert gleich drei Patriarchen von Venedig zum Papst gewählt worden sind. Wer die folgenden Aufnahmen aufmerksam betrachtet, wird dennoch eine Besonderheit erkennen, die ein Privileg der Patriarchen von Venedig darstellt.

Von unserem Platz aus beobachten wir zunächst eine gute halbe Stunde lang, wie sich der Campo immer mehr füllt.


Auch für alle Eventualitäten ist mit der Anwesenheit der Malteser vorgesorgt.


Mit dem Evangeliar voran beginnt der Einzug des Patriarchen und die Palmweihe wird vollzogen.


Danach beginnt die Prozession. Wir merken, wie wir es eigentlich auch nicht anders erwartet haben, dass sie den Campo di Santa Maria Formosa verlassen wird. Patriarchenkirche ist schließlich San Marco. Nach einigem Zögern schließen wir uns – ziemlich gegen Ende – der Prozession an und laufen mit ihr auf gewundenen Wegen, durch enge Gassen und über mehrere Brücken hinweg in Richtung Piazza San Marco.

Sie wird schließlich durch die Calle dei Fabbri erreicht. Die Prozession wendet sich in Richtung Museo Correr und bewegt sich dann eindrucksvoll über die ganze Länge des Platzes hinweg auf die Basilika di San Marco zu.


Wir bleiben auf der Piazza und lassen uns nicht davon abhalten, auf ihr wenigstens einmal im Caffè Lavena in der Sonne zu sitzen … Einen richtigen Plan für den Sonntag haben wir nicht; lediglich am späteren Nachmittag wartet ein Termin auf uns.

Am Torre dell’Orologio warten wir auf das Schlagen zur vollen Stunde



und setzen dann vom Anleger San Marco Vallaresso mit dem Vaparetto 1 nach Santa Maria della Salute über.


Von dort bummeln wir lange kreuz und quer durch die Calli der Spitze von Dorsoduro.



Hätten wir aus dem Forum die „Restauranttipps für Venedig“ dabei gehabt, wäre es uns vielleicht auch gelungen, dort ein Lokal für das Mittagessen zu finden. So können wir uns nicht recht entscheiden, überqueren den Canal Grande am Ponte Accademia


und sitzen dann zur Mittagzeit schon wieder auf dem Campo Santo Stefano. Auf dem Rückweg zum Hotel finden wir den versteckten Palazzo Contarini del Bovolo mit seinem einzigartigen Treppenturm, der für uns leider verschlossen bleibt.


Für den späteren Nachmittag hatten wir uns schon Wochen vorher Karten für ein Konzert im La Fenice besorgt. 2008 hatten wir das venezianische Opernhaus schon von innen besichtigt, was heutzutage natürlich auch virtuell möglich ist, vgl. Teatro La Fenice Virtual Visit.



Wir hören Schuberts „Unvollendete“ und die 1939 entstandene Sinfonie Nr. 3 des italienischen Komponisten Alfredo Casella mit dem Orchestra del Teatro La Fenice und dem englischen Dirigenten Jeffrey Tate, dem Chefdirigenten der Hamburger Symphoniker. Danach wird der Abend dieses durch und durch entspannten Tages bei hereinbrechender Dämmerung im Sestiere San Marco verbummelt, bis wir, schon wieder in der Nähe des Hotels, ihn auf einem kleinen Campo bei Wein und Tramezzini beschließen.

Der morgige Tag wird besichtigungsintensiver werden.

 
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Lieber tacitus,
Danke für diesen wunderschönen Venedig-Tag. Gerne hab ich mich beim Lesen an eigenes Bummeln durch Dorsoduro erinnert.

Und wenn man ein Konzert im La Fenice genießen darf dann finde ich es nur folgerichtig dieses Erlebnis nicht durch anderen Kunstgenuss zu überlagern.

Also mir hat es Spaß gemacht euch auf der Prozession und den anderen Wegen zu begleiten. Dass der Patriarch von Venedig eine Sonderstellung hat weiß ich aber auf den Fotos konnte ich trotzdem nichts entdecken. Das überlasse ich mal den Experten ...

Viele Grüße

Tizia
 
Lieber Tacitus, mir gefällt auch euer heutiger Tag in Venedig. Zeigt er doch auch etwas, was man nicht jeden Tag dort zu sehen bekommt.:nod:
 
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Bisher konnte ich diesen schönen Venedig-Bericht nur alles stiller Mitleser verfolgen und habe mich vor allem darüber gefreut, dass Ihr Venedig bei so herrlich blauem Himmel erkunden konntet.

Die Beschreibung der Palmsonntagsprozession gefällt mir sehr. Die Teilnahme daran wird Euch sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben.

Wer die folgenden Aufnahmen aufmerksam betrachtet, wird dennoch eine Besonderheit erkennen, die ein Privileg der Patriarchen von Venedig darstellt.

Ich habe die schönen Bilder alle gerne betrachtet und denke, dass das folgende auf ein Privileg der Patriarchen von Venedig verweist:

Patriarch Francesco Moraglia trägt hier einen roten Pileolus. Normalerweise sieht man einen solchen nur bei Kardinälen, aber Patriarchen von Venedig (noch) ohne Kardinalswürde haben ebenfalls das Recht diese Farbe zu tragen. Das habe ich seinerzeit gelesen, als ich 2012 hier im Forum auf die Ernennung Moraglias zum Patriarchen von Venedig hingewiesen habe. Siehe: Neuer Patriarch für Venedig ernannt

Ich freue mich schon auf die Fortsetzung Deiner Venedig-Impressionen.
 
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