Ich gebe bei der ganzen Debatte nur noch zu bedenken, dass Portale wie Booking über ihre Partnerprogramme bzw. bei Google gekaufte Werbung zumindest zum Teil auch Internetseiten wie diese hier ermöglichen
Ja und ein Portal wie Booking gibt extrem viel Geld aus um bei Google immer ganz oben zu stehen, sogar so viel Geld, dass Expedia, die weltweit betrachtet noch etwas größer sind wie die Gruppe zu der Booking gehört, das nicht mitmacht.
Dass einzelne Hotels hier Anzeigen schalten würden, halte ich für schwer vorstellbar (und natürlich wäre auch der Verwaltungsaufwand viel höher).
Einzelne Hotels eventuell nicht, obwohl das für einige bei exklusivität durchaus eine interessante Sache wäre, aber der italienische Fremdenverkehrsverband oder die Touristeninformation von Rom. Für die wäre diese Seite durchaus interessant, oder eine italienische Hotelkette.
Und ich habe auch nicht wirklich etwas gegen die Reservierungssysteme, das ist einfach eine Fortsetzung der Reservierungen durch Reisebüros. Ich habe nur etwas gegen die Täuschungen die Reservierungssysteme, und hier denke ich speziell an eines, nutzen um dem Interessenten vorzugaukeln das er gerade das beste Angebot sieht - z.B.: [FONT=Arial, sans-serif] Bei einer aktuellen
Hotelsuche ist mir bei einem System jetzt eine Werbung "41% billiger" aufgefallen. Ein direkter Vergleich mit einem anderen ergab dort den gleichen Preis und auch auf der Webseite des
Hotels konnte zum exakt gleichen Preis gebucht werden - ohne so einem Fakehinweis.
Aber nicht nur die Interessenten werden getäuscht, auch die Hotels werden nicht gerade partnerschaftlich behandelt. Zu der Zeit als in den Verträgen noch die Preisparität vorhanden war konnte man bei den großen Ketten Unterschiedliche Preise in den verschiedenen Systemen feststellen, einfach weil die Ketten andere Verträge hatten in denen einige Absätze gar nicht vorhanden waren. Und auch die Provisionen waren durchaus nicht die, die den kleinen Hotels berechnet wurden sondern die wurden jährlich neu verhandelt.
Des weiteren versucht dieses eine System an das ich gerade denke die Hotels unter Druck zu setzen indem es z.B. in deren FAQ folgendes aufgenommen hat:
"Kann ich für die Durchführung meiner Buchung die Kreditkarte eines Dritten nutzen? Ja, das ist möglich, wenn der Karteninhaber dem zustimmt. Bitte vermerken Sie dies im Kommentarfeld. Möglicherweise wird sich das Hotel die Zustimmung des Karteninhabers bestätigen lassen."
Dieser Punkt verstößt ganz klar gegen die Akzeptanzverträge der Kartengesellschaften.
Und wenn ein Hotel dies beanstandet mit dem Verweis auf die AGB des Systems ("Wenn die Kreditkarte keine Garantie bietet, muss das Hotel Name das Systems unverzüglich darüber informieren, damit System den Gast
darum bitten kann, seine Buchung auf eine andere Art zu garantieren. Wenn dies der Gast nicht kann oder möchte, ist System berechtigt, die Buchung auf Wunsch des Hotels zu stornieren.") Nur wird eben diesem Wunsch nicht wirklich entsprochen sondern dem Kunden eine Frist von offiziell 24 Stunden eingeräumt, wobei diese 24 Stunden aber a. in den AGB nicht genannt werden und b. es 36 Stunden dauert bis die Reservierung wirklich vom Hotel storniert werden kann.
Dazu passt: "System leitet die von einem Gast durchgeführte Buchung ... , zu deren Buchungsinformationen ... die Kreditkarteninformationen ...gehören." Nur leider werden diese Kartendaten nicht komplett (die Sicherungsnummer wird nicht abgefragt) und verfälscht weiter geleitet (genaueres dazu möchte ich aus Sicherheitsgründen nicht öffentlich ausführen).
[/FONT]Des weiteren wird in den AGB betont, das ein direkter Vertrag zwischen dem Hotel und dem Gast entsteht, im nächsten Punkt aber gleich eingeschränkt: "Nach eigenem Ermessen kann System dem Gast einen Kundendienst anbieten, als Vermittler zwischen Hotel und Gast dienen oder den Gast auf eine andere Weise bei der Kommunikation mit dem Hotel oder bei Schritten gegen das Hotel unterstützen."
Die Frage ist wer unterstützt das Hotel in Schritten gegen den Gast, wenn dieser z.B. das Zimmer bzw. die Einrichtung beschädigt hat?
Und wenn man sich die AGB weiter durchliest wird man sehen das das System sich zwar viele Rechte aber fast keine Pflichten einräumt.
Auch ganz nett ist: "Das Hotel haftet System für alle Schuldverhältnisse, ... in Bezug auf:
i) alle Schadenersatzansprüche von Gästen bezüglich nicht korrekter, fehlerhafter oder fehlleitender Informationen des Hotels auf den Webseiten;" wenn man das in Zusammenhang mit: "Das Hotel ist zu jeder Zeit für die Richtigkeit und Aktualität der Hotelinformationen verantwortlich; ... Die vom Hotel zur Verfügung gestellten Informationen können von System editiert oder verändert und anschließend in andere Sprachen übersetzt werden; ..."
Das System kann also bei den Übersetzungen Mist machen, aber das Hotels ist dafür verantwortlich.
Und das so ein Reservierungsystem nicht einfach stillgelegt wird weil der Bereich für die Hotels nicht erreichbar ist oder eine Reservierung dort gar nicht zu sehen ist spielt für das System natürlich auch keine Rolle, denn es ist ja nach den AGB dafür nicht haftbar. Wohl aber ist das Hotel für eine eventuell Überbuchung die in so einer Zeit entsteht haftbar.
Leider kommt heute fast kein Hotel mehr an diesen Reservierungssystemen vorbei, es bleibt also nur nach dem kleineren Übel unter den Systemen zu suchen.
Nachtrag: Änderungen die das System vornimmt werden dem Hotel natürlich nicht mitgeteilt, die muss man schon selber finden, was wie bei dem Wegfall der Kartensicherungsnummer einfach ist aber bei der anderen von mir genannten Manipulation nicht. Die Kollegen die ich darauf aufmerksam gemacht habe waren alle überrascht obwohl dies schon ca. sechs Monate so lief!
Atschuess
Andreas