Praktische Reisetipps: Aus der Community für die Community

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Schwarmintelligenz schafft Wissen. Manchmal sind es die kleinen Dinge und Informationen, die dass Reisen leichter und schöner machen. Habt ihr Tipps? Hier ist der Platz dafür. Es gibt keine festen Vorgaben, außer dass man den Tipp selbst erfolgreich erprobt haben sollte und es sich nicht um zeitlich befristete Aktionen wie Sonderangebote handeln sollte. Es sei denn, es gibt sie in regelmäßigen/unregelmäßigen Abständen, z.B. rabattierende Gutscheine.


Die Handgepäck-Kontrolle erleichtern

Einige von euch kennen es vermutlich: Du stehst bei der Sicherheitskontrolle und musst an Elektronikgeräte, Schlüssel, Geldbörse, Akkus, den durchsichtigen Kosmetikbeutel etc. pp. denken. Nervt! Gern vergisst man in der Eile und stickigen Luft mal etwas in der Hosentasche. Prompt piept der Detektor. Nervt noch mehr. Hier kann ein kleine Tasche helfen. Auf dem Foto seht ihr das Modell eines bekannten Elektronik-Marktes:
Gefaltet = 35x25x1 cm. Ausgebreitet = 35x25x14 cm. Da passt alles Relevante rein. Es wird solche Taschen auch von anderen Firmen geben.

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Vor der ersten Ticketkontrolle packe ich alle sicherheitsrelevanten Dinge in diese faltbare Tasche. Ihr Vorteil: Sie ist offen, klein und leicht. Selbst wenn man nur Handepäck bucht passt die, nachdem man hinter der Sicherheitskontrolle alle Dinge wieder entnommen hat, in jedes Handgepäck. Das Sicherheitspersonal kann sich alles in Ruhe anschauen. Und ich muss nicht zehntausend Sachen vorher in der Schlange aus meinen Taschen kramen und dann auch noch im Nachhinein aus dem Plastikkorb klabüstern. Vorher alles in Ruhe reinpacken. Hinterher ein Griff und gut isses. Ok, die durchsichtige Kosmetiktasche stelle ich grundsätzlich neben diese Tasche, damit es noch etwas einfacher zu kontrollieren ist. Ergebnis: Kein, wo ist meine Lesebrille, habe ich den Schlüssel eingesteckt? Die Kosten: Ca. 1 €.
 
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Sicher eine gute Idee.

Meine persönliche Methode, erfolgreich seit vielen Jahren, ist die: Alle diese genannten Dinge (und noch weitere) führe ich vom Verlassen des Hauses an (bzw. auf der Rückreise: des Hotels) stets nur in meinem kleinen Rucksack mit mir sowie in den Taschen eines Anoraks. Das gilt auch für den Gürtel.
Hingegen die Hosentaschen bleiben von vornherein konsequent komplett leer, bis zur Ankunft im Gate.
 
Handgepäck bei Ryanair

Die seit Ende 2018 geltenden Handgepäckbestimmungen bei Ryanair erlauben im billigsten Tarif nur noch die Mitnahme eines kleinen Handgepäckstücks mit den Maßen 40x20x25 cm. Das muss unter dem Vordersitz Platz finden. Wichtig dabei: 40x20x25 ist die offiziell kommunizierte Größe. Aber die Prüfgestelle von Ryanair, die im Ernstfall letztlich maßgebend sind (passt das Gepäck dort rein oder nicht?), haben einen Kulanzpuffer: 42x20x30 cm. Eine Gewichtsgrenze hat Ryanair nicht angegeben. Diese Information verdanke ich der Website Handgepäckguide. Siehe hier. Sie ist aus meiner Sicht insgesamt sehr informativ. Allerdings manchmal etwas verschachtelt, wenn man Beiträge sucht.

Daraufhin habe ich mir die dort besonders empfohlene Tasche American Tourister City Drift 3-Way Boarding Bag 40 cm gekauft. AT ist eine Tochtermarke von Samsonite. Siehe den Test hier. Deren günstigster Preis liegt aktuell bei 43 € (Saturn, Amazon und Koffer Arena*). Sie hat die Maße 40x30x18 cm und wiegt nur rund 650 g. Das ergibt ein Volumen von 21,5 l. Die Tasche ist aus weichem Material und leicht dehnbar, so dass sich die Tiefe von 18 auf die erlaubten 20 cm ausdehnen lässt. Die Verarbeitung ist sehr gut. Besonders praktisch: Man hat vier Transportmöglichkeiten: a) Einen sehr gut zu fassenden weichen Handtragegriff - da schnürt nix ein oder scheuert. b) Mit abnehmbaren Riemen als Schultertasche. c) Mit einer Schlaufe auf der Rückseite über einer Trolleystange hängend. Und d) der ganz besondere Clou: Sie kann auch als Rucksack getragen werden. Die Schlaufen dafür sind in einer mit Reißverschluss abgetrennten Seitentasche verstaut. Genial! Im Inneren finden sich ein größeres Hauptfach. Ideal für Kleidung, Kosmetik etc. pp.. Und ein dünneres zweites Nebenfach, in dem sich gut geschützt ein kleinerer Laptop oder ein Tablet unterbringen lassen. Beide mit eigenem Reißverschluss. Dazu kommen noch drei kleinere mit Reißverschluss abgetrenne Außenfächer, z.B. für Unterlagen, Kabel oder ein dünnes Büchlein. Ich habe die Tasche auf einer Reise genutzt und war vom Fassungsvermögen und Tragekomfort begeistert.
*Bei auf Gepäck spezialisierten Anbietern wie Koffer Arena lohnt sich die Recherche im Internet nach Gutscheinen. Da lassen sich manchmal noch 5 bis 10 € sparen. Beim Kauf von Trolleys, Taschen und Rucksäcken empfehle ich grundsätzlich ausführlich die Preise im Unterschied zu recherchieren. Denn auch ohne Gutscheine gibt es teilweise heftige Unterschiede. Für einen Trolley Verage Visionary M mit 4 Rollen gibt es z.B. aktuell drei Anbieter. Deren Preise für das haargenau gleiche Modell: 145 € / 101 € / 84 €.

Wer eine preisgünstigere Alternative sucht oder/und eine andere Taschenform, dem kann ich aus eigener Praxiserfahrung zwei Taschen empfehlen, die eigentlich als Sporttaschen für Kinder konzipiert sind: Jako Sporttasche Classico 1950 und Jako Sporttasche Striker 1916. Sie müssen in der Größe Bambini bestellt werden und haben die Maße 38x21x28 cm. Das entspricht einem Volumen von 22 l. Das Material ist weich und somit spielen die 21 statt der im Prüfgestell erlaubten 20 cm kein Problem dar. Sofern man die Tasche nicht randvoll packt. Durch das weiche Material lässt sich die Tasche von den Ausmaßen her auch um jeweils mindestens 2 cm ausdehnen, so dass man dann sogar auf ein Volumen von rund 27,5 l kommt. Beide Taschen wiegen nur jeweils 350 g. Und sie lassen sich gut in der Hand tragen. Die Verarbeitung ist solide. Einen Laptop kann man nicht unterbringen und im Fall eines Tablets sollte es ein kleineres sein, dass zwischen schützende Kleidungsstücke gepackt wird.

Für mich ist die Classico die praktischere Tasche. Sie hat ein großes Haupt- und ein kleines Nebenfach. Siehe hier. Die Verarbeitung ist gut und die Tasche lässt sich vernünftig tragen. Aktuell kostet sie bei den günstigsten Anbietern im Internet rund 14 € zzgl. Versandkosten. Das Modell Striker hat als Unterschied zwei kleinere mit Reißverschluss abgetrennte Seitenfächer, wodurch das Hauptfach etwas kleiner ist. Siehe hier. Sie kostet derzeit rund 15 € zzgl. Versandkosten. Im Januar habe ich die Classico-Tasche für einen Trip mit drei Übernachtungen nach Sevilla genutzt. Ok, es war dort im Gegensatz zu hier temperaturmäßig deutlich angenehmer. Um die 15 Grad, so dass dicke Kleidung nicht notwendig war. Aber sie hat mir für dreieinhalb Tage als alleiniges Gepäckstück ausgereicht. Davon war ich auch angesichts des sehr günstigen Kaufpreises angetan. Selbst ein kleiner Taschenschirm fand Platz. Und beim Rückflug noch sechs 100 g Pakete vakumierter Iberico Belotta Schinken. Top!

Die American Touristertasche ist top, wenn man sie gelegentlich auch als Rucksack einsetzen möchte und wenn Laptop/Tablet gut geschützt sein sollen. Tragekomfort und Verabeitung sind besser bzw. hochwertiger. Und die Tasche kann vielfältiger eingesetzt werden. Die Jako-Taschen sind top, wenn man möglichst viel Kleidung mitnehmen will. Sie bieten einen Tick mehr Volumen und sind sehr preiswert, rund 35 € günstiger als die AT-Tasche.

Meine Erfahrungen mit Handgepäck bei Ryanair in den letzten Monaten:
Wer nur mit dem kleinen Handgepäck reist, sollte aufpassen, dass er die vorgegebenen Maße einigermaßen einhält. Dann hat er wenig zu befürchten. Denn insgesamt wird kaum genauer kontrolliert. So dass zwei oder drei Zentimeter mehr kaum auffallen. Wohl auch, weil die Mitarbeiter beim Boarding viel zu wenig Zeit dafür haben. Es ist immer nur eine Art kurze ''Augenkontrolle'' gewesen. Insbesondere bei Taschen und Rucksäcken. Beim Boarding habe ich es auf mehreren Flügen nicht einmal erlebt, dass jemand sein Handgepäck in ein Prüfgestell packen musste. Trolleys dagegen landen jetzt recht oft gegen einen Aufpreis von 25 € im Frachtraum. Sofern man nicht Priority gebucht hat (= zwei Handgepäckstüche - das kleine sowie ein weiteres mit 55x40x20 cm und max. 10 kg). Wer Aufgabe- und Handgepäck hat, sollte allerdings berücksichtigen, dass die Mitarbeiter bei der Gepäckaufgabe ggf. mehr Zeit haben ein Handgepäckstück auf Größe und Gewicht zu prüfen. Aber auch da vermute ich, dass es eher dann passiert, wenn die vorgebenen Maße zu eindeutig überschritten werden.
 
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Kauf von Trolleys und Reisegepäcktaschen

Trolleys/Reisegepäck hat man meistens schon und kauft sie eher selten. Aber wenn, dann kann man einiges optimieren, um das für sich beste Ergebnis rauszuholen. Nachfolgendes beruht auf eigenen Erfahrungen.

Es ist ein kleines Detail, aber ggf. eines, das über die Lebensdauer eines Koffers entscheidet: Eine Plastikverstärkung in der Mitte zwischen den Rollen für das Hochziehen über Bordsteinkanten. Sonst kann es recht schnell zum Aufscheuern der Außenhülle bei Trolleys mit Softcase kommen.

Mit einem insgesamt sehr guten Koffer, von dessen Verarbeitung und geringem Gewicht in Relation zum Preis ich weiterhin begeistert bin, hat mir die besondere Wichtigkeit des Griffs und der Zugstange vor Augen geführt. Insbesondere dann, wenn man ihn auch mal über längere Strecken durch die Stadt transportiert. Es ist ein Koffer mit zwei Rollen, also ein sogenannter Upright. Gut gefüllt merkte ich beim Ziehen recht schnell, dass mir der Griff zu schmal war (ich habe eher kleine Hände). Zunächst nur, weil er nach unten hin dünner wurde. Da es bis zum Check-In zum Hotel noch etwas dauerte, musste ich etwas mehr durch die Stadt wandern und merkte dann nach einiger Zeit auch, dass es auf der Innenseite meiner Finger leicht zu jucken anfing. Grund: Auf der Griffunterseite sind zwei Löcher für Schrauben. Diese scheuerten auf der Haut, so dass sich diese leicht aufrubbelte. Mit Klebeband ließ sich das Scheuern später vermeiden. Der Griff fühlt sich aber immer noch etwas zu dünn an, als dass ich sagen könnte, der Koffer lässt sich längere Zeit sehr angenehm ziehen.

Dass die Zugstange wichtig ist liegt auf der Hand. Wenn man das Gefühl, die könnte bei vollgepacktem Trolley brechen: Finger weg! Auch wenn sie zu sehr wackelt, gibt das beim Transport ein unschönes Gefühl. Große Menschen werden zudem darauf achten müssen, dass sie sich bei voll ausgezogener Zugstange nicht noch leicht bücken müssen, da das unangenehm ist.

Die Rollen zählen mit zum Wichtigsten eines Trolleys. Die Grundsatzfrage lautet: Zwei oder vier - Upright oder Spinner? Es gibt dafür kein pauschales besser und schlechter. Die eigenen Vorlieben und ggf. die Art des Einsatzes sind entscheidend. Ein Trolley mit vier Rollen hat immer weniger Volumen als ein gleichgroßer mit zwei Rollen. Beim Spinner ragen die Rollen meist um die 5 cm vom Bodenende ab. Bei einem Upright meist nur 1 cm. Da bedeutet bei einem Koffer mit 55x40x20 cm einen Volumenunterschied von 3 l. Wenn es vier Rollen sind, würde ich Doppelrollen einfachen vorziehen, da sie unebene Untergründe besser bewältigen.

Da ich sehr selten Taxi fahre, ziehe ich die Koffer öfters auch über längere Strecken und einige Bürgersteige durch die Städte. Im Auf und Ab des Straßendschungels rollen für mich zwei Rollen angenehmer als vier. Außerdem muss ich nicht zwischen schieben und ziehen wechseln. Auf Flughäfen und Bahnhöfen sowie in Zügen sind dagegen vier Rollen eindeutig komfortabler. Insbesondere im vollen Zuggang schiebt sich ein Koffer angenehmer als wenn man ihn zieht. Dass Rollverhalten wird natürlich auch von der Stabilität der Zugstange beeinflusst. Je weniger da wackelt, desto angenehmer.

Je hochwertiger die Rollen sind, desto geringer ist die Lautstärke beim Schieben/Ziehen. Und ein ganz wichtiger Faktor: Die Abnutzung. Wenn die Rollen nach drei Reisen schon völlig runter sind und immer lauter werden, oder gar beschädigt sind, hat man keine Freude. Vor allem dann nicht, wenn man sie nicht austauschen kann und neu kaufen muss. Insofern: Billig kaufen kann unter Umständen bei Rollen zum doppelt kaufen führen. Und es ist dann auch eine ökologische Frage (Wegwerfgesellschaft).

Last but not least sind vor allem bei Spinner-Modellen die Rollen Sollbruchstellen par exellence, wenn das Gepäck vom Flughafenpersonal verladen wird. Je billiger das Material und je schlechter montiert, desto größer die Gefahr. Eine clevere Lösung für etwas mehr Schutz hat der deutsche Reisegepäckhersteller Hardware Bags gefunden: Einklappbare Rollen. Der Koffer lässt sich auch mit eingezogenen Rollen noch schieben, sie sind dann aber nicht mehr drehbar. Nebenbei kann bei diesem Hersteller auch das Innenfutter rauslösen und waschen. Für mich unwichtig, doch vielleicht für den einen oder die andere interessant.

Eine Grundsatzfrage neben den Rollen ist immer das Außenmaterial: Hard- oder Softcase? Auch hier sind letztlich Vorlieben und Einsatzgebiet entscheidend. Eventuell auch noch die Gewichtsfrage. Wobei die neueren Hardcase-Varianten bzw. sogenannte Hybridmodelle nicht mehr so große Gewichtsunterschiede aufweisen wie früher. Ich habe nur einen großen Hardcase-Trolley und bevorzuge grundsätzlich Softcase-Modelle. Weil sie dehn- und vom Volumen her erweiterbar sind, und weil bei meinen beiden knapp 10 Jahre alten Modellen von Eastpak bisher keine Beschädigungen aufgetreten sind. Allerdings bin ich kein Weltenbummler, der in Amerika, Asien oder Afrika herumreist. Es gibt mit Sicherheit gute Gründe Hardcase-Koffer zu nutzen und "härtere" Flughäfen als die von mir erlebten. So wenig wie teuer immer besser als preiswert ist, kann man sagen, dass Hard- automatisch langlebiger oder stabiler als Softcase ist. Auch bei teuren und begehrten Marken wie Rimova gab es schon Testberichte, in denen einzelne Hardcase-Modelle dieser renommierten Hersteller bei Belastungstests schlecht abgeschnitten haben.

Trotzdem sind natürlich das Material bzw. dessen Qualität und Strapazierbarkeit entscheidende Faktoren. Speziell die Verarbeitung. Besonders anfällig: Rollen, Griffe, Nähte und Reißverschlüsse. Letztere werden neben Rollen, Zugstange und Griff am häufigsten beansprucht. Und sie sind auch das Einfallstor für Wasser. Da lohnt sich ein Extrablick, wenn der Koffer eintrifft. Der deutsche Hersteller Verage wirbt auch bei seinen Softcase-Modellen ausdrücklich damit, dass diese wasserabweisend und regendicht seien. Dass meint dann allerdings nicht wasserdicht. Im tropischen Platzregen unter Umständen ein wichtiger Unterschied. Zudem lassen sich in Einzelfällen mit Reißverschlüssen Koffer vom Volumen her erweitern. Dass ist sehr praktisch im Hinblick auf die teils unterschiedlichen zugelassenen (Hand-)Gepäckmaße. Am deutlichsten oft in der Tiefengröße. Bei Ryanair sind es 20, bei anderen Gesellschaften 23 cm. Ggf. ist der Koffer dadurch vielseitiger einsetzbar.

Ebenfalls eine zentrale Rolle spielt logischerweise das Gewicht des Gepäckstücks. Egal, ob Handgepäckbeschränkungen, die oft zwischen acht und zehn Kilo liegen, oder die Zuschläge bei Aufgabegepäck über der zugelassenen Höchstgrenze. Sofern die Stabilität nicht leidet, ist leichter fast immer von Vorteil. Die leichtesten Handgepäckkoffer, die ich bisher gefunden habe, lagen bei rund 1,5 kg. Die leichtesten Handgepäckkoffer mit einer Plastikverstärkung zum Schutz beim hochziehen über Bordsteinkanten bei zwei bis 2,2 kg. Bei den großen Koffern (95 l und aufwärts) dürften 2,4 bis 3,2 kg zu den Leichtgewichten gehören. Aber auch 4 kg sind nicht schlecht.

Mit am weitesten dürften die Meinungen auseinander gehen, wenn es darum geht wie eine ideale Raum-/Fächeraufteilung aussieht. Mit Riemen und Trenngurten? Ein großes Fach oder je eines auf Ober- und Unterseite des Koffers? Trennwände, Seitentaschen etc. pp. Am liebsten sind mir Koffer, die jeweils über ein durch eine Trennwand geschütztes Fach auf Ober- und Unterseite verfügen. Dazu ein bis zwei kleinere per Reißverschluss abgetrennte dünne Seitenfächer vorn. Manchmal ist auch die Art der Polsterung im Inneren wichtig. Oder dass dort kleinere abgetrennte Fächer angebracht sind. Individuelle Vorlieben, die in der Praxis nur selten zur vollsten Zufriedenheit umgesetzt werden. Raum für Kompromisse und Schwerpunktsetzung. Gleiches gilt auch für kleine Reisetaschen/Rucksäcke als Handgepäck (siehe den ersten Beitrag in diesem Thread).

Ebenfalls sehr unterschiedlich sind die Ansprüche an Extras. Das fängt bei einem TSA-Schloss an (für die USA mit Sicherheit sinnvoll) und setzt sich über Griffe sowie anderes fort: Nur oben ein Handgriff oder auch ein zweiter an der Seite? Wie angenehm ist die Form des Griffs? Wichtig bei kleineren Taschen: Als Rucksack und wenn ja, wie bequem tragbar? Kann sie über eine Trolleystange gehängt werden? Wasserdicht am Boden bzw. kleine Plastikfüße unten zur Vermeidung des direkten Kontakts mit dem Boden? Wie weit dehnbar? Regendicht? Seitenfächer?

Grund für Gemecker ist bei Trolleys mit zwei Rollen ganz häufig die Standfestigkeit bzw. das mögliche Umkippen des Reisegepäcks. In sehr vielen Fällen dürfte sich das durch passendes Packen vermeiden lassen. Schwere Gegenstände gehören halt auf die Kofferrück- und -unterseite. Und je mehr schwere Gegenstände an Kofferbord, desto stärker die Schlagseite. Wenn es im Internet zu einem Modell sehr viele Kritiken in diese Richtung gibt, könnte es aber auch an dem speziellen Modell liegen. Bei zwei Rollen (Uprights) sind natürlich zwei Plastikfüße auf der Gegenseite der Rollen Pflicht, damit der Koffer bzw. dieTasche sicher stehen kann.

Dann kommen noch die Farben ins Spiel: Die individuellen Vorlieben sowie ggf. eine möglichst schnelle Identifizierbarkeit am Gepäckband. Die unterschiedlichen Farben sind zudem häufiger mit deutlich unterschiedlichen Preisen verbunden. Wem keinerlei Farben peinlich sind oder wer ein möglichst auffälliges Gepäckstück haben will, kann damit des Öfteren viel sparen. Daher, aber vor allem weil der Koffer- und Reisegepäcktaschenmarkt so unglaublich riesig und vielfältig ist, lohnt sich vor einem Kauf unbedingt ein ausführlicher Preisvergleich im Internet. Am besten bereits einige Wochen vor dem geplanten Kauf. Meist nutze ich dafür die Preissuchmaschine Idealo. Dort kann man, falls einem die Angebote zu teuer sind, für ein Produkt einen Wunschpreis angeben und wird dann per E-Mail benachrichtigt, wenn der erreicht oder unterboten wird.

Im letzten Beitrag hatte ich ja schon ein Beispiel genannt, bei dem ein und dasselbe Modell bei verschiedenen Anbietern 145, 101 oder 84 € kosten sollte. Vor einigen Monaten habe ich einen Koffer Hardware Profile Volume Plus XL gekauft. Die UVP lag bei 199 €. Der günstigste Anbieter hatte damals das Modell auf 152 € reduziert (der Rest lag aus der Erinnerung heraus bei 169 €). Auf seiner Website bot dieser Händler zudem auf alle Bestellungen noch 10 % Extra-Rabatt an. Und zusätzlich 5 % Rabatt bei Vorkasse. So kam ich am Ende auf 129 €. Aktuell kostet er beim günstigsten Anbieter wieder 179 €. Das sind immerhin 40 bis 50 € Unterschied. Ein gutes Abendessen.

Der 10 % Extra-Rabatt wurden in dem Fall direkt auf der Website des Händlers beworben. Meist gibt es Rabattgutscheine für Kofferanbieter in diversen Gutschein-Portalen (googeln). Sie sind fast immer gleich und haben öfters einschränkende Bedingungen (Mindestbestellwert, Hersteller). Ab und an handelt aber auch eine Website bzw. ein Blog einen exklusiven Rabatt aus. Da gilt es dann die Angebote noch genauer zu prüfen. Denn häufig kommt man trotz des größten Rabattgutscheins nicht den aktuell günstigsten Preis. Wer sparen will, muss halt Zeit investieren.

Das Beispiel des Trolley Hardware Plus Volume ist auch Aufhänger für den letzten Tipp: Prüft mit einer Handwaage noch einmal das Leergewicht selbst. Auf der Website des Herstellers, beim Verkäufer und auch bei einem ansonsten zuverlässigen Blog waren für meinen bestellten Koffer 4 kg als Gewicht angegeben. Meine Handwaage zeigte aber 4,75 kg an. Nach einer Mail an den Hersteller schrieb der mir, dass sich nach Rücksprache mit der zuständigen Abteilung tatsächlich ergeben hätte, dass das Gewicht bei 4,7 kg lag. 700 g oder 17 % mehr. Da es ein Aufgabegepäckstück ist, wird der Unterschied bei Kulanz vermutlich nicht ins preisliche Gewicht fallen, ärgerlich ist er aufgrund der Deutlichkeit aber schon.

Top 10 Tipps und wichtige Fragen:

1) Plastikverstärkung bei Softcases zwischen den Rollen zum Schutz beim Hochziehen über Bordsteine?
2) Wie gut und sicher fühlen sich Zugstange und der Griff der Zugstange an?
3) Wie gut lässt sich der Trolley rollen und wie ist die Abnutzungsqualität der Rollen?
4) Können Einzelteile ausgetauscht werden?
5) Wo und wie nutze ich das Reisegepäck und wie vielseitig ist es einsetzbar?
6) Rollen, Griffe, Zugstange, Nähte und Reißverschlüsse besonders ausführlich prüfen.
7) Individuell wichtige Extras festlegen.
8) Ausführliche Preisrecherche per Internet (inklusive unterschiedlicher Modellvarianten)
9) Gutscheine und Sonderaktionen nutzen.
10) Leergewicht vorab per Handwaage prüfen.
 
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Die Handgepäck-Kontrolle erleichtern

Einige von euch kennen es vermutlich: Du stehst bei der Sicherheitskontrolle und musst an Elektronikgeräte, Schlüssel, Geldbörse, Akkus, den durchsichtigen Kosmetikbeutel etc. pp. denken. Nervt! Gern vergisst man in der Eile und stickigen Luft mal etwas in der Hosentasche. Prompt piept der Detektor. Nervt noch mehr. Hier kann ein kleine Tasche helfen. Auf dem Foto seht ihr das Modell eines bekannten Elektronik-Marktes:
Gefaltet = 35x25x1 cm. Ausgebreitet = 35x25x14 cm. Da passt alles Relevante rein. Es wird solche Taschen auch von anderen Firmen geben.

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Noch ist es mit Flug-Reisen bei mir nicht so weit, aber heute sah ich bei der japanischen Kaufhauskette Muji eine super praktische Mini-Tasche. Sie kann wie die oben abgebildete als praktischer Helfer beim Sicherheitscheck genutzt werden, ist allerdings noch kleiner faltbar: Wide gusset shopping bag für 6,95 €. Somit passt sie vor-/hinterher gut in kleine Hosen- oder Jackentaschen:

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Muji ist der einzige Non-Food-Laden, bei dem ich immer wieder gern mal in Begeisterung und manchmal sogar in Kaufekstase gerate. Sitz-/Liegekissen Kochtopf, Reisezubehör, Klamotten oder Bettwäsche, dort habe ich schon so einiges gekauft.
 
Nun bin ich persönlich ein Mensch, der ganz und gar resistent ist gegen Kauf-Verlockungen jedweder Art.

Immerhin jedoch bin ich bereit, dir zuzugestehen: Dieser oder jener deiner Tipps hat durchaus etwas für sich. ;)
 
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