Piranesi- Der Rembrandt der Ruinen
17.2.-18.4.2010
Wie sah Rom zu Goethes Zeiten aus? Mit der Ausstellung Piranesi, Rembrandt der Ruinen bereist die Casa di Goethe ein Rom, das es nicht mehr gibt, obwohl vieles auch heute noch Wiedererkennungseffekt hat. Erstmals widmet Deutschlands einziges Museum im Ausland dem berühmten Kupferstecher Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) eine Sonderausstellung (17.2. – 17.4.2010) aus eigenen Beständen und stellt damit einen wichtigen Teil seiner Sammlung vor. Im Mittelpunkt steht eine Auswahl von 35 frühen Abzügen aus Piranesis monumentalstem Werk, der Vedute di Roma.Mit insgesamt 135 Einzelblättern hatte der gelernte Architekt in seiner kühnen und unverwechselbaren Manier die antiken und neueren Sehenswürdigkeiten Roms vorgestellt. Der "Rembrandt der Ruinen" (so Giovanni Ludovico Bianconi 1779 in der Biographie Elogio storico del Cavalier Giambattista Piranesi) schilderte Monumente wie die Triumphbögen oder die Engelsburg mit einer Leidenschaft, die den unbelebten Dingen eine Seele verlieh. Er nutzte dabei Nah- und Schrägsicht, kräftige Schatten, bewegte Himmel und feinste Tonabstufungen. Der Verfall der alten römischen Bauwerke erleichtert das Einbeziehen in die Landschaft. Bei Piranesi scheinen sie von der Vegetation umhüllt, von phantasmagorischen Figuren belebt und gleichzeitig eingetaucht in Luft und Licht. Ob Piazza del Popolo, Kolosseum, Piazza Navona, Petersplatz... damals wie heute sind Nachdrucke und Kopien der zwischen 1747 und 1778 enstandenen Vedute ein beliebtes Souvenir.
Zuletzt bearbeitet: