Penetrante Lockvögel

dentaria

Augustus
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Stammrömer

Von 2000 Lokalen im historischen Zentrum Roms haben schon 600 Reinschmeißer. Die meisten von ihnen kommen aus Albanien, Mazedonien oder Rumänien. Sie werden nicht so gut bezahlt wie Kellner - außer denen, die wahnsinnig viele Kunden reinschmeißen und auf Kommission arbeiten. Sprechen sie Italienisch, gehen sie als Italiener durch. Zumindest bei den Touristen, und die gilt es ja zu überzeugen. Römer essen selten in Touristenfallen.

Aber es gibt Hoffnung. Roms neue Stadtregierung findet, die "buttadentro" seien ein Auswuchs der massentouristischen Dekadenz und der damit unweigerlich einhergehenden kulturellen Verhunzung. Und da die Touristen nun zurück sind, in wahren Massen, sind auch die Lockvögel wieder da. "Sie schaden dem Image der Stadt", sagt Monica Lucarelli, zuständig für Handel und Gewerbe. Man werde sie verbieten - basta! - notfalls per polizeilicher Verfügung. Zunächst versucht man es auf die sanfte Tour: Die Stadt schafft die Marke "Ristorante tipico romanesco", "Typisch römisches Restaurant". Die Auszeichnung erhält nur, wer eine Mindestanzahl von wirklich römischen Gerichten auf seiner Karte führt, keine vorgekochte Pasta aus der Mikrowelle serviert und, eben, wer keine "buttadentro" vors Lokal stellt.
 
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