Pasticcio romano - römisches Durcheinander

Vielen Dank, Angela, Ludovico und nummis durensis für eure freundlichen Worte :). Es freut mich, dass ich mit meiner Begeisterung für die Schätze im Palazzo Massimo nicht allein dastehe :~und gerne werde ich noch weiter (und wahrscheinlich "ausufernd" :blush:) berichten, weiß aber noch nicht, wann es weitergehen kann... Aber Ihr seid ja noch länger da ;) :lol: (wenn nicht gerade nach Rom gereist wird :~).

... P. Massimo ist das highlight des musealen Quartetts... und einer der ganz wenigen Museen, die noch ein Münzkabinett pflegen :D
Das wollte ich mir eigentlich auch noch ansehen, aber ich war dann doch nicht mehr aufnahmefähig (und die Zeit drängte auch ein bisschen). Aber es muss ja immer noch was bleiben für ein anderes Mal :~.

Gruß
Pasquetta
 
Hallo Pasquetta,

ich war zwar auch vor einigen Jahren schon mal im Palazzo Massimo; aber wenn ich deine Beschreibung hier lese - wow!
Ich wünschte, diese Schilderungen von dir hätte ich damals zum Nachlesen dabei gehabt!
 
Hallo ColleMarina und pecorella,

Hallo Pasquetta,
Ich wünschte, diese Schilderungen von dir hätte ich damals zum Nachlesen dabei gehabt!

Absolut :thumbup:
Auch bei den Vatikanischen Gärten dachte ich genau das selbe :nod:

:) Es freut mich, was Ihr mir da mitteilt - und: "nach Rom ist vor Rom" ;) und all das Schöne dort bleibt noch ein Weilchen bestehen zum - nochmaligen :~- Besichtigen.
 
... P. Massimo ist das highlight des musealen Quartetts... und einer der ganz wenigen Museen, die noch ein Münzkabinett pflegen :D
Das wollte ich mir eigentlich auch noch ansehen, aber ich war dann doch nicht mehr aufnahmefähig (und die Zeit drängte auch ein bisschen). Aber es muss ja immer noch was bleiben für ein anderes Mal :~.

Auch von meiner Seite ein herzlicher Dank, vor allem für die schönen Fotos. Es ärgert mich heute noch, dass ich bei meinem Besuch den Foto im Rucksack in der Gardarobe vergessen habe.
Ja, über den Palazzo Massimo wurde hier ja schon viel diskutiert. Auch auf die Gefahr hin hiermit zu freveln, aber ich fand das Museum in seiner Gesamtheit nicht mein Favorit. ABER: Die numismatische Sammlung war dort mein persönliches Highlight, wahrscheinlich sogar der Teil, der mir am Besten gefallen hat. Klar in der Crypta Balbi gab es nochmal eine schmälere Version davon, vor allem mit mittelalterlichen Münzen, aber diese Vielfalt hat mich doch tief beeindruckt. Wenn es dir mal wieder möglich ist, schau es dir an, es lohnt sich.
 
Palazzo Massimo - die Zweite ;)


Beachtung verdienen auch die Fußbodenmosaiken aus der Villa di Baccano nördlich von Rom an der Via Cassia. Glaubt man einer Aufschrift auf einer Wasserleitung aus Blei, dann könnte die Villa Publius Septimius Geta, Bruder des Kaisers Septimus Severus, gehört haben. Die mehrfarbigen Mosaike wurden in als Opus vermiculatum gearbeitet, eine der anspruchsvollsten Mosaiktechniken, bei der mit sehr kleinen, oft nur wenige Millimeter großen, Steinchen feine Farbabstufungen und genaue Konturen der dargestellten Figuren möglich waren.


Mosaik mit vier Wagenlenkern, gekleidet in der Farbe und Tracht der am Circusrennen teilnehmenden Gruppe und mit dem dazugehörenden Pferd, das vermutlich an der äußeren linken Seite der Quadriga angespannt war. Auf diese „gefährliche Platzanordnung“ könnte die mit Riemen und korsettartiger Schnürung verstärkte Tunika hinweisen (auch die Beinschienen), die vor heftigen Erschütterungen und Rippenbrüchen bei Stürzen während des Wagenrennens schützen sollten.


Hier hat man ein Mosaik aus Baccano (wieder?) „zusammengesetzt“ - „technische Qualität“ gut, Ausdruck etwas „plump“ ;): la primavera, üppig mit Blättern und Blüten bekränzt... wo sind wohl ihre Jahreszeiten-Geschwister geblieben... Die übrigen Felder sind mit mythologischen Bildern gefüllt. Oben links erkennt man noch zwischen zwei „dünnen Zypressen“ den „Raub des Ganymed“ durch den Adler des Zeus. Daneben die anmutige Darstellung einer ländlichen Szene: ein Hirte sitzt vor den Resten eines Tempelchens und ist mit seiner Panflöte beschäftigt während sich ein weiterer Hirte und eine Ziege nähern... Auch die Muse Polymnia ist vertreten, als ernste, nachdenkliche und seriöse Frau, wie sie oft beschrieben wird..

Noch zwei Mosaik-Platten:


Wie ein Bild in einem, nein – in mehreren Rahmen mutet der Kopf dieses Bacchusknaben an, Weinlaub, -Beeren und Blumen zieren sein Köpfchen, das eingerahmt wird von Wellenbändern und Rautenmuster, unterbrochen von schmalen geraden Linien. 3. Jh. n.Chr. heißt es...


Diese Kampfszene hat man in Tusculum gefunden und stammt wohl aus der gleichen Zeit. Es zeigt einen Satyr und eine Mänade, die mit Stab und Dolch gegen zwei „Inder“ - Kleider machen Leute ;) - kämpfen. Das Ganze spielt sich an einem mit Bäumen schön bewachsenen Flußufer ab...

Auch diese schönen Mosaiken hingen einfach so an der Wand 8):


Vom Audienzsaal der Basilica di Giunio Basso (römische Konsul um 330 n.Chr.), die sich auf dem Esquilin befand, etwa dort wo jetzt S. Maria Maggiore steht, sind Einlegearbeiten in Marmor erhalten, die u.a. wiederum wunderschön „griechische Geschichte“ (aus der Argonautensage) erzählen, wie z.B. hier:


Hylas, sehr schöner, inniger Freund und Waffenträger Herakles', will während einer Pause bei der Fahrt mit dem Argonautenschiff an einer Quelle Wasser schöpfen und dabei gerät er in die Fänge der Quellnymphen, die ihn in den Quellteich ziehen. Seine Hilferufe erreichen den schlafenden Herakles nicht und dieser wird ihn verzweifelt und vergebens suchen und dabei die Abfahrt des Argonautenschiffes verpassen.



Bei der Villa Doria Pamphilj an der Via Aurelia wurde ein Kolumbarium aus der Zeit der 20er Jahre des 1. Jh.v.Chr. (Mauertechnik, Stil der Malereien und Schreibweise an den Grabnischen deuten darauf hin) freigelegt, an dessen Nischenmauern man die feine Freskenmalerei abnahm und die wir jetzt im Palazzo Massimo sehen können.


Unter den loculi sind rot umrandete Felder angebracht in die die Namen der Bestatteten geschrieben wurden.





Landschaftsbilder, mythologische Darstellungen, Grotesken, Stilleben, Vögel und Tierbilder wechseln sich ohne erkennbaren Zusammenhang ab. Sie haben den „Charakter des heiteren Glücks“ habe ich irgendwo gelesen über solche feinen Malereien an Grabnischen.


Irgendwann finde ich auch die Exponate, die zu den sogenannten Nemi-Schiffen gehören (s. hier ;))

Die aus den Schiffen und vom Grund des Nemi-Sees geborgenen Originale stehen nun hinter Glas und geben als „Spiegelbilder“ eine Ahnung von der Pracht dieser Schiffe des Caligula, deren Zweck noch immer nicht genau erforscht werden konnte.


Bronzenes Medusenhaupt als Kopfende eines Holzbalkens




Löwen- und Wolfsköpfe mit Metallringen in denen die Steuerruder festgehalten wurden oder auch um das Tau kleinere Boote am Schiff festzumachen


Arme befestigt an einem Ruderkasten, der Balken gab dem Steuerruder Halt, der Arm war dekorativ und gleichzeitig ein Zeichen, das Unheil abwehren sollte


Köpfe von Silenen, Satyrn und Mänaden angebracht an Pfosten, von der Balustrade auf dem Oberdeck eines der Schiffe



Fortsetzung folgt... :~
 
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Auch von meiner Seite ein herzlicher Dank, vor allem für die schönen Fotos. ...
Ja, über den Palazzo Massimo wurde hier ja schon viel diskutiert. Auch auf die Gefahr hin hiermit zu freveln, aber ich fand das Museum in seiner Gesamtheit nicht mein Favorit.

Bitte schön, es freut mich, wenn die doch etwas "qualitativ laienhaft" ausgefallenen Bilder gefallen haben. Es ist wie es schon mal irgendwo erwähnt wurde: es sind die persönlichen Eindrücke, die ich versuche - mit meinem Blick darauf - festzuhalten.

Und was die unterschiedlichen Meinungen zum Palazzo Massimo angeht: ich finde das ganz in Ordnung. Jeder hat seine Vorlieben (das Münzkabinett wäre jetzt für mich nicht so "dringend", weil ich mich mit diesem faszinierenden "Kleingeld" nicht auskenne und diese Materie auch nicht "so an mich rangeht" :twisted:, aber anschauen würde ich es mir beim nächsten Mal).

Ich habe mir die Exponate im Palazzo Massimo fast lieber angesehen und den Besuch dort genossen, als z.B. diesmal die VM. Und ich bin auch immer wieder angerührt von den Geschichten, die hinter all diesen Dingen stecken, und was sie uns - und sei es nur "favolosamente" :~ - von den Menschen und der Zeit erzählen, aus der sie zu uns "herüber gerettet" wurden.
 
Liebe Pasquetta,
obwohl ich schon öfter am Palazzo Massimo vorbeigegangen bin, habe ich es bisher nicht geschafft ihn auch zu besuchen. Dein Bericht macht neugierig und vielleicht schaffe ich es ja im kommenden Jahr ...?

Gruß
Padre
 
An die Exponate von den Nemi-Schiffen kann ich mich überhaupt nicht erinnern - weiß jemand, seit wann diese sich im Palazzo Massimo alle Terme befinden?
 
Ich habe diesen wunderschönen Reisebericht nun in Gänze gelesen und als ein Fan von römischen Legenden habe ich für mich Neues entdeckt:

„Carolus Magnus me fundavit“ - Karl der Große hat mich gegründet. Aber über das genaue Gründungsdatum eines „hospitale“, einer Pilgerherberge, oder der “schola francorum“ bei St. Peter ist man sich nicht sicher, auch wenn die Legend gut klingt, dass Karl der Große im Jahre 787 eine Fuhre Originalerde vom Kalvarienberg in Jerusalem hierher bringen ließ, um ein Hospiz und einen Friedhof anlegen zu lassen. Und das Gerücht, dass sich hier auf dem Friedhofsgelände „heilige Erde“ befindet hält sich noch immer...

So auch diese nette Geschichte:


Und beim Betrachten dieser Bilder fällt mir ein, was ich von Stendhal, der auch ganz vergnüglich erzählen konnte, gelesen habe. Er berichtet (war es in den „Römischen Spaziergängen“ :?) von einem Engländer, der in Rom angekommen war und mit dem Pferd in das Kolosseum einritt. Nachdem er dort Arbeiter beobachtet hatte, die den Rand einer Mauer abstützten, meinte er zu Freunden: „Großer Gott, das Kolosseum ist das Beste, was ich in Rom gesehen habe. Dieses Gebäude gefällt mir, es wird prächtig sein, wenn es einmal fertig ist.“

Ganz herzlichen Dank! :thumbup::thumbup::thumbup:.​
 
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An die Exponate von den Nemi-Schiffen kann ich mich überhaupt nicht erinnern - weiß jemand, seit wann diese sich im Palazzo Massimo alle Terme befinden?

Das geht mir genau so, obwohl ich mich dort eigentlich gut auskenne. Dank Pasquetta steht der P. Massimo ergo bei mir wieder auf der Liste :nod:

Na, vielleicht hat nummis durensis zwischen all den "alten Münzen" im Münzkabinett des Palazzo Massimo ja Zeit, auf den Tafeln im "Nemi-Schiffe-Saal" (schön "versteckt" die Sale IX-X primo piano :idea:) etwas darüber zu lesen :~ :twisted:. Im Ernst: ich weiß es nicht, seit wann diese Exponate dort ausgestellt sind, habe aber in einem Text etwas darüber gelesen, wo sich auf die Wikipedia-Seite (aktualisiert damals 06.04.2009) der Nemi-Schiffe bezogen wird. Also müssen sie seit mindestens damals im Palazzo Massimo sein.

Ich habe diesen wunderschönen Reisebericht nun in Gänze gelesen und als ein Fan von römischen Legenden habe ich für mich Neues entdeckt...

Es freut mich, Padre, dass auch Du etwas für Dich in meinem Reisebericht gefunden hast :nod:. Ich habe diesmal versucht, das Ganze mit ein paar Zitaten, Gedichten und storielle aufzulockern ;).

Nach ein paar Tagen "Forums- und Internetabstinenz" hoffe ich, den kleinen :~Rest des Rom-Berichtes bald noch liefern zu können.
Danke für Eure Rückmeldung!
Pasquetta
 
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Und weiter geht es durch das Museum im Palazzo Massimo.

Ich durchstreife relativ allein die weiteren Säle und aus der Fülle dieses „wohlgeordneten Durcheinanders“ nun noch ein paar Eindrücke.


Bevor ich zu den Sarkophagen komme noch ein Blick auf die 1943 bei Ausgrabungen am Tiberufer von Ostiense gefundenen Fresken mit Darstellungen von Fischen und Fischern in ihren Booten.


Man vermutet, dass es sich bei den Resten, die man am Lungotevere di Pietra Papa entdeckt hat, um u.a. Thermen handelte und das Gelände zu den legendären Horti Caesaris – wandelte schon Kleopatra hier? - gehörte. Eigentlich sollen sich die Gärten Cäsars ja am Abhang des Monteverde – ungefähr dort, wo heute die Villa Sciarra ist– ausgebreitet haben... aber wenn ich mir den Stadtplan so anschauen: sie könnten sich gut und gerne hinabgezogen haben über Trastevere bis zum Tiberufer. Cäsar war sicher nicht kleinlich in seiner Naherholungsplanung...

Nun geht es zu den Sarkophagen – und was für Kunstwerke gibt es dabei zu bewundern! 8)


Der Musensarkophag Mattei
auf dem in „fast barocker Räumlichkeit aus den Nischen hervortretend“ (nach Helbig) alle neun Musen abgebildet sind und an den beiden Seitenteilen zwei Philosophen, die sie begleiten.



Die Musen, hochgegürtet und fein frisiert (wo der Kopf noch dran ist) sind an ihren Attributen gut zu erkennen. Man beachte am linken Seitenteil (s.u.) ganz links die Muse Clio ;) mit Stift und Schreibtäfelchen – Muse der Geschichtsschreibung bzw. der Historiker/innen...


Der Sarkophag von Acilia - gefunden wurden die vielen Fragmente der Marmorwanne 1950 bei Erdarbeiten im Bezirk Acilia, südöstlich von Rom. Obwohl nur die linke vordere Seite gut wieder zusammengesetzt werden konnte, kann man gut erkennen, wie hochwertig der Sarkophag in seiner Ausführung ist. Dicht neben- und hintereinander stehen die hochgewachsenen Gestalten, würdig gekleidet, als ob sie sich zu einer besonderen Zeremonie eingefunden hätten...


Den Bärtigen, der mit seiner Hand auf den giovinetto weist, hat man wegen dieser Geste und dem Diadem im vollen Haar als Personifikation des „Genius Senatus“, des römischen Senats gedeutet. In dem Jüngling vermutet man Marcus Antonius Gordianus – als Gordian III. römischer Kaiser von 238-244 -, vielleicht war der Sarkophag für seinen Vater, einen römischen Konsul, bestimmt... (Übrigens: wie an anderen sind auch an diesem Sarkophag Farbreste zu erkennen, d.h. nicht nur die „weißen Marmorstatuen“ waren ursprünglich angemalt, auch diese Steinsärge – also: die Antike war bunt.)

Und dann das ganz große Pasticcio:


der Sarkophag von Portonaccio.
Hier herrscht wirklich ein Durcheinander von Römern und Barbaren, ein „wogendes Schlachtgetümmel“, ein Hauen und Stechen, das einem ganz schwindlig werden möchte. Gut erkennen kann man die besiegten Barbarenfürsten mit ihren Frauen (an den Ecken rechts und links) in ihrem Schmerz und Trauer (Zeichen dafür die entblößte Brust). Der prächtige Sarkophag wurde in Portonaccio an der Via Tiburtina gefunden. Er erinnert in Stil und Inhalt der Darstellung an die Mark Aurel-Säule. Daher nimmt man an, dass der Sarkophag für einen General vorgesehen war, der unter Mark Aurel an den Feldzügen teilnahm und sicher bei der Pracht des Sarkophags kein unwichtiger Mann war.


Wahrscheinlich hat er ihn noch zu seinen Lebzeiten anfertigen lassen und obwohl z.B. selbst der Panzer des Feldherrns detailreich ausgearbeitet ist, weiß man nicht um wen es sich gehandelt hat – das Gesicht blieb konturenlos.

Der Sarkophag des Marcus Claudianus


Zu sehen sind deutlich Motive aus den Neuen und Alten Testament, Stil und Deutung der Inschrift - L(ucio) V(alerio) C(laudio) M(aximo) Claudiano/ v(iro) p(erfectissimo) q(ui) v(ixit) p(lus) m(inus) annis/ XLIII d(epositus) VIIII K(alendas) Dec(embres)/ in p(ace )- und des dazu gehörenden Bildnis des Verstorbenen – Marcus Claudianus zwischen Getreideernte und Weinlese - lassen ihn auf die Zeit zwischen 330 und 335 n.Chr. datieren, auch er gefunden am Tiber in Trastevere.


Diesmal also keine griechische Geschichte, sondern biblische: Moses schlägt aus dem Felsen Wasser, Petrus wird verhaftet, das Weinwunder von Kanaan und rechts von der „Orante“ die Brotvermehrung, die Heilung des Blindgeborenen, Petrus verrät Jesus „bevor der Hahn dreimal krähte“, Auferweckung des Lazarus – auch diese „Geschichten“, so spannend wie die griechischen und wunderschön dargestellt, mit einem jungen, schönen Jesus wie nach der antiken Vorstellung von Apollo/Helios und als Gnadenspender. Marcus Claudianus muss also die „Evangelien“ gekannt haben, davon zeugt auch der Aufsatz: eine reizende Krippendarstellung mit Ochs und Esel, sicherlich eine der ersten, denn die Tiere bezog man um 330 n. Chr. noch auf Jesaja (1,3):„Der Ochse kennt seinen Besitzer und der Esel die Krippe seines Herrn.“. Weniger „schön“ anzusehen ist der Kindermord von Bethlehem.


Die Grabplatten über dem Sarkophag haben ebenfalls Wunder Jesu als Thema und stammen aus dem ehemaligen Museum Kircherianum, das sich früher im Collegium Romanum befand, und dessen Sammlung nach der Auflösung des Museums in verschiedene andere römische Museen aufgeteilt wurde. Übrigens ist uns sein "Verwalter", nach dem es benannt ist, bereits einmal im "pasticcio romano" begegnet: in dem Gedicht vom kleinen Elefanten und seinem Obelisken vor S. Maria sopra Minerva :D. Das Museum Kircherianum – und die persönliche Führung durch den Hausherrn - galt Mitte des 17. Jh. als „unverzichtbares Muss“ für intellektuelle Romreisende ;).

Dann begegne ich noch Augustus als Pontifex Maximus.


Die über dem Kopf gezogene Toga, die übrigens den Farbresten nach rot angemalt gewesen sein muss, und der nach vorne gestreckte rechte Arm, der darauf schließen lässt, das sich in der Hand eine Schale befand, lassen ihn als „den Göttern opfernder Augustus“ deuten.


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Aus der Zeit des Kaisers Augustus stammen die Fragmente eines römischen Steinkalenders (6-9 n.Chr.), gefunden wurden sie in der Nähe von Palestrina, wo wir ja schon im Frühjahr ebenfalls Teile von Fasti Praenestini sehen konnten.


Ist auch das das Abbild eines römischen Kaisers, oder ein römischer Feldherr? So kopflos wohl schwer zuzuordnen...

Und weiter bunt durcheinander und quer durch die Räume:


Dieser schöne Dionysos wurde im Tiber gefunden, zwischen der Farnesina und dem Ponte Garibaldi. Er war fast unversehrt, nur sein Stab war zerbrochen.


Beobachtet wird er von einem weiteren Dionysos mit Bart und langem Gewand – ein sogenannter Dionysos Sardanapalus. Dieser hier soll von Mussolini 1942 als Geschenk an Deutschland - genauer gesagt für die geplante Nietzsche-Gedenkhalle (Mussolini war Nietzsche-Verehrer) - ausgewählt und von den Nazis 1944 auch „mitgenommen“ worden sein. Im November 1991 verließ der „Bärtige Dionysos“ das Pergamonmuseum und kehrte nach jahrelangen Querelen zwischen dem Weimarer Nietzsche-Archiv, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und dem Museo Nazionale Romano nach Rom zurück.


Und hier ruht sich aus der schlafende Hermaphrodit, gefunden beim Bau des Theaters, das heute die Oper beherbergt, wohl ursprünglich im Garten eines römischen Privathauses unter einer schattenspendenden Palme gelegen


und seine Träume begleitet vom Plätschern des Springbrunnens...


Welche Schönheit folgt jetzt? Gleich mehrere stellen sich mir vor:


Tänzerin aus der Villa Adriana in Tivoli

Das anmutige Mädchen tanzt so schwungvoll, dass sich der Chiton gelöst hat, der erhobene rechte Arm lässt annehmen, dass sie auf einer Art Doppelflöte spielt.


Sieht er ihr zu beim Tanz – der Apollo aus Castelporziano links hinter der "Danzatrice di Tivoli" oder lehnt er am Lorbeerstamm und achtet nur auf die Schlange, die sich hochschlängelt...


Mädchen von Anzio

1878 „in einer stürmischen Dezembernacht lockerte die Brandung das von antiken Palastfundamenten gebildete Ufer zwischen Porto d'Anzio und dem Arco muto und legte die Rückwand eines gegen das Meer gerichteten Saales mit zwei großen Nischen … frei. Die Architektur trug die Merkmale der frühen Kaiserzeit.“ (Zitat aus: Helbig, Führer durch die öffentlichen Sammlungen klassischer Altertümer in Rom.) An anderer Stelle mutmaßt man, dass es sich um eine (frühkaiserzeitliche) Villa des Nero gehandelt hat. In der nördlichen Nische fand man das Mädchen, das von einem Sockel gefallen war. Fischer waren schneller als die Archäologen, sie hatten bereits den Kopf zur Seite geschafft, gaben ihn aber nach längeren Verhandlung wieder zurück.


Und so sehen wir diese Opferdienerin in ihrer vollen Schönheit, wie sie ein Tablett mit verschiedenen Gegenständen trägt – gut erkennbar ein aufgerollte Binde, deren Ende etwas überhängt – , ganz versunken und andächtig und darauf bedacht, ihre dienende Aufgabe gut zu erfüllen. Haar und Kleidung sind nachlässig und locker gerichtet und doch voll Anmut.


Man kennt solche Darstellungen von Dienerinnen, die einer Priesterin beim Kultdienst „zuarbeiteten“, auch von den pompejanischen Wandmalereien.


Die Aphrodite des Menophantos lässt sich im neuen (Serial Classic | Fondazione Prada) Prade-Kunstdomizil in Mailand bewundern, aber ich begnüge mich gerne mit der zwar kopflosen aber ebenso wohlgeformten Venus vom Typus Kapitol. Auch sie hat sich, aus dem Bade kommend, formvollendet hingekauert und selbst wenn sie „qualitativ nicht so hochwertig“ sein sollte, schön ist sie trotzdem.


Auch er ist eine Schönheit:


der "Tiber-Apoll" - zerbrochen in mehrere Teile, im Tiber gefunden und wieder zusammengestückelt. Das Tiberwasser hat dieser Statue arg zugestzt, aber Apollo steht dennoch als jugendlicher Gott neben dem Lorbeer, „so still und leicht, dass man an das Nicken einer Blüte denken muß“ (schwärmt Helbig, s.o.)


Eine Mänade hält einen Ziegenbock an den Hörnern fest – an wen sie wohl denkt, die hier noch „verzückte“ Anhängerin des Weingottes Dionysos...


Lange habe ich überlegt, wen ich hier auf das Bild gebannt habe. Es ist vermutlich eine Meeresgöttin gefunden 1941 bei Termini. Vermutlich gehörte sie und ihr kleiner Begleiter – ein Triton“kind“ mit zwei geringelten Fischschwänzen – zu einer Figurengruppe, da sie beide erwartungsvoll – oder eher staunend und bewundernd? - nach oben schauen. Den über den Kopf gezogenen Umhang scheint der Wind wie ein Segel zu füllen, das und der kleine Triton deuten darauf hin, dass es sich um eine – sehr schöne - Meeresgöttin aus dem 2.-1. Jh.v.Chr. handeln könnte.

Ungefähr 14 m unter dem heutigen Straßenniveau fand man in den Gärten des römischen Geschichtsschreibers Sallust in etwa dort, wo der Quirinalshügel ist, u.a. die Statue einer verwundeten Niobide.


Getroffen vom Pfeil des Apoll oder der Artemis strauchelt sie und versucht noch im Fallen ihn zwischen den Schulterblättern herauszuziehen – solche Statuen hatten meistens einen Bronzepfeil im Rücken stecken.

Diese Niobide wird mit ihrem Ausdruck von Schmerz und Todesahnung als eine der schönsten, eindrucksvollsten gerühmt.


Zwei ihrer Schwestern, die man ebenfalls in den „sallustianischen Gärten“ gefunden hat, befinden sich heute in Kopenhagen.


Der Diskuswerfer Lancelotti – gefunden auf dem Esquilin und in die Sammlung Lancelotti gebracht – gilt als die beste römische Kopie des berühmten Discobolo des Griechen Myron. Der angespannte Körper des Athleten wird in der Bewegung dargestellt, als er zum (Sieger-)Wurf ansetzt: Kraft, Ruhe, Konzentration.


Auch er „wanderte“ - nachdem Leni Riefenstahl in ihrem Film über die Olympischen Spiele von Berlin 1936 diesen Diskuswerfer als „Grundlage“ für damalige Spitzensportler genommen hatte (sie überblendete den antiken Diskobolo mit lebenden Athleten) – auf den Wunsch Hitlers nach Deutschland. Obwohl die Verantwortlichen den Diskuswerfer Lancelotti als „unveräußerlich“ erklärten, kam er im Mai 1938 mit Genehmigung aus den Reihen der italienischen Regierung für den symbolischen Preis von fünf Millionen Lire nach München in die Glyptothek. Erst 1948 wurde er wieder nach Rom zurückgeführt. Treibende Kraft dafür war, wie in vielen anderen solchen Fällen, der "007 dell'Arte", Rodolfo Siviero, der dazu einmal bemerkte "Der Discobolo war ein Symbol des Dritten Reiches geworden, nach seiner Rückgabe an Italien repräsentierte er die Demütigung Deutschlands." Gut, dass er wieder dort ist, wo er hingehört – und wir ihn dort bewundern können.

Auch Antinoos, der Liebling des Kaisers Hadrian (wie schon mal beschrieben) begegnet mir hier, allerdings als Slivanus, Gott der Hirten und Wälder, mit dem Winzermesser und begleitet von einem Hund und ein Pinienzapfen als Attribut.


Ich zitieren noch einmal den Archäologen Giulio Emanuele Rizzo, der nach dem Auffinden dieses Reliefs 1908 meinte: "Questa opera d'arte non ha bisogno di parole di lode, poiche bella di per se stessa." - Dieses Kunstwerk braucht keine Lobesworte, seine Schönheit spricht für sich selbst.

Die ganze untere Etage mit ihrer umfangreichen Ahnengalerie – in Form von vielen eindrucksvollen Köpfen (anläßlich einer Sonderausstellung) – der verschiedenen Kaiser und ihrer Familien lasse ich hier aus und verabschiede mich aus dieser Schatzkammer der Antike lieber mit
den Tänzerinnen von der Via Prenestina, bestechend in ihrer Grazie und Frische, wie sie sich auf den marmornen Platten „bewegen“.



Als Abschluss geeignet ist vielleicht aber auch dieses Wandgemälde mit der sogenannten Dea Barberini, eine sitzenden Venus ergänzt als Roma, aus dem 4.Jh.n.Chr., gefunden 1655 in der Nähe des Baptisteriums von S. Giovanni und zuerst im Palazzo Barberini untergebracht – daher der Name ;) - und „ein bisschen“ ergänzt.


Die Göttin hält eine Art Zepter in ihrer linken Hand und balanciert auf der rechten eine kleine, geflügelte Vittoria mit der Weltkugel. Psyche und Eros sitzen ihr auf den Schultern und flüstern ihr wohl was ein...? Dass ihr der nachträglich ergänzte Helm nicht steht? Aber wenn man die Dea Roma sein soll, dann braucht es den wohl...


Diese feierliche Prozession bleibt - vorerst :?: ;) - ohne Namen


aber vielleicht bleibt es ja in diesem klugen Forum kein Rätsel ohne Auflösung... :~

Noch viel Schönes und Interessantes gibt es im Museum des Palazzo Massimo zu betrachten – aber die Zeit eilt und ich mit ihr. Heute Nachmittag wollen wir ja noch einen Ausflug machen...




 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für diesen neuen Teil Deines Berichtes.

Die Fotos finde ich toll und vielleicht werde ich in der nächsten Woche noch einen Besuch dieses Museums in mein Programm aufnehmen.
Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie fein die Gewänder der Figuren gearbeitet sind. Jede einzelne Falte ist zu erkennen. Wieviel Arbeit und Mühe darin steckt...

Viele Grüße - Romitis
 
Vielen Dank für diesen neuen Teil Deines Berichtes.
Die Fotos finde ich toll und vielleicht werde ich in der nächsten Woche noch einen Besuch dieses Museums in mein Programm aufnehmen.

Gern, liebe Romitis - und wenn Du Zeit und Lust/Interesse hast, dann würde ich Dir auch den Besuch des Museo Nazionale Romano im Palazzo Massimo empfehlen. Der Eintrittspreis hält sich in Grenzen und die Eintrittskarte ist ja auch für die drei weiteren Stellen des Museums für drei Tage gültig.
MUSEO NAZIONALE ROMANO biglietto unico valido 3 giorni per 4 siti (Palazzo Massimo, Palazzo Altemps, Crypta Balbi, Terme di Diocleziano).
Intero € 7,00.
So könnte man auch - wenn man Zeit hat und es sich einteilen kann - einfach mal so zwischendurch z.B. wenn man an der Piazza Navona ist in den Palazzo Altemps gehen, einfach zum "durchbummeln".

Ich finde es immer wieder beeindruckend, wie fein die Gewänder der Figuren gearbeitet sind. Jede einzelne Falte ist zu erkennen. Wieviel Arbeit und Mühe darin steckt...
Bei mir fängt die Bewunderung schon früher an ;): ich kann mir gar nicht vorstellen, wie man so feine Details, solche ausdrucksstarken Gesichter usw. überhaupt aus (Marmor-)Stein herausarbeiten kann. Ich meine, von Michelangelo wird erzählt, dass er gesagt haben soll: "Die Figur liegt bereits im Stein, man muss nur das Überschüssige drumherum wegschlagen" :idea: :~und "Der Stein birgt die Form umschlossen in sich, aber er gibt die gewünschte Skulptur nicht freiwillig her". Da hat er "gut ausgedrückt", dass es ganz und gar nicht "einfach" war, solche Meisterwerke aus dem Stein zu schaffen... und kein Wunder, dass gerade von Michelangelo überliefert ist, wie lange er oft für die Auswahl des richtigen Marmors gebraucht hat. Und das wird in der Antike nicht anders gewesen sein ;).
 
Nach soviel Kultur nun noch der Abschlussbericht über den diesmaligen Rom-Aufenthalt.

Die müden Beine werden im Garten des Hotels noch ein bisschen „hoch gelegt“, um mit Blick auf das Kuppelkreuz auszuruhen vor unserem letzten Ausflug auf dieser Reise.


Es geht in die Castelli Romani, nach Frascati. Auch diesmal haben wir die drangvolle Enge im 64er Bus auskosten müssen, aber er schaukelte uns direkt quer durch die Stadt bis zum Bahnhof, wo wir das „Bähnchen“ nach Frascati nehmen wollen. Wie es einem dabei ergehen kann, habe ich bereits mal an anderer Stelle beschrieben ;), aber der Vollständigkeit halber soll es auch hier noch einmal kurz erwähnt werden. :~ Vor einer Bahnfahrt steht das Erstehen der Fahrkarte für uns alle, hin und zurück – und damit war der Automat überfordert. Irgendwann spuckte er keine Karte mehr aus und behielt auch das Wechselgeld. Gut, dass sich „kaufmännische Fachleute“ darum kümmerten und zu guter Letzt reichlich Fahrkarten und mehr Restgeld als ausgerechnet in den Händen hielten.
Den Zug um 16.54 Uhr sollten wir erreichen, noch ein paar Minuten Zeit... Und schon geht es im Eiltempo durch die übervolle Bahnhofshalle, Richtung Gleis, war es das Gleis „17“ oder „19“, aber ein „1/2“ war dahinter. Und das war es auch: ganz hinten am Ende des des angegebenen Gleises war ein „halbes“ eingeschoben... Aber alle Anzeigen „noch 500 m“, „noch 300 m“ waren vergebens: wir sahen nur noch die Rücklichter des ausfahrenden Zuges nach Frascati. Tja, da war nichts mehr zu ändern und so hieß es eben, sich in Geduld fassen, auf dem Bahngleis „spazierengucken“ und auf den nächsten Zug warten, der uns dann fahrplanmäßig nach einer Stunde hinaus in die Castelli romani beförderte. Leider habe ich vor lauter Mitreisende beobachten :roll: vergessen Fotos zu machen...

Der Bummelzug ratterte hinaus aus der Stadt, vorbei an den Resten der Aquädukte, die so schön in der Campagna bei Capanelle zu sehen sind, hielt in Ciampino, wo der „kleine Flughafen“ von Rom liegt und bummelte hinauf durch die Weinberge und Hügel nach Frascati.


Frascati ist eines der Castelli Romani, liegt in den Albaner Bergen und ist ein beliebter Ausflugsort und Sommersitz der Römer schon von alters her. Dort oben ist es richtig frisch und die Luft gleich angenehmer. Der Ort ist berühmt für seinen Wein – und seine schönen, alten Villen aus dem 16. Jh.. Besonders malerisch liegt an einem steilen Hügel die Villa Aldobrandini, Baumeister war u.a. Giacomo della Porta, ein Schüler von Michelangelo.


Heute Abend präsentiert sich die Piazza wie es sich gehört: die Leute bummeln durch die Altstadt und essen Eis oder sitzen zusammen für eine chiacchierata. Auch wir haben uns in der Gelateria am Domplatz ein gutes Eis – preisgünstig noch dazu – gegönnt und die Besichtigung des Domes ausfallen lassen. Mut zur Lücke! Es reicht, durch die Gassen von Frascati zu bummelt, vorbei am Bischofspalast, da lugt ein schöner Campanile zwischen den Häusern hervor und dort auf der Piazzetta plätschert ein Brunnen.



Typisch für Frascati ist, dass man sich etwas Porchetta (Spanferkelfleisch) „auf die Hand“ kauft, dazu Brot und vielleicht noch Käse und Oliven, und dann in in einer fraschetta einkehrt, wo man den fruchtig-spritzigen Vino di Frascati ausgeschenkt bekommt.


Wir fanden Platz in einer Trattoria mit schönem Ausblick hinaus in die Ebene bis nach Rom, das zu späterer Stunde als Lichtermeer vor uns lag.


Erst mit dem „Nachtzug“ fuhren wir zurück nach Rom – mit umsteigen in Ciampino, wie gut, dass wir das noch „eruiert“ hatten, sonst wären wir irgendwo mitten auf dem Lande „ausgesetzt“ worden. Und so endete beschwingt und fröhlich, vielleicht auch ein bisschen wehmütig, dass der schöne Aufenthalt in Rom schon bald Geschichte ist, dieser letzte Tag in der Ewigen Stadt.


Der nächste Morgen, ein letzter Blick aus dem Zimmerfenster - Abreisetag. Wegen des eingeschränkten Abfertigungsbetriebs am Flughafen Fiumicino – Nachwirkungen des Brandes vom Donnerstag – müssen wir ein wenig früher als geplant Abschied nehmen von Rom um den Mehraufwand am Flughafen gerecht zu werden. Da werden wir wohl wiederkommen müssen: der vorgesehene Spaziergang zum Markt auf dem Campo de'Fiori, zur Nationalkirche der Deutschen – S. Maria dell'Anima – und zum Chiostro del Bramante, um von dort einen Blick auf die wunderschönen Sibyllen zu werfen, die Raffael in S. Maria della Pace gemalt hat und einen letzten römischen Cappuccino zu trinken, steht noch aus und so viel Anderes sollte noch mal oder neu gesehen werden...


Nach Rom ist vor Rom oder wie Ingeborg Bachmann, die bedeutende österreichische Schriftstellerin, die in Rom gelebt hat und dort gestorben ist, einmal gesagt hat:

„Auf dem Bahnhof Termini sah ich, dass in Rom die Abschiede leichter genommen werden als anderswo. Denn die fortfahren, lassen denen, die bleiben einen Gepäckschein auf Sehnsucht zurück.“

Und was für den Bahnhof Termini gilt, gilt sicher ebenso für den Flughafen Fiumicino: wir haben zwar keinen Koffer in Rom, aber einen Gepäckschein – auf das Wiederkommen – dort gelassen.




So, das war's - für dieses Mal ;). Ich freue mich, wenn ich die geneigte Leserschaft unterhalten und nicht gelangweilt habe und vielleicht auch ein wenig anstecken konnte mit meiner "Romitis".
Vielen Dank für's Mitspazieren durch bella Roma sagt

Pasquetta.
 
Liebe Pasquetta,

vielen Dank fürs Mitnehmen und insbesondere für deinen stimmungsvollen Abschlussbericht.

Nach Frascati will ich auch einmal. Sehr schön die Fotos von der römischen Campagna.

Viele Grüße

Tizia
 
Liebe Pasquetta,

vielen Dank fürs Mitnehmen und insbesondere für deinen stimmungsvollen Abschlussbericht.

Nach Frascati will ich auch einmal. Sehr schön die Fotos von der römischen Campagna.

Viele Grüße

Tizia

Da schließe ich mich doch gleich mal an.

Vielleicht schaffe ich es sogar im Oktober dorthin.

Meint ihr Frascati ist auch tagsüber reizvoll, oder lebt das Städtchen erst abends so richtig auf, ähnlich wie Trastevere?

Welcher Zug ist das genau, der nach Frascati fährt?
 
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