OT aus: Venedigs Gärten und die Habsburger

Gaukler

Caesar
Stammrömer
Für jene, die besonders an den historischen Hintergründen interessiert sind, gibt es ein Essay (...)
Ein kleines Detail darin fiel mir besonders ins Auge:
Der Prozess der sozialen und politischen Selbstfindung, den Napoleon mit einigen Reformen noch eingeleitet hatte, wurde aber durch das absolutistische Regime der Österreicher bald beendet. (...) Es kam zu zahlreichen Schauprozessen, vorwiegend gegen venezianische Intellektuelle, insgesamt wurden 13 Todesurteile verhängt. So auch gegen die Brüder Attilio und Emilio Bandiera, zwei Offiziere der österreichischen Marine, die 1841 zusammen mit Domenico Moro die Geheimgesellschaft Esperia gegründet hatten. Sie hatte den Zweck, junge Venezianer für einen eventuellen Aufstand gegen Österreich zu Gunsten Italiens zu versammeln.
Zugegebenermaßen ist dies das erste Mal, dass ich mich interessiere für die Gebrüder Bandiera - wiewohl ich Veranlassung dazu gehabt hätte schon seit nahezu 20 Jahren. Denn nach ihnen ist die Via Fratelli Bandiera in Rom benannt; und ungezählte Male bin ich eingestiegen in den Bus 75 an der Haltestelle Poerio/F.lli Bandiera (Streetview).
 
Obwohl ich die Via Fratelli Bandiera und die Haltestelle ja ebenfalls kenne, habe ich bei der Lektüre des Essays den Zusammenhang zwischen den darin genannten Brüdern und den Orten in Rom nicht hergestellt. Danke für den Hinweis!
 
Tja, es erweist sich halt hier wieder einmal der Gianicolo (samt seinen Ausläufern) als besonderer Erinnerungsort für italienische Patrioten.
Am augenfälligsten natürlich in seinen Denkmälern, vor allem für Garibaldi, wie auch mit den zahlreichen Büsten der Patrioten; aber auch in vielen Straßennamen.

Für solche Namen bzw. Straßen-Widmungen (auch andernorts im Stadtgebiet) habe ich ein ganz gutes Radar im Kopf: Es erfasst zumeist ziemlich sofort den Zusammenhang mit einer mir bekannten römischen Straße, wenn ich in irgendeinem Text zufällig auf solche mir zuvor noch unbekannte Personennamen stoße.


Wo wir hier nun einmal im OT sind, füge ich gleich noch einen Punkt an, der völlig anders geartet ist, aber ebenfalls mit der Via Bandiera zu tun hat. Die Straße selbst kenne ich nämlich überhaupt nicht, sondern lediglich ihre Einmündung in die Via Poerio - und sehe darum gerade jetzt erst: Google Maps verzeichnet auch dort ein kirchliches Gästehaus, nur ca. 140 m entfernt von der Bushaltestelle. Darum halte ich hier mal die Website fest: Francescane della Croce del Libano. Wobei allerdings natürlich dieser Google-Eintrag für sich allein noch nicht sagt, dass nicht evtl. auch dieses Haus dem zeitweiligen Nulltourismus zum Opfer gefallen wäre. Aber immerhin erinnere ich mich (gerade eben erst wieder), vor ein paar Jahren ein Ehepaar getroffen zu haben, das dort logierte. Sie kamen auf mich zu an Poerio/F.lli Bandiera: Ob ich ihnen sagen könnte, an welcher Haltestelle sie aussteigen müssten für ... (ihr Ziel habe ich natürlich zwischenzeitlich längst vergessen). Das Gleiche wiederholte sich einen oder zwei Tage später; und in diesem Kontext erwähnten sie, bei den Franziskanerinnen ihr Quartier zu haben.
 
Obwohl ich die Via Fratelli Bandiera und die Haltestelle ja ebenfalls kenne, habe ich bei der Lektüre des Essays den Zusammenhang zwischen den darin genannten Brüdern und den Orten in Rom nicht hergestellt.
Die Fratelli Bandiera sind gebürtige Venezianer und haben deshalb auch in Venedig zusammen mit ihrem ebenfalls hingerichteten Freund Domenico Moro ihren eigenen Platz, den Campo Bandiera e Moro.
Die Venedig- und speziell die Musikfreunde wie @Angela kennen diesen schönen Platz sicher, weil dort in der Kirche San Giovanni in Bragora das Taufbecken steht , in dem Antonio Vivaldi getauft wurde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz genau.
vielleicht finde ich noch ein Bild des Campo
 
Ein wirklich sehr schöner Platz im Sestiere Castello. Lage bei Google maps.


Danke für den Hinweis und in unserer Fotogalerie habe ich in der Tat ein paar Fotos von Angela erspäht. ;)
 
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