OT aus: Römische Brunnen: "Biwak"-Verbot

pecorella

Caesar
Stammrömer
Sondern m.E. ist der maßgebliche Unterschied, dass das damalige Touristenaufkommen nur einen Bruchteil des heutigen betrug.

Damals waren Reisen etwas besonderes. Heute können sich viele Menschen das Reisen leisten und dank Internet wird jeder noch so stille Winkel der Welt gezeigt. Das hat teilweise die fatale Folge, dass einige Orte hoffnungslos überrannt werden.

Als abschreckendes Beispiel fällt mir da (um mal aus Italien auszuwandern) das österreichische Hallstadt ein. Was für europäische Touristen wohl er ein typischer Urlaubsort in den Bergen ist, verzückt die Chinesen so sehr, dass sie jährlich mit 1 Million Besuchern über die 780 Seelen Gemeinde her fallen. Viele davon als Tagesgäste.

Irgend ein Foto in den sozialen Medien muss in China die Runde gemacht haben und Hallstadt zu dem ultimativen Hotspot für melancholische Bergromantik gemacht haben, den man im Leben einmal gesehen haben muss.
 
Als abschreckendes Beispiel fällt mir da (um mal aus Italien auszuwandern) das österreichische Hallstadt ein. Was für europäische Touristen wohl er ein typischer Urlaubsort in den Bergen ist, verzückt die Chinesen so sehr, dass sie jährlich mit 1 Million Besuchern über die 780 Seelen Gemeinde her fallen. Viele davon als Tagesgäste.

Dabei hat man Hallstadt sogar in China nachgebaut. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es in Hallstadt aussehen würde, wenn die Besucher des Nachbaus auch noch alle nach Österreich kämen.

 
Mir sprengt diese Art des plastifizierten Kulturimports in China absolut mein Verständnis....wer will denn Disneyworld a la chinoise anschauen. " Venedig am Mekong" mit singendem Gondelchinesen. Der Eiffelturm, oder das duplizierte Hallstadt. Ein Stückchen chinesische Mauer in deutschen Landen, unvorstellbar, Tempel und Pagodenanlagen in der norddeutschen Tiefebene, den chinesischen Turm im englischen Garten nehme ich jetzt mal aus, der dient dem urbayrischen Biergenuss. Inder fahren in die Alpen und bewerfen sich mit Schneebällen, die haben doch den Himalaja vor der Haustür.
Aber Dentaria hat Recht: wenn das Gros der Chinesen sich mit Nachbauten begnügt, haben wir wenigstens mehr Platz am Trevibrunnen...;):cool:
 
Doch, absolut und es ist auch interessant, aber ich denke der Bogen von den römischen Brunnen nach Hallstatt und nach China ;) war vielleicht doch nicht sachdienlich in einem Thread, in dem der Nutzer, der kein Regular ist, Infos zum "Biwak"-Verbot an römischen Brunnen erwartet.

Daher habe ich die 3 Beiträge in ein OT verschoben. Nichts für ungut!
 

Dies ist ein sehr interessanter Artikel zu den Auswüchsen des Tourismus in verschiedenen Städten Europas. Besonders eindrücklich das Anwachsen der Massen in den letzten 10 Jahren und die Gegenüberstellung der Einwohnerzahlen, die mit dem Phänomen des Overtourism irgendwie fertig werden müssen.
Leider gibt es noch kein Rezept gegen die Horden, denn die Kommunen verdienen gut an den Touristen, da verkaufen sie die Seele ihrer Stadt, ohne auf ihre Einwohner Rücksicht zu nehmen.
 
Das Verhältnis zwischen Einwohnerzahl und Touri-Aufkommen ist schon krass.

Ein Problem ist ja auch, dass vieles was Tradition hat stirbt, oder von den Touris übernommen wird, sodass die Einheimischen ihre eigenen traditionellen Feste meiden.

Das Münchener Oktoberfest fällt mir da gerade ein. Die wenigsten Besucher dürften aus der Stadt selbst kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da täuscht Du Dich. Mein Sohn lebt ja mit seiner Freundin in München und sie gehen regelmäßig aufs Oktoberfest.
 
Ausnahmen bestätigen die Regel. Auch ist vorgedrungen, dass das Oktober v.a. von Touristen besucht wird.
 
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