Rom: Oberbürgermeister Roberto Gualtieri


Roms neuer Bürgermeister Roberto Gualtieri hat versprochen, die Hauptstadt umzugestalten und einige ihrer langfristigen Probleme mithilfe der Jubiläums- und Entwicklungs-Mittel anzugehen.
Dario Dongo ist Rechtsanwalt und Gründer von "Egalité", einer Vereinigung, die sich für die Rechte behinderter Menschen in Italien und insbesondere in Rom einsetzt. Er hat Atac (Roms Verwaltung für den öffentlichen Nahverkehr) mehrmals bei den lokalen Behörden wegen der schlechten Dienstleistungen für Behinderte angezeigt. Euronews hat den Aktivisten begleitet und seinen täglichen Kampf beobachtet.
Jahrelange Vernachlässigung ist einer der Gründe, warum das System nicht so funktioniert, wie es sollte. Eugenio Patanè, stellvertretender Bürgermeister, zuständig in der Stadtverwaltung für Mobilität: "In den vergangenen 14 Jahren wurden unsere Systeme und Infrastrukturen nicht gewartet und nicht erneuert. Wir haben ein schweres Erbe angetreten. Wir müssen in den nächsten drei Jahren daran arbeiten, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Das bedeutet neue Investitionen und Mittel, über die wir dank des Entwicklungs-Plans und des bevorstehenden Jubiläums verfügen. Jetzt müssen wir sie nur noch umsetzen. Wir müssen Ausschreibungen organisieren und angemessene Wartungsarbeiten durchführen, aber vor allem brauchen wir eine Planung."
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... Jahren steht dem Sozialdemokraten ein Budget von 13 Milliarden Euro zur Verfügung, um die Stadt zu revitalisieren.

Neben Geldern aus Italiens Nationalem Aufbau- und Resilienzplan (Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza, PNRR) kann die Stadt Mittel aus dem Postpandemiefonds der EU sowie Einnahmen für die Ausrichtung des katholischen Jubiläumsjahres im Jahr 2025 abrufen. Weitere sechs Mrd. Euro könnten fließen, wenn es Rom gelingen würde, die saudi-arabische Hauptstadt Riad auszustechen und den Zuschlag für die Weltausstellung 2030 zu erhalten.
„Wir führen das größte Investitionsprogramm des letzten Jahrzehnts durch, um die Stadt zu modernisieren“, sagte Bürgermeister Gualtieri dieser Tage in einem Interview mit Bloomberg. Ziel sei es, „nicht nur die Dienstleistungen der Stadt effizienter zu machen, was in den letzten Jahren etwas vernachlässigt wurde, sondern Rom auch an die Spitze punkto Digitalisierung, technologischer Innovation und Nachhaltigkeit zu bringen.“
 
Löblich, Sig. Gualtieri. Man sollte nur aufpassen, dass man sich nicht verzettelt. Vorrangig ist sicherlich die Müllkatastrophe, dann kommt der ÖPNV. Wie Gualtieri (das ist aber ein generell italienisches Problem) es schaffen wollte, Klimaneutralität zu erreichen, wäre sicher spannend. In Italien ist bekanntlich der private Wohnungsbesitz vorherrschend. Das bedingt, dass die Heizungen und Elektroleitungen völlig veraltet sind, Dämmung ist de facto unbekannt. Der Sanierungsaufwand wäre haarsträubend und von Privatleuten kurz- oder mittelfristig nicht zu stemmen. Wenn man sieht, was für einen Entrüstungssturm die Ideen von Herrn Habeck bei uns schon hervorgerufen haben, dann ist unschwer zu erwarten, dass keine italienische Regierung und kein Bürgermeister derlei politisch überleben würde. Und damit wars das mit Klimaneutralität. Nein, Müll und ÖPNV, darauf sollte sich Sindaco Gualtieri konzentrieren. Das ist zu machen.
Nicht zu vergessen die in ganz Italien notorisch maroden Wasserleitungen, die wahrscheinlich in hohem Prozentsatz saniert, d.h. ausgewechselt werden müssen.
 
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Im selben Programm kündigte Gualtieri an, dass Rom als eine der ersten Hauptstädte Europas bis 2025 eine einheitliche, umfassende Mobilitäts-App haben werde. Damit könnten Busse, Züge, Taxen und Leihfahrzeuge aller Art gemietet und bezahlt werden. Der neue Service werde mit Sondermitteln der EU gefördert.
 
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