Noch einmal nach Rom!

Freitag, 13.4.2018
Eigentlich wollten wir heute nach Ostia, aber das Wetter war mal wieder nicht optimal – kühl, windig und dunkle Wolken
das machte keine Lust auf Exkursionen. Außerdem schwächelte Moni etwas und brauchte etwas Ruhe:(.

Mittags holten wir uns etwas zu Essen aus dem Super Mercado, wo es leckere, frisch zubereite warme und kalte Gerichte gab. Nachmittags machten wir uns dann auf den Weg zum Palazzo Doria Pamphilii, den wir bisher immer nur im Vorbeifahren erspäht hatten.
Leider gab es hier nur Audioguides in englischer Sprache, wobei man sich fragt, ob es sich wirklich nicht lohnt oder sehr aufwändig ist, einige weitere Sprachen anzulegen. Wir waren fast allein - es waren kaum andere Besucher dort - und wir haben es genossen, mal ohne Gedränge uns alles ansehen zu können.




Als wir nach mehr als einer Stunde wieder auf die Straße traten, wunderten wir uns nicht schlecht, denn es anscheinend war auf einmal die Strasse zur Fußgängerzone geworden. Das Wetter hatte sich inzwischen gebessert und so bummelten wir ein bisschen planlos über die Via del Corso und irgendwann gelangten wir zur Piazza Trinita de Monti. Dort konnten von oben auf die spanische Treppe sehen, wo vor 2 Tagen die berühmten Azaleen aufgestellt worden waren, die aber natürlich erst spärlich blühten.


Durch die Menschenmassen schlängelten wir uns die Treppe hinunter und schlenderten weiter durch die via Condotti - mal gucken, was in diesem Sommer so en vogue ist :D- und kamen schließlich zur Piazza S. Lorenzo in Lucina. Dort setzten wir uns in ein Straßencafé und genossen einen Aperitivo mit leckeren Häppchen.

Auf dem Heimweg schafften wir es tatsächlich, einen kurzen Blick ins Pantheon zu werfen, aber auch noch kurz vor Schließung herrschte Gedränge und Lärm, so dass wir uns nicht lange dort aufhielten.
Auf dem Heimweg kauften wir noch etwas fürs Abendessen ein und verbrachten den Abend zuhause. Unser TV hatte leider keinen Sat-Empfang, sodaß wir nur italienische Sender empfgangen konnten. Aber ich hatte einen Weg gefunden, übers Internet an deutsches Radio und Fernsehprogramm zu kommen. Zwar nur auf dem Tablet, aber nach mehren Tagen mit ausschließlich italienischem Programm, waren wir froh, wenigsten mal deutsche Nachrichten empfangen zu können (leider gabs nicht die vom BEVA ersehnte Fußballübertragung, aber das gibts wohl nicht im Ausland:mad:)
 
Wie du siehst, lese auch ich gerne hier mit.

Bei der Gelegenheit, und nur um die Klarstellung hier noch ein wenig zu vertiefen:
Mal abgesehen davon, dass ihr, um in die Tram 8 (die auf dem linken Tiberufer nur in der Nacht verkehrt) zu steigen, ja mindestens an der Haltestelle Min. p. istruzione angekommen sein musstet: Nein, das war durchaus nicht illegal. Denn mit dem BIT kann man innerhalb seiner Gültigkeitsdauer von 100 Minuten so oft umsteigen, wie man möchte. Lediglich die Nutzung der Metro und der Regionalbahnen ist beschränkt auf nur eine Fahrt.
Jetzt, wo du es sagst, ich glaube, wir sind mit der Tram 3 in die entgegengesetzte Richtung zurückgefahren, und sind dann an der Piazza Venezia ausgestiegen.
Also wenn ihr an Aventino/Albania in die Tram 3 Richtung Trastevere gestiegen seid, dann wart ihr schon goldrichtig, um in die Tram 8 zur Piazza Venezia umzusteigen - nämlich an der ersten gemeinsamen Haltestelle dieser beiden Bahnen (vom Viale Aventino aus gesehen) = Min. p. istruzione, s. oben. ;)

Wäret ihr hingegen aus der Tram 3 an der nächsten Station = Porta S. Paolo ausgestiegen, bzw. umgestiegen in die Tram 3 in Gegenrichtung, dann hätte es überhaupt niemals zum Umstieg in die Tram 8 kommen können (es sei denn nachts zwischen ca. 22.00 und 1.30 h: Tram 8, linea prolungata ... aber die fährt natürlich nicht zur Piazza Venezia, wie unter dem Link ja zu sehen). ;)
Also, ich weiss es auch nicht mehr so genau und mein "Pfadfinder" erinnert sich auch nicht, aber auf jeden Fall sind wir an der Piazza Venezia ausgestiegen, wo ja dann das Drama mit ATAC seinen Lauf nahm (das hat Dich sicher besonders amüsiert :D)
Aber warts mal ab, wir können es noch besser......
 
Letzteres wäre ich durchaus bereit zu glauben ;) - jedoch: mit einer Bereitwilligkeit im ausschließlich positiven Sinn.

Hingegen dass ich mich amüsieren würde über etwas, das für andere Menschen als Drama in Erscheinung tritt: Nein, bestimmt nicht.
 
Samstag, 14.4.2018
Heute hatten wir die Besichtigung der Domus Aurea gebucht und so machten wir uns bestens aufgelegt bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein auf den Weg. Schon eine halbe Stunde vorher waren wir am Eingang, wo unser Emailbestätigung in ein Ticket umgetauscht wurde. Da wir noch ein bisschen Zeit hatten, machten wir noch einen Spaziergang in dem kleinen Park oberhalb des Hügels. Von dort hat man einen schönen Blick aufs Colosseum, das sich für uns ganz ungewohnt in hellen Farben zeigte.

Wir kannten es nur mit der dunklen Patina und ich bin nicht sicher, ob mir das nicht besser gefallen hatte. Dann wurde es 11 Uhr und wir wurden von einer netten jungen Dame begrüßt und nachdem wir uns alle mit Gazehäubchen und gelbem Bauhelm bedeckt hatten, konnten wir den Palast Neros betreten.

Die Archäologin hatte uns schon auf den Temperaturunterschied von mindestes 10 Grad hingewiesen und nachdem es heute draußen endlich mal warm war, empfand man die Kälte untertage natürlich unangenehm. Aber wir hielten uns auch nicht lange an einer Stelle auf und nach einer kurzen Einführung ging es schnellen Schrittes weiter. So blieb das Tempo während der ganzen Führung ziemlich hoch, an den prägnanten Stellen wurde nur ein kurzer Stopp für Erklärungen eingelegt und dann gings schon weiter.
Nach ca. 45 Min. gelangten wir in eine Art Hörsaal, wo wir die VR- Brillen ausgehändigt bekamen und so fast 2000 Jahre zurück katapultiert wurden. Das Ganze war so realistisch, dass man sich sogar zur Seite neigte, wenn ein Hindernis auf einen zu kam.
Leider hatte ich Probleme, das Gerät anzulegen, denn als Brillenträger muss man zunächst die eigene Brille in die VR-Brille legen und dann das ganze überstülpen. Und dann funktioniert meine Brille nicht, so dass ich die ganze Prozedur noch einmal wiederholen musste und so leider einen Teil der Vorführung verpasste.
Nach 15 Min. ging es weiter und wir gelangten in die Aula Ottogonale, durch dessen Öffnung in der Kuppel zu Neros Zeit Blütenblätter auf die Gäste herabregneten. (Obwohl die Archäologin anführte, dass gerade dies wahrscheinlich an einem anderen Ort stattgefunden hatte.) Von den Fresken und Dekorationen an Decken und Wänden ist leider nicht mehr viel zu sehen, außerdem ist das ganze Areal nur schwach beleuchtet. Nach ca. 1,5 Stunden traten wir wieder ins Tageslicht und mussten uns erstmal aufwärmen. Ich hatte es doch noch geschafft, ein paar Fotos zu machen, indem ich kurz hinter der Gruppe zurück blieb und daher konnten wir im Nachhinein noch ein bisschen mehr erkennen, als im Halbdunkel der Anlage.



Aber trotzdem war es ein Highlight unserer Reise und es wäre zu wünschen, dass die Restaurierungen fortgeführt werden könnten.

Nun liefen wir die Via Fori Imperiali runter, die von Menschenmassen wimmelte, schließlich war Wochenende. Auch hier, wie schon beim Pantheon, standen Militärfahrzeuge, die die Straße blockierten, um mögliche Anschläge zu verhindern. Überhaupt war das Militär und die Polizei überall in der Stadt präsent, was natürlich einerseits ein Gefühl von Sicherheit vermitteln sollte, aber andererseits auch auf eine möglich Gefahr hinwies.
Alle Restaurants waren sehr gut besucht und z.T. hatten sich schon Warteschlangen gebildet und so nahmen wir die ersten freien Plätze ein, die wir ergattern konnten. Das Restaurant hieß Pizzeria Massenzio Ai Fori und erwies sich als Glücksgriff. Die Bedienung wurde von der Chefin rumgescheucht und wo kein Platz war, wurde welcher geschafften, indem einfach Tische und Stühle noch in die kleinste Lücke gestellt wurden. Die Geräuschkulisse war enorm, aber das Essen war sehr gut, ich hatte die leckerste Carbonara, ever. Als wir die Frage nach Café und Dessert verneinten, kam sogleich die Rechnung, damit es Platz für die nächsten Gäste gab.
Also verließen wir das Lokal und spazierten am Augustusforum und an den Mercati di Traiani vorbei, dann unter den Torbögen der via Quartro Novembre hindurch und weiter durch kleine Gässchen Richtung Piazza Maddalena. Endlich gabs auch ein Eis bei della Panna, wobei die Auswahl bei angeblich 150 Sorten schwerfiel.

Danach fuhren wir für eine Ruhepause nachhause. Den Abend verbrachten wir in Trastevere, wo so richtig das Leben tobte, an allen Ecken Musikbands spielten und die Gassen und Lokale gut besucht waren. An der Piazza St. Maria Trastevere fanden wir ein nettes Lokal (Namen weiß ich nicht mehr), wo man schön draußen sitzen und dem Treiben auf der Piazza zusehen konnte.

Leider erwischten bei der Heimfahrt den falschen Bus, ich glaube es war der 780, was aber nicht unsere Schuld war, denn der Busfahrer hatte die Anzeige nicht umgestellt, so dass wir statt in Richtung Piazza Venezia in die entgegengesetzte Richtung fuhren. Wir wunderten uns schon, dass der Bus nicht über den Tiber fuhr und nach einigen Haltestellen stiegen wir aus und eine nette junge Römerin zeigte uns, wo es eine Haltestelle auf der anderen Straßenseiter gab, wo wir zurückfahren konnten. So waren wir erst gegen Mitternacht zuhause, aber unser kleines Abenteuer hatte uns sogar Spass gemacht.
 
Letzteres wäre ich durchaus bereit zu glauben ;) - jedoch: mit einer Bereitwilligkeit im ausschließlich positiven Sinn.

Hingegen dass ich mich amüsieren würde über etwas, das für andere Menschen als Drama in Erscheinung tritt: Nein, bestimmt nicht.
Ich reiche mal ein paar " " für das Drama nach;)
 
Sonntag, 15.4.2018
Wieder einmal zeigte sich der Himmel bewölkt und der Wind pfiff um die Ecke. Daher beschlossen wir, zunächst nur bis zum Petersplatz zum Angelus Gebet zu gehen und dann vielleicht noch zur Basilika St. Paul vor den Mauern zu fahren.

Gegen 11.30 Uhr waren wir am Petersplatz, wo sich schon einige Schlangen vor den Kontrollpunkten gebildet hatten. Nachdem wir durch waren, öffnete sich pünktlich um 12 Uhr das Fenster des Palastes und Papst Franziskus begann seine Ansprache mit der Begrüßung einiger Gruppen, was mit lautem Jubel quittiert wurde.



Nach einer Weile verdunkelte sich der Himmel vollends und es begann zu regnen. Bevor der Papst zum Schluss kam und die Menschenmengen sich zum Abmarsch aufmachten, verließen wir den Petersplatz, gingen durch den Fußgängertunnel auf die andere Straßenseite und durch den großen Tunnel zu Fuß bis Haltestelle Piazza della Rovere.
Dort warten wir auf den 23 er Bus zur Piazza San Paolo fuore Mure. Wir warteten mehr als eine halbe Stunde, aber entweder fuhr der Bus durch, weil er schon überfüllt war oder es kam gar keiner mehr. Irgendwann hatten wir keine Lust mehr, und so fuhren wir zum Torre Argentina und von dort weiter zur Piazza Maddalena zum Mittagessen im Rist. Clemente.
Anschließend noch ein Cappuccino im Tazza doro und so gestärkt liefen wir bis zur Kirche St. Ignazio, beeindruckend dort ist die Freskenmalerei an der Decke, und die Kuppel, die aber auch nur gemalt ist. Je nachdem wo man in der Kirche steht, bietet sich eine andere Perspektive auf die Kuppel. An einer Stelle war ein (leider etwas blinder) Spiegel aufgestellt, so dass man auch ohne Genickstarre die Deckenmalereien betrachten konnte.




Danach ging es mit dem Bus zur Piazza Venezia, wo wir das Denkmal Vittorio Emmanuele bestiegen und kamen schließlich auf die große Aussichtsterrasse, von der man einen weiten Blick über die Piazza Venezia hat.



Nach einer kurzen Verschnaufpause (wo ich vom Wachpersonal verscheucht wurde, weil ich mich wohl auf einen verbotenen Stein gesetzt hatte) stiegen wir die Treppen wieder hinab, wandten uns nach links, vorbei an der Insula unter dem Kapitol, hinauf über die Via di S. Pietro in Carcere zu einer Aussichtsterasse. Dort hat man ein schönen Blick aufs Form Romanum








Das Wetter hatte sich glücklicherweise gebessert, die Sonne war hinter den Wolken hervorgekommen und die Temperaturen waren auch endlich angenehm. So langsam stellten sich Durst und Hunger ein und wir begaben uns zum Caffè Capitolino das wir noch von unserem letzten Besuch kannten. Dort nahmen wir einen Aperitivo und ein bisschen Knabberzeug zu uns und genossen die traumhafte Aussicht von der Terrasse.




Nach einem kurzen Rundgang über das Campidoglio verließen wir den Hügel über die Condonata und konnten die herrliche Blütenpracht der Glyzinien aus nächster Nähe betrachten.



Damit fand unser Ausflug einen schönen Abschluß und den Abend verbrachten wir zu Hause.
 
Montag, 16.4.2018

Am Nachmittag hatten wir einen Besichtigungstermin in der Catacombe SS Pietro e Marcellino in der Via Casilina gebucht. Den Vormittag wollten wir nutzen und die Basilica San Clemente besuchen, und hier vor allem die Ausgrabungen aus dem 1. Und 4. Jahrhundert.
Mit dem Bus 916 fuhren wir bis zum Torre Argentina und stiegen dort in den 83 um, der bis zur Via Labicana fuhr. Von dort ist es nur ein kleines Stück zur Basilika, die von außen eher unscheinbar und nicht gleich als Kirche zu erkennen ist. Der Innenraum ist nicht sehr groß, aber mit sehr schönen Mosaiken und Fresken ausgestattet.
Das Interessanteste liegt allerdings im Untergrund und nach der Entrichtung von 12,- € stiegen wir die Treppe in die 2 Unterkirchen hinab. Bei unserem letzten Besuch, 2010, waren wir fast allein, aber diesmal war das leider nicht der Fall, denn auch hier waren einige Reisegruppen und auch Schulklassen unterwegs. Leider ist es auch sehr schwach beleuchtet dort unten und man muss schon länger hinsehen, um genaueres zu erkennen.

Es ging jetzt schon gegen Mittag und die Kirche wurde bald geschlossen. Bei uns meldete sich auch der kleine Hunger und wir aßen ein paar Antipasti in einer kleinen Trattoria. Anschließend bummelten wir weiter bis San Giovanni in Laterano. Auch hier gab es eine Eingangskontrolle, aber die Uniformierten waren gerade nicht motiviert und ließen uns einfach so durch, wir machten wohl einen harmlosen Eindruck.
Wieder einmal waren wir beeindruckt von der Größe der Basilika, den goldenen Kassetten- Holzdecken, den Cosmatenfußböden und dem Hochaltar. Nach unserem Rundgang verweilten wir ein bisschen auf einer Bank und überlegten dabei, wie wir unseren weiteren Weg fortführen wollten. Im 15 Uhr sollten wir an der Catacombe sein, so dass wir noch genug Zeit hatten.:D

Da heute mal schönes Wetter war, wollten wir den Weg bis zur Porta Maggiore zu Fuß gehen. Entlang der Aurelianischen Mauer führt der Weg durch eine Parkanlage bis zur Kirche St. Croce in Gerusaleme, die allerdings jetzt geschlossen war.
Also liefen wir weiter bis zur Porta Maggiore, um dort die Haltestelle für die Bahn zu suchen – selbst die Mitarbeiter der ATAC wußten es nicht genau (vielleicht haben sie mich auch nicht verstanden) und nach etwas Suchen fanden wir dann die Haltestelle.
Aber irgendwie hatten wir das Gefühl, dass wir nicht richtig waren, denn die Hausnummern wurden immer höher und meine moovit-App drehte sich wie verrückt im Kreis, also stiegen wir wieder aus.
In der Via Casilina hatten wir 2008 bei unserem 1. Besuch gewohnt und kannten uns daher dort etwas aus. Wir hatten vor, den 105er Bus zu nehmen und meinten, dass wir nicht mehr allzu weit vom Ziel entfernt sein müßten. Mittlerweile war es viertel vor drei und ein Bus war nicht in Sicht. Also hielt ich ein Taxi an und nannte dem Fahrer die Adresse, Via Casilina 64. Er wies nach vorn und meinte, wir seien kurz davor. Als ich fragte, ob denn da eine Catacombe sei, schüttelte er verständnislos den Kopf. Schließlich zeigte ich ihm meine Reservierung und da war des Rätsels Lösung, da fehlte nämlich eine 1 bei meiner Adresseneingabe. :eek: So konnte meine App natürlich auch den Weg nicht finden. Also fuhren wir mit dem Taxi noch gut 2 km und dann hatten wir unser Ziel erreicht - Via Casilina 641 - und dort war natürlich auch die Stadtbahnhaltestelle.
Zunächst betraten wir die Kirche, vor der schon einige Leute warteten, aber das waren offensichtlich keine Touristen – dazu komme ich später nochmal.
Dann entdeckten wir einen Torbogen, gingen hindurch und fanden zunächst erstmal nichts und niemanden, das Gelände sah eher nach Baustelle aus. Wir gingen um ein Gebäude herum und klopften an einer Tür mit Aufschrift „Office“. Ein junger Mann öffnete und war zunächst verblüfft, als ich ihm sagte, wir kämen zur Besichtigung. Als ich im meine Reservierung zeigte, warf er seinen Computer an und fand uns schließlich auch. Wir bezahlten den Eintritt und dann nahm der junge Mann einen Mp3 Player und wir gingen los.
Ein älterer Mann folgte uns, schloss den Eingang zur Catacombe auf und nahm uns die Tickets ab. Wir wunderten uns ein wenig, denn außer uns war dort niemand!
Der junge Mann bedeutete uns, ihm zu folgen und wir stiegen eine steile Treppe 16 m in die Tiefe hinab. Die Erläuterungen erklangen aus dem Gerät auf Deutsch und wir liefen durch lange schmale Gänge, an deren Seiten sich überall Grabnischen befinden. In einigen größeren Kammern gibt es sehr gut mit neuester Lasertechnik restaurierte Fresken, die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament darstellen. Nach einer halben Stunde endete die elektronische Ansage und der nette junge Mann ging mit uns uns noch zu einigen besonderen Nischen, die normalerweise nicht gezeigt werden und gab auch noch einige Erläuterungen ab. Es ist schon ein außergewöhnlicher Ort, ein bisschen unheimlich – vielleicht weil wir dort unten allein waren – aber auf jeden Fall ein tolles Erlebnis.
Als wir das Gelände verließen, sahen wir noch, wie ein Sarg aus der Kirche getragen wurde und die Trauergemeinde folgte, da wären wir also wirklich fehl am Platz gewesen!

Mit dem Bus 105 fuhren wir anschließend bis Termini, wo wir in den 64er umstiegen bis Torre Argentina. Von dort auf den bekannten Wegen bis zur Piazza Rotondo, wo wir direkt vor dem Pantheon einen Platz in der Sonne bekamen. Bei einem kalten Getränk lauschten wir dem Spiel eines Gitarristen und sahen den vielen Touristen nach, die sich wie immer hier tummelten.


Als die Sonne hinter dem Pantheon verschwand, wurde es kühl und wir gaben ungern unseren Platz frei, aber es wurde Zeit für den Nachhauseweg. Wie so oft, kauften wir unterwegs noch ein paar Leckereien wie Panschetta, Salat und Wein für das Abendbrot ein und genossen unser Mahl am heimischen Esstisch.
 
Gleich zu Beginn deines neuen netten Berichtsteils springt mir dies ins Auge - nämlich zu den Ausgrabungen unter S. Clemente (die ich immer wieder sehr gerne besuche):
(...) und nach der Entrichtung von 12,- € stiegen wir die Treppe in die 2 Unterkirchen hinab.
Das heißt also, man hat den Eintritt (seit etlichen Jahren 10,- €; zuvor 5,-) um weitere 2,- € erhöht ... :eek:
 
Liebe Moni,

gerne folge ich Euren Spaziergängen und Erkundungen in Rom.
In der Catacome SS Marcellino e Pietro ar ich inzwischen zweimal, beim ersten Mal noch mit "Live-Erläuterungen" in italiano, letzten Herbst dann auch, wie Ihr es erlebt habt über den MP3-Player.
Ich fand beides sehr beeindruckend und informativ. Wir waren nicht die einzigen Gäste, aber auf jeden Fall eine kleine Gruppe, was diesen Besuch schon zu etwas Besonderem macht.
 
Das heißt also, man hat den Eintritt (seit etlichen Jahren 10,- €; zuvor 5,-) um weitere 2,- € erhöht ... :eek:
(...) es waren tatsächlich nur 10,- €.
Danke - das tröstet mich.

Denn auch wenn ich mir gut vorstellen kann, wie teuer es ist, solche Ausgrabungen zu erhalten - aber S. Clemente zum gleichen Preis wie die Kombikarte für Forum und Kolosseum ... das wäre m.E. dann doch etwas unverhältnismäßig.
 
Hallo Angela,
für uns war es die erste Katacombe überhaupt - abgesehen von den Scavi unter dem Petersdom - und es war uns zweitweise etwas gruselig, zumal es ja auch grabesstill dort unten ist :eek:. Man konnte nur hoffen, daß der Führer sich gut auskennt und den Rückweg findet, denn ich hatte leider kein Wollknäuel dabei....
 
Das kann ich gut verstehen.
Ich fand es dadurch einfach sehr authentisch. Auch ich habe schon lange keine der „großen“ Katakomben besucht, nur vor einiger Zeit die von Sant‘ Agnese.
 
Liebe Moni,

auch mir macht es großen Spaß, deinen Bericht zu lesen.

Viele Grüße

Tizia
 
Hallo Moni,
heute Nachmittag hatte ich Zeit um in aller Ruhe deinen Reisebericht zu lesen. Er hat mir sehr viel Freude bereitet. An dieser Stelle habe ich genau die gleiche Erfahrung gemacht- und nicht nur einmal:

[Wir] verließen wir den Petersplatz, gingen durch den Fußgängertunnel auf die andere Straßenseite und durch den großen Tunnel zu Fuß bis Haltestelle Piazza della Rovere.
Dort warten wir auf den 23 er Bus zur Piazza San Paolo fuore Mure. Wir warteten mehr als eine halbe Stunde, aber entweder fuhr der Bus durch, weil er schon überfüllt war oder es kam gar keiner mehr.

Vielen Dank für diesen sehr schönen Bericht!

Lieben Gruß
Padre
 
Hingegen für mich war bislang gerade diese Haltestelle stets eine von denen, wo ich noch nie lange auf den Anschluss warten musste: Glück und Pech sind ungerecht verteilt in dieser Welt.

Für euren Mut, die Galleria PASA zu Fuß zu durchqueren, gebührt euch Respekt - denn ich bin nicht der einzige Forista, der dies als richtig unangenehme Erfahrung in Erinnerung hat.
 
Für euren Mut, die Galleria PASA zu Fuß zu durchqueren, gebührt euch Respekt - denn ich bin nicht der einzige Forista, der dies als richtig unangenehme Erfahrung in Erinnerung hat.

Ja, Gauki, ich fand den Tunnel auch ganz schrecklich, denn auch um diese Mittagszeit lagerten hier die Gestrandeten der Gesellschaft. Einige schliefen noch unter ihren Decken, andere " feierten" schon wieder und auch Mütter mit kleinen Kindern hielten sich dort auf. Allein wäre ich dort sicher nicht durchgegangen, aber mit männlicher Begleitung und schnellen Schrittes haben wir es hinter uns gebracht.
 
Wobei ich von dieser Verschärfung der Situation :eek: erst jetzt erfahre, d.h. durch deine Antwort. - Bislang nämlich genügte uns stets schon die enorme Konzentration von Lärm und Abgasen, um die Galleria PASA nach Möglichkeit zu meiden.
Es dürfte deutlich über 10 Jahre her sein, dass wir hindurchgegangen sind ... zum ersten und letzten Mal.
Zumal man ab der Haltestelle Cavalleggeri/S. Pietro (oder natürlich auch schon früher) jeden beliebigen Bus nehmen kann, alle paar Minuten, um sich diesen so unangenehmen Fußweg zu ersparen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dienstag, 17.4. 2018
Der vorletzte Tag war gekommen und wir wollten einfach mal noch ein bisschen bummeln. Mit dem Bus fuhren wir bis zum Vatikan, wo eine enorme Menschenmenge auf Einlass in den Petersdom wartete.



Vielleiht wären wir auch noch in den Dom gegangen, aber die Wartezeit erschien uns zu lang, zumal immer mehr Reisegruppen eintrafen. Also bummelten wir weiter über die Via della Conciliazione zur Engelsburg. In gemächlichem Tempo gingen wir am Tiberufer entlang und sahen uns das Angebot der Händler unter den Platanen an.
Auf der anderen Tiberseite suchten wir ein Lokal zum Mittagessen, aber dort, wo es uns zusagte, war alles besetzt. So kam es, dass wir an unserem letzten Tag noch einen Reinfall erlebten, die Antipasti kamen gleichzeitig mit der lauwarmen Pasta, das Brot gabs in der Tüte, die Getränke waren teuer und außerdem verlangten sie noch 3,50 Servicegebühr. Also eine richtige Touristenfalle. Na ja, trotzdem ließen wir uns nicht die Laune verderben. Durch schmale Gassen mit schönen Geschäften schlenderten wir weiter bis zur Piazza Navona, wo wir ein paar Abschiedsfotos machten.

Da wir noch packen mussten, machten wir uns dann auf den Heimweg. Aber nach dem Abendessen gingen wir noch einmal in unserer Straße den Hügel hoch, wo man einen schönen Blick auf die Kuppel des Petersdomes hat.
 
Aber dessenungeachtet, und um nun nicht etwa noch nachträglich ein Missverständnis zu riskieren: Rispetto! :)

Wobei sich, wie ich soeben erst sehe, dieser Beitrag gekreuzt hat mit deinem jüngsten Berichtsteil.
 
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