Regierung in Italien - Ein Zeichen der Hoffnung
Die neue Regierung muss die Bürger überzeugen, dass das Allgemeinwohl nicht nur eine Fata Morgana ist. Nur so kommt das Land aus der Krise
www.sueddeutsche.de
Ein Kommentar von Stefan Ulrich
Er beginnt so:
Italien ist ein im Kern konservatives, individualistisches Land. Das eigene Heil, das der Familie und vielleicht noch der Heimatgemeinde liegt vielen Italienern unendlich näher als ein nationales Allgemeinwohl, das wie eine Fata Morgana erscheint. Und die Regierenden konnten die Bürger meist nicht davon überzeugen, dass sie selbst dem Gemeinwohl dienen. Zu viel Korruption, zu viel Postengefeilsche, Nepotismus, destruktive Parteilichkeit. Viele Italiener wählen daher nicht unbedingt die Politiker, von denen sie sich am meisten für das Land erhoffen, sondern jene, die sie am wenigsten stören, etwa durch das Eintreiben von Steuern.