Neue Arena fürs Kolosseum geplant

Simone-Clio

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Minister will wieder Veranstaltungen im Kolosseum - News - Salzburg24.at

Wenn es nach dem italienischen Kulturminister geht, soll das Kolosseum in Rom wieder ein Platz für Open-Air-Spektakel werden. Dario Franceschini unterstützt die Idee eines Archäologen, der für eine neue Arena in dem rund 2.000 Jahre alten Wahrzeichen plädiert hatte. [...]

Der Archäologe Daniele Manacorda hatte im Journal “Archeo” geschrieben, dem Kolosseum sei mit der Bühne “die Seele” entzogen worden. Mit einer Arena sei es nicht länger ein den Touristen ausgelieferter, “surrealer Ort”. Manacorda schweben als Einweihungsspektakel sowohl Judo, griechisch-römisches Wrestling und ein Kinderchor als auch eine Gedichtlesung oder eine Kite-Show vor.

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Vergleiche: Colosseo, l'idea di Franceschini in un tweet: "Ricostruiamo l'arena dei gladiatori" - Repubblica.it

und: Franceschini: «Sì a un nuovo tetto per coprire l'arena del Colosseo» - Corriere.it
 
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Dazu ein Kommentar von Christian Thomas: Times mager: Kolosseum | Times Mager*- Frankfurter Rundschau

Beim Kolosseum wurden die schaurigen Spektakel nicht betriebsbedingt gekündigt, vielmehr durch eine gewisse Einsicht in zivilere Umgangsformen. Die Hinrichtungsstätten als Erlebnis-arena, der Kesselschlachtkessel als Freizeitpark, der ehemalige Todesstreifen als Fort Fun – alles denkbar, solange die Festivalisierung des Urbanen mutwillig das Gedächtnis der Stadt einebnet.

Siehe auch: Bühne frei für kolossale Spektakel von Regina Kerner

Der Vorschlag, den Boden mit beweglichen Holzelementen zu rekonstruieren, stammt vom römischen Archäologieprofessor Daniele Manacorda. Der jetzige Zustand sei eine ungesunde Zurschaustellung toter Dinge. Man müsse dem mit sechs Millionen Besuchern jährlich beliebtesten Kulturdenkmal Italiens seine Würde zurückgeben. „Nicht nur als Ort der Vergangenheit, sondern auch des heutigen Lebens.“ Die Keller könnten zum Museum werden, mit Rekonstruktionen jener Lastkräne und Bühnenanlagen, mit denen für die Zuschauer Wald- und Wüstenlandschaften in die Arena gehievt wurden.
Die Reaktionen der Fachwelt fallen fast ausnahmslos positiv aus. Bedenken, bei der Neuauflage von „Brot und Spiele“ könnten Spuren der Vergangenheit getilgt werden könnten, gibt es nicht. Giuliano Volpe vom Kulturgüter-Rat sagt, er sei kein Problem wenn künftig Konzerte oder Wettkämpfe stattfänden. „Man muss vorsichtig und respektvoll mit dem Kolosseum umgehen, aber man es kann nicht wie einen Fetisch behandeln.“
 
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Die Kampfbühne der Arena wird tatsächlich wieder neu errichtet. Veranstaltungen sollen im Fernsehen übertragen werden und das mit dem Verkauf der TV-Rechte eingenommene Geld zu Restaurierungszwecken benutzt werden.

Colosseo, Franceschini: "La ricostruzione dell'arena si farà" - Repubblica.it

"Ricostruire l'arena del Colosseo com'è stata fino all'Ottocento è un modo per tutelare il monumento", per renderlo più accessibile e più comprensibile ai visitatori, "e lo faremo". A dirlo è stato il ministro della cultura Franceschini concludendo il suo discorso al XIX Convegno del Fai. In un Colosseo con l'Arena ricostruita, spiega Franceschini, si possono fare "rappresentazioni uniche al mondo, con diritti tv sufficienti per restaurare tutta l'area archeologica centrale".

L'idea di ricostruire l'arena del Colosseo era stata lanciata a novembre scorso dallo stesso ministro Franceschini con un tweet che riprendeva l'idea dell'archeologo Daniele Manacorda. Il suo disegno prevede infatti la ricostruzione in legno del piano del calpestìo in modo da rendere da un lato nuovamente percorribile l'arena e dall'altro per realizzare il museo dei sotterranei ora a cielo aperto.
Im Untergeschoss soll ein Museum eingerichtet werden. In der Fotogalerie befinden sich u.a. zwei Bilder der Arena am Ende des 19. Jahrhunderts.
 
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Kolosseum in Rom bekommt wieder Gladiatorenarena - news.ORF.at

Der italienische Kulturminister Dario Franceschini unterstützt ein Projekt, mit dem der jetzt sichtbare Unterbau des Amphitheaters mit einer Plattform überdeckt werden soll, wie es bis zum 19. Jahrhundert der Fall war. (...)
Der Denkmalschutz arbeitet bereits an einem umfangreichen Projekt, das den Bau einer Holzplattform vorsieht. Im Kolosseum sollen unter anderem Konzerte und Aufführungen stattfinden. Im Unterbau soll ein Museum eingerichtet werden. Franceschini sucht jetzt nach Finanzierungen für sein Projekt.
 
Nicht zuletzt will man die Raubtier-Aufzüge wieder herstellen: Colosseo, 5 anni per ricostruire l'arena. E torna il "monta-belve" di Domiziano.
Das Ganze in 5 Jahren und zu einem geschätzten Preis von 20 Millionen Euro.

2.gif

 
Wenn ich mich nicht irre, wird auch hier die Rekonstruktion des Aufzugs dokumentiert (ich habe mir jetzt nicht das ganze - noch einmal - Video angesehen)
 
BIn grade auf den Thread gestoßen und weiß nicht wirklich, was ich jetzt davon halten soll.

Ich mein, klar, ist ne coole Idee und bei so nem Gladiatorenkampf in der Arena auf den Rängen zu sitzen (Kann man in Xanten während des Römerfestes) hat echt schon was, aber...
ich finde das Colosseum irgendwie... "zu wichtig" oder groß oder ws auch immer man dazu sagt, um da so ein Riesending aufzuziehen, denn viele Touris, die unbedingt das Colosseum sehen wollen, werden sich dann denken, das sie sich ja dann auch so ein Spektakel ansehen könnten, und ich glaube, dass es dann noch "Überfüllter" ist, als es bisher ist.

DIe Ansicht von Manacorda (der bisher auf mcih den Eindruck eines recht "Normalen" Archäologen machte -bitte nicht falsch verstehen, aber normalerweise sind Archäologen eher gegen Rekonstruktionen und so-;)) in allen Ehren, und ich find es auch interessant, mal eine Möglichkeit zu sehen, wie das tatsächlich damals alles ablief, aber richtig überzeugt bin ich davon irgendwie nicht....zumindest was den Forscher in mir betrifft...
 
Die Pläne zur Rekonstruktion der Bühne im Kolosseum werden konkreter.

... Arbeiten, die 18,5 Millionen Euro kosten sollen, werden bis Ende 2021 beginnen, berichtete der Minister.


Vgl.: "Sarà un grande intervento tecnologico che offrirà la possibilità di contemplare la bellezza del Colosseo dal centro dell'arena" und Franceschini: al via gara per la nuova arena del Colosseo, sarà grande intervento tecnologico

 
Heute wurde der Gewinner des Wettbewerbs für die moderne Arena des Kolosseums bekanntgegeben:

Milan Ingegneria si aggiudica il bando di gara promosso da Invitalia

Mitteilung des Kulturministeriums mit 4 Videos u.a. vom zukünftigen Aussehen des Kolosseums mit Arena. 2023 wird die Holzarena fertiggestellt sein.




 
Hier ein erster Artikel in deutscher Sprache:

... Amphitheaters überdecken soll, wie es bis zum 19. Jahrhundert der Fall war. (...)

Die Arbeiten, die 18,5 Mio. Euro kosten sollen, werden bis Ende 2021 beginnen und bis Ende 2023 abgeschlossen werden, berichtete der Minister bei einer Pressekonferenz am Sonntag. Milan Ingegneria behauptete sich mit dem Projekt einer nachhaltigen und flexiblen High Tech-Struktur, die leicht wieder abgebaut werden kann. Die Träger der Struktur werden ohne mechanische Verankerungen direkt auf den Wandstrukturen angebracht. Die Lauffläche wird aus einer Reihe von mobilen Paneelen bestehen. Damit soll die Arena auch wieder für Open-Air-Aufführungen genutzt werden. Die neue Fläche wird etwa 3.000 Quadratmeter betragen.
 
Ich weiß noch nicht, was ich davon halten soll. Die Konstruktion des Unterbaus hat mich immer fasziniert. Das wird man künftig wohl nur im Rahmen teurer Führungen zu sehen bekommen.
 
Ohne bereits alles gelesen zu haben, könnte ich mir vorstellen, dass die Holzpaneele evt. nicht immer ausgefahren sein werden.

Edit: Siehe dazu z.B. hier in der FAZ: Zurück zum Ursprung: Holzboden für Kolosseum in Rom

Mit einem Mechanismus sollen den Plänen zufolge viele einzelne Bretter ziehharmonikaartig auf dem Platz binnen 30 Minuten ausgefahren werden können. Damit sollen die Räume darunter belüftet und die Luftfeuchtigkeit darin reguliert werden können. Außerdem wäre es so möglich, diese weiterhin sichtbar zu machen.
 
Zusatz:


Die geplante Konstruktion nutzt die vorhandenen Untergrundmauern des flavischen Amphitheaters und wird ähnlich antiken Vorläufern verstellbar sein. So können die Lamellen geöffnet sowie komplett zur Seite geschoben werden. Als Material werden Carbon und vor allem acetylisiertes Holz verwendet. Dieses ist besonders wetterfest und vollständig biologisch abbaubar.
Zudem soll die ganze Anlage komplett rückbaubar sein, "falls man in 30, 40 oder 100 Jahren ganz andere Pläne hat", so Massimiliano Milan vom Ingenieur-Büro Milan Ingegneria.

und


Die neue Bodenstruktur wird beweglich sein, um - bei quergestellten Leisten - weiterhin Einblicke auch in das Untergeschoss zu gewähren. Dieser Mechanismus soll auch die Luftzirkulation ermöglichen, die nach Ansicht von Archäologen wichtig ist, um die antike Struktur im Bauch des Kolosseums nicht zu gefährden. Die Ingenieure verzichten auf Verankerungen im Boden, um die erhaltenen Mauerreste nicht anzutasten. Parallel soll ein neuer Museumsparcours zwischen den Mauern des Untergeschosses gestaltet werden.
 
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