Neapel & Capri im September 2013

Tag 3

Moin Moin,
viel Spaß mit dem Bericht von der schönsten Insel der Welt :D

Montag - Tag 3

Der Tag auf den ich mich im Vorfeld der Reise, am meisten gefreut habe. Heute war es endlich soweit, es sollte nach Capri gehen. Schon bei dem Namen dieser traumhaft schönen Insel, denkt man automatisch an die Blaue Grotte, die Piazzetta, die Gärten des Augustus, die Via Krupp, die Villa Jovis, den Arco Naturale und das azurblaue Meer. Fast alles hiervon sollte ich an diesem Tag hautnah erleben :D
Durch die Pleiten der letzten beiden Tage, war die Vorfreude jedoch etwas getrübt und so dachte ich nur daran was heute wohl so alles schiefgehen würde :?. Noch dazu musste ich mich heute ohne Stadtplan orientieren. Da dies in Neapel nicht mal mit Stadtplan klappte, machte ich mir schon ein wenig Sorgen :( (völlig unberechtigt, wie sich später herausstellen sollte).​
Nach dem Frühstück, machte ich mich um acht Uhr auf zum Hafen (Beverello). Eine gute Viertelstunde später stand ich bereits am Wasser und stellte fest, dass die nächste Fähre nach Capri bereits 10 Minuten später ablegen sollte. Also schnell zum Ticketschalter und eine Fahrkarte kaufen. Da ich nicht der einzige an diesem Morgen war, der nach Capri wollte, stellte ich mich hinten in der Schlange an. Als ich endlich an der Reihe war und meine Fahrkarte gekauft hatte, war nur noch wenige Zeit. Da die Anzeigetafel mir nicht verraten wollte, von wo die Fähre ablegt, machte ich mich schnell auf die Suche und wurde auch schnell fündig.​
Über den Hafen Marina Grande erreichte ich die knapp 8.000 Einwohner zählende Insel. Schon hier war der Trubel bereits sehr groß, was nicht verwundert, bei den Menschenmassen die hier im Minutentakt eintrafen ;)
Den Schildern „Centro“ folgend lief ich, einen kleinen ansteigenden Weg hinauf. Vorbei an traumhaft schönen Gärten und Häusern ging es unzählige Treppenstufen und immer stärker ansteigende Wege hinauf zur Piazza Umberto I. Zwei Pausen und eine gute halbe Stunde später erreichte ich gegen 10 Uhr, das „Herz“ Capris. Umgeben von Straßencafés, ist die Piazzetta der Ausgangspunkt zu den meisten [IMGre]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=199&pictureid=3159&thumb=1[/IMGre] [IMGre]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=199&pictureid=3158&thumb=1[/IMGre]Sehenswürdigkeiten. Schon jetzt herrschte auf der Piazza ein ziemliches Gedrängel, also entschied ich mich eine etwas ruhigere Ecke Capris aufzusuchen. Mein Ziel sollte die um 27 n. Chr. erbaute Villa Jovis sein.​
Auch ohne Stadtplan, war die Orientierung hier kein Problem. Wie schon auf dem Weg zur Piazzetta, waren alle Sehenswürdigkeiten durch liebevoll gestaltete Wegweiser ausgeschildert :thumbup: Vorbei an [IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=199&pictureid=3168&thumb=1[/IMGli] gemütlichen Restaurants und kleinen Souvenirläden wurde es schnell einsamer und ruhiger um mich. Aus den schmalen Gassen wurden bald schmale Wege, mit wunderschönen Aussichten. Die Häuser am Wegesrand wurden weniger, die Gärten dafür immer prächtiger. Lila Weintrauben, grüne Limonen, orangene Apfelsinen und das azurblaue Meer. Die satten, prallen Farben waren eine Augenweide. Kurz bevor ich die Villa Jovis erreichte, änderte sich dieses Bild. Die saftige und farbenfrohe Landschaft, verwandelte sich in eine karge und schroffe Gegend, die jedoch auch einen ganz speziellen Reiz hatte :nod:

Eine Dreiviertelstunde nachdem ich an der Piazza Umberto aufgebrochen war, erreichte dann die Villa Jovis. Nachdem ich mir eine Eintrittskarte (2€) gekauft hatte, erkundete ich die gut versteckten Überreste dieses Palastes. Zugegeben, viel ist nicht mehr übrig, aber man bekommt eine Ahnung wie riesig diese Villa war 8O
Kaiser Tiberius ließ die Villa errichten, um sich aus Rom zurückziehen zu können und dennoch nah an der Reichszentrale zu sein. Übersetzt bedeutet der Name „Villa Jovis“ übrigens „Landhaus des Jupiters“, welcher die größte Gottheit der römischen Religion darstellt. Die 7000m² große Villa hatte insgesamt acht Stockwerke. Ich schaute mich zuerst in den Untergeschossen um, wo sich neben den Unterkünften der Gefolgschaft, auch die Thermen und Verwaltungsräume befanden. Über eine breite Treppe erreichte ich die privaten Gemächer des Kaisers, oder was davon übrig geblieben war. Wenig später erreichte ich die Hauptterrasse, wo sich unteranderem ein Empfangs-, sowie ein Speisesaal befanden. Ganz oben auf den Ruinen der Villa, steht seit 1570 die Chiesa di Santa Maria del Soccorso. Leider war eine Besichtigung nicht möglich, da die Kirche geschlossen war :cry:

Ich ging zurück zum Ausgang und trat den Rückweg zur Piazza Umberto an. Glücklicherweise ging es nun die meiste Zeit bergab und schon nach einer viertel Stunde erreichte ich einen kleinen „Tante-Emma-Laden“. Nach dem langen Fußmarsch brauchte ich erst einmal etwas zu trinken. Ich setzte mich auf die kleine Bank vor dem Laden[IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=199&pictureid=3176&thumb=1[/IMGli] und beobachtete das Treiben. Da es in dieser Ecke der Insel nur sehr schmale Wege gibt, bewegen sich die Menschen zu Fuß fort und transportieren ihre Waren mit kleinen Elektroautos. Diese Ruhe und Abgeschiedenheit war schon toll, ich wäre am liebsten einfach den Rest des Tages dort geblieben :D Doch es warteten ja noch weitere beeindruckende Sehenswürdigkeiten auf mich. Ich ging weiter und wurde nach einiger Zeit auf die Wegweiser zum Arco Naturale aufmerksam. Wenig später erreichte ich wieder eine Infotafel, auf der die nahegelegenen Sehenswürdigkeiten eingezeichnet sind und wie viele Minuten diese entfernt sind. Der Arco Naturale sollte gut 40 Minuten entfernt sein, also entschied ich mich kurzfristig dazu auch dieser Sehenswürdigkeit einen Besuch abzustatten.​
Bereits nach der Hälfte der Zeit erreichte ich den beeindruckenden Felsbogen, an der Ostküste Capris. Wie schon bei der Villa Jovis, hatte man hier einen traumhaften Blick auf die Steilküste und das azurblaue Meer. Daran konnte ich mich einfach nicht sattsehen und genoss die wunderschöne Aussicht.
Nach einiger Zeit machte ich mich auf den Rückweg zur Piazzetta. Mein nächstes Ziel waren die Augustus-Gärten. Auf meinen Weg dorthin, begegnete ich immer wieder deutschen Schulklassen. Hier rund um die Piazza Umberto waren die Gassen überfüllt von Touristen.
Vorbei an den Teuren Boutiquen (Swarovski und Co.), erreichte ich am frühen Nachmittag die Gärten des Augustus. Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um den Garten von Kaiser Augustus. Hier blühte alles in den saftigsten Farben. Die roten Blüten der Blumen und das prächtige Grün der Büsche gaben ein tolles Bild ab. Aber auch schon allein wegen der traumhaften Aussicht lohnt sich ein Besuch :nod: Von hier hat man den besten Blick auf die Faraglioni, das Wahrzeichen Capris. Insgesamt sind es vier nadelförmige Felsformationen, die mehr oder weniger weit aus dem Meer ragen. In der Antike wurden auf solchen Felsen Feuer entzündet, welche den Seefahrern die Orientierung erleichterten.
Auch auf das aus dem 14. Jahrhundert stammende Kartäuser-Kloster hat man einen guten Blick. Das schönste Panorama bietet aber die 1902 errichtete Via Krupp. Diese traumhafte Serpentinen-Straße an der Steilküste ist ein Meisterwerk des Straßenbaus. Genau dieses Meisterwerk wollte ich mir nun mal genauer anschauen und verließ den Garten in Richtung der Via Krupp.
Die Idee zum Bau dieser malerischen Straße stammt von Friedrich Alfred Krupp, dem deutschen Stahlindustriellen. Gleich zu Beginn der Via Krupp befindet sich ein Abbild vom Stifter, welches nicht weniger perfekt ist als die Straße selber. Ich ging die künstlerisch gestaltete Straße herab, blieb immer wieder stehen und genoss das wunderschöne Panorama. Entlang an den Steilhängen und dem Meer ging es immer weiter herunter Richtung Marina Piccola. Unterhalb der Steilküste, am Wasser, nutzten nicht wenige das tolle Wetter und genossen die Sonne. Von meinen Planungen im Vorfeld der Reise wusste ich, dass der Rückweg über Marina Piccola ziemlich lang werden würde. Ich befand mich nun fast am Ende der Via Krupp und stand vor der Wahl. Entweder weiter gehen und den weiten, ansteigenden Weg zurück zur Piazzetta nehmen. Oder umdrehen und die steile Via Krupp wieder hochlaufen. Ich entschied mich für letzteres und genoss noch einmal die traumhafte Aussicht. Ein junges Paar machte das gleiche und lief vor mir die Via Krupp hinauf :)
Es war zwar extrem anstrengend, aber dieses malerische Panorama entschädigt einem voll und ganz! :):):)

Wieder oben angekommen, stürzte ich mich wieder in die überfüllten Gassen und machte mich auf dem Weg zur Piazza Umberto. Hier herrschte immer noch dasselbe Bild wie bei meiner Ankunft, der kleine Platz war noch genauso überfüllt wie zuvor. Ich entschied mich nun Richtung Anacapri zu laufen. An den Luxusboutiquen und Souvenirläden vorbei, musste ich nun auch auf den Straßenverkehr achten. Hier gab es nicht mehr diese kleinen Sträßchen, sondern richtige Straßen auf denen die Busse und Taxi schnell an einem vorbei rauschten. Ich nahm auf einer Bank an einer Aussichtsplattform Platz und erfreute mich am herrlichen Ausblick auf Neapel und den Vesuv.


Mittlerweile neigte sich der Nachmittag dem Ende und ich beschloss[IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=199&pictureid=3204&thumb=1[/IMGli] erneut durch die kleinen Gassen, zum Hafen zu gehen. Bergab ging es wieder an den tollen Gärten und Häusern vorbei, ehe ich gut 20 Minuten später wieder am Wasser war. Nachdem ich noch einige Fotos gemacht hatte, ging ich auf die Suche nach dem Fahrkartenschalter. Hinter einem Gebäude, ziemlich zurückgesetzt, fand ich nach einigem Suchen, den gut versteckten Schalter. Ich entschied mich für die Fähre um 16:30 Uhr und ging zur Anlegestelle.​
Die Rückfahrt sollte nicht weniger schauklig werden als die Hinfahrt und so war ich froh als ich eine knappe Stunde später wieder festen Boden unter den Füßen hatte ;)

Das Fazit vom dritten Tag:
Capri ist eine traumhaft schöne Insel! Ich habe meinen Aufenthalt in vollen Zügen genossen. Der Weg von der Piazzetta zur Villa Jovis ist zwar weit, jedoch auch sehr entspannend. Man begegnet nicht vielen Leuten, es fahren keine Autos und man hat immer wieder traumhafte Aussichten.​
Der Besuch des Arco Naturale war eigentlich gar nicht eingeplant, aber ich bin froh die Anstrengung auf mich genommen zu haben! Was für ein herrliches Panorama!​
Die Augustus-Gärten sind zwar klein, aber wunderschön. Besonders die Aussicht von hier ist gigantisch! Leider waren sehr viele Menschen in diesem kleinen Park, sodass es ziemlich unruhig war.​
Das genaue Gegenteil ist die herrliche Via Krupp. Auch wenn meine Füße noch von den Vortagen fürchterlich schmerzten, war jeder Schritt auf dieser traumhaften Straße ein Genuss. Für mich ist die Via Krupp die schönste Straße der Welt! Wer etwas anderes behauptet, hat keine Ahnung :p :D
Auch ohne Stadtplan konnte ich mich auf Capri spielend leicht orientieren. Das ist vor allem den hübschen Wegweisern und den unzähligen Infotafeln zu verdanken :thumbup:
Eigentlich war auch der Besuch der Blauen Grotte geplant, da ich aber im Vorfeld sehr viel über Touristenabzocke gelesen habe, entschied ich mich kurzfristig gegen einen Besuch.​
Ich habe an diesem Tag einiges gesehen, aber noch lange nicht alles. Von Anacapri zum Beispiel habe ich gar nichts gesehen. Aber das wird nachgeholt. Denn eines ist sicher, Capri wir sehen uns bestimmt wieder!​
Oder um es mit Krupps Worten zu sagen: Wie glücklich ich auf Capri war, meine zweite Heimat! :)

Lg Antinous
 
Zuletzt bearbeitet:
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

Fortsetzung des Reiseberichtes mit den so zahlreichen und wirklich schönen und beeindruckenden Bildern

:thumbup::thumbup::thumbup:

Jaaa, die Insel ist schon sehr schön ... und Du hast jede Menge gesehen

Die blaue Grotte ist zwar schön (wir hatten damals ein Winzboot für 2 Personen mit Steuermann) - aber so richtig etwas verpasst hast Du nicht ;)
 
Hallo Antinous,
vielen Dank für diesen tollen Tagesbericht über Deinen Ausflug nach Capri. Da hast Du wirklich ein "gutes Pensum erledigt" was Deine Pläne für diese Reise betrifft :thumbup: 8).
Ich habe mich gerne durch Deinen kurzweilige Bericht über das Capri heute wieder an meine Besuche auf dieser wunderschönen Insel vor langer, langer Zeit erinnert - als die Piazzetta zwar auch schon der Treffpunkt war, aber noch nicht so überlaufen, wie Du sie wahrscheinlich erlebt hast. Aber, wie Du so treffsicher erkundet hast: es gibt auf Capri einfach auch die stilleren, traumhaft schönen Ecken - und vor allem Ausblicke.
Nochmals ein Dankeschön für den Bericht!
Gruß
Pasquetta
 
Moin Moin,
@ dentaria: Na ein Glück, dass Capri noch ein bisschen mehr als die Luxusboutiquen zu bieten hat :lol: :D

@ Asterixinchen: Gern geschehen ;) Die Blaue Grotte und vorallem die Sehenswürdigkeiten Anacapris habe ich mir fest für meinen nächsten Capri-Aufenthalt vorgenommen. Denn eines steht fest, Capri wird mich bald wiedersehen :D

@ Pasquetta: Vielen Dank für die netten Worte :nod: Ich lese auch immer gern Reiseberichte. Da kann man dann so schön in Erinnerungen schwelgen :)

Die Fortsetzung folgt dann nächste Woche ;)

Lg Antinous
 
Hallo!

Auch von mir ein herzliches Dankeschön für diesen tollen Bericht.

Capri ist wirklich wunderschön :nod:

Ich bin gespannt, wie es weitergeht mit Deinen Erzählungen!
 
Moin Moin KKM,
freut mich dass dir der Bericht und die Bilder gefallen haben ;)

Als nächstes berichte ich über meinen Besuchen von Pompeji und der Villa Oplonti.

Lg Antinous
 
Tag 4

Moin Moin,
im vierten Teil meines Reiseberichts dreht sich alles um Pompeji und die Villa Oplonti. Viel Spaß beim Lesen und Bilder anschauen ;)

Dienstag - Tag 4

An diesem Tag stand der Besuch der Ausgrabungen von Pompeji auf dem Programm. Da ich immer noch keine Artecard besaß, wollte ich mir diese nun endlich bei der Touristeninformation am Hauptbahnhof kaufen. Nach meinem 20 minütigen Spaziergang über den Corso Umberto erreichte ich um 08:30 Uhr den Hauptbahnhof und stellte fest, dass die Touristeninfo erst um 09:30 Uhr öffnen sollte. Hätte ich doch bloß Sonntag genauer auf die Öffnungszeiten geachtet :?.​
Die Wartezeit vertrieb ich mir mit einem Bummel durch die anderen Geschäfte. Als es dann endlich soweit war, ließ ich mir von der Mitarbeiterin der Touristeninfo sagen, welche Artecard für meine Zwecke passend ist. Ich entschied mich für die Campania-Artecard (3-Tage) für 32€. Damit hatte ich bei den beiden ersten Sehenswürdigkeiten freien Eintritt und konnte 3 Tage lang alle Öffentlichen Verkehrsmittel in und um Neapel nutzen. Zu der Artecard bekam ich eine Infobroschüre, welche in etwa so dick wie die Gelben-Seiten war 8O. Mit dieser schweren Infobroschüre in der Hand, machte ich mich nun auf zur Circumvesuviana. Eine Art Straßenbahn, welche Sorrento mit Neapel verbindet und die wichtigsten Sehenswürdigkeit Kampaniens zugänglich macht.​
Hier war es voll, hektisch und vor allem unübersichtlich. Nirgendwo stand welcher Zug von welchem Gleis abfährt und folgte ich erst mal den anderen Touristen. Da sollte schon mal nicht ganz verkehrt sein und so wartete ich noch eine gute halbe Stunde auf dem völlig überfüllten Bahnsteig. Später im Zug war es dann genauso überfüllt und zusätzlich noch heiß und stickig. Als wir nach 40 Minuten, kurz nach 10 Uhr endlich in Pompeji ankamen, konnte es nun endlich losgehen. Auf dem Weg zu den Ausgrabungen, standen etliche Leute die einem alles Mögliche aufschwatzen wollten. Neben Getränken und anderen Kleinigkeiten, wurden auch Bustouren zum Vesuv angeboten. Ich erhielt ein Werbeblatt für eine Allrad-Bustour für 21€. Hörte sich nicht schlecht an, doch der Vesuv sollte erst am nächsten Tag auf dem Plan stehen. Beim Eingang (direkt gegenüber vom Bahnhof) angekommen machte ich mich schlau wo ich mich anstellen musste. Ein netter Mitarbeiter erklärte mir, dass ich mit meiner Artecard zum anderen Eingang (Piazza Esedra) gehen müsste, was ich dann auch schnell tat.​
Dort angekommen, staunte ich nicht schlecht über die Menschenmengen und das damit verbundene Chaos. Besonders hervor taten sich hierbei die deutschen Reisegruppen, welche immer wieder lautstark durch die Reiseleiter auf sich aufmerksam machten :blush:.​
Eigentlich hatte ich gedacht mit meiner Artecard eine Art Expresseingang nutzen zu können, doch auch ich musste mich ganz hinten in der Schlange anstellen. Kurz bevor ich endlich am Schalter war, wurde es zwischen einem Franzosen und einer Asiatin nochmal etwas hitzig. Als ich dann mein Ticket hatte, passierte ich den Eingang und lief ohne Plan (gab es leider nicht) los.​
[IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3217&thumb=1[/IMGli] [IMGre]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3218&thumb=1[/IMGre] Im antiken Pompeji lebten früher Osker, Samniten, Griechen, Etrusker und Römer, ehe die Stadt 79 n. Chr. durch einen Ausbruch des Vesuvs unterging.​
Den Anfang machte das Quadriportico dei Teatri - das Viereck der Theater. In diesem Foyer wurden einst Gladiatoren ausgebildet. Durch seine Nähe zum großen und kleinen Theater, bot es den Zuschauern Schutz wenn es regnete.​
Wenige Schritte entfernt fand ich das „kleine Theater“, welches einst noch überdacht war. Dieses kleine, im Halbkreis errichtete Theater wurde für die römische Minderheit erbaut, da das große Theater den Oskern vorbehalten war. Im kleinen Theater wurden Versammlungen abgehalten und die Geschicke der Stadt gelenkt.​
Im „großen Theater“ erkennt man noch gut den griechischen Einfluss. Hier ist der Tanzplatz nicht im Halbkreis errichtet, sondern in Hufeisenform. Im „großen Theater“ fanden damals 5.000 Menschen Platz, die sich hier griechische Tragödien und Komödien anschauten. Gesponsert wurden die Theater von der reichen Oberschicht Pompejis, welche dafür ihre Namen als Inschrift an die Sitze anbringen durften.
[IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3219&thumb=1[/IMGli] [IMGre]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3220&thumb=1[/IMGre]
Vorbei an einer großen Thermen-Anlage, erreichte ich das riesige Forum. Die rechteckige Freifläche diente einst als Marktplatz und Versammlungsort. Am Nordende des Forums befand sich das Kapitol. Ein Tempel der dem obersten römischen Gott, Jupiter geweiht war.​
Neben dem Kapitol befand sich das Macellum. In dieser Markthalle wurde vorwiegend Lebensmittel, besonders Fleisch und Fisch verkauft. Wie viele andere Gebäude in Pompeji, wurde auch das Macellum durch das Erdbeben 69 n. Chr. stark in Mitleidenschaft gezogen.​
[IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3223&thumb=1[/IMGli] [IMGre]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3224&thumb=1[/IMGre] Das älteste Gebäude am Forum war der Apollon-Tempel. Seine Wurzeln reichen bis ins 6. Jahrhundert v. Chr. zurück. Apollon war einer der wichtigsten Gottheiten der Etrusker. Die Tatsache, dass der Tempel zunächst das Hauptheiligtum der Stadt war, zeigt den Einfluss der Etrusker auf Pompeji.​
Nach einiger Zeit verließ ich das gut besuchte Forum und machte mich auf Richtung Villa dei Misteri. Schon wenige Schritte vom Forum entfernt, wurde es merklich ruhiger und einsamer um mich. Leider waren die meisten Gebäude in diesem Bereich des Geländes, nicht zugänglich. Durch das Porta Ercolano folgte ich der Via delle Tombe zur Villa dei Misteri. Hier, am äußersten Punkt der Ausgrabungen, war ich fast allein und war gespannt was mich in diesem einstigen Haus reicher römischer Bürger erwarten würde.

Die Villa stammt aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. und ist einer der bedeutendsten Fundorte der klassische Archäologie. Die verschiedenen Fresken der Villa, befassen sich mit der griechischen Mythologie. Aufgrund der andauernden Restaurierungsarbeiten, war nur ein kleiner Bruchteil dieses Gebäudes zu besichtigen :(.

Bevor ich mich zu meinem nächsten und letzten Ziel aufmachte, legte ich erst einmal eine Pause ein. Mein nächstes Ziel sollte das Amphitheater sein. Auf meinem Weg hierhin, kam ich zufällig auch am Porta di Nola vorbei. Doch leider war auch hier alles abgesperrt. Leicht frustriert, machte ich mich nun auf den langen Weg zum Amphitheater.
Vorbei an der Terme Centrale und der Terme Stabiane folgte ich der Via Stabiana und der Via di Castristo zur Piazzale Amfiteatro. Bevor [IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3272&thumb=1[/IMGli] [IMGre]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3240&thumb=1[/IMGre] ich in Amphitheater ging warf ich noch einen kurzen Blick in die Palästra Grande. In dieser sportlichen Ausbildungsstätte fand einst das Training für die Ring- und Faustkämpfe statt, aber auch die militärische Ausbildung fand hier statt.​
Wenige Schritte entfernt, erreichte ich das Amphitheater. In der damals 20.000 Menschen fassenden Arena, fanden seinerzeit die sehr beliebten Gladiatorenkämpfe statt.​
Schon nach wenigen Minuten verließ ich das eher unspektakuläre [IMGre]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3241&thumb=1[/IMGre] Amphitheater und ging wieder Richtung Ausgang. Ich ging vorbei am Orto dei Fuggiaschi und schaute mir noch kurz das Porta Nocera an, bevor ich zurück zum Forum lief.​
Nach insgesamt 3,5 Stunden verließ ich das Gelände wieder und ging zurück zum Bahnhof. Völlig erschöpft wartete ich, wie viele andere auch, auf den Zug zurück nach Neapel. Eine knappe Stunde warteten wir alle in der Sonne, ehe ein völlig überfüllter Zug am Bahnhof hielt. Mit extremen Gedrängel ging es in den Zug. Ich war froh, dass ich zum Glück nur eine Station später, in Torre Anunziata schon wieder aussteigen konnte :nod:. Dort wollte ich mir die Überreste der Villa Oplonti anschauen.​
Da es mal wieder keine Hinweisschilder gab, folgte ich den zwei vor mir gehenden Touristen und erreichte wenige Minuten später die 79. n. Chr. verschüttete Villa.​
[IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3245&thumb=1[/IMGli] Mit meiner Artecard hatte ich auch hier wieder freien Eintritt. Die Villa soll einer vornehmen Familie gehört haben und wurde um 50 n. Chr. erbaut. Aufgrund einiger Funde geht man sogar davon aus, dass die Villa von der zweiten Ehefrau Neros (Poppaea Sabina) oder dessen Familie bewohnt wurde. Aus diesem Grund wird der Gebäudekomplex auch Villa Poppaea genannt.​
Über die Gartenseite betrat ich den Gebäudekomplex. Neben einem großen Schwimmbecken und einem Weinkeller, kann man sich zahlreiche Wohn- Schlaf. und Badezimmer anschauen. In den meisten Räumen sind tolle Fresken zu sehen. Die Villa war in zwei Bereiche eingeteilt, den öffentlichen und den privaten Bereich. Der private Bereich der Villa befand sich zur Meerseite gelegen. Die Empfänge fanden in zwei Räume für bis zu 200 Personen statt.​
Beeindruckend wie gut diese Villa mit ihrer überdachten Fläche von 3.000 m² noch erhalten ist. Vor allem die Fresken der Speise- und Schlafsäle sind äußert sehenswert und sehr gut erhalten. Nach gut einer Stunde verließ ich die von traumhaften Gärten umringte Villa und ging zurück zum Bahnhof.
Diesmal dauerte es nicht ganz so lange bis der nächste Zug kommen sollte und so voll wie der andere Zug war dieser auch nicht. Am späten Nachmittag war ich zurück in Neapel. Nachdem ich etwas gegessen hatte, kehrte ich ins Hotel zurück.​

Fazit vom vierten Tag:
Wie der gesamte Nahverkehr in Neapel und Umgebung, ist die Fahrt mit der Circumvesuviana sehr chaotisch. Es kann schon mal bis zu einer Stunde dauern, bis endlich mal ein Zug kommt und dieser ist dann meist schon überfüllt.​
Die Ausgrabungen in Pompeji waren sehr weitläufig und daher sehr anstrengend zu besichtigen. Außerdem ist vieles leider geschlossen :cry:. Da ich ohne Plan/Karte über das Gelände gelaufen bin, habe ich einiges nicht gesehen. Das war sehr schade, aber irgendwie fehlte mir auch die Motivation und Kraft, nach den letzten anstrengenden Tagen :?. Würde ich die Ausgrabungen noch einmal besichtigen, würde ich definitiv eine Karte mitnehmen!​
Die Villa Oplonti war sehr beeindruckend, da sie noch sehr gut erhalten ist. Auf dem kleinen Gelände gab es wirklich viel für mich zu sehen. Wie heißt es doch so schön, weniger ist manchmal mehr (im Vergleich zu Pompeji) ;).​
Die Tatsache, dass es in der gesamten Region an Hinweisschildern (Circumvesuviana, Pompeji, Villa Oplonti) mangelt, finde ich sehr enttäuschend. Sicher, wenn man gut vorbereitet ist, benötigt man keine Hinweisschilder, aber es war teilw. doch sehr nervig immer alles suchen zu müssen.​
Alles in allem war es zwar ein sehr anstrengender Tag, aber ich habe wirklich tolle Eindrücke sammeln können :nod: :thumbup:.

Lg Antinous
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!

Vielen, vielen Dank für den tollen Bericht mit den wunderschönen Fotos!

Ich freue mich auf die Fortsetzung!
 
Vielen Dank für den Bericht über Pompeji und die Villa Oplontis!

Nach meiner Erinnerung ist der Weg vom Bahnhof in Torre Annunziata zur Villa Oplontis ausgeschildert, vgl. http://www.roma-antiqua.de/forum/posts/190052 und Google maps - Torre Annunaziata sowie Google maps - Torre Annunziata. Jedenfalls war es kein Problem, sofort den richtigen Weg zu finden. Auch die Fahren mit der Circumvesuviana haben wir keinesfalls als chaotisch empfunden.

Und ohne einen Übersichtsplan, den es ja an der Kasse ohne Probleme gibt, sollte man die nun wirklich weitläufigen Ausgrabungen von Pompeji wirklich nicht besichtigen.

Gruß
tacitus
 
moin moin Antinous,
durch Zufall habe ich die schönen Berichte und Fotos entdeckt, toll!

vielen Danke,

LG

Qing
 
Moin Moin,

@KKM: Vielen Dank für das Kompliment! Du darfst dich auf weitere Tagesberichte mit tollen Fotos freuen :D

@tacitus: Gern geschehen.
Ich bezog mich mit der Ausschilderung der Villa Oplonti eher auf direkt vor dem Bahnhofsgebäude. Ist man dann an der "Hauptstraße" ist die Villa gut zu finden und auch - wie du schön dargestellt hast - ausgeschildert ;)
Ein Schild direkt am Ausgang des Bahnhofsgebäudes, würde die Sache noch abrunden :D
Die Fahrt mit der Circumvesuviana war an diesem Tag leider sehr chaotisch. Die Züge kamen alle sehr verspätet und waren total überfüllt.
Einen Übersichtsplan von Pompeji mag es an dem Eingang direkt beim Bahnhof geben, an dem Eingang wo ich reinging, stand überall "NO MAPS AVAILABLE!" Deswegen wieder zurücklaufen, wollte ich an diesem Tag einfach nicht :p Werde aber beim nächsten Besuch einen Plan mitnehmen - VERSPROCHEN ;)

@QingAnna: Das freut mich sehr. Werde in den nächsten Wochen den Bericht vom Besuch Ercolanos und des Vesuvs reinstellen ;)

Lg Antinous
 
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VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die schön bebilderte Fortsetzung

:thumbup::thumbup::thumbup:

Jaaa, in Pompeji kann man schon "pflastermüde" Beine und Füße bekommen ;) ...
 
Tag 5

Moin Moin,
mit reichlich Verspätung, hier nun der Bericht von Tag 5 meiner Reise. An diesem Tag habe ich die Ausgrabungen von Ercolano und den Vesuv besucht ;)

Mittwoch - Tag 5

[IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3249&thumb=1[/IMGli]Wie schon an den beiden Tagen zuvor, stand auch an diesem Tag, wieder eine verschüttete Stadt auf dem Programm. Ercolano (Herculaneum) war mein Tagesziel.​
Nachdem Frühstück stieg ich in den Bus zum Hauptbahnhof, kam aber bei der Piazza Dante an :roll: :blush:. Naja egal, von hier aus lief ich zu Fuß zum Hauptbahnhof wartete dort auf die Circumvesuviana. Auf meinem Weg dorthin, warf ich im Vorbeigehen einen Blick, auf das aus dem 13. Jahrhundert stammende Porta Capuana.​
[IMGre]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3250&thumb=1[/IMGre] Nach der halbstündigen Zugfahrt, erreichte ich das im Jahr 79 n. Chr. verschüttete Ercolano. Bereits jetzt am Morgen war es schon wieder sehr warm, was mich in meiner Entscheidung bestärkte die Jacke im Hotel zulassen, obwohl ich etwas später noch auf den Vesuv wollte.​
Da ich mich bereits im Vorfeld der Reise ein wenig informiert hatte, wusste ich dass der Weg zu den Ausgrabungen nicht allzu weit war und machte mich auf den Weg. Wenige Schritte und Minuten später erreichte ich dann die Ausgrabungen. Schon bevor man den Eingang der Ausgrabungen passiert, hat man einen tollen Blick auf die tiefer gelegenen Überreste. Ich verschaffte mir in aller Ruhe einen kleinen Überblick aus der „Vogelperspektive“, bevor ich dann zum Eingang ging. Allein schon die traumhafte Aussicht, war es wert hierher zu kommen :nod:. Da waren auf der einen Seite die Häuser des „neuen“ Ercolano mit dem Vesuv im Hintergrund, und auf der anderen Seite das azurblaue Meer 8).
Im Gegensatz zu Pompei wurde Ercolano damals nicht unter einer Lavaschicht, sondern unter einer Schlammschicht begraben, weshalb die Ausgrabungen auch viel besser erhalten sind als jene in Pompei.​
Nachdem ich dem ich den ermäßigten Tarif bezahlt hatte, ging ich hinunter zu den Ausgrabungen, und machte wie schon am Vortag, eine Reise in die Antike. Die in Vergessenheit geratene Stadt, wurde erst 1600 Jahre nach ihrem Untergang wiederentdeckt. Ein Bauer wollte an dieser Stelle einen Brunnen anlegen und stieß hierbei auf die Überreste der antiken Stadt. Bei den weiteren Ausgrabungen legte man bis heute 4,5 Hektar, der einst 20 Hektar großen Stadtfläche frei. Da ein Großteil der antiken Stadt unter dem heutigen Ercolano liegt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass sie jemals komplett ausgegraben wird.
Die Ausgrabungen der einst 4.000 Einwohner zählenden Stadt, sind lange nicht so weitläufig wie jene in Pompei, was die Besichtigung etwas erleichtert. Ich folgte der ersten der drei großen Straßen und schaute mich in Ruhe um. Ob Wohnhäuser, Tavernen, Geschäfte oder Thermen, alles ist zugänglich und sehr gut erhalten. Ich warf einen Blick in die ca. 10 v. Chr. erbauten Stadtthermen, ehe ich das Collegium der Augustalen mit seinen herrlichen Fresken erreichte 8O. Augustales waren Priesterkollegien im römischen Reich, die zur kultischen Verehrung der römischen Kaiser geschaffen worden waren. Weiterging es, vorbei an dem Haus des Neptun und der Amphitrite, zur mittleren Straße der Ausgrabungen. Immer wieder staunte ich wie gut die Gebäude noch erhalten waren. Am Haus der Hirsche vorbei, erreichte ich wenig später die Bootshäuser. Am Tag des Untergangs suchten hier 250 Menschen Zuflucht, starben dann aber binnen weniger Minuten an einem thermischen Schock :uhoh:. So langsam machte ich mich wieder auf den Rückweg, denn schließlich wollte ich auch noch den Vesuv erklimmen.


Über die nun gut gefüllten Straßen, machte ich mich auf den Rückweg zum Bahnhof. Direkt neben dem Bahnhofsgebäude befindet sich das Unternehmen „Vesuvio Express“, wo ich die Tour zum Vesuv buchte. Das Ganze kostet 20 Euro (Busfahrt + Eintritt zum Kraterrand). Die Wartezeit von einer Stunde, überbrückte ich mit einer Pause in der Nachmittagssonne.​
[IMGli]http://www.roma-antiqua.de/forum/picture.php?albumid=200&pictureid=3263&thumb=1[/IMGli] Mit mir machten sich auch einige Dortmunder, die zum Champions League Spiel angereist waren, auf dem Weg zum Vesuv. Die Busfahrt dauerte ca. 45 Minuten und war ein riesen Erlebnis ;). Über immer enger werdende Serpentinen kraxelten wir den Berg hinauf bis wir endlich am Eingang zum Krater angekommen waren. Wir hatten gut 90 Minuten Zeit für den Auf- und Abstieg ehe uns der Bus wieder abholen sollte. Nun wurde es anstrengend. Über den steil ansteigenden Weg ging es hinauf zum 1281 Meter hohen Kraterrand. Da der Vesuv an diesem Tag leider wolkenverhangen war, erwartete ich keine allzu tolle Aussicht.
Der letzte Ausbruch datiert aus dem Jahr 1944 und kostete 26 Menschen das Leben.​
Auf meinem Weg nach oben wurde es merklich kühler und die Sicht wurde immer schlechter. Als ich nach einer guten halben Stunde oben angekommen war, waren es dann nur noch gefühlte 10 Grad und wirklich weit gucken konnte man auch nicht mehr. War ich mit Jeans und T-Shirt schon luftig gekleidet, gab es sogar Leute die in kurzer Hose und T-Shirt hier oben rumliefen :lol:.

Der Blick in den Krater, war trotz eingeschränkter Sicht, dennoch sehr beeindruckend 8O. Man will sich gar nicht vorstellen welche Gewalt von diesem Berg ausgehen kann. Neben dem Blick in den Krater und der Aussicht auf den Golf von Neapel, gibt es auch noch einige Souvenirläden die unter anderem Vesuv-Wein verkaufen. Da ich nun bereits alles gesehen hatte und ich nicht so der Weintrinker bin, machte ich mich wieder auf den Rückweg. Der Abstieg war durch das starke Gefälle und den unebenen Weg, mindestens genauso anstrengend wie der Anstieg x(. Unten setzte ich mich erst mal in die Sonne und wärmte mich wieder ein wenig auf.​
Kurze Zeit später kam der Bus wieder und sammelte uns wieder ein. Die Rückfahrt wurde noch aufregender als es die Hinfahrt eh schon war. Hupend machten wir uns auf den Rückweg, ehe wir in einer Serpentine „stecken“ blieben. Der entgegenkommende Bus hatte unser Hupsignal überhört und so musste nun einer von beiden zurückstecken. Da dies aber keiner von beiden vorhatte, berührten sich die Busse leicht und beide setzten die Fahrt unbeirrt fort :lol:.​
Am Bahnhof angekommen wartete ich dann noch über eine Stunde auf die Circumvesuviana, ehe es dann endlich wieder zurück nach Neapel ging.
Den Abend lies ich in einem Restaurant, in der Nähe des Castel Nuovo ausklingen :D.

Fazit vom fünften Tag:
Die Ausgrabungen von Ercolano sind sehr interessant und beeindruckend. Vieles ist noch sehr gut erhalten und zugänglich. Im Gegensatz zu Pompei, bekommt man hier auf "kleiner" Fläche, viel zu sehen :thumbup:
Der Blick in den Krater vom Vesuv ist sehr beeindruckend. An wolkenfreien Tagen, ist die Aussicht sicher ein Traum.
Das aufregendste an der Tour zum Vesuv, war allerdings die "wilde" Busfahrt :D

Lg Antinous
 
Hallo Antinous,
Deinen "aufregenden" Herculaneum- bzw. Vesuv-Ausflug habe ich gerne - und mit Erheiterung :] - mitgemacht. Ja, im süditalienischen Busverkehr - noch dazu in einer "Bergregion" - kann man schon einiges erleben 8O :lol::lol:. Herculaneum als interessante Ausgrabungsstätte und den Vesuv als (wenn auch kleineren) Vulkan, der uns heute noch Respekt abnötigt, habe auch ich in guter Erinnerung, selbst wenn es schon eine gefühlte Ewigkeit her ist, dass ich beides gesehen habe.

Ich freue mich auf Deine weiteren südlichen Spaziergänge.

Pasquetta
 
Hallo Antinous,

auch ich habe Deinen Bericht sehr genossen. Herkulaneum kenne ich noch nicht und steht auf meiner Liste.

Vielen Dank und LG
dentaria
 
Hallo!

Vielen Dank für die Fortsetzung.

Schön, dass Dir Herkulaneum so gut gefallen hat. Ich fand es 2009 auch beeindruckender als Pompeji :nod:

Unglaublich, mit wieviel Blick für das Design die Menschen damals die Häuser gebaut haben 8O
 
Von Anacapri zum Beispiel habe ich gar nichts gesehen. Aber das wird nachgeholt. Denn eines ist sicher, Capri wir sehen uns bestimmt wieder!​


Als kleines Dankeschön für deinen wunderbaren Bericht möchte ich dir ein bißchen Vorfreude auf den nächsten Besuch schenken.:)

Anacapri wird dir sicher gefallen. Du kannst vom Hafen die 900 Stufen der romantischen "Scala fenicia", hochsteigen, die früher der einzige Zugang war. oder mit dem Bus die "Mamma mia-Straße" nehmen.
Warum die so heißt, kannst du im YT-Video sehen: Capri, Mamma Mia Road - YouTube.
Du solltest aber im Bus auf der Meerseite sitzen.
Viel Spass!
 
Moin Moin,

@Pasquetta: Freut mich, dass dir der Bericht gefallen hat. Ja, busfahren in dieser Region kann schon lustig sein :D

@dentaria: Herkulaneum ist wirklich sehr beeindruckend. Kann dir einen Besuch nur wärmstens empfehlen ;)

@KMM: Gern gesehen! Die gut erhaltenen Gebäude in Herkulaneum sind schon sehr beeindruckend. Lebendiger Geschichtsunterricht :nod:

@Bixio: Vielen, vielen Dank für deine tollen Tipps für meine nächste Capri-Reise :thumbup: Von der Scala Fenicia hatte ich noch nichts gehört :blush: Die Bilder im Internet sehen echt traumhaft aus. Es hilft also nichts, ich muss nochmal nach Capri :D:D:D

Auch an die "stillen" Mitleser meines Reiseberichts, ein großes Dankeschön ;)
Der Nächste Bericht folgt in den nächsten Wochen.

Lg Henning
 
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