Monte Testaccio

Es gibt ein Viertel, in dem scheinen die Straßen gerader und planmäßiger angelegt, die Plätze und Brunnen schmuckloser, die Menschen leiser und achtsamer zu sein als anderswo. Wer entdecken möchte, was die Einheimischen selbst Romanità nennen, das Wesen eines Römers, der sollte ruhig hierher, ins Testaccio.
Sobald man etwa von Trastevere aus den Ponte Sublicio überquert hat und zur Piazza Testaccio gelangt, wird es merkwürdig still. An diesem Morgen sitzen Rentner auf den Marmorstufen der Fontana delle Anfore, Hausfrauen bringen die Einkäufe aus dem nahe gelegenen Mercato, einem der besten der Stadt, nach Hause. Männer stehen vor einem Zeitungskiosk und diskutieren, ohne Gebrüll und übertriebene Gestik. Alle gehen vertraut miteinander um.
Hier ist alles so normal, dass es einem als Gast wiederum besonders erscheint. Der Puls der Stadt und des Besuchers kommen hier tagsüber zur Ruhe, als sei das Testaccio eine Oase Roms.
 
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