Mit Caravaggio, Bernini und De Chirico in Rom und Neapel

Deine Informationen zu Berninis niedlichem Elefant sind wieder einmal ein typischer Dentaria Hintergrundbeitrag. Die Bilder von Chirico machen Lust auf mehr und nicht zuletzt dieser fantastische Blick auf das Schiffchen vor der Spanischen Treppe, eine mir bisher unbekannte, sehr reizende Perspektive, wecken die Sehnsucht nach Rom. In einer der gezeigten Dachwohnungen an der Spanischen Treppe hat oder hatte auch Mario Adorf ein Zuhause.

Vielen Dank Ludovico,
die Hintergrundinfos gibt es natürlich auch noch für De Chirico :nod: ;).
Mario Adorf ist oder war zu beneiden :~ :~.
 
Giorgio de Chirico

Giorgio de Chirico war italienischer Maler und Mitbegünder der Mataphysischen Malerei, eines Vorläufers des Surrealismus.

De Chirico wurde am 10. Juli 1888 als Sohn italienischstämmiger Eltern in Volos (Griechenland) geboren.
Sein Vater Evaristo war Ingenieur und für den Aufbau des thessalischen Eisenbahnnetzes zuständig, daher wohl die vielen Züge in seinen Werken.
Mutter Gemma war Opernsängerin.
Giorgio hatte einen 3 Jahre jüngeren Bruder, Andrea Alberto, der sich später den Künstlernamen Alberto Savino gab und Maler, Komponist und Schriftsteller war.

Von 1947 bis zu seinem Tod am 20. November 1978 lebte er mit seiner Frau Isa in der Wohnung im Palazzo dei Borgognoni neben der spanischen Treppe.
Zu Ehren seines 20. Todestages wurde hier das Casa Museo de Chirico eröffnet.

Alles wurde so belassen, wie es zu Lebzeiten des Paares aussah. Man erlebt beim Rundgang die Entwicklung seines Stils.
Im Museum sind viele Kopien seiner frühen Werke, die er im Alter bis zu zwanzigmal anfertigte.
Sein späteres Werk wurde oft als zu kitschig kritisiert.
Im Atelier steht das letzte, unfertige Werk- eine Kopie nach Michelangelos Tondo Doni.

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De Chirico war Stammgast im Caffè Greco, wo er auf den Weltuntergang wartete.​

Das Grab de Chiricos befindet in San Francesco a Ripa.​


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Peter Gayer schrieb ein interessantes Kapitel über das Caffè Greco und Giorgio de Chirico.
Der Taschen gibt eine guten Überblick über Leben und Werk des Künstlers.












Nach seinen Bildern "Piazza d`Italia" scheint EUR erbaut worden zu sein.

De Chirico war ein großes Vorbild von Rene Magritte.

 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo dentaria,

es beschleicht einen sicherlich ein seltsames Gefühl, wenn man die Wohnung eines Verstorbenen betritt und alles ist noch so erhalten, als könnte er jeden Moment den Raum betreten, um an seinem Bild weitermalen zu wollen.
Ich kenne De Chiricos Vita nicht und somit auch nicht den Grund, warum er im Caffè Creco auf den Weltuntergang wartete, aber interessieren würde mich dieser schon. :nod: Denn wenn jemand mit Talent gesegnet und schon zu Lebzeiten so erfolgreich ist, eine wunderschöne Wohnung in hervorragender Lage in Rom besitzt und eigentlich ein gutes Leben führen müsste, warum quält ihn dann solch düsterer Gedanke?

Liebe Grüße,
Susannah
 
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Ich kenne De Chiricos Vita nicht und somit auch nicht den Grund, warum er im Caffè Creco auf den Weltuntergang wartete, aber interessieren würde mich dieser schon. :nod: Denn wenn jemand mit Talent gesegnet und schon zu Lebzeiten so erfolgreich ist, eine wunderschöne Wohnung in hervorragender Lage in Rom besitzt und eigentlich ein gutes Leben führen müsste, warum quält ihn dann solch düsterer Gedanke?

Hallo Susannah,

leider sind ja auch nach außen positive Lebensumstände keine Garantie für ein glückliches Leben-
sonst wären nicht die psychosomatischen Kliniken dieser Welt übervoll mit augenscheinlich erfolgreichen, zufriedenen Menschen.

De Chirico war von Natur aus ein sensibler und melancholischer Mensch.
Er selbst schreibt einmal:" ... und befand mich gleichsam in einem Zustand morbider Sensibilität."

Die Melancholie war auch oft bestimmend in seinen Bildern, was dieser Film vielleicht gut zeigt.

Auf der Wikipediaseite/Melancholie sind mehrere Gemälde von ihm aufgeführt:
Giorgio de Chirico: Einsamkeit (Melanconia) (1912), Die Melancholie eines schönen Tages (1913), Melancholie eines Politikers, Gare Montparnasse (Melancholie der Abreise) (1914), Hermetische Melancholie (1918/1919)

Beruflich hatte er durchaus große Probleme:
- Seine surrealistischen Freunde wendeten sich ab, als er sich mit seinen Bildern in den Stil der Renaissance wechselte.
- Seine Gemälde wurden häufig gefälscht.
- Er fühlte sich missverstanden und isoliert.

Liebe Grüße
dentaria
 
Vielen Dank, Ute, für Deine ausführliche Antwort. Sie erklärt vieles! Auch bin ich mir der Problematik bewusst und dennoch schockte mich ein wenig dieses "Warten auf das Ende der Welt".

Liebe Grüße,
Susannah
 
Vielen Dank, Ute, für Deine ausführliche Antwort. Sie erklärt vieles! Auch bin ich mir der Problematik bewusst und dennoch schockte mich ein wenig dieses "Warten auf das Ende der Welt".

Liebe Grüße,
Susannah

Er hat sich mit dem Caffè Greco zumindest einen schönen Wartesaal gesucht.
Ich werde nächste Woche noch Fotos dort machen und nachliefern.
 
Villa Medici

Gemäß meines heutigen Mottos- De Chirico- hätte ich nun ins Museo Carlo Bilotti und in die Galleria Nationale d`Arte Moderna gehen sollen, um mir weitere Gemälde von ihm anzusehen.

Aber ich entscheide mich für einen Besuch in der Villa Medici, deren Besuch außnahmsweise möglich ist, wie ich aus dem Forum wußte.
Sehenswürdigkeiten in Rom i_erstmals_oeffentlich_zugaenglich-8931/

Hier nun die Eindrücke


Außenansichten










Die Architektur


Das Modell​



Die Einrichtung




Die Deko











Der Blick auf Rom





 
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Jetzt habe ich ein Päuschen genutzt, um weiterzulesen.

Vielen Dank für die Impressionen von der Villa Medici. Hoffentlich bleibt der neue Hausherr dort bei der Öffnungspolitik, dann komme ich vielleicht auch noch irgendwann in den Genuß einer Visite.

Ob Galilei 1633 die Aussicht ebenfalls so genossen hat wie Du? Ich fürchte eher nicht ...

Viele Grüße
Claude
 
Hallo und Moin, Moin dentaria!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung

Die Villa ist ja klasse - toll Deine Eindrücke

:!: :!: :!:



Gruß - Asterixinchen :)
 
Hallo Dentaria,

auch von mir ein herzliches Dankeschön für die Eindrücke aus der Villa Medici!
Der Blick von dort über Rom ist ja wirklich fantastisch! :thumbup:

Liebe Grüße

Angela
 
Danke Dentaria für die ersten Eindrücke aus der Villa Medici, die ich bewusst aufgenommen habe.

Gruß Ludovico
 
Hallo Ute,

vielen Dank, für die tollen Ein- und Ausblicke, die Du uns von der Villa Medici mitgebracht hast. Bisher konnte auch ich sie nur von Außen bewundern. :nod:

Liebe Grüße,
Susanne
 
Villa Medici

Die Villa Medici war von Anfang an als prächtige Residenz gedacht, die verzaubern und verblüffen sollte.

Der reiche, mächtige Kardinal Giovanni Ricci aus Montepulciano plante, mit diesem Bauwerk das Gebiet der ehemaligen Villa des Lucullus in neuer Pracht wieder auferstehen zu lassen.

Der Kardinal hatte dort ein bescheidenes kleines Haus erworben und beauftragte zunächst seinen Architekten Nanni di Baccio Bigio , der von 1564 bis zu seinem Tod 1568 den Bau leitete.
Danach übernahm der Michelangeloschüler Giacomo Della Porta die Arbeiten, der bereits durch eine Vielzahl von Kirchen und Brunnen das Bild Roms mitbestimmte.

Der Kardinal vergrößerte indessen durch den Ankauf angrenzender Grundstücke den Garten, in dem Ausgrabungsfunde- u.a. die Basisreliefs der Ara Pacis- aufgestellt werden sollten. Auch Papageien und andere exotische Kuriositäten sollten die antike Atmosphäre des Lukullus nachahmen.

Nach dem Tod des Kardinals Ricci im Jahre 1574 ging die Villa in den Besitz des Kardinals Ferdinando de` Medici über. Dieser sammelte in der Villa (in Konkurrenz mit den Familien Farnese und Este) eine reiche Sammlung antiker Statuen, die heute im Besitz der Uffizien in Florenz sind.

Als Kardinal Medici im Jahr 1587 Großherzog der Toskana wurde, verließ er Rom und die Villa wurde zunehmend vernachlässigt.
Unter Cosimo III.(1642-1723) wurden die Gemälde nach Florenz geschafft, im Jahr 1770 auch die archäologische Sammlung.

Unter Ludwig XIV. begann Frankreich die Vorherrschaft italienischer Künstler zu untergraben und die französischen Künstler zu bevorzugen.
Zu diesem Zweck wurde in Rom eine Kunstakademie gegründet, um den französischen Künstlern die Möglichkeit zu geben, während eines Stipendienaufenthalts die Antike vor Ort zu studieren.


 
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Hallo und Moin, Moin dentaria!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für die Fortsetzung / Erläuterung



Gruß - Asterixinchen :)
 
Partenza

Von dem traumhaften Ausblick auf Rom von der Villa Medici bin ich so begeistert,


daß ich gleich gegenüber im CIAMPINI zu Abend esse.



So kann ich bei gutem Essen nochmals zur Villa Medici schauen und



Abschied von Rom nehmen.


Am nächsten Morgen geht es sehr früh nach Fiumcino, dann über Frankfurt zurück nach Nürnberg, wo ich am Flughafen von der Teddybärenfraktion empfangen werde.

 
Hallo und Moin, Moin dentaria!


VIELEN DANK

:thumbup: :nod: :thumbup: :nod: :thumbup:

für Deine "Schlußworte"

- und ich freue mich schon auf den nächsten Bericht ...

:!: :!: :!:



Gruß - Asterixinchen :)
 
Hallo dentaria,

da hast Du es tatsächlich geschafft, Deinen Bericht vor dem Beginn der nächsten Reise zu beenden! :thumbup::thumbup::thumbup:

Herzlichen Dank für Deine interessanten Schilderungen, neuen Eindrücke und schöne Bilder!

Einen schönen Romaufenthalt wünscht Dir

Angela
 
Hallo Ute,

auch ich möchte mich ganz herzlich, für den Abschluss Deines schönen und vor allem informativen Reiseberichts bedanken. :nod:

Schon bei Deinen Fotos, mit den tollen Ausblicken der Villa Medici auf Rom dachte ich, da kann man doch den Pavillion vom Ciampini entdecken. ;)


Dort habe ich im Sommer 2006 zu Abend gegessen und ebenso wie Du, den Blick auf die Villa Medici, schöne Dachterrassen und über die Dächer Roms genossen.

Von dem traumhaften Ausblick auf Rom von der Villa Medici bin ich so begeistert,


daß ich gleich gegenüber im CIAMPINI zu Abend esse.



Vielen Dank auch für die Homepage, die jetzt anscheinend (nach vielen Jahren :roll:) endlich fertiggestellt wurde. Ich werde sie sogleich in meinem Restauranttipp aktualisieren.

Liebe Grüße,
Susannah
 
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