Missbrauchsgutachten zu Erzbistum München

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Dies natürlich kein Dokument. Es ist eine Meinungsäusserung, sehr polemisch, und auch sehr deutlich.
Ob es so klar ist, wie im obenstehenden Kommentar von Herrn Lütz behauptet, warum Ratzinger eine falsche Angabe gemacht hat, das scheint nun doch nicht so klar.
Wie immer in der katholischen Kirche: Klar wie Klossbrühe.
 
Passt möglicherweise nicht ganz hierher, weil ich mich aber in letzter Zeit intensiv mit dem Thema beschäftige, frage ich mich schon, warum die mediale Hexenjagd nur in eine Richtung geht.
Welche Kräfte sind hier am Werk?
 
Passt möglicherweise nicht ganz hierher, weil ich mich aber in letzter Zeit intensiv mit dem Thema beschäftige, frage ich mich schon, warum die mediale Hexenjagd nur in eine Richtung geht.
Welche Kräfte sind hier am Werk?
Keine Verschwörungstheorien jedenfalls! Welche Kräfte sollten das sein, Romsüchtig?!? Was für eine Hexenjagd?!

Das Domradio ist voll von Stellungnahmen gegen und für Ratzinger. Ich halte das für sehr gut, wenn man sich ein eigenes Bild machen kann, die Tatsachen vielleicht besser einordnen kann, neuen Input bekommt. Dazu gehört auch, unangenehme Züge, Fehler, oder Fehlbeurteilungen eines Ideals auszuhalten.
Der Mann ist nicht leicht einzuordnen, nicht leicht zu verstehen, seine Taten sprechen für oder gegen ihn. So ist das Leben und der Glauben.

Früherer Kardinalvikar von Rom verteidigt Benedikt XVI.

Ich finde es wichtig , viele Meinungen zu lesen, die einem vielleicht, hoffentlich helfen , die Person und ihr Wirken oder auch Nicht-Tun besser einzuordnen. Die Heiligsprechung zu Lebzeiten oder kurz nach dem Dahinscheiden, obwohl sich tote Päpste dagegen ja nicht wehren können, finde ich unangemessen. Man wird dabei unkritisch.
 
Nicht ausweichen auf andere Kriegsplätze! Die evangelische Kirche hat ihre Opfer, die zivile( unzivilisierte) Gesellschaft mit der Odenwaldschule( um nur ein Beispiel zu nennen) ebenfalls, desgleichen Sekten und Sektierer. Nicht den Splitter im Auge der Anderen suchen und den eigenen verblendenden Balken nicht bemerken ( wollen). Wir müssen unseren eigenen katholischen Hinterhof aufräumen, bevor wir mit dem Zeigefinger auf die anderen zeigen. Die Fehler wahrnehmen, Schuld als Schuld anerkennen und den Opfern Genugtuung verschaffen, ist der Weg zur Heilung.
 
Ich zeige nicht mit dem Finger auf Andere, ich verlange, wenn schon, dann eine breit gefächerte Verlinkungskampagne deinerseits. Wenn es dir schon so wichtig ist ständig auf brisanten Themen herumzureiten, dann verlange ich Objektivität und nicht immer die gleiche Leier.
Leider glaube ich aber nicht, dass du in der Lage bist das Paradigma zu wechseln…
 
Passt möglicherweise nicht ganz hierher, weil ich mich aber in letzter Zeit intensiv mit dem Thema beschäftige, frage ich mich schon, warum die mediale Hexenjagd nur in eine Richtung geht.
Welche Kräfte sind hier am Werk?

Hallo Romsüchtig,

diese "mediale Hexenjagd" hat sich der "Gejagte" mittlerweile selbst gefragt.

Wenn man sich bei den geringsten Bitten um gelegentliche Überarbeitung in seinen Grundfesten gefährdet sieht, muss man sich auch nicht wundern, wenn dies am "Stammtisch nebenan" irgendwann mal als permanente Beratungsresistenz empfunden wird. Dazu kommen erschwerend dann diese internen Lösungen, die eher nach diesem vertröstenden "Wir arbeiten dran..." klingen, die naturgemäß irgendwann nicht mehr ernst genommen werden können.

Und in dieser Kategorie "Vergehen" hört dann für viele der Spaß auf... für mich auch. Und es traurig genug, dass ohne diesen medialen Druck offensichtlich nicht mehr geht.

Grüsse
Rainer
 
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Was willst du mir sagen?
Böser, böser Mensch?
Oder willst du mir etwas unterstellen? Sprich Klartext, das ist mir immer lieber!
 
Ich habe meine Meinung zu deinem selbst gewählten Terminus "mediale Hexenjagd" gepostet. Selbstverständlich steht es dir frei, darin dann "Bedeutungsvolleres" zu interpretieren.

Ich werde hier aber das "Gespräch" mit dir abbrechen.
 

... Franz-Josef Overbeck, in einem Beitrag für das Magazin „Bene“ seines Bistums.
Vor allem der Skandal des sexuellen Missbrauchs durch Kleriker habe „schreckliches Leid offenbart, das Kindern und Jugendlichen zugefügt wurde“, so Overbeck. „Unfassbar, wie viele Lebensgeschichten dadurch schwer beeinträchtigt oder sogar zerstört wurden.“

Zu lange habe sich bei den Verantwortlichen in der katholischen Kirche in Deutschland alles „um den Schutz der Kirche und ihrer übergriffigen Priester“ gedreht. „Ich habe mir bis 2010 nicht vorstellen können, was geschehen ist. Das beschämt mich. Ich frage mich, warum ich nicht früher wahrgenommen habe, was unter der Oberfläche des kirchlichen Lebens an Unheil geschah.“
 

Nach diesem Befund zeigt sich der Amtsinhaber nachdenklich, fast kleinlaut. 2010 habe er nach Bekanntwerden des Missbrauchsskandals zum ersten Mal das Gespräch mit Betroffenen gesucht, sagt Marx.

Heute sehe ich es noch radikaler als damals. Dass durch diese Diskussion auch das Gesamtsystem in Frage steht von seinen Grundlagen her.
 

Mit weitgehender Verweigerung reagiert indes weiterhin die katholische Kirche in Polen. Zuletzt beschäftigte der Fall Janusz Szymik die Öffentlichkeit. Der heute 48-Jährige klagt am Bezirksgericht Bielsko-Biała, einer Kleinstadt südwestlich von Krakau, gegen die Diözese Bielsko-Żywiec. Fünf Jahre lang, so gibt er an, sei er von einem Priester der Diözese missbraucht worden, sein Anwalt fordert eine Entschädigung von mehr als 660 000 Euro. Doch vor Prozessbeginn ließ die Gegenseite wissen, sie wolle untersucht haben, ob Szymik heterosexuell sei. Sie wirft dem Kläger vor, es habe möglicherweise ein Einverständnis mit dem Priester gegeben. Szymik war zwölf Jahre alt, als die Übergriffe begannen.

Szymiks Fall wird nicht nur in den Medien eng begleitet, Demonstranten forderten auf der Straße Bestrafung und Absetzung von Kirchenvertretern. Der Vatikan hat verschiedene Beschuldigte nach Kirchenrecht verurteilt. Mit der weltlichen Bestrafung tut man sich in Polen allerdings weiter schwer - auch weil die polnische Bischofskonferenz der staatlichen Aufklärungskommission die Akteneinsicht verweigert. Die Polinnen und Polen ziehen bereits Konsequenzen: Das Ansehen der Kirche in Umfragen sinkt rapide, Kirchenaustritte mehren sich auch in Polen, das weiterhin zu den katholischsten Ländern der EU zählt.

Die Erschütterungen rühren an das Selbstverständnis der Nation. Denn in Verruf geraten ist auch Kardinal Stanisław Dziwisz, einst engster Vertrauter des in Polen bis heute verehrten Papst Johannes Paul II. Dziwisz soll mehrfach Täter geschützt, Aufklärung verhindert haben.
 

Erzbischof Georg Gänswein sieht die Kritik an der später korrigierten Falschaussage des emeritierten Papstes Benedikts XVI. in seiner Stellungnahmen zum Münchner Missbrauchsgutachten als Teil von Angriffen auf den Emeritus. In einem Interview mit der italienischen Illustrierten Oggi (Donnerstag) betonte der Sekretär Benedikts, dass sich keine der Anschuldigungen als begründet erwiesen hätten. "In der deutschsprachigen Welt gibt es eine Strömung, die versucht, das Pontifikat und das theologische Werk Ratzingers anzugreifen und auch die Person zu verletzen", so Gänswein. Der Fehler in Bezug auf eine Sitzungsteilnahme des damaligen Erzbischofs von München und Freising im Jahr 1980 hätte vermieden werden können. "Aber sie hätten andere Ansatzpunkte gefunden, um zuzuschlagen. Es scheint fast so, als ob die Geschehnisse einen teuflischen Plan enthielten", heißt es in dem Interview. Benedikt habe die Situation Leid gebracht. "Es war eine schwierige Zeit, die durch die Medien noch verstärkt wurde", so Gänswein weiter.
 
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