Merkel reist nach Rom

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Caesar
Stammrömer

Es ist ihr erster Besuch nach dem Regierungswechsel in Rom im Spätsommer. Die neue Mitte-Links-Regierung aus Fünf-Sterne-Bewegung und Sozialdemokraten gilt als deutlich proeuropäischer als die zerbrochene Koalition aus Sternen und rechter Lega. Themenschwerpunkte wurden vorab nicht bekannt.
Aber welche auch immer das sein mögen: Jedenfalls ist m.E. jeder konstruktive Dialog namentlich zwischen Italien und unserem Land besonders wünschenswert.
 

Ministerpräsident Conte (...) machte deutlich, wie sich seit Antritt der neuen Regierung der Blick Roms auf Deutschland gewandelt hat. Während in der alten Koalition vor allem der damalige Innenminister Matteo Salvini keine Gelegenheit ungenutzt ließ, um Berlin in der Flüchtlings- und Migrationspolitik zu attackieren, gab es von Conte ausdrückliches Lob für das Verhalten Deutschlands bei der Aufnahme von auf dem Mittelmeer geretteten Menschen: "Ich möchte öffentlich der deutschen Regierung und Deutschland danken, weil sie in Sachen Migration es an Hilfe für Italien nicht haben fehlen lassen. Wenn wir über die Sensibilität bezüglich der Verteilung reden, ist Deutschland ein Land, das in der ersten Reihe steht."
 
Das Treffen fand übrigens in der Villa Doria Pamphilj statt: Conte incontra Merkel: l'arrivo della cancelliera tedesca a Villa Pamphilj.
Il premier Giuseppe Conte ha accolto la cancelliera tedesca Angela Merkel al Villino Algardi, sede di rappresentanza del governo italiano dentro il parco di Villa Doria Pamphilj.
Dass die italienische Regierung das Casino Algardi für repräsentative Zwecke nutzt, wusste ich bislang noch gar nicht.
Leider zeigt das verlinkte Video nur Anfahrt und Begrüßung am Eingang, also keine Innenaufnahmen.
 

Wie lange die Harmonie halten wird, ist noch unklar. (...)
Jüngsten Umfragen zufolge bewege sich ein Bündnis aus oppositioneller Lega, rechtskonservativen Fratelli d’Italia und Silvio Berlusconis Forza Italia im Falle von Neuwahlen auf eine absolute Mehrheit zu. „Il Giornale“ sieht das Bündnis sogar mit 50,6 Prozent schon darüber. Auch in der Region Emilia Romagna, einer Hochburg der Linken, in der im Januar gewählt wird, liegt die Opposition mit dieser Kopf an Kopf, wie die Zeitschrift „Secolo d’Italia“ berichtet.

Diese Entwicklung könnte sich weiter beschleunigen, weil dem linkspopulistischen M5S zunehmend der Protestwert abhandenkommt, dem ihm Wähler als vermeintliche Anti-Establishment-Kraft zugebilligt hatten. Dies sorgt für einen weiteren Absturz in der Wählergunst. Sollte die neu gegründete Bewegung „Italia Viva“ von Ex-Premier Matteo Renzi im Zuge aktueller Debatten um Steuererhöhungen das Regierungsbündnis platzen lassen, könnten Neuwahlen früher ins Haus stehen als von Conte – und Merkel – erhofft.
 
Das Treffen fand übrigens in der Villa Doria Pamphilj statt: ...
Leider zeigt das verlinkte Video nur Anfahrt und Begrüßung am Eingang, also keine Innenaufnahmen.

Einen (ganz) kleinen Einblick kann man hier bekommen:
 
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