EU will Pompeji vor dem Verfall retten - KURIER.at
Die Kommission will dem Ruin der historischen Stätte Einhalt gebieten - ein bitter nötiger Schritt
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Die Kommission will dem Ruin der historischen Stätte Einhalt gebieten - ein bitter nötiger Schritt
Wie viel ist eine Unterschrift wert? Im Fall von Italien über 50 Millionen Euro. Sollte Italien nicht endlich die von der EU bereitgestellten Gelder zur Rettung Pompejis nutzen, dann werden sie gnadenlos gestrichen beziehungsweise zurückgefordert. Das ist der Sinn des Aktionsplans, den der italienische Kulturminister Dario Franceschini jüngst gemeinsam mit EU-Regionalkommissar Johannes Hahn in Pompeji unterzeichnete. Die Arbeiten in der Unesco-Welterbestätte sollen dank dieser neuen Marschtabelle beschleunigt werden, die sich Rom verpflichtet hat einzuhalten.
Im Kulturbudget fehlt das Geld, private Unternehmen haben es: Dario Franceschini, seit Februar Italiens Kulturminister, setzt auf die freie Wirtschaft.
Heftige Regenfälle haben die süditalienische Ausgrabungsstätte Pompeji beschädigt. Ein Erdrutsch traf einen Teil des Gartens des „Hauses von Severus“, einer Attraktion des UNESCO-Weltkulturerbes am Golf von Neapel, teilten die Behörden am Mittwoch mit. Betroffen war unter anderem ein Mauerstück des Gartens.
Die kulturell sehr bedeutsame Stätte ist seit Jahren vom Verfall bedroht. Allein seit dem Jahr 2010 traten starke Schäden an mehr als einem Dutzend Gebäuden auf. Vor einigen Jahren wurde deshalb ein Großprojekt zur Restaurierung Pompejis ins Leben gerufen, insgesamt 105 Millionen Euro haben die EU und Italien für die Rettung zur Verfügung gestellt.
Die italienische Finanzpolizei hat beim früheren Manager der Ausgrabungsstätte Pompeji Güter im Wert von annähernd sechs Millionen Euro beschlagnahmt. Marcello Fiori war von 2008 bis 2010 für die antike Stadt verantwortlich. Ihm werden Betrug und Veruntreuung von Geldern vorgeworfen.
So soll er bei der Renovierung eines Theaters in Pompeji
archäologische Vorschriften missachtet und den Auftrag völlig überteuert und ohne Ausschreibung vergeben haben. Die Kosten seien während der Renovierungsarbeiten explodiert, so die Staatsanwaltschaft.
Neben Fiori wird gegen neun Verdächtige aus dem Kulturministerium und der Region Kampanien ermittelt.
Zuletzt war er ein Symbol für den schlampigen Umgang mit der antiken Stadt: Der bekannte Wachhund von Pompeji ist restauriert worden. Das Mosaik hatte einen Wasserschaden – wie vieles mehr in Pompeji.
Zuletzt war er ein Symbol für den schlampigen Umgang mit der antiken Stadt: Der bekannte Wachhund von Pompeji ist restauriert worden. Das Mosaik hatte einen Wasserschaden – wie vieles mehr in Pompeji.