Mein Rom-Mosaik

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Der Beitrag zum ICP-Viertel San Saba auf dem Kleinen Aventin ist nicht länger Baustelle. Den noch fehlenden Text habe ich eben eingestellt. Siehe: Mein Rom-Mosaik

Kleiner Aventin: Ja, er zählt immer noch zu denjenigen römischen Vierteln mit durchaus sehenswerter Wohnarchitektur, wo es sich sehr angenehm spazieren lässt.

Genau, den ersten Spaziergang dort haben wir ja gemeinsam unternommen und ich denke gerne an diese Ersterkundung zurück.

Da brauche ich ja dann schon gar nicht mehr hin ...;)

Dann würdest du allerdings etwas verpassen! ;) Aber es eilt ja nicht! Nun hast du sicher schon mehr Wohngebiete außerhalb des Zentrums auf deiner Liste, als du zum Zeitpunkt deiner Frage hier vermutet hättest.
 
Kleines OT, sorry, für @otium: Sehr ähnliche und gleichermaßen schön anzuschauende Wohnarchitektur weist übrigens auch die Via Dandolo auf.

Nur dass sie halt so verflixt steil ist ... aber ich freue mich jedes Mal, wenn ich mit dem Bus :cool: 'rauf oder 'runter fahre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist doch kein OT, sondern eine schöne Ergänzung! Es hat mich daran erinnert, dass Quadrio Pirani, der übrigens im 1. Weltkrieg bei den Bersaglieri gedient hat, selbst zeitweise an der Via Dandolo gewohnt hat. Siehe: Pirani-scheda - Progetto AUT

Il progetto del 1930 delle palazzine a via Dandolo a Roma, costruite per sè e i suoi familiari e la ristrutturazione di un casino di caccia a Jesi (Villa “La Meridiana”), sono gli ultimi interventi firmati da Pirani. Dopo il 1930 la sua attività si limita a perizie e consulenze tecniche.

Mal sehen, ob man herausbekommt welche Häuser das sind (oder waren?).
 
Das wäre schon wirklich nicht uninteressant, das mal herauszufinden. - Übrigens kann man die Via Dandolo natürlich auch von oben nach unten abgehen: Dann hat man's bequemer. ;)

Und wo wir hier nun mal ein wenig ... nun, sagen wir: unseren Geist wandern :cool: lassen: Das Haus, von dem ich mich immer wieder frage, warum es bewacht wird tagein, tagaus, liegt genau oberhalb jener berühmt-berüchtigten langen Scalea del Tamburino: Streetview (und hier noch der Blick von unten her, also vom Viale Glorioso: Da wirkt der Aufstieg weit harmloser, als er ist).

Der es sich seinerzeit erbaut hat, ließ auf die Fassade schreiben: Deo et laboribus = Gott und unseren Mühen [d.h. zu ergänzen: verdanken wir dieses Haus] - aber wer und wann das war, das mögen die Götter wissen.
 
Der es sich seinerzeit erbaut hat, ließ auf die Fassade schreiben: Deo et laboribus = Gott und unseren Mühen [d.h. zu ergänzen: verdanken wir dieses Haus] - aber wer und wann das war, das mögen die Götter wissen.

Es gibt ein Buch, das dabei helfen könnte deine Frage zu beantworten. Der lateinische Schriftzug ziert die Rückseite des Buches. Ich habe eben ein gebrauchtes Exemplar für wenig Geld bestellt. Le facciate parlanti - Volume 7

Ich habe auf den Zeichnungen keine Hausnr. gesehen, aber vielleicht erkennt man vor Ort die Ansicht?

Vielen Dank für die Verlinkung der Webseite FFMAAM | Collezione | Quadrio Pirani. Da man ausser jenen im Zitat oben und auf "deiner" Seite aus dem Netz keine Angaben zu den "palazzine" Piranis an der Via Dandolo findet, glaube ich nicht mehr so recht daran, dass sie noch auffindbar sind. Aber wer weiss ... :)
 
Mit Freude habe ich gestern Abend noch das neue Steinchen zu Deinem Römischen Mosaik betrachtet (und mich dabei gerne daran erinnert, dass San Saba die Primizkirche des allseits beliebten, verstorbenen Kardinal Karl Lehmann war).
Interessant auch die Ausführungen zu Quadrio Pirani und seinen Entwürfen für das Villino an der Via Dandolo. Da ich doch schon öfters diese steile Via hoch und runter gefahren bin, hat mich das Ganze natürlich interessiert ;), was gestern noch zu sptäer Stunde ebenfalls zu weiterer Suche im weltweiten Netz geführt hat. Aber, wie Du schon schreibst, auch ziemlich erfolglos. Vielleicht hilft das von Dir zitierte und bestellte Buch (das ich auch entdeckt hatte) weiter. Für die Hausnummer 102 - 104 könnte das sein: Le facciate parlanti.
Wenn man bei der verlinkten Seite FFMAAM Collezione Quadrio Pirani bei "biografia dell'autore" das pdf anklickt, dann hat man nochmal nähere Angaben zu Quadrio Pirani und den Entwurf des Villino (Nr. 15).
Ich bin gespannt, ob noch mehr dazu zu erfahren ist.
 
Liebe Pasquetta,

ja, diese Biographie von Quadrio Pirani hatte ich auch 2015 verlinkt. Illustration 15 zeigt dieses Motiv.
Einer weiteren Quelle (siehe Seite 111) habe ich gestern entnommen, dass dieses Motiv auf der von otium verlinkten Seite, den Gesamtentwurf Quadrio Piranis für die palazzine an der Via Dandolo zeigt. Dieses demzufolge sicher auch. Ich bin die Via Dandolo mit Google maps entlangspaziert, habe aber nichts gefunden, was genau diesen Ansichten entspricht.

Am ehesten ganz vielleicht, aber wirklich nur ganz ganz vielleicht, die Via Dandolo 49.

Inzwischen frage ich mich sogar, ob diese Häuser wirklich gebaut worden sind, oder ob es beim Entwurf geblieben sein könnte. Möglicherweise sind sie, wenn sie je gebaut wurden, auch abgerissen worden, denn es finden sich doch einige spätere Wohnblocks entlang der schönen Via Dandolo.

Quadrio Pirani ist ja 1970 in seinem Haus in der Via Pompeo Magno verstorben und dort muss er schon während des 2. Weltkrieges gelebt haben, denn in diesem Artikel liest man, dass er dort lange einen von den Faschisten Verfolgten namens Bonomi und dessen Ehefrau versteckt hat!
 
Inzwischen frage ich mich sogar, ob diese Häuser wirklich gebaut worden sind, oder ob es beim Entwurf geblieben sein könnte.
Ja, daran hatte ich auch schon gedacht, da es ja auf den Abbildungen auch immer heißt "Progetto ...". Quadrio Pirani scheint sich ab 1930, und ganz besonders nach den Tod des Sohnes, 1939, sowieso zurückgezogen und auf "Beratung und Prüfung" (s. ebenfalls hier) beschränkt zu haben.

Am ehesten ganz vielleicht, aber wirklich nur ganz ganz vielleicht, die Via Dandolo 47.
Fragezeichen über Fragezeichen :confused:: Nr. 47 sollte der Eingang zum Tempio Siriaco sein und die Nr. 49 das Generalat der Oblaten des hl. Franz von Sales. Aber wie auch immer: an der Via Dandolo gibt es sowieso noch weitere sehenswerte Palazzetti aus der Zeit Anf. 20. Jh. z.B.
das Villino Palmierini oder Villino Sabbatini (s.S. 217). Also Grund genug, auch dort mal wieder mit "anderen Augen" schauen zu gehen. ;)
 
Ja, der Villino Sabbatini ist einer meiner absoluten Favoriten an der Via Dandolo. Allerdings kannte ich seinen Namen bis vor ein paar Tagen, als ich auch auf dieses Buch stiess, nicht.

Innocenzo Sabbatini (1891 bis 1993) war mit Quadrio Pirani bekannt und ebenfalls für das ICP tätig.

Nr. 47 war ein Tippfehler, ich meinte Nr. 49 und der Google-maps-Link führt auch dorthin. Danke, für den Hinweis. Ich habe nachgebessert.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass uns die Architektur dieser Zeit noch ab und zu hier im Forum beschäftigen wird! ;)
 
Via Dandolo 102-104

Und wo wir hier nun mal ein wenig ... nun, sagen wir: unseren Geist wandern :cool: lassen: Das Haus, von dem ich mich immer wieder frage, warum es bewacht wird tagein, tagaus, liegt genau oberhalb
jener berühmt-berüchtigten langen Scalea del Tamburino: Streetview (...).
Der es sich seinerzeit erbaut hat, ließ auf die Fassade schreiben: Deo et laboribus = Gott und unseren Mühen [d.h. zu ergänzen: verdanken wir dieses Haus] - aber wer und wann das war, das mögen die Götter wissen.

Es gibt ein Buch, das dabei helfen könnte deine Frage zu beantworten. Der lateinische Schriftzug ziert die Rückseite des Buches. Ich habe eben ein gebrauchtes Exemplar für wenig Geld bestellt. Le facciate parlanti - Volume 7

Heute Morgen habe ich das Buch erhalten, aber leider trägt es so gut wie gar nicht zur Beantwortung deiner Fragen bei. Was man erfährt ist, dass es sich um einen villino residenziale handelt und dass er in den 20er/30er Jahren des letzten Jahrhunderts gebaut worden ist. Die Adresse lautete früher Viale Glorioso 44 und nicht Via Dandolo 102-104. Das lateinische Motto ist persönlicher Natur und kein Zitat.

Leider erfährt man im Buch nichts über den Architekten, den früheren oder heutigen Besitzer des Villino.

Ich habe noch herausgefunden, dass die Gebäude oberhalb des Hauses zum Komplex des Liceo J.F. Kennedy gehören. Dessen Homepage bietet auch einen kleinen Einblick in die Geschichte und in den städtebaulichen Kontext der Schule. Sie exitiert erst seit 1963. Die Gebäude dienten zuvor ein halbes Jahrhundert lang (von 1905 bis 1955) als Kinderheim.

Il Liceo Kennedy ha sede nelle stesse aule e nello stesso verde che Roma Capitale volle destinare ai giovani e ai bambini sfortunati. L’edificio che oggi ospita il liceo è stato infatti per mezzo secolo (dal 1905 al 1955) la residenza del Brefotrofio.

Quelle: Storia e contesto urbano – J.F. Kennedy

Ob "unser" Villino einst zu den Gebäuden des Waisenhauses gehörte, konnte ich nicht klären. Allerdings spielte er eine kleine Rolle in einem italienischen Spielfilm aus dem Jahr 1955. Im Film nennt sich das Haus Orfanotrofio S. Callisto. (Orfanotrofio d.h. Waisenhaus).

Quelle: CINELUOGHI: Dandolo

Luigi Filippo D'Amico girò in Via Dandolo una scena di Bravissimo, divertente commedia interpretata da Alberto Sordi nel ruolo di Ubaldo Impallato, maestro precario in perenne ricerca di un posto fisso.


Der deutsche Titel des Films lautet "Der Wunderknabe". Siehe: Der Wunderknabe – Wikipedia
 
Danke schön für diese interessanten Recherche-Ergebnisse.


Die Adresse lautete früher Viale Glorioso 44 und nicht Via Dandolo 102-104.
Aaah ja ... und das heißt also, dass seinerzeit der Viale Glorioso verstanden bzw. definiert wurde als sich über die Scalea del Tamburino nach oben fortsetzend.


Das lateinische Motto ist persönlicher Natur (...)
... und kein lateinisches Zitat: Ja, genau so hat das auch von jeher schon auf mich gewirkt.

Wobei ich keine Begründung dafür anzugeben wüsste - aber ich hatte nie einen anderen Eindruck als diesen: Diese Hausinschrift hat der Erbauer entweder selbst verfasst oder für sich verfassen lassen, nämlich im Geiste humanistischer Bildung (von der ich übrigens vermute, dass sie durchaus seine eigene Bildung gewesen sei).


Sehr hübsch auch dieser kurze alte Filmausschnitt. :cool:
 
Also heißt es, wieder mal dort vorbeischauen und die schönen villini begutachten ;) :). Aber das Filmchen ist wirklich nett!
 
Raffaele de Vico
Zu jenen Architekten, die während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das Gesicht Roms mitgeprägt haben, gehört Raffaele de Vico (1881 bis 1969).

Im September 2018 habe ich im Palazzo Braschi die ihm gewidmete Ausstellung besucht, auf die ich hier im Forum selbst aufmerksam gemacht habe. Siehe: Ausstellung "Raffaele de Vico (1881-1969) Architetto e Paesaggista"

Bekannt war Raffaele de Vico mir bereits zuvor als Entwerfer des Orangengartens neben S. Sabina auf dem Aventin.

1932 schuf ihn der Architekt Raffaele de Vico.


Auch von seiner Tätigkeit im EUR-Viertel zu Beginn der 1960er Jahre wusste ich. Siehe: Giardino delle Cascate wiedereröffnet

Nun war ich gespannt mehr über ihn und seine Tätigkeit in Rom zu erfahren. Meine in der Ausstellung gemachten Bilder möchte ich heute hier zeigen und bin überzeugt, dass jeder Leser einige von Raffaele de Vico geschaffene Orte wiedererkennen wird. Die Ölgemälde sind Werke von von Carlo Montani (1868 bis 1936).





Carlo Montari
Parco Flaminio 1934 - Colle Oppio 1934
Giardino dell'Ara 1934 - Valle Giulia 1934










Links: Parco Nemorense o Vigiliano 1930
Rechts: Parco di Testaccio 1931


Links: Esedre Arboree di Piazza Venezia 1931
Rechts: Giardino degli Aranci (Orangengarten) 1931



 
Es war mir ein Vergnügen!
Die Ausstellung war zwar klein aber fein und ich war sehr erfreut, dass man photographieren durfte.
 
Ja, und ich war vor allem erstaunt darüber ... in der Tat mein allererster Gedanke, als ich das neue Mosaiksteinchen ;) sah.
 
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