Mein Rom-Mosaik

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Lieber tacitus,
besten und wiederholten Dank für die wertvolle Anregung! Und auch für den Hinweis in deinem Centrale-Montemartini-Bericht.

In meinen "Römischen Notizen" habe ich jetzt auf Deine Erklärungen nachträglich hingewiesen, vgl. Römische Notizen.

Lieber Padre,
das freut mich und war mir ein Vergnügen.

Bei meinem nächsten Besuch werde ich diesen Ort sicher mit neuen Augen sehen und vielen Dank für die Videos!
 
... wer Mühe hat, sich den antiken Zustand zu vergegenwärtigen, findet auf dieser Webseite Rekonstruktionen.

Wieder habe ich einige Deiner Mosaiksteinchen betrachtet und dieses Mal das Video angeklickt! Ich finde es gut gemacht - man bekommt einen Eindruck, wie die Stadt ausgesehen hat. Ich kannte nur einzelne Fotos dieser Rekonstruktion, nicht aber die Animation. Sehr schön, dass Du den Link hier gesetzt hast!
 
Restaurierte Fassade von Santa Maria in Trastevere


In meinem Reisebericht Ammirando la bellezza habe ich einen Berichtsteil meinem Besuch der Piazza Santa Maria in Trastevere am 16. Dezember 2017 gewidmet. Zu diesem Zeitpunkt war die gesamte Fassade der Basilika S. Maria in Trastevere vom Portikus bis zum Tympanon eingerüstet.

Die Restaurierung ist inzwischen beendet und es ist mir eine besondere Freude, die Fassade nun wieder so erleben und hier vorstellen zu können, wie sie in der Mitte des 19. Jahrhunderts ausgesehen hat. Zwar wäre ein bisschen Sonne beim Fotografieren in dieser Stunde wünschenswert gewesen aber auch so kommen die teils pudrigen Töne, vor allem der Fresken, gut zur Geltung. Eine Gelegenheit S. Maria in Trastevere bei Sonnenschein wiederzusehen, findet sich hoffentlich auch.

Immer wieder wunderschön anzusehen ist natürlich das zentrale mittelalterliche Mosaik über der Vorhalle. Pietro Cavallini hat es wahrscheinlich 1290 restauriert. Es zeigt die Kirchenpatronin Maria mit dem Jesuskind umgeben von Stifterfiguren sowie zehn Frauengestalten. Immer wieder liest man, dass es sich bei diesen möglicherweise um Darstellungen der fünf klugen und fünf törichten Jungfrauen (nach Mt 25,1–13) handelt. Siehe: Mt 25,1-13 | Evangelium | DOMRADIO.DE - Katholische Nachrichten

Auf dem Mosaik sind allerdings nur zwei und nicht fünf Frauen mit erloschenen Lampen zu sehen. Diese sind auch die einzigen ohne Kronen und mit geneigten Köpfen. Hier rechts von Maria auf einem Foto von Herbst 2008:

Das könnte zwar einer Restaurierung geschuldet sein aber einer anderen Theorie zufolge könnte es sich bei den Frauen auch um Märtyrerinnen, Jungfrauen und Witwen, handeln. Jene mit den brennenden Lampen wären dann die Jungfrauen, jene mit den erloschenen Lampen die Witwen. Diese Erklärung scheint plausibel zu sein. Vergleicht man z.B. mit S. Pudenziana, so findet man dort im Relief über dem Eingang auch die beiden Heiligen Pudenziana und Praxedis mit solch brennenden Lampen!


Wunderbar gelungen in ihrer zurückhaltenden Farbgebung ist vor allem die Restaurierung der Fresken aus der Mitte des 19. Jahrhunderts im Tympanon und zwischen den Fenstern. Diese sind das Werk des Malers Silverio Capparoni (1831 bis 1907). Sie entstanden um 1870 als der Architekt Virginio Vespignani (1808 bis 1882) von Papst Pius IX. mit Umbaumassnahmen an der Basilica beauftragt war. Von ihm stammen u.a. die drei grossen Fenster der Fassade. Rings um diese Fenstern malte Silverio Capparoni vier Dattelpalmen unter denen paarweise Schafe weiden.


Frisch restauriert präsentieren sich auch die Statuen der vier Heiligen auf der Balustrade. Sie stellen den Hl. Calixtus, den Hl. Cornelius, den Hl. Julius und den Hl. Calepodius dar. Papst Julius I. gilt als Gründer der Kirche. Reliquien der drei anderen Heiligen werden in der Kirche verehrt.

Zum Vergleich folgt ein Photo von 2008:


Besonders interessant sind auch die von Capparoni in einer speziellen Technik gemalten Darstellungen von Jerusalem und Bethlehem links und rechts neben den äusseren Palmen, d.h. über den Seitenschiffen von Santa Maria.
Der goldene Hintergrund, Mauern, Türme, Tore, Häuser und Kirchen in Goldtönen und teils kräftigen Farben sind einerseits eine Art Echo des grossen mittelalterlichen Mosaiks und von diesem inspiriert. Andererseits war der Maler aber auch inspiriert von der damals aufgekommenen (resp. wiederbelebten) Mode der Mikromosaiken. Diese ging auf den Goldschmied Augusto Castellani (1829 bis 1914) zurück.

Praktisch eine Neuentdeckung ist die Darstellung des "Himmlischen Jerusalems" auf der linken Seitenfassade: Die von einer Stadtmauer aus Bossenwerk umgebene Fantasiearchitektur war Schlagregen und Tropfnässe besonders ausgesetzt und kaum mehr erkennbar. In der Vorzeichnung auf dem Putz fanden sich laut den ausführenden Restauratorinnen jedoch genügend Farbspuren, um die ursprüngliche Gestalt und die Optik eines "gemalten Mosaiks" weitgehend wiederherzustellen.

Quelle: Fassade von Santa Maria in Trastevere in Rom restauriert | DOMRADIO.DE

Es folgt als rechtes Gegenstück die Darstellung Bethlehems:

Bei der Darstellung im Tympanon handelt es sich um die Majestas Domini (d.h. die Herrlichkeit des Herrn). In der Mitte sitzt Christus auf einem Thron, zu seinen Füssen kniet Papst Pius IX. (Papst von 1846 bis 1878). Der Thron ist von sieben Leuchtern und zwei Engeln umstanden und in den äusseren Ecken befinden sich je zwei Evangelistensymbole. Rechts ein kniender Mensch mit Flügeln (rot) für den Evangelisten Matthäus sowie ein Stier für den Evangelisten Lukas. Links Adler und Löwe, Symbole der Evangelisten Johannes und Markus. Über dem Kopf von Christus ist die Hand Gottes zu sehen. Gott reicht Christus die Lorbeerkrone als Zeichen des Triumphes über den Tod.

Für den künftigen Erhalt der Fassade soll ein neues Ableitsystem für das Regenwasser sorgen. Zudem wurden die die Fresken chemisch konserviert. Weitere Maßnahmen waren die Konsolidierung des mittelalterlichen Mosaiks sowie die Reinigung der barocken Statuen auf der Balustrade. Die Kosten der Restaurierung beliefen sich auf knapp 400.000 Euro.

Quelle: Domradio s.o.

Die Arbeiten am Brunnen der Piazza hingegen sind noch nicht abgeschlossen, er führt leider noch nicht wieder Wasser. Bis mir erneut ein solches Foto gelingt, wird es also noch dauern:

 
Habe soeben den Abschluss der Restaurierung verlinkt (und damit zugleich das sehr ansehnliche, erfreuliche Ergebnis) im Restaurierungs-Sammelthread.
 
Liebe Simone,

es ist mir immer eine große Freude deine Berichte, so wie auch diesen, über die Renovierung
der Fassade v. S. Maria in Trastevere zu lesen und es gefällt mir,
wie umfassend du die einzelnen Details der restaurierten Fassade
beschrieben u. ausgearbeitet hast.

Auch die dezente Farbgebung, die sich nach der Restaurierung zeigt, finde ich sehr gelungen.
 
Liebe Ursula,

die Freude ist ganz meinerseits denn es ist schön zu wissen, dass die Schilderungen auf Interesse stossen!
Ja, die Farbgebung ist tatsächlich sehr gelungen. Ich war wirklich etwas überrascht von den sehr dezenten Tönen und hoffe, dass wir S. Maria in Trastevere noch lange in diesem neuen Glanz bewundern können, gerne auch bei Sonnenschein. ;)
Dann werde ich mich auch etwas mehr dem Brunnen widmen.
 
Liebe Simone,

vielen Dank für diesen "Restaurierungsbericht" mit den wunderbaren Bildern der restaurierten Fassade.
Da sind Dir - auch ohne Sonne ;) - herrliche Aufnahmen gelungen. Mir gefällt der Kontrast zwischen den kräftigeren Mosaiken und den zarten Fresken sehr gut.
 
Liebe Angela,

es freut mich, dass sowohl die "neue" Fassade von S. Maria in Trastevere als auch meine Aufnahmen dir gefallen haben.
Da Trastevere ja auch zu den von Euch häufig in Rom aufgesuchten Zielen gehört, wirst du die Fresken sicher in nicht allzu ferner Zukunft mit eigenen Augen bewundern können!
 
Liebe Simone,
vielen Dank für deinen neuesten Berichtsteil über die restaurierte Fassade von S. Maria in Trastevere.
Ende Juni war ich bei heißen Temperaturen und blauem Himmel dort. Jetzt habe ich mich über deine interessanten Erklärungen gefreut.
Der Brunnen führte bei meinem Besuch Wasser. Also war die Restaurierung wohl abgeschlossen.
 
Jetzt habe ich mich über deine interessanten Erklärungen gefreut.

Prima! Ich habe selbst dazugelernt als ich, angeregt durch meinen Besuch, nach verschiedenen Informationen für diesen Berichtsteil gesucht habe.

Der Brunnen führte bei meinem Besuch Wasser. Also war die Restaurierung wohl abgeschlossen.

Das lese ich mit Vergnügen. Wir haben zwei Arbeiter am Brunnen beobachtet, konnten aber nicht feststellen, womit genau sie beschäftigt waren. Vielleicht waren es nur einfache Wartungsarbeiten. Sie sind dann in ihr Dienstfahrzeug gestiegen und weggefahren.
 
In ein paar Tagen, am 14. Oktober 2018, wird Papst Paul VI. heiliggesprochen. Ich nehme dies zum Anlass, seine frühere Titularkirche als Kardinal in meinem römischen Mosaik vorzustellen.

Den Kardinalshut bekam er (...) am 15. Dezember 1958 durch Johannes XXIII. und wurde damit als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santi Silvestro e Martino ai Monti in das Kardinalskollegium aufgenommen.

SS. Silvestro e Martino ai Monti

In einem zweiteiligen Beitrag werde ich über diese von den Römern meist einfach S. Martino ai Monti genannte Kirche berichten.

Bis März 2018 war dies

Zur Kirche Santa Maria ai Monti zu kommen, stellte sich als nicht so einfach heraus, da der Taxifahrer weder Strasse noch Kirche kannte und mich in einer anderen Ecke von Monti an der Kirche Santi Silvestro e Martino ai Monti absetzte, die ich allerdings nicht besuchen konnte, da gleich eine Messe beginnen sollte.

meine einzige Erfahrung mit San Martino ai Monti.

Acht Jahre danach kam ich an einem sonnigen März-Nachmittag ganz bewusst zu dieser Kirche über deren Geschichte ich zu diesem Zeitpunkt allerdings wenig wusste. Zu Beginn meines Berichts erlaube ich mir ein paar Hinweise zu wichtigen Daten der Baugeschichte des sakralen Baukomplexes, den der Besucher hier vorfindet, zu geben.

Zur Geschichte von S. Martino ai Monti

Wie der Name bereits verrät, liegt die Basilika im heutigen Rione Monti auf dem Mons Oppius, dem südlichen Ausläufer des Esquilin. In der Antike befanden sich hier u.a. die Domus Aurea, die Residenz Kaiser Neros, die Thermen des Trajan und des Titus, der Portikus der Livia, ein Tempel der Isis und des Serapis und ein grosser Brunnen, der sogenannte Lacus Orphei. Nach diesem Brunnen an seiner Rückseite wurde S. Martino ai Monti im Mittelalter auch S. Martino in Orphea genannt.

Angaben im Liber Pontificalis zufolge gründete Papst Silvester I. um 330, also zur Zeit Kaiser Konstantins des Großen, auf dem Besitztum eines Mannes namens Equitius (ital. Equizio) auf dem Mons Oppius eine Kirche. Sie ist unter der Bezeichnung Titulus Equitii (ital. Titolo di Equizio) bekannt. Die hohen Räume aus dem 3. Jh. (wohl ein Nebengebäude der Trajansthermen, evt. eine gedeckte Markthalle oder ein Lager z.B. für Getreide), genannt "Saal der sechs Gewölbe", wurden zu kirchlichen Zwecken umgestaltet und allen Märtyrern geweiht.

Der heute unterirdische Titulus Equitii ist von der Krypta von San Martino ai Monti aus zugänglich und liegt etwa 8-10 Meter tiefer als die heutige Kirche.

Um 509 liess Papst Symmachus neben dem Titulus Equitii eine neue Kirche errichten und weihte sie dem 397 gestorbenen Martin von Tours. Sie war dreischiffig und besass vier Säulenpaare. Von dieser Kirche sind nur einige Säulenkapitelle und Dachziegel erhalten sowie evt. 3 Säulen von denen sich eine in der Sakristei und zwei im Titulus Equitii befinden.

772 liess Papst Hadrian I. diese Kirche renovieren.

Um 845 wurde die stark verfallene Kirche unter Papst Sergius II. abgerissen und nicht weit entfernt die heutige Basilika errichtet. Damals entstand auch neben der Kirche das Benediktiner-Kloster SS. Pietro, Paolo, Silvestro e Martino

Dieser Plan zeigt oben links den Grundriss des Titulus Equitii, unten links die Kirche von Papst Symmachus und rechts die heutige Basilika. Es hat sich in der Beschriftung des Plakats allerdings ein kleiner Fehler eingeschlichen: die Symmachus-Kirche stammt aus dem VI. und nicht aus dem IV. Jahrhundert!

Nähert man sich S. Martino ai Monti von der Rückseite an der gleichnamigen Piazza her, erkennt man an der typischen Ziegelbauweise der mächtigen, gemauerten Apsis sehr gut die karolingischen Ursprünge der Kirche.


Innen ist die Basilika in ein sehr breites Mittelschiff und zwei relativ schmale Seitenschiffe gegliedert. Sie besitzt 12 antike Säulenpaare.
Die Ausstattung der von Papst Sergius II. gebauten Kirche wurde unter Papst Leo IV. fortgesetzt. Wandgemälde und Apsismosaik sind leider nicht erhalten geblieben. Seit dieser Zeit ist der Doppelname SS. Silvestro e Martini geläufig.

1299 vertraute Papst Bonifatius VIII. Kloster und Kirche den Karmeliten an. Bis heute ist S. Martino ai Monti nicht nur Pfarrkirche sondern auch Klosterkirche der Karmeliten.

1555/1559 liess Kardinal Diomede Carafa zahlreiche Arbeiten an seiner Titelkirche durchführen.
1560 liess der Titularkardinal Carlo Borromeo eine hölzerne Kassettendecke anfertigen.
1587 entstand die über eine Treppe erreichbare Tür an der Rückseite von S. Martino ai Monti.

Zwischen 1636 und 1664 wurde die Kirche im Stil des Barock ausgestattet. Die Anfänge der Barockisierung gehen auf Papst Urban VIII. Barberini (1623 bis 1644) zurück.

1650 wurde die hölzerne Kassettendecke unter Beibehaltung einiger alter Elemente erneuert und seither immer wieder restauriert. Die jüngste Restaurierung wurde eben abgeschlossen.

Zum grossen Mäzen der Kirche wurde in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts der Karmeliter, damaliger Prior und späterer Generalobere, Giovanni Antonio Filippini, dem wir die Kirche in ihrer heutigen Form verdanken. Er verpflichtete den Mailänder Baumeister Angelo Fontana sowie eine ganze Gruppe von Künstlern für die Erneuerung der Innenausstattung von S. Martino ai Monti vor allem Filippo Gagliardi, Gaspard Dughet (auch Poussin), Fabrizio Chiari, Jan Miel, Paolo Naldini und weitere Künstler.

1664 bis 1676 wurde die heutige Fassade errichtet. Die Stuckarbeiten stammen von Stefano Castelli. Wir erkennen Reliefs der beiden Kirchenpatrone Martin von Tours und Silvester I., sowie Attribute dieser Heiligen.

Von 1712 bis 1713 war Giuseppe Maria Tomasi di Lampedusa Titularkardinal von S. Martino ai Monti. Es handelt sich dabei um einen Vorfahren des für seinen Roman "Il gattopardo" bekannten italienischen Schriftstellers Giuseppe Tomasi di Lampedusa.
1714 wurde der kleine campanile a vela an der Rückseite der Kirche über der Apsis errichtet.
1793 bis 1795 wurde die Apsis von Antonio Cavallucci und seinen Schülern neu ausgemalt und der Hochaltar erneuert.

In den vergangenen Jahren gab es erneut Restaurierungsarbeiten in der Kirche, die im März 2018 noch nicht ganz abgeschlossen waren. Das rechte Seitenschiff war mit Planen zugehängt, an einer Statue neben dem Eingangsportal wurde gearbeitet und der Titulus Equitii war nicht zugänglich.


Bei meinem zweiten Besuch war alles fertig! Und so lade ich nun ein zu einem Rundgang zu jenen Kunstwerken des Innenraums von S. Martino ai Monti, die mir besonders gut gefallen haben. Dem alten Titulus Equitii widme ich später einen eigenen zweiten Teil.

Dekoration des Innenraums von San Martino ai Monti
Wenden wir uns zuerst Hauptschiff und Altarraum zu:


24 antike Säulen aus Cipollino-Marmor mit korinthischen Kapitellen tragen einen Architrav. Da der Fussboden der Kirche im Laufe der Zeit niedriger gelegt wurde, stehen die Säulen auf würfelförmigen Sockeln aus grauem Marmor.


Zurück zum Architrav: Dieser ist mit teils vergoldeten Stuckarbeiten verziert. Sie sind das Werk von Paolo Naldini, einem Bernini-Schüler, der sie von 1649 bis 1652 anfertigte. Thema der Stuckarbeiten über dem rechten Seitenschiff sind biblische Episoden und jüdische Symbole (u.a. eine Menora), Thema der Darstellungen über dem linken Seitenschiff sind vor allem Marterwerkzeuge, die in den Gläubigen Bewunderung für die Stärke der frühchristlichen Märtyrer hevorrufen sollten.

Diese Darstellungen werden auf jeder Seite von vier Medaillons unterbrochen. Rechts zeigen diese Symbole aus dem Alten Testament (die Gesetzestafeln, die Harfe König Davids, ein Weihrauchfass und einen Drachen als Sinnbild der Gefangenschaft der Juden in Ägypten und als Sinnbild Satans). Links zeigen die Medaillons die vier Evangelistensymbole. Leider habe ich nicht genügend auf diese interessanten Details geachtet, was ich bei einem weiteren Besuch gerne nachholen werde.

Die Hochwand über dem Architrav ist reich geschmückt. Gut gefielen mir die gemalten Rundbogennischen mit täuschend echt aussehenden Scheinarchitekturen von Filippo Gagliardi und die kleinen vorspringenden Balustraden (sogenannte coretti). Ein weiteres Element der Wandgestaltung sind Heiligenfiguren und Medaillons mit Darstellungen weiterer Heiliger und Märtyrer, deren Reliquien in der Kirche verehrt werden.

Im Hauptschiff vor der Treppe zur Krypta steht ein Altar. Der Bereich des Hochaltars ist über zwei seitliche Treppen zu erreichen. Dieser hochgelegene Altarraum ist sehr auffallend. Hochaltar und Fresken der Apsis sind Werke des 18. Jahrhunderts. Die heutigen Fresken ersetzen solche aus dem 17. Jh. von einem Maler namens Galeazzo Leoncini.

Kommen wir nun zum linken Seitenschiff:
An der Rückwand der Kirchenfassade findet man ein Fresko mit dem Titel "Taufe des Sultans von Damaskus". Es handelt sich um ein Werk des bereits genannten flämischen Malers Jan Miel von 1651. Gezeigt wird, wie (der Legende nach) ein gewisser S. Cirillo, dritter Generalobere der Karmeliten, den Sultan von Damaskus tauft. Nach langer Suche habe ich eben gelesen, dass es sich um Cyrillus von Konstantinopel (1138 bis 1234) handeln muss. Sultane der in Frage kommenden Zeit findet man in dieser Liste aber da es sich um eine Legende handelt, lassen wir sie auch im Bereich der Legenden.

Ganz besonders interessant sind in meinen Augen zwei miteinander "verwandte" Fresken von Filippo Gagliardi (1606/08 bis 1659) aus der Zeit um 1650, von denen wir hier das erste sehen:
Es entstand 1651 und zeigt sehr schön eine Innenansicht von S. Giovanni in Laterano vor dem Umbau durch Francesco Borromini.

Die baufällig gewordene antike Kirche wurde ab 1646 von Francesco Borromini für das Heilige Jahr 1650 stabilisiert und barockisiert. Dabei hat er unter anderem den Innenraum umgestaltet, indem er die ursprünglich 14 Arkaden des Mittelschiffs auf 5 pro Seite reduzierte. In die vermauerten Nischen ließ er riesige Statuen der zwölf Apostel stellen.

Quelle

Im Fresko Gagliardis tragen die Säulen Arkaden. Das entspricht nicht der Realität. Die Säulen trugen nie Arkaden, sondern ein Gebälk mit Architrav.

Quelle

Im Vordergrund ist eine Begegnung des Heiligen Franziskus, des Heiligen Dominikus und des Heiligen Angelus des Karmeliten (oder Angelus von Jerusalem) dargestellt. Angelus der Karmelit ist 1218 nach Rom gekommen um von Papst Honorius III. die Anerkennung der Regel des Karmelitenordens zu erhalten. Hier eine Darstellung des gleichen Sujets in der Pinakothek von Bologna.


Statue des Heiligen Antonius von Padua
Auf dem Weg durch das linke Seitenschiff kommt man nun zu einem Fresko des Mailänders Galeazzo Leoncini von 1640. Wie bereits gesagt, sind dessen Werke in der Apsis nicht erhalten. Nach Fertigstellung des Freskos beendete er seine Tätigkeit als Maler und wurde Wirt, vielleicht weil er die Grenzen seiner Kunst erkannte. Auch wenn das Fresko kein Meisterwerk ist, so ist die Darstellung doch sehr interessant.

Der Betrachter geht natürlich zunächst einmal davon aus, dass es sich bei der Szene um ein reales Ereignis handelt und zwar um eine Kirchenversammlung. Man erkennt viele geistliche Würdenträgern und einen Papst auf seinem Thron. Allerdings hat die hier dargestellte, sogenannte Synode Papst Silvesters I. von 324 zur Vorbereitung des Konzils von Nicäa im Jahr 325 nie wirklich stattgefunden!

Man fühlt sich an die Konstantinische Schenkung erinnert. In der Tat wurden unter Papst Symmachus, wenn auch ohne sein Wissen, unechte Texte angefertigt, die als Symmachianische Fälschungen bekannt sind! Sie wurden im historischen Kontext eines Konflikts zwischen Papst Symmachus und dem Gegenpapst Laurentius zur Zeit des ostgotischen Herrschers Theoderich verfasst.

Wikipedia schrieb:
Im Jahre 501 wurde Symmachus verschiedener Verbrechen angeklagt. Er erklärte aber, nicht weltlicher Strafgerichtsbarkeit zu unterstehen. Als Grundlage für diese Behauptung dienten die Symmachianischen Fälschungen, die von seinen Anhängern verfasst wurden, um seine Position zu stützen.

Quelle

WIkipedia schrieb:
Herausragend unter diesen Fälschungen ist die Synode des Papstes Silvester, die angeblich mit fast 300 namentlich genannten Geistlichen und unter Teilnahme Kaiser Konstantins stattgefunden haben soll. Als letzter ihrer zwanzig Beschlüsse wird dort unter der Überschrift Ut nullus dijudicet primam sedem justitia postuliert:

Nemo enim judicabit primam sedem: quoniam omnes sedes a prima sede justitia desiderant temperari. Neque ab Augusto, neque ab omni clero, neque a regibus, neque a populo judex judicabitur.“​
„Niemand aber soll den höchsten Sitz richten: da ja alle Sitze wünschen, daß ihnen vom höchsten Sitz Gerechtigkeit widerfahre. Weder vom Kaiser noch vom gesamten Klerus, weder von Königen noch vom Volke soll er gerichtet werden.“​

Quelle

In der Mitte des linken Seitenschiffs befindet sich der Eingang zur Sakristei. Beim Sakristan, einem hilfsbereiten alten Herrn, muss man sich melden, wenn man die Krypta und vor allem den Titulus Equitii besuchen will. Über dem Eingang erkennt man ein Fresko des Malers Gaspard Dughet (1615 bis 1675). Es ist Teil eine Zyklus' der sich über beide Seitenschiffe erstreckt. Ich werde in Zusammenhang mit dem rechten Seitenschiff mehr dazu schreiben.
Nun kommen wir zu dem zweiten Fresko von Filippo Gagliardi. Es wurde nicht später als 1656 ausgeführt und zeigt eine sehr interessante Ansicht, nämlich das Innere des alten Petersdoms!
Manche Elemente entspringen vielleicht der Phantasie des Malers. So stand z.B. der berühmte Pinienzapfen nicht im sondern vor dem alten Petersdom. Den neuen, 1626 geweihten Petersdom kannte Filippo Gagliardi gut, denn er hat ein Gemälde von dessen Innenraum angefertigt, das sich heute in Madrid im Prado befindet! Siehe: Interior of Saint Peter’s Basilica in Rome - The Collection - Museo Nacional del Prado

Dass Gagliardi in S. Martino ai Monti den alten und nicht den neuen Petersdom dargestellt hat, hängt wohl damit zusammen, dass im Vordergrund des Freskos eine bestimmte, für die Karmeliten wichtige Szene aus dem Mittelalter dargestellt sein soll (ich muss gestehen, dass ich diese auf meinem Foto nicht erkenne) und zwar eine Predigt von Angelus dem Karmeliten während der eine kranke Frau geheilt wurde.

Im rechten Seitenschiff befinden sich sich sechs grossformatige und mehrere kleinformatigere Fresken des Malers Gaspard Dughet, auch Gaspard Poussin (1615 bis 1675) genannt. Auch im linken Seitenschiff, z.B. über dem Eingang zur Sakristei, findet man solche aber jene im rechten Seitenschiff sind aufgrund ihrer Grösse die Auffallenderen.

Als Schüler und Schwager von Nicolas Poussin wandte er sich der historischen Richtung der Landschaftsmalerei zu, worin bereits Poussin Bedeutendes geleistet hatte. Mit derselben edlen und großartigen Auffassung verband Gaspard aber eine tiefere, wärmere Farbe, doch haben seine Gemälde meist durch Nachdunkeln stark gelitten.

Bedeutsame Linien in der Landschaft, großartig komponierte Bäume und Verwendung antiker Ruinen und dergleichen, oft verbunden mit Gewitter und Sturmwind, bilden die Eigentümlichkeit seiner Landschaften, welche zahlreiche Künstler zur Nachahmung bewogen.

Der Zyklus besteht aus insgesamt 18 Fresken und zeigt Szenen aus dem Leben des Propheten Elias resp. Elija und seines Nachfolgers Elischa resp. Elisa oder Elisäus. Sie werden im AT im 1. Buch der Könige erwähnt. Siehe: 1. Buch der Könige – Wikipedia

Besonders der Prophet Elias ist manchem vielleicht wegen seiner Himmelfahrt auf dem Feuerwagen bekannt, einer Szene, die sinnigerweise ;) auch an der Fassade des Vatikanbahnhofs dargestellt ist.

Der Prophet Elija wird im Alten Testament dargestellt als Mann Gottes, der beständig in der Gegenwart Gottes lebt, zugleich aber auch mit Eifer für den Kult des einzigen und wahren Gottes streitet. In der geistlichen Nachfolge dieses Gottesmannes begannen am Ende des 12. Jahrhunderts die ersten Eremiten unter dem Schutz Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel ihr Leben. Der Prophet Elija kann daher zu Recht als geistiger „Gründer“ unseres Ordens betrachtet werden.

Quelle: Prophet Elija - Karmel OCD

In unserem Orden gedenken wir heute des Propheten Elischa (früher: Elisäus). Dadurch soll die Erinnerung an den Ursprung des Ordens auf dem Berg Karmel und die geistliche Verbindung mit den großen Propheten Elija und Elischa aufrechterhalten werden. Elischa hat den Geist des Propheten Elija empfangen und durch große Zeichen bezeugt.

Prophet Elischa - Karmel OCD

16 der 18 Episoden sind Werke von Gaspard Dughet, 2 Werke von Giovanni Francesco Grimaldi. Entstanden sind sie zwischen 1640 und 1655. Die Fresken gefallen mir vor allem wegen der schönen Landschaften vor deren Hintergrund sich die Szenen aus dem Leben der Propheten abspielen. Zwar soll es sich ja um das Heilige Land, den Berg Karmel ... handeln aber was wir hier tatsächlich sehen, ist die römische Campagna, die dem Maler sehr gefiel und die er sicher gut kannte.


Das kleine Fresko auf dem mittleren Foto oben zeigt die vorhin bereits erwähnte Himmelfahrt des Elias auf dem Feuerwagen

Zu den einzelnen Episoden siehe bei Interesse diese italienische Webseite.



Ein Weihekreuz in S. Martino ai Monti
Links und rechts neben dem Eingangsportal finden wir an der Innenseite der Fassade von S. Martino ai Monti zwei Statuen des bereits genannten Paolo Naldini. Die Statuen sind aus Stuck gefertigt und zeigen Petrus und Paulus. Beide sind ganz frisch restauriert.

Die Krypta
Unser Rundgang ist nun so gut wie beendet aber wir verlassen die Kirche noch nicht, sondern gehen wieder Richtung Krypta und steigen, nachdem der Sakristan uns aufgeschlossen hat, in dieselbe hinab. Der Entwurf ist ein Werk von Filippo Gagliardi (früher wurde er fälschlicherweise Pietro da Cortona zugewiesen) unter dem die Arbeiten auch ausgeführt wurden.

Partecipò anche al rinnovamento di San Martino ai Monti (1647-1654).

Die Stuckarbeiten an der Decke der Krypta stammen von Paolo Naldini.

Zum Glück liess man bei der Erneuerung der Kirche im Stil des Barock die mittelalterliche Ädikula bestehen. Hier werden die Reliquien vieler Märtyrer verehrt, die man aus der Priscilla-Katakombe in die Kirche geholt hat um sie in unruhigen Zeiten in Sicherheit zu bringen. Unklar ist die Herkunft der grossen roten Porphyrscheibe an der Vorderseite. Sie kam möglicherweise erst bei der Barockisierung der Krypta an diesen Platz und könnte voher zu einem Paviment gehört haben. Erstaunen ruft die lila Beleuchtung hervor aber schön ist, was gefällt! ;)
 
Titolo di Equizio

Im vorhergehenden Beitrag habe ich ja bereits über die Ursprünge von San Martino ai Monti berichtet:

Angaben im Liber Pontificalis zufolge gründete Papst Silvester I. um 330, also zur Zeit Kaiser Konstantins des Großen, auf dem Besitztum eines Mannes namens Equitius (ital. Equizio) auf dem Mons Oppius eine Kirche. Sie ist unter der Bezeichnung Titulus Equitii (ital. Titolo di Equizio) bekannt. Die hohen Räume aus dem 3. Jh. (wohl ein Nebengebäude der Trajansthermen, evt. eine gedeckte Markthalle oder ein Lager z.B. für Getreide), genannt "Saal der sechs Gewölbe", wurden zu kirchlichen Zwecken umgestaltet und allen Märtyrern geweiht.

Ob in den Räumen von Equitius eine frühchristliche Hauskirche bestand oder ob der Saal der sechs Gewölbe erst etwas später als Kirche genutzt wurde ist schwer zu sagen. Der Titulus Equitii wurde im Lauf der Zeit mehrfach verändert und erweitert. Die ältesten Teile stammen aus dem 3. Jh., bauliche Veränderungen gab es im 4. im 6. im 13. und im 19. Jh. Das zeigt untenstehender Grundriss:

Der Sakristan von S. Martino ai Monti und ein Pfarreimitglied (eine sympathische, im Kongo geborene Afrikanerin mit der ich mich nett auf französisch unterhalten konnte) begleiteten uns in die Krypta, wo sich die Tür zum Untergrund von S. Martino ai Monti befindet. Uns wurde gezeigt, wo wir das Licht nach Beendigung unseres Rundgangs ausschalten sollten und dann konnten wir allein in die Tiefe steigen. Ich glaube, wir hielten uns eine gute Stunde im Titolo di Equizio auf denn es gibt Einiges zu sehen und um alles zu entdecken, muss man aufmerksam hinsehen. Ich wusste nur von einem einzigen Kunstwerk, das sich hier befindet, alles Andere war mir neu. Wieder zuhause habe ich im Netz folgende Webseite gefunden, die mir zu besserem Verständnis verholfen hat: Visitando il Titolo - GonGoff.com

Leider kann ich meine Fotos nicht mehr mit absoluter Sicherheit den einzelnen Räumen von A bis H zuordenen. Obwohl ich mir Mühe gegeben habe, meine Bilder entsprechend anzuordnen, hat sich das eine oder andere Foto eventuell "verirrt".
Links und rechts sieht man die Treppe, einmal von oben und einmal von unten. Am Fuss der Treppe hat man diesen Blick von Raum A in Raum B:

Ich entziffere auf der geborstenen Inschrift über dem Durchgang in Raum B u.a. den Begriff Titulus Equitii und den Namen des bereits erwähnten Titelkardinals von S. Martino ai Monti, Giovanni Maria Tomasi (di Lampedusa).
Nun befinden wir uns in Raum B. Zu sehen sind dort allerlei spätantike und mittelalterliche Fragmente. Ganz begeistert war ich als ich in dieses Gesicht blickte:
Sowohl auf der bereits zitierten Seite, wie auch auf der Homepage der Fondazione Zeri erfährt man, dass es sich bei dem Freskenfragment um eine Darstellung von S. Agnese aus dem 9. Jh. handelt! Das Fresko ist abgenommen worden und befand sich früher an der Decke des Raumes. Siehe: FONDAZIONE ZERI | CATALOGO : Anonimo romano sec. IX, Sant'Agnese e sante

Inzwischen ist nur noch die Heilige Agnes erhalten aber auf diesem älteren Foto erkennt man neben ihr noch mehr Heilige.

Weitere Aufnahmen aus Raum B:
Nun kommen wir zu dem grösseren Raum C. Dort fällt zunächst ein grosses Weihwasserbecken, gestiftet von Kardinal Diomede Carafa (1492 bis 1560) auf:
Diomede Carafa ließ auf seine Kosten mehrere römische Kirchen wiederherstellen, darunter seine Titelkirche Santi Silvestro e Martino ai Monti.

In Raum C führt auch eine Treppe in noch tiefer gelegene aber Besuchern nicht zugängliche Bereiche. Diese wurden erst 1930 wiederentdeckt.

Nella sala vi è l’ingresso alla cavea del secolo III sterrata nei lavori del 1930.

Quelle
Raum D kann ich keines meiner Bilder zuordnen. An der Decke sollen sich verschiedene Freskenreste mit dekorativen heidnischen Motiven aus dem 3. Jh. befinden.

In Raum E gibt es Reste von antiken schwarz-weissen Fussbodenmosaiken:

Das Schönste und Interessanteste in Raum E ist in meinen Augen dieses Mosaik:
Es ist ein Werk von Giovanni Battista Calandra (1586 bis 1644) aus dem Jahr 1639. Den Auftrag zu diesem Mosaik erhielt der renommierte Mosaikkünstler von Kardinal Francesco Barberini, Kardinalnepot Urbans VIII. Barberini. Der Auftrag war am 20. Mai 1639 beendet, die Bezahlung erfolgte im Dezember. Calandra erhielt für dieses Werk 68,40 scudi.

Das Mosaik zeigt die segnende Madonna (Madonna Benedicente) und einen Papst, der zu ihr aufschaut und betet. Die Madonna sieht ihn nicht direkt an sondern ihr Blick ist in die Ferne und (fast kommt es mir so vor) auf den Betrachter des Mosaiks gerichtet.

Giovanni Battista Calandra habe ich hier im Forum bereits als Mitarbeiter Francesco Borrominis bei zwei Projekten vorgestellt: dem Mosaikkreuz in S. Maria in Cappella in Trastevere und den Weihekreuzen des Petersdoms. Ich werde in einem geplanten, diesem Mosaikkünstler gewidmeten Beitrag, noch einmal auf dessen Werke, so auch die Madonna im Titolo di Equizio zurückkommen!

Diesem Stuck-Engel und seinem "Zwilling" wünsche ich, dass sich ihrer möglichst schnell ein Restaurator annimmt.

Kommen wir nun zu Raum F. In diesem befinden sich erhaltene Dachziegel der Kirche aus der Zeit von Papst Symmachus und des Ostgotenkönigs Theoderich:

Auf dem mittleren Foto erkennt man auch noch einmal das antike Bodenmosaik.

In Raum G befinden sich dieser Webseite zufolge:

sulla volta frammento dell’affresco con La madonna tra le sante Agape e Irene (sec. IX).
Inoltre, frammenti d’antico presbiterio e alcuni medaglioni che si trovavano all’esterno dell’abside della basilica attuale.
Colonnine d’altare.
Capitelli.

Ein Säulenkapitell habe ich zwar im Titoli di Equizio fotografiert aber ob es sich in Raum G befindet, kann ich nicht sagen.

Sicher von dort stammen die beiden folgenden Fotos:

Bei diesem bin ich nicht sicher:
Wir kommen nun zum letzten Saal auf unserem Rundgang durch den Titolo di Equizio, dem Raum H mit interessanten Freskenresten aus dem 9. Jh. und Grabsteinen einiger Ordensoberer und Ordensmitglieder der Karmeliten. Diese befanden sich früher in der Kirche.

Zunächst zu den Fresken: Ein nur teilweise erhaltenes Fresko zeigte einst Christus zwischen Petrus und Paulus, Processus und Martinianus.

frammenti di affreschi del secolo IX raffiguranti: Cristo tra i santi Pietro, Paolo, Processo e Martiniano

Ich konnte leider nur drei Personen erkennen:

Ein älteres Foto bei Fondazione Zeri lässt auch nicht mehr Personen erkennen. Siehe: FONDAZIONE ZERI | CATALOGO : Anonimo romano sec. IX, Cristo in trono tra san Pietro, san Paolo e due santi

Besonders bezaubert hat mich das folgende Fresko, eine Darstellung der thronenden Muttergottes mit dem Jesuskind umgeben von zwei weiblichen Heiligen:

Schön fand ich auch diese Freskenreste:

Ich weiss nicht, was sie darstellen aber es sieht mir nach dekorativen Stoffbändern aus.

Ein Foto bei Fondazione Zeri zeigt ein Fresko mit Johannes dem Evangelisten, den ich gar nicht gesehen habe, was an der grellen Beleuchtung in dieser Ecke liegen kann!

Es folgen die letzten Aufnahmen aus Raum G mit einem antiken Sarkophag, Säulen und den bereits erwähnten Grabsteinen:

Unseren Rundgang durch den Titolo di Equizio fand ich sehr beeindruckend . Zwischen diesen römischen Mauern zu stehen, die antiken, mittelalterlichen und jüngeren Artefakte zu betrachten, mir vorzustellen, wie prächtig die Fresken ausgesehen haben müssen, als sie neu waren, hat mir sehr gut gefallen.

Nach etwa einer Stunde stiegen wir wieder die Treppe hinauf, brauchten das Licht aber nicht auszuschalten da uns drei neue Besucher entgegenkamen.

Abschied von S. Martino ai Monti:

 
Liebe Simone,

danke, für deine vielversprechende Einleitung zu San Martino ai Monti, einer römischen Kirche,
die ich schon mehrfach besucht habe, allerdings, ohne dieses umfangreiche Hintergrundwissen.
 
Liebe Simone, auch von mir großen Dank für den Beginn der Erläuterungen zur Titularkirche San Martino ai Monti des Monti-ni-Papstes! Wir sind da bei unseren Spaziergängen auch schon vorbeigekommen; allerdings war die Kirche geschlossen. Umso mehr freuen wir uns auf Hinweise für ein künftiges [?] Ziel!

Gruß
tacitus
 
Gerade aus Florenz zurückgekehrt, habe ich das neuste Mosaiksteinchen entdeckt. Mir erging es bisher so wie tacitus. Vielen Dank für die interessanten Einblicke! Ich bin auf die Fortsetzung sehr gespannt. Mir war gar nicht bewusst, dass diese Kirche die ehemallige Titelkirche von Paul VI. war.
 
Liebe Simone,

ich habe die Tee-Pause genuzt, um Deine Ausführungen zu S Martino zu lesen. Vielen Dank für den Überblick zu einer mir unbekannten Kirche in Rom. Wieder eine Lücke in meinem römischen Stadtplan, die sich so schließt - vielen Dank dafür.

Beste Grüße
Claude
 
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