Bericht: Mein Giro d'Italia

dentaria

Augustus
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Stammrömer
Ich habe Ende April meine beiden Impftermine bekommen und sofort beschlossen, nach Italien zu reisen, sobald der volle Impfschutz besteht.
Nur wohin? Die Auswahl an reizvollen Zielen ist ja riesig und damit fällt die Wahl schwer! Meine erste Hilfe war, dass Ryanair schon vor Corona fast alle Flüge von Nürnberg nach Italien eingestellt hat. Übrig geblieben ist lediglich Palermo und dort hat es mir wunderbar gefallen. Aber dann von Palermo direkt wieder zurück nach Nürnberg? Nö, ich wollte mehr Lieblingsorte besuchen. Weshalb dann nicht von Sizilien über den Brenner zurück nach Hause, die umgekehrte Richtung wurde ja oft bereist und beschrieben. Also habe ich einen Flug gebucht, 8 Hotels und etliche Bahntickets. Der Start war festgelegt für den 27. Juni, der volle Impfschutz sollte am 23. Juni erreicht sein.

So weit, so gut. Aber der Arzt beim ersten Impftermin sagte mir, bei Biontech wäre man eigentlich schon 1 Woche nach der Zweitimpfung vollständig geschützt, offiziell wollte man aber nicht unterschiedliche Fristen festlegen. Also sollte doch auch noch eine kleine Reise vorher möglich sein, in eine Region, die noch nicht eingeplant war.
So kam ich auf Turin, das ich vor 4 Jahren im Rahmen einer Studienreise besucht hatte und mir sehr gut gefallen hatte. Eine Verbindung mit Mailand lag nahe, da die beiden Städte mit den Schnellzügen von Trenitalia und Italo bestens verbunden sind. Auch hier waren Flüge und Hotels schnell gefunden und so sitze ich nun auf der Dachterrasse meines Hotels in Turin.

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Hallo Dentaria, Ach, wie schön!!! Also wieder auf italienischem Boden, bzw. in den Höhen einer Dachterrasse. ;) Eigentlich eine gute Entscheidung , die Witterung mit Italien in eher am Rande liegenden italienischen Städten aufzunehmen. Viel Freude bei der Wiederbegegnung und erträgliches Wetter. Es sieht ein bisschen bewölkt aus....
 
Liebe Nihil, liebe pecorella,
schön, dass Ihr mit mir in Turin seid und herzlichen Dank für die lieben Grüße.
Ja, es war glücklicherweise den ganzen Tag leicht bewölkt aber sehr warm bei angenehmem Wind. Es kommen immer noch Familien mit kleinen Kindern hier auf der Dachterrasse an. Ein italienischer Abend eben.
 
Mein Flugzeug startete heute Morgen schon kurz nach 8 Uhr mit nicht allzuvielen Passagieren an Bord. Von Milano Linate war ich schnell beim Bahnhof Milano Rogoreto, wo ich sogar noch den nächsten Frecciarosso nach Turin erwischte. Dort waren es nur wenige Schritte zum Hotel und das Zimmer sogar schon bezugsfertig.
Wie bei mir üblich fiel der Aufenthalt im Zummer sehr kurz aus und so machte ich mich bald auf den Weg bereits Bekanntes zu besuchen.
Zunächst zur Piazza San Carlo mit ihren Zwillingskirchen.

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Der Platz galt früher als das "Wohnzimmer" Turins, aber seit es immer mehr Fußgängerzonen gibt, gibt es mehr Konkurrenz.
Es fand ein größerer Markt mit wunderschönen Pflanzen statt.

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Auch in der angrenzenden Via Roma hätte ich schön einkaufen können.

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Da ich am Morgen auf ein Frühstück verzichtet hatte, gönnte ich mir nun ein leckeres Mittagessen in der Nähe des Po.

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Gefüllte Zucchiniblüten

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Kalbstagliata mit Sauce Robespierre​
 
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Turin ist sehr schön! Es freut mich dass du wieder Italien genießen kannst und uns mit auf deine Reise nimmst.
 
Liebe Dentaria,
vielen Dank fürs Mitnehmen. Du hast ein herrliches Hotel gewählt, die Terrasse ist die Wucht. Die Pflanzen, das lecker Essen, ich freu mich schon auf mehr.
 
Ja, Turin ist sehr schön, besonders die Werke von Guarino Guarini haben es mir angetan und so suche den Palazzo Carignano auf, sein profane Hauptwerk hier in Turin. Guarino Guarini – Wikipedia

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Guarini wurde in seiner Zeit in Rom deutlich von Francesco Borromini beeinflusst. Die Fassade erinnert an San Carlo alle Quattre Fontane.

Hier wurde am 4. März 1820 der spätere König Vittorio Emanuele II. geboren, worauf explizit hingewiesen wird.

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Weitere Verbindungen sind "Nasoni"

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und die Kirche Grand Madre di Dio

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die doch stark an das Pantheon erinnert und sich direkt am Po befindet.

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Hier stehen eigentlich auch Ausflugsschiffe zur Verfügung, waren aber wohl gerade unterwegs.

Ein anderer Architekt, der Turin seinen Stempel aufgedrückt hat war Alessandro Antonelli, dessen Hauptwerk als Wahrzeichen der Stadt gilt.

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Ursprünglich als Synagode geplant, wurde der Bau den Auftraggebern deutlich zu hoch - geschuldet dem persönlichen Ergeiz der Architekten. Ins Gegenteil schwenkt er mit seinem eigenen Wohnhaus.



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Fetta di Polenta
Das schmälste Haus

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Danke für die Stadtführung liebe Dentaria. Ich muss zugeben, dass ich über Turin bisher eigentlich gar nichts weiß. Klar das Wahrzeichen kenne ich, aber ansonsten bin ich eher ahnungslos wenn es um Turin geht.

Von daher freue ich mich über deine Fotos. Turin ist wirklich schön, vielleicht schaffe ich es eines Tages auch nach dort.

Einen kleinen Reiseführer finde ich ja dann hier.
 
Liebe dentaria,

vielen Dank für das Mitnehmen auf deinen persönlichen Giro d‘ Italia!
Und schon gleich zu Beginn ein weißer Fleck auf unserer Italienkarte, in Torino waren wir tatsächlich noch nie ...
Aber auf der Wunschliste steht es schon länger. ;)
 
Schön, dass du einen Live-Bericht aus Italien zu uns Ausgehungerten herüberschickst, liebe dentaria! Ich freue mich darauf, dich weiter zu begleiten und wieder einmal etwas Neues kennenzulernen.
Ich wünsche dir weiterhin eine schöne Reise!
 
Bin ich eine der wenigen hier die außer @dentaria schon mal in Turin waren? Es ist zwar erst zwei Jahre her und ich habe nur mal geschnuppert aber das Stadtzentrum und die Schlösser drum herum haben es mir angetan. Für alle, die noch nicht dort waren eine unbedingte Empfehlung. Ich habe die Stadt schon französisch angehaucht empfunden, der Piemont grenzt ja an Frankreich. Durch dentaria haben wir von dem vielseitigen Bezug zu Rom erfahren, das hat mich besonders gefreut.
 
Ja, die Nähe zu Frankreich spürt man stark, aber auch den Rombezug habe ich heute wieder entdeckt.
Herzlichen Dank für das Begleiten.
 
Heute Morgen wurde meine Planung komplett zerstört. Ich wollte endlich die Sacra di San Michele besuchen, ein absolutes Highlight und Auslöser von Umberto Ecos berühmten Roman "Der Name der Rose". Sacra di San Michele – Wikipedia
Anschließend weiternach Susa mit dem gut erhaltenen Augustusbogen. Augustusbogen (Susa) – Wikipedia

Es sollte nicht sein. Zwar hatte ich in der letzten Woche schon gelesen, dass der Busservice zwischen dem nächstgelegenen Bahnhof und der Sacra ausgesetzt ist, aber heute erschien auch kein Gleis für den Zug dorthin auf der Anzeigetafel. Eine Nachfrage bestätigte meine Befürchtung: Streik! Die Auskunft über den Preis eines Taxis dorthin ließ mich erschaudern ... ca. 200€.

Also bin ich erstmal losgelaufen, um Turin auf mich wirken zu lassen und schöne Aussichten zu genießen.

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Dabei entdeckte ich das Geburtshaus von Cavour

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und sein bevorzugtes Restaurant "del Cambio".

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Auch Roms Wölfin traf ich an

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Eataly darf auch in Turin nicht fehlen

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Interessant auch die Kirche San Filippo Neri von Juvarra

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und das berühmte Ägyptische Museum

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Nun entschließe mich mich spontan zu einem Besuch der Wallfahrtskiche Superga. Laut Moovit leicht zu erreichen.

 
Also mit der Tram zur Zahnradbahn

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Hinauf auf den Berg

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Das Fenster kann ich selbst mit einer Kurbel öffnen

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Oben angekommen leider nur ein verschleierte Blick auf die Stadt

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Aber die Superga entschädigt

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Die Kuppel angeblich dem Petersdom nachempfunden

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Zurück im Zentrum gönne ich mir ein Mittagessen im "Wohnzimmer"

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Im größten Reisanbaugebiet Italiens muss es nun ein Risotto sein

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Kaum bin ich mit dem Essen fertig beginnt es zu regnen und ich gehe sicher unter den Arkaden zum Hotel und gönne den Füßen eine kleine Pause.​
 
Liebe Dentaria, danke für deine weiteren Fotos, die Lust auf Turin machen.

Leider kann ich die Fotos mit dem Blick über die Stadt nicht anschauen, alle davor kann ich sehen.

Edt: jetzt kann ich sie sehen
 
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Liebe Dentaria
danke für den spontanen Spaziergang durch Turin.
Hast du an der Kurbel gedreht. Ich glaube ich hätte es tun müssen!
 
Prima, liebe pecorella, dass Du jetzt auch das letzte Foto sehen kannst - leider sieht man nicht viel. ;)

Liebes Schwarzwaldgirl, selbstverständlich habe ich das Fenster so weit als möglich heruntergekurbelt - bekam dann aber Angst um meine Brille auf dem Kopf. :cool:
 
Beeindruckend, sowohl Bauwerke als auch das Essen! Wie schmeckt Sauce Robespierre?

Ganz wunderschön finde ich auch diese " zisilierten" Ziegel. Was man da für schöne Ornamente mit geschaffen hat. Danke für diesen Ausflug ins Unbekannte( Mir unbekannte)
 
Ich konnte noch kein Rezept ergoogeln, geschmeckt hat sie wie eine Hollandaise mit viel Senf.
 
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