Bericht: Mein Giro d'Italia

Dankeschön, liebes Schwarzwaldgirl das sehe ich auch so und finde eine Heimreise mit dem Zug ist immer schöner, man kann sich langsam verabschieden.
Das Abteil hat bis München nur eine einzige Reservierung- meine! ;)
 

Die Aufführungen in den Caracalla Thermen finden ich zwar stimmungsvoller, aber die finden dieses Jahr leider nicht statt.
 
Die Museen zeigen sich glücklicherweise auch im Inneren leer.

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Wann ging man je durch die Galleria delle carte geografica in diesem Zustand?
Heute möchte ich mich mal auf Gesichter konzentrieren

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Ich liebe diese Darstellungen von Tänzerinnen, die auch von Canova und Franz von Stuck aufgegriffen wurden.

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Von nun an habe ich auf Papstgesichter geachtet

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Normalerweise verlasse ich die VM ja über den Gruppenausgang in der Sixtina. Natürlich ist der Petersdom längst geschlossen, aber den Blick auf den Petersplatz ohne Stühle möchte ich genießen.

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Der Obelisk wurde unter Caligula nach Rom gebracht, ich bin also wieder bei meinem Thema

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An der Via della Conciliazone stören mich die Bänder des Vatikans, kann mir auch keinen Sinn vorstellen

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Die Engelsburg leuchtet unter den letzten Sonnenstrahlen

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Zwar wäre sie wegen der langen Nacht der Museen noch geöffnet, doch die Schlange ist mir zu lang.

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Natürlich könnte ich jetzt zurück in meine Suite mit 2 Wohnzimmern und 2 Fernsehern aber ich möchte noch durch Rom streifen. Über die Engelsbrücke mit wunderbar angestrahlten Engeln geht es wieder ins centro.

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Das Lokal am Tiber ist sehr schwach besucht

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In der Coronari habe ich die Qual der Wahl

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Es ist überall sehr ruhig, trotz des EM-Spiels in Rom.
Vor San Lorenzo in Lucina erinnert eine Tafel an die Erfolge der Italienischen Nationalmannschaft bei einer EM

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Den Abend lasse ich entspannt vor dem Pantheon ausklingen, bevor der Giro morgen nach Florenz weitergeht.

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Im Hotel gibt es ab 7 Uhr Frühstück auf der Dachterrasse, aber erst noch ein Blick auf die Piazza Navona

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Dann der Blick beim Frühstück

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Das Hotel und die Frühstücksterrasse sind jeden -tja und nun? früher hätte man gesagt: Pfenning wert. Aber heute? Jeden Cent wert? Hört sich für die meisten forist komisch an. Vielleicht gibts den Spruch heute nicht mehr. Bei dem Wetter und dem Umfeld hätte es mich auch schon vor dem Frühstück nach draußen gedrängt. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Weiter eine gute Reise. Ich freue mich mit dir auf den morgigen Tag!
 
Dankeschön, liebes Schwarzwaldgirl.
Unschön war der ganze Müll auf der Piazza Navona, aber die Müllabfuhr war schon fleißig am Werk.
Weshalb können die Menschen nicht feiern, ohne alles zuzumüllen?

Am Sonntag geht es weiter in Florenz.
 
Wunderbare Bilder aus dem leeren Rom, so könnten die Vatikanischen Museen bleiben, was für ein Genuss. Und auch was für eine Entspannung für das Personal.
Besonders die Morgenbilder von der Piazza Navona sind ein toller Spaziergang vor dem Frühstück, ich sehe keinen Müll:cool:
 
So, endlich geht es weiter, aber mein Handy hat Probleme gemacht.
Vom Hotel zum Bahnhof gönne ich mir ein Taxi, denn mit dem Koffer übers Kopfsteinpflaster zu rumpeln hatte schon am Tag vorher keinen wirklichen Spaß gemacht! ;)
Der Hotelangestelle holt meinen Koffer die schmale und steile Borromini-Treppe herunter und öffnet mir kurz darauf die Tür des Taxis. Verwöhnt zu werden ist auch mal sehr schön!
An Termini angekommen sehe ich die langen Schlangen vor dem kostenlosen Schnelltestzentrum. Mich interessiert es nicht, denn ich bin doppelt geimpft und fahre mit dem Zug zurück, da brauche ich keinen Test.

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So, jetzt weiß ich, wie es geht, hatte gerade auch schon einige hochgeladen, aber plötzlich waren sie weg! :(

Der Zug braucht nur 1 Stunde 36 Minuten, die Zeit nutze ich für ein Hörbuch - natürlich über Kopfhörer - und den Blick aus dem Fenster.
Da ich ja nicht lange in Florenz war, wollte ich in keines der großen Museen gehen, sondern eher kleinere besuchen, hatte aber alles vor gebucht. Im Hotel war ich schnell, da das Zimmer nicht fertig war habe ich nur schnell den Koffer abgegeben und bin zum Dom gelaufen.

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Seltsamerweise hatte der Dom an dem Sonntag geschlossen, aber mein Ziel war eh das Museo del Bargello. Da ich pro Posting immer nur 10 Bilder einbinden kann, wird wenig, dafür um so feinere geben.


Als die 2. Tür für das Baptisterium angefertigt werden sollte, bewarb sich 1402 jeder, der einen großen Namen hatte: Lorenzo Ghiberti, Filippo di Brunelleschi, Donato und Lorenzo di Bartoluccio, Jacopo della Querica mit seinem Schüler Niccolo d`Arezzo, Francsco di Valdambrina und Simone da Colle. Die Wettbewerbsbeiträge (Abraham mit Isaak) der erstgenannten hängen im Bargello nebeneinander:

Lorenzo Ghiberti (der spätere Sieger)

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Filippo di Brunelleschi

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Der David von Donatello
Er musste oft sein zu Hause wechseln und ist lebensgroß.

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Der David von Andrea del Verroccio
Ich würde mal sagen, das Schönheitsideal gilt immer noch.

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Die Loggia

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Mutter mi Kind von Tino di Camaino

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Hermes von Giambologna

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Etwas bleiben wir noch für besondere Highlights im Bargello.

Benvenuto Cellinis Sockel des Perseus

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Der Perseus gilt als Hauptwerk des Künstlers, der selbst nur Monumentalwerke wertschätzte. Ich dagegen liebe auch seine Saliera im KHM Wien von der ich leider kein Foto mehr habe. Cellini hatte den Auftrag von Herzog Cosimo I. Medici erhalten. Vor der eigentlichen Skultur - damals wie heute in der Loggia dei Lanzi schuf er den Sockel. Die Figuren sind Danaë mit Perseus, Jupiter, Merkur und Minerva. Die Herzogin wollte vor Begeisterung diese 4 Skulpturen unbedingt haben, was Cellini allerdings nicht zuließ. War das der Grund, weshalb aus dem Herrscherhaus danach kein Auftrag mehr kam? An der Qualität kann es nicht gelegen haben! Cosimo wollte mit dem Perseus zeigen, dass er den Sieg über die Volkspartei errungen hatte und Cellini mit Michelangelo und Donatello in Konkurrenz treten. Ich habe mal wieder ein bisschen in seiner Vita geschmökert, die ich nur empfehlen kann, wenn man soviel Selbstverliebtheit erträgt. ;)
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Weiter geht es zu einem meiner Lieblinge: Gian Lorenzo Bernini mit seiner Büste der Costanza Bonarelli

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Matteo Bonarelli war ein Mitarbeiter von Bernini, seine Ehefrau dessen Modell und flugs auch Geliebte. Den Ehemann hat es wohl weniger gestört, seine gute Stellung war ihm wichtiger. Bis hierher steht die Geschichte in 99% aller Liebesromane. Doch Costanza beginnt auch noch ein Verhältnis mit Berninis Bruder Luigi. Als Bernini dahinterkommt, lässt er das Gesicht seiner Geliebten brutal zerschneiden und sorgt dafür, dass sein Bruder Rom verlassen muss (er wird ihn später zurück holen), vorher hat er ihm noch eigenhändig mit einer Eisenstange 2 Rippen gebrochen. Man sieht in der Büste zwar keine sonderlich schöne, aber sehr sinnliche Frau, die nur im Hemd dardestellt ist.

So und nun zum Großmeister der Bildhauerei: Michelangelos Bacchus

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Einst Auftragsarbeit von Kardinal Riario für den Hof der Cancelleria kam sie wegen Nichtgefallen an den Bankier Galli. Sie entstand 1496/97 während des ersten Aufenthalts von Michelangelo in Rom, als Modell wählte er den Grafen Ghinazzo. Laut Irving Stone trank der Graf seiner Rolle entsprend während der Sitzungen laufend Wein. Man sieht im Grafen einen einst schönen Mann, nun aber vom Verfall gezeichnet.


Jetzt mache ich mich auf den Weg zum Mittagessen. Er führt vorbei am Palazzo Vecchio, dem Rathaus von Florenz und Museum

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Gleich daneben die Loggia dei Lanzi, einst für Kundgebungen und Empfänge gebaut, heute Kunsthalle. Links vorne sieht man den Perseus des Cellini

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Vor den Uffizien ist recht wenig los, ich sehe keinen Menschen, der anstehen würde.

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Davor ein Sommerkino

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Weiter zur Ponte Vecchio

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und meiner bevorzugten Osteria. Da ich regionale Küche schätze, gibt es heute für mich Wildschwein toskanisch

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Auf dem Weg zu Santa Croce komme ich an einem Geschlechterturm vorbei - heute Restaurant

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Für 13h hatte ich eine Ticket für Santa Croce. Es war ja klar, dass ich nur eine der großen Kirchen besuchen konnte. Da ich in Bologna, Rom und im Bargello Werke von Michelangelo gesehen hatte, fand ich es logisch seine Grabeskirche auszuwählen. Santa Croce ist sowohl eine Franziskanerkirche als auch die Kirche mit den meisten Kunstwerken in Florenz. Klingt nach Widerspruch, wurde aber wohl nie so gesehen.

Durch kleine menschenleeren Gassen laufe ich Richtung Santa Croce

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Welch eine Sauberkeit im Vergleich zur Piazza Navona am Morgen.

Auch der Platz vor der Kirche ist im Vergleich zu normalen Zeiten leer.

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Oh je, weshalb blickt Dante nach all den Jahrhunderten immer noch so böse?

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Die Skulptur wurde 1865 aufgestellt, zum 700. Geburtstag Dantes und ist ein Werk von Enrico Pazzi.

Doch nun lockt die Fassade zum Besuch

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Der Eingang ist der linke Seiteneingang, doch als ich um die Ecke komme, ist dort eine richtig lange Schlange. Ich hatte allerdings vom letzten Besuch in Erinnerung, dass man mit Ticket etwas weiter vorne hineinkommt. So ist es dann auch, die Schlange war ticketlos und bei den Ticketinhabern stehe ich ganz vorne. Als wenige Minuten später geöffnet wird darf ich als Erste in die leere Kirche - es war beeindruckend!

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Santa Croce wird auch als das "Pantheon von Florenz" bezeichnet, wegen der vielen Grabmale von berühmten Italiener.
Beginnen wir mit Galileo Galilei

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Der Entwurf stammt von Giulio Foggini

Das nächste Grabmal gehört dem Politiker, Historiker und Dichter Gino Capponi. Der Bildhauer war Ippazio Antonio Bortone aus Lecce. Er kam zu dem Auftrag weil er den vorausgegangen Wettbewerb gewonnen hatte

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Und als letztes für heute noch mein Highlight: Michelangelos Grabmal

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Es ist ein Werk Florentiner Künstler für ihr großes Vorbild nach einem Entwurf von Vasari. Die 3 weiblichen Figuren stellen die 3 Künste dar, die von Michelangelo mit größtem Erfolg ausgeführt wurden: Architektur, Skulptur und Malerei.
 
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So, jetzt geht es aber wieder ins Innere von Santa Croce. Dante sind wir ja schon vor der Kirche begegnet. Er starb im Exil in Ravenna und Florenz hat viele Versuche unternommen, seine sterbliche Überreste zu bekommen - erfolglos. So ist dies kein Grabmal, sondern ein Kenotaph, errichtet zu Beginn des 19. Jahrhundert von Stefano Ricci. Es gibt Stimmen, die meinen, die Stadt hätte das Angebot Michelangelos annehmen sollen, ein Denkmal für den großen Dichter in Santa Croce zu errichten. ;)

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Auch der große Politiker und Schriftsteller Niccolo Machiavelli liegt in Santa Croce begraben. Das Grabmal ist von Innocenzo Spinazzi aus dem Jahr 1787, Machiavelli starb schon 1527 nach dem Sacco di Roma. Heute noch bekonnt ist er vor allem durch sein Werk "Il Principe", in dem Cesare Borgia als der ideale Fürst genannt ist.

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Schluss mit den Toten, sondern hin zu Donatellos Verkündigung. Dieses Werk aus Sandstein (1433/35) zählt zu den Hauptwerken des Bildhauers ist bezaubernd. Die Figuren sind fast vollplastisch.

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Im Hauptchor ist ein Freskenzyklus von Agnolo Gaddi zur Kreuzlegende

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In der Cappella Bardi zeigen Giottos Fresken Szenen aus dem Leben des heiligen Franziskus.

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In der Cappella Peruzzi dagegen erzählt Giotto von Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten.

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Detail: Himmelfahrt des Evangelisten Johannes

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Über den großen Kreuzgang

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geht es zum Lebensbaum von Taddeo Gaddi mit Bonaventura am Stamm klammernd

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