Maria Callas: Tosca 1964

Gaukler

Caesar
Stammrömer
Heute um 17.45 h auf ARTE:
Die BBC hat den zweiten Akt der Oper für das Fernsehen aufgezeichnet. Es ist einer der dramatischsten Akte der Operngeschichte: Um den Maler Cavaradossi aus den Händen der Folterer zu befreien, wird Floria Tosca schließlich den Polizeichef Scarpia ermorden. Die Filmaufnahmen gehören zu den ganz seltenen Möglichkeiten, Maria Callas in einer Opernaufführung zu sehen und ihre hoch emotionale Darstellungskunst und ihre stimmlichen Fähigkeiten zu erleben.
 
Tja, dann werdet ihr euch noch ein wenig länger gedulden müssen ... wohingegen ich hier fast schon in den Startlöchern stehe. ;)

Es gibt übrigens unter meinem Link von heute Vormittag auch einen Button "Mediathek".
 
Leider muss ich jetzt nach der Sendung sagen: Nein - das war nichts!

Okay, es war mir von der Ankündigung her klar, dass es auch Kommentare etc. geben würde; war aber davon ausgegangen, dass sie vor allem die Einleitung bilden und ansonsten selten sein würden.

Stattdessen wurde alle paar Sekunden (!) die Darbietung unterbrochen durch überflüssiges Geschwafel von insgesamt knapp zehn "Experten". :mad:

Niemals hätte ich gedacht, dass jemand einer so großartigen Musik etwas Derartiges antun könnte.

Nein: Diese Sendung hat die Bezeichnung als "arte concert" absolut nicht verdient.
 
Wie schade!
Habe ich also doch nichts verpasst. Hatte heute keine Zeit, wollte es aber für die Mediathek vormerken ...
 
Irgendwie musste der Auftritt der Callas für ein jüngeres Publikum halt eingeordnet werden, aber es hätte gereicht, wenn Jürgen Kesting dies allein gemacht hätte. (Villazon ist eh nur peinlich.) Die Szenenausschnitte waren trotzdem konstruktiv, auch wenn die Ankündigung so klang, als könne man den ganzen 2. Akt am Stück sehen. (Schön auch, Tito Gobbi als Scarpia zu sehen.)
 
Irgendwie musste der Auftritt der Callas für ein jüngeres Publikum halt eingeordnet werden, aber es hätte gereicht, wenn Jürgen Kesting dies allein gemacht hätte. (Villazon ist eh nur peinlich.) (...)
(Schön auch, Tito Gobbi als Scarpia zu sehen.)
Ja, da stimme ich dir gerne zu. D.h. in Bezug auf Tito Gobbi einerseits und Villazon andererseits - sowie dass Jürgen Kesting allein der Sache weit besser getan hätte.

Auch ich hatte eine "Einordnung" natürlich durchaus erwartet; nur halt in ganz anderer Form:
Okay, es war mir von der Ankündigung her klar, dass es auch Kommentare etc. geben würde; war aber davon ausgegangen, dass sie vor allem die Einleitung bilden und ansonsten selten sein würden.
Die Szenenausschnitte waren trotzdem konstruktiv, auch wenn die Ankündigung so klang, als könne man den ganzen 2. Akt am Stück sehen.
Ja, in der Tat ... wiewohl ich mich dennoch gedanklich auf die eine oder andere Unterbrechung vorbereitet hatte.
Keinesfalls jedoch hierauf:
Stattdessen wurde alle paar Sekunden (!) die Darbietung unterbrochen durch überflüssiges Geschwafel von insgesamt knapp zehn "Experten".
Dass ich schrieb "alle paar Sekunden", entsprach meinem Eindruck, dass nirgendwo ein Szenenausschnitt von mehr als einer Minute Länge gezeigt worden wäre.
Zwischenzeitlich habe ich das überprüft anhand einer eingeblendeten Uhr.
Wobei ich davon ausgehe, dass für die gemessenen Zeiten ca. 2-4 Sekunden Abweichung einzukalkulieren wären (weil ich nicht immer schnell genug war beim Umschalten zu meinen Notizen). Jedoch ändert dies natürlich nichts an der Gesamtbewertung, dass derart kleinteiliges Stückwerk dieser großartigen Musik absolut unangemessen ist.

Im Einzelnen:
  • ungefähr ein halbes Dutzend Ausschnitte von maximal 10 Sekunden Dauer (d.h. kaum messbar);
  • nur drei Ausschnitte von mehr als einer Minute: 1‘5‘‘, 1‘58‘‘ und 1‘10‘‘;
  • Länge der übrigen Szenenausschnitte in Sekunden: 41, 29, 52, 58, 12, 16, 15, 21, 29, 15, 22, 40, 20, 40, 45, 53, 45, 53, 33, 55, 34, 42, 14, 39, 25.
Kurzum: Es ist unter diesen Umständen ganz und gar unmöglich, dem Duktus der Musik zu folgen.
Und diese Präsentation ist meilenweit entfernt davon, das Versprochene zu bieten:
Die Filmaufnahmen gehören zu den ganz seltenen Möglichkeiten, Maria Callas in einer Opernaufführung zu sehen und ihre hoch emotionale Darstellungskunst und ihre stimmlichen Fähigkeiten zu erleben.
 
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