Mangiafuoco (Monteverde Vecchio)

Bruno-Conti-Fan

Tribunus plebis
Stammrömer
Die Osteria Mangiafuoco ist im aktuellen Slow Food Führer Osterie d'Italia 2016/17 neu aufgenommen worden. Gäste der Casa per ferie Villa Maria haben nur einen kurzen Fußweg von ca. fünf Minuten.

Der erste Abend war kulinarisch einfach grandios. Zunächst gab es Bruschetta mit Zichorie, Guanicale (luftgetrocknete Schweinebacke), Brandy und Zimt - ein pikantes Gedicht. Dann hausgemachte Taglioni mit Wolfsbarsch, Orange und Petersilie. So gut und anders als in Deutschland, dass ich wieder einmal verstanden habe, warum ich von der Pasta bei den hiesigen Italienern meist so enttäuscht bin. Danach hatte ich in Bier geschmortes Rindfleisch, das so unglaublich zart war, dass es auf der Zunge zerging. So zart habe es bis dahin noch nicht gegessen. Zum Abschluss kamen dann hausgemachte Kekse und eine Auswahl von drei Grappas auf den Tisch.

Der zweite Besuch konnte das extrem hohe kulinarische Niveau des ersten nicht ganz halten. Das Meeresfrüchte-Risotto war gut, schmeckte mir aber zu wenig nach klassischem Risotto. Insbesondere in Bezug auf die Konsistenz vom Reis und weil eher etwas trockener, denn schön schlotzig. Das Doradenfilet mit Orange und Pinienkernen wurde in einem Dampf-/Vakuumbeutel serviert. Der Geschmack war ok, aber er hat mich nicht vom Hocker gehauen. Mir war es zu geschmacksneutral. Beim nächsten Mal würde ich das Gericht nicht mehr bestellen. Die Beilage, Carciofi alla romana, war dagegen ausgezeichnet. Eigentlich mag ich Artischocken nicht besonders, aber diese in ihrer leicht säuerlichen Form sehr wohl. Das hausgemachte Pistazien-Semifreddo war dann wieder sehr gut gemacht. Die Brotauswahl ist gut, schlägt allerdings auch mit drei Euro zu Buche. Preislich liegt die Osteria Mangiafuoco im leicht gehobenen Bereich. Antipasti kosten sieben bis neun Euro, Primi 12 bis 14, Secondi 15 bis 18, Beilagen fünf bis sieben und die Desserts sechs bis acht Euro. Wenn man das volle Programm bestellt, gibt man mit Getränken um die 70 Euro pro Person aus. Es ist gut angelegt.

Neben der festen Karte gibt es auch wechselnde Gerichte, die auf einer Schiefertafel aufgeführt sind. Beim Wein kann man sich auf den Chef des Hauses verlassen, der auch Sommelier ist. Für offenen Wein lagen die Preise pro Glas bei 5 bis 8 Euro (Amarone). Die Einrichtung wirkt freundlich. Es gibt ca. 60 Plätze. Während am Montag Abend noch reichlich Platz vorhanden war, gab es am Samstag gegen 21 h nur noch zwei freie Tische. Außer einem Pärchen und mir waren die anderen Gäste Einheimische. Die Küche arbeitet sehr flott. Im Service arbeiten auch die beiden Söhne des Inhabers. Der und sein ältester Sprößling sind etwas distanziert, aber nicht
unfreundlich, und eher kurz angebunden. Zum Teil wird das daran liegen, dass ich wenig Italienisch spreche, aber auch gegenüber anderen Gästen war das Verhalten nicht viel anders. Man spricht etwas Englisch.

Fazit: Hingehen und genießen. Eines der guten Restaurants, das auch montags offen hat.


Osteria Mangiafuoco
Via Alessandro Poerio, 27 (Monteverde Vecchio)
+39 06 5833 2851
Mittags + abends, kein Ruhetag
Ferien: zeitweise im August
Website Mangiafuoco
 
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