Vatikan/Papst: L'Osservatore erhält Frauenmagazin als Beilage

humocs

Caesar
Stammrömer
Vatikanzeitung erhält Frauenbeilage | tagesschau.de

tagesschau.de schrieb:

Einmal im Monat ist Frauentag


"Donne, Chiesa, Mondo" - "Frauen, Kirche, Welt" - das erinnert ein wenig an den verstaubten Dreiklang aus Kinder, Küche, Kirche, ist aber der Titel der neuen Beilage der Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano". Eine Frauenbeilage im Vatikan? Für die Macherinnen eine kleine Revolution.

Hier kann man schon mal in eine Ausgabe vom Mai reinschnuppern (Italienisch): http://www.osservatoreromano.va/orp...il/binaries/donne-chiesa-mondo/maggio2012.pdf

Zusatz: http://www.bischoff-verlag.de/public_vfb/pages/de/family/news/120723xfrauenteil.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Information und die Links!

Schade, dass es die Beilage nicht auch zur deutschen Ausgabe gibt.
 
Wobei die Beilage, wie man ja sieht, schon seit Mai existiert. Der Bericht darüber scheint ein wenig zum Sommerloch-Thema verschoben worden zu sein;)
 
Vatikan: Lucetta Scaraffia hört auf - Vatican News

Die Gründerin und Herausgeberin der vatikanischen Frauenzeitschrift „Donne Chiesa Mondo“ hört auf. Lucetta Scaraffia begründete ihren Abgang mit einem angeblichen Klima „wachsenden Misstrauens“ gegen sie und ihre Redaktion. Mit ihr zusammen verlassen alle übrigen zehn Mitarbeiterinnen der Zeitschrift die Redaktion.

Vgl.: Führung des Vatikan-Frauenmagazins gibt auf | DOMRADIO.DE

"Jetzt scheint es uns, dass eine lebensnotwendige Initiative zum Schweigen gebracht wird und dass man zu den veralteten, vertrockneten Sitten zurückkehrt, unter der direkten Kontrolle von Männern Frauen auszuwählen, die als vertrauenswürdig gelten", schrieb Scaraffia in dem Brief, der der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag vorlag.

und Gesamte Redaktion von vatikanischer Frauenzeitschrift tritt zurück

Chefredakteur Monda wies die Anschuldigung am Dienstag zurück, er habe Mitarbeiter "nach dem Kriterium des Gehorsams ausgewählt". Zudem betonte er, er werde die Frauenzeitschrift weiterführen.
 
Chefredakteur Monda ... Zudem betonte er, er werde die Frauenzeitschrift weiterführen.
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Schön, wenn Männer nun die Frauenzeitschrift übernehmen, da kommt bestimmt was "Rechtes" bei raus. Die katholische Kirche ist ja bekannt dafür, ein offenes Ohr für die Anliegen und Nöte der Frauen zu haben. :rolleyes:o_O.
 
Schön, wenn Männer nun die Frauenzeitschrift übernehmen, da kommt bestimmt was "Rechtes" bei raus. Die katholische Kirche ist ja bekannt dafür, ein offenes Ohr für die Anliegen und Nöte der Frauen zu haben. :rolleyes:o_O.

Besser kann man es nicht ausdrücken! ;)
Danke dafür
 
Ist schon recht bitter. Wenn der Auslöser wirklich die Berichterstattung über den Missbrauch der Nonnen war, ist es m. E. ein Skandal. Das wirft uns zurück!
 
"Ist schon recht bitter. Wenn der Auslöser wirklich die Berichterstattung über den Missbrauch der Nonnen war, ist es m. E. ein Skandal. Das wirft uns zurück!"
Ich habe den Eindruck, es ging noch nie wirklich voran mit den Frauen in der katholischen Kirche... Vieles, was die Kirche den Frauen an Mitsprache oder Engagement erlaubt, ist im besten Fall ein Trostpflaster und dann aber: husch, husch zurück in die dienende Position. Und ja nicht aufgemuckt! Sonst müssen wir( die katholischen Viri Probati) euch Weibsbildern zeigen, wo ihr hingehört. Ich schätze mal, so war es auch dort im Osservatore Romano. Frauen, die den Finger in die schwärende Wunde von männlichen Dominanz und Arroganz der katholischen Kirche legen, das ist den Herren nicht zuzumuten. :mad:
 
Siehe auch:
Frauenaufstand im Vatikan
Allerdings klagen gerade viele Vatikan-Journalisten, dass ausgerechnet unter Papst Franziskus die Freiräume für sie enger geworden seien: Im Zuge der Kurienreform wurde der Medienbereich gestrafft und enger an die Kirchenbehörde angebunden; zum Jahreswechsel waren Vatikansprecher Greg Burke und seine Stellvertreterin zurückgetreten. Auch der Osservatore Romano hat mit Andrea Monda einen neuen Chef; Scaraffina wirft ihm vor, er wolle selber die Herausgeberschaft übernehmen und das Frauenheft auf Linie bringen.
 
Nun die Personalien sind im Vatikan ja leider nie zu durchschauen: Transparenz ist inexistent, dass gilt auch für die Pressestelle dort. Ob mit Burke und seiner Stellvertreterin, übrigens zwei Opus Dei- Anhängern, wirklich Vertreter einer offenen Informationslinie gegangen sind, sei mal dahingestellt. Allerdings scheint Andrea Monda nun auch nicht frei zu sein, von persönlichem Machtstreben und Ausbau seiner Kontrolle über die JournalistInnen.
Monda sagt dagegen, er habe der Redaktion "totale Autonomie und totale Freiheit" gewährt. Die Geschichte des Magazins werde "ohne Klerikalismen jeder Art" weitergehen.
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Bei totaler Autonomie und totaler Freiheit stellen sich mir die Haare auf. Das klingt nun eher nach totaler Kontrolle und Frau Scaraffina wird mit ihrer Einschätzung des gegenwärtigen Klimas nicht falsch liegen.
 
Ohje, also steht es um die Frauen in der Kirche wie immer: nämlich schlecht. Da sollte sich die katholische Kirche wirklich fragen, ob sie 50% ihrer Mitglieder in den heutigen Zeiten noch so ausschliessen kann. Nur mit Metaphern lassen sich Frauen heute nicht mehr abspeisen. Ich habe festgestellt, dass die katholische Kirche je nach Land sehr unterschiedlich agiert. Da gibt es die " sogenannten" Nationalkirchen, die eng mit der Politik des jeweiligen Staates verknüpft sind und sehr autoritär agieren( z.B. Spanien, Polen, Irland). Ich hatte immer den Eindruck, das II. Vatikanische Konsil ist dort nie angekommen, geschweige denn umgesetzt worden. Deutschland ist da viel offener, vielleicht auch bedingt durch die jahrhundertelange Auseinandersetzung der verschiedenen Konfessionen. " Diaspora" hilft, eine andere Sicht und einen anderen Umgang miteinander zu finden. Da köchelt man im Vatikan natürlich nur in der eigenen katholischen Suppe, und wahrscheinlich, bedingt durch den Überschuss an Männern, nimmt man im vatikanischen Blick Frauen garnicht wahrgenommen. Frauen bekochen bestenfalls die Herren der Schöpfung. Frauen sind nur eine Metapher...für das Böse in Adam und Eva, für das Gute als Gottesmutter, als weibliche Figur für die Mutter Kirche. Frauen kommen nie vor als eigenständiges, gleichberechtigtes Wesen. Wenn Frauen nicht ernsthaft in die Kirche eingebunden werden, besteht die Gefahr, dass die katholische Kirche selbst zu einer Metapher wird. Dann haben sich die hohen Herren selber abgeschafft.:rolleyes:
 
Die ganze Angelegenheit scheint doch nicht so "einfach" zu sein:

Mitarbeiterinnen "absolut wütend" über Ex-Chefin Scaraffia ...
Ende März hieß es, die gesamte Redaktion des vatikanischen Frauen-Magazins sei geschlossen zurückgetreten. Nun ist klar, dass doch einige Mitarbeiterinnen bei "Donne Chiesa Mondo" bleiben. Die Angaben von Ex-Redaktionsleiterin Lucetta Scaraffia scheinen nicht ganz richtig gewesen zu sein.
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Im Editorial der April-Ausgabe schreibt Scaraffia nun nicht von Rücktritt, sondern davon, dass "wir nicht anders können, als unsere Arbeit für beendet zu erklären". Ähnlich hatte sie es in ihrem Brief an den Papst formuliert, den die Zeitung "Corriere della Sera" veröffentlichte. Neben Scaraffia gehören der Redaktion des Magazins zwei weitere Redakteurinnen an, die weiterhin Vatikan-Angestellte sind.
 
Danke Pasquetta, für die "Gegendarstellung". Wundert nun nicht wirklich, das Hauen und Stechen hinter den Kulissen. Wer von aussen kann schon ermessen, was an der Geschichte wahr ist, wahrscheinlich oder gezielt der Wahrheitsfindung- oder auch Wahrheitsverwirrung dient. Dann bleibt wohl nur abzuwarten, wie sich der Frauen-Beipackzettel des Osservatore romanum weiter entwickelt. Ob brav angepasst, unkonventionell oder gar fordernd-frech.
 
Vatikan stellt neue Redaktion für Frauenmagazin vor - Vatican News

Donne Chiesa Mondo, das vatikanische Frauenmagazin, hat ein neues Redaktionskomitee. Nach dem Abgang der Historikerin Lucetta Scaraffia übernimmt nun die Journalistin und ausgebildete Soziologin Rita Pinci die Koordinierung. Das teilte am Dienstag die Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ mit, unter deren Dach die Frauenzeitschrift einmal monatlich erscheint.

Vgl.: Rita Pinci - Wikipedia

Frauenmagazin im Vatikan: Nach dem Eklat eine neue Redaktion

Rita Pinci arbeitete zuvor bei TV 2000, dem Sender der Italienischen Bischofskonferenz, für den auch der Chef der vatikanischen Kommunikationsbehörde, Paolo Ruffini, früher leitend tätig war. Begonnen hatte Pinci bei der römischen Tageszeitung „Il Messaggero“; dort war sie nach zwanzig Jahren zuletzt stellvertretende Chefredakteurin. Anschließend war sie für italienische Printmedien wie das Magazin „Panorama“ tätig.

Neue Redaktion für vatikanisches Frauenmagazin

Nach dem teilweisen Rücktritt der Redaktion der Frauenbeilage des "Osservatore Romano" hat die Vatikanzeitung eine neue Gruppe von Mitarbeiterinnen zusammengestellt. Vatikanangaben vom Dienstag zufolge gehören dem neuen Redaktionsteam unter der Leitung der italienischen Journalistin Rita Pinci 14 Mitglieder an, darunter die deutsche Kunsthistorikerin Yvonne Dohna Schlobitten.

Zu den neuen Mitgliedern der Redaktion der Monatsbeilage "Donne Chiesa Mondo" (Frauen Kirche Welt) gehört auch die iranische Islamwissenschaftlerin Shahrzad Houshmand Zadeh. Unter den vier nicht aus Italien stammenden neuen Mitarbeitern ist zudem die Spanierin Marta Rodríguez Díaz von der Universität der konservativen Ordensgemeinschaft "Legionäre Christi" in Rom.

Vatikanzeitung stellt neue Frauen-Redaktion zusammen | DOMRADIO.DE
 
Vatikan-Frauenmagazin: „Eine Art neuen Journalismus ausprobieren" - Vatican News

„Donne Chiesa Mondo“, das vatikanische Frauenmagazin, will mit seiner frisch besetzten Redaktion „eine Art neuen Journalismus ausprobieren“. Es geht darum, zuerst auf die Lebenswirklichkeit von Frauen zu sehen, nicht nur von katholischen, und darauf aufbauend zu zeigen, wie sie Schwierigkeiten angehen und „mit der Welt umgehen“. Das sagt im Gespräch mit uns Yvonne Dohna. Die deutsche Kunsthistorikerin gehört dem neuernannten Redaktionskomitee von „Donne Chiesa Mondo“ an.
 
Interessant - :confused: seltsam, dass nicht mit einem Wort die Stellung und Rolle der Frauen in der katholischen Kirche erwähnt wird (oder habe ich etwas überlesen?). Wie lange sie wohl warten werden/wollen, um darüber zu berichten? Von einem solchen "Frauenmagazin" (Donne Chiesa Mondo) erwarte ich schon, dass nicht nur
... zuerst auf die Lebenswirklichkeit von Frauen
gesehen wird und
... wie sie Schwierigkeiten angehen und „mit der Welt umgehen“
sondern auch, gegen welche althergebrachten patriarchalischen (hier steckt nicht umsonst "Patriarch" drin) Zustände in der Kirche sie immer noch (und so oft vergeblich) angehen müssen, wenn es um Erneuerung gehen soll. :(
 
Was ist eigentlich aus dem Frauenbeilageblättchen des Osservatore Romanum geworden? Gibt es mal was Gedrucktes zu sehen?
 
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