Bericht: Lago di Bolsena e i suoi dintorni

Donnerstag, 20. Juni 2019
2. Teil

Nach sehr langer Zeit soll es nun endlich weitergehen mit der Beschreibung des zweiten Teils unseres Etruskertages.
Wir fuhren zurück in den Ort und fanden einen schattigen Parkplatz direkt unterhalb des Stadttores auf einem großen Parkplatz und waren somit wieder ganz in der Nähe des Museo Archeologico, das wir uns ansehen wollten.
Zuerst jedoch hatten wir Hunger und aßen im kleinen Ristorante "Cicche e pepe" zu Mittag. Es gab viel Vegetarisches, wir nahmen Gemüselasagne und Ravioli con verdure. Da es wieder sehr heiß war, zogen wir es vor, drinnen im kleinen Speiseraum zu essen.

Danach waren wir im Museum, wo uns vor allem abgenommene Fresken aus einigen der Nekropolen und dann natürlich die geflügelten Pferde faszinierten. Aber auch interessante Grabmonumente u.a. gibt es zu sehen.

Unser nächstes Ziel war dann Tuscania. Dort wollten wir zwei kleine romanische Kirchlein anschauen, leider waren beide geschlossen ohne irgendwelche Hinweise auf Öffnungszeiten. Neben einem der Stadttore tranken wir in einer kleinen Bar im Schatten etwas ...


... schauten noch kurz ein kleines etruskisches Museum in einem Kreuzgang an ...


... und fuhren dann etwas aus dem Ort hinaus, wo wir Glück hatten, zwei wunderbare romanische Kirchen besichtigen zu können:
Santa Maria Maggiore und San Pietro.

Santa Maria Maggiore:



Sehr drastische Darstellungen im Jüngsten Gericht:




Nur wenige Meter das Strässchen den Berg hinan San Pietro:


Nach so viel wunderbarer Kunst war uns nach Baden zumute. Wir fuhren wieder an den Strand bei Marta, genehmigten uns vorher einen Aperitivo auf der Piazza, wo Jugendliche beim Vorbereiten der Blütenteppiche waren und aßen in einem von der Vermieterin empfohlenen Take-Away in Bolsena Pizza und Lasagne. Sehr lecker!

 
Liebe @Angela, vielen Dank für diese wunderbare Fortsetzung. An Tarquinia habe ich gute Erinnerungen. Ich habe dort nur ein paar etruskische Fundstücke bewundert und ansonsten mehr die Altstadt und den tollen Blick hin zum Meer genossen und das hat mir alles gut gefallen. - Die romanischen Kirchen sind besondere Kunstwerke. Es freut mich dass ihr einige auch von innen besichtigen konntet. Wunderschöne Bilder habt ihr uns mitgebracht, danke!
 
Vielen Dank für die Fortsetzung liebe Angela. Eine nette Mischung aus Kultur und Entspannung!

Es ist immer wieder schön auch Reiseberichte außerhalb von Rom zu lesen.
 
Vielen Dank für die Fortsetzung liebe Angela. Eine nette Mischung aus Kultur und Entspannung!

Es ist immer wieder schön auch Reiseberichte außerhalb von Rom zu lesen.

Da kann ich mich nur anschließen! Dieser Urlaub klingt ideal: Viel Natur, viel Entspannung, viele neue schöne Eindrücke von Museen und Kirchen - eine ganz tolle Mischung und eine Wohltat, Euch begleiten zu dürfen.
 
Ihr Lieben,

vielen Dank für die netten Worte!
Ja, dieser Urlaub wird sicher noch einmal wiederholt werden. Wir haben Körper, Seele und Geist prächtig erholt.
Dieses Jahr allerdings ist für die Pfingstferien ein anderes Ziel geplant:
Nach vielen Jahren wieder einmal Burgund! ( Ja, auch da gibt es noch unfertige Reiseberichte ... )
 
Liebe Angela,

Ach, was für herrliche Ziel mit richtigem Sommerwetter. Man spürt förmlich die Hitze aus den Fotos aufsteigen. Ich geniesse eure Erlebnisse und diese wunderbaren Orte. Danke und schreib bald weiter!
 
Das werde ich versuchen.
Ein paar Tage stehen noch aus.
 
Freitag, 21. Juni 2019

Der nächste Tag war der Geburtstag des BEVA und passend dazu wollten wir nach dem Besichtigunsmarathon von gestern heute einen ganz geruhsamen Tag einlegen. Nach dem obligatorischen Frühstücksritual mit Obst auf dem Balkon ging es wie immer zum Strand und nach dem Schwimmen in den Ort. Wir stiegen zur Rocca hinauf, wo man herrliche Blicke zum See und in die verwinkelte Burganlage bekommt. Eine Besichtigung sparten wir uns allerdings.



Durch die verwinkelten malerischen Gässchen mit vielen Fotomotiven ging es wieder nach unten, wo der Geburtstag mit einem Prosecco auf der Piazza gefeiert wurde.





Danach folgte die Besichtigung der Basilika:


Am Nachmittag Einkaufen, Siesta, Mittagsimbiss, Lesen auf der Terrasse ...​

Erst gegen 18.30 Uhr verließen wir unser Heim zum reservierten Geburtstagsessen "Da Gigetto", wieder sehr fein, diesmal mit Crème brulée.

 
Samstag, 22. Juni 2019

Ein Tag blieb uns noch vom schönen Pfingsturlaub und natürlich durfte ein Besuch im nur ca. 20 km entfernten Orvieto nicht fehlen.
Diesen Besuch hatten wir uns sozusagen als krönenden Abschluss aufgespart. ;)
Es war bedeckt, weshalb wir erst gegen 9 Uhr aufbrachen.

Ankunft nach langer Parkplatzsuche (den Parkplatz, den ich ansteuern wollte unterhalb des Doms, wo wir zuletzt geparkt hatten, fand ich nicht, da wir aus der anderen Richtung kamen) um 10 Uhr. Wir fanden dann einen Platz in Zentrumsnähe an der Piazza Angelo da Orvieto.
Wir gingen Richtung Centro, warfen einen kurzen Blick in die Chiesa Sant´ Andrea ...


... und waren dann nach wenigen Minuten am Dom.


Die Fassade ist immer wieder ein absolutes Wunderwerk mittelalterlicher Skulpturenkunst,
man kann sich kaum sattsehen daran.




Es gibt verschiedene Biglietti cumulativi, wir haben das "große" für 10 Euro genommen, das auch das Museo del Duomo und das Museo Archeologico beinhaltet. In letzterem waren wir noch nie, Bilder folgen später, u.a. mit toller Aussicht auf die Domfassade.




Cappella San Brizio mit den herrlichen Fresken von Luca Signorelli:




Zur Cappella del Corporale muss man auf die Nordseite des Doms zum Seiteneingang:



Wir gingen zum Auto zurück, um den Parkschein zu erneuern und besuchten beim Zurückkehren ins Centro die dicht beim Parkplatz gelegene Kirche San Domenico. Wir wussten, was wir dort sehen wollten: Das herrliche Grabmal des Kardinals de Braye von Arnolfo di Cambio:



Im Dom waren sehr viele Besucher, hier jedoch waren wir die Einzigen!


Nach so viel Kunst hatten wir Hunger, ich hatte im Netz gute Bewertungen über das Cafè "Montanucci" gelesen, dort stärkten wir uns zu einem sehr günstigen Preis in netter Atmosphäre. Auch am Stand der Bewegung "Città Slow" kamen wir vorbei.



Wir besuchten dann zunächst das etruskische/archäologische Museum,
wo wir die einzigen Besucher waren und die Eindrücke vom Etruskertag vertiefen konnten.
Besonders bemerkenswert ist aber der Blick aus den oberen Stockwerken und damit aus luftiger Höhe auf die Domfassade.



Als Abschluss waren wir dann noch im Museo dell´Opera del Duomo, das immer wieder sehenswert ist.
Nicht zuletzt wegen der Original-Skulpturengruppe von der Domfassade:




In der Libreria Alberì befindet sich nicht nur das wunderschöne Reliquiar del Corporale, sondern der Raum selbst ist auch ein herrliches Beispiel der Baukunst der Frührenaissance.





Der Tag klang aus mit einem letzten Abendessen auf der Terrasse

Und dann folgte der 1. Teil eines besonderen Highlights dieses Urlaubs: Die Vorbereitung der "Infiorata" in Bolsena.
Dieses besondere Fest, der Ursprung des Fronleichnamsfestes, in Italien "Corpus domini", wird hier alljährlich aufgrund des Wunders von Bolsena auf besonders eindrückliche Weise gefeiert. Ich war glücklich, als mir klar wurde, dass unser Ferientermin es zuließ, das mitzuerleben. Am Abend findet immer eine feierliche Messe in der Cattedrale Santa Cristina statt, in der die Pilger, die sich auf die nächtliche Pilgerreise zum Dom von Orvieto begeben, betreut und begleitet werden. Einen Teil der Messe haben wir hinten in der Kirche verfolgt.


Noch während der Messe aber machten wir uns auf den Weg, denn wir hatten gesehen, dass allerhand Fleißige schon aktiv waren, um den Weg der am nächsten Tag stattfindenden feierlichen Prozession zu gestalten.


Jung und Alt war auf den Beinen, in Hauseingängen stapelten sich Blumen in allen erdenklichen Farben und Sorten, eine Blaskappelle zog durch die engen Gassen, auch ein holländischer Transporter war vor Ort und alle waren mit viel Eifer und Freude bis spät in die Nacht bei der Sache.
Um 23 Uhr dann strömten die Pilger aus der Kirche und wurden mit viel Begeisterung, Applaus und lauter Musik aus den Lautsprechern auf ihren ersten Metern begleitet. Wer nun aber vermutet, dass geistliche Musik erklang, der irrt gewaltig.
Gespielt wurden von Radetzky-Marsch über den CanCan, Bolero und jede Menge italienischer Bravourarien so ziemlich alles, was in der "klassischen" Musik populär ist. Ein wirkliches Erlebnis!
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Orvieto geht mir das Herz auf. Vielen Dank für die schönen Erinnerungen. Ich muss dringend mal wieder hin. Der Dom hat mich so fasziniert, dass ich 3 Mal dorthin zurück gelaufen bin. Ich konnte mich einfach daran nicht satt sehen.
 
Oh Danke, Angela!

Orvieto ist wirklich schön...es sind schon 4 Jahre seit meinem letzten Besuch vergangen. Das könnte ich wirklich mal mit einem Rombesuch verknüpfen. Ein toller Tip aus dem Museum heraus die Domfassade zu betrachten, abgesehen davon, dass auch das Museum wunderbar ist. Vielen Dank für´s Mitnehmen nach Bolsena und Umgebung.
 
Sonntag, 23. Juni 2019

Und schon war unser schöner Urlaub zu Ende! Es hieß Abschied nehmen, aber das werden wir sicher noch einmal wiederholen. Die Kombination aus Entspannung, Kultur und Schwimmen tat Körper, Geist und Seele gut!

Ein letztes Bad im leeren See, ein letzter Cappuccino an der Strandbar ...

... und dann ging es zum Event, der Infiorata. Es war 11 Uhr und schon ziemlich heiß, die Gassen der Altstadt auf dem Weg, den die Prozession nehmen würde, waren erfüllt von fröhlichem Tun, die Papiervorlagen, die schon am Abend vorher vorbereitet worden waren, wurden mit den Blütenblättern gefüllt. Unsere Vermieterin hatte mir auf meine Frage, aus was denn die auf das Papier gelegten Umrisslinien gemacht würden (es sah aus wie feine Friedhoferde) erklärt, das sei Kaffeesatz, der über Wochen gesammelt wurde und dann befeuchtet und mit den Händen aufgetragen wird! Auf den Bildern vom vorigen Abend kann man das gut sehen.

Gegen die Hitze waren Zelte und Planen aufgestellt, jedes Schattenfleckchen z.B. in den Hinterhöfen wurde genutzt für die Vorbereitung der Blütenblätter, womit vornehmlich die Älteren (sehr oft auch die Männer!) beschäftigt waren, während die Allerkleinsten im Kinderwagen schlafen durften. Wer immer jedoch in der Lage war, kniete am Boden und gestaltete die kurzlebige Pracht.
Ein wunderbares Miteinander der Generationen!





Immer wieder müssen diese zarten Blättchen zum Schutz vor Sonne und Wind gewässert werden:



Auch Michelangelo war anwesend:



Es gibt neben einzelnen "Künstlern" auch Gruppen, die ihre Aktivitäten dokumentieren:



Der Höhepunkt der Bilder ist am Ende der Prozession kurz vor der Basilika:


Mit diesem schönen Erlebnis verabschiedeten wir uns von Bolsena, warfen einen letzten Blick von oben auf den See, bevor wir wieder durch endlose Ginsterlandschaft gen Norden fuhren.



In Lajen nahe Bozen hatten wir eine Zwischenübernachtung gebucht, am nächsten Tag dann ging es endgültig in die Heimat.





Fine

Diese bunten Blütenbilder sollen Euch an diesem sonnigen Sonntag erheitern!

 
Wunderbare Bilder, das tut gut , jetzt wo wir in Spanien unter " Lockdown" steht. Oh, endlos blühender Ginster, hier geht es auch jetzt los, bloss leider ohne Zuschauer...
Diese wunderbaren Blütenteppiche gibt es hier in Spanien auch. Unglaublich, mit welcher Kreativität diese Bilder gestaltet werden. Und zu was Kaffeesatz gut sein kann...
 
Einen wunderbaren Abschluss des Urlaubs habt Ihr da ja erlebt. Die Bilder sind so schön - wie mag das erst im Original aussehen?
Vielen Dank, dass Ihr uns in diesen abwechslungsreichen Urlaub mitgenommen habt.
 
Vielen Dank an dieser Stelle für den tollen Bericht und die schönen Bilder von einem wunderschönen Fleckchen Erde, wo man sich sicher gerne aufhält. Ich habe viele schöne Eindrücke und Informationen aus deinem Bericht entnommen und "Lago di Bolsena e i suoi dintorni" steht schon auf meiner Liste. Mal schauen, ob wir das in den nächsten Jahren realisieren können.
 
Liebe Angela, herzlichen Dank für den schönen Bolsena-Bericht, der mir in dieser seltsamen Zeit das Herz erwärmt, versprüht er doch eine Normalität, die momentan nirgends auf der Welt zu finden ist.

Hoffen wir auf baldige bessere Zeiten, damit wir alle schnell an unsere italienischen Lieblingsorte zurückkehren können, wo immer diese auch in Italien sind.
 
Liebe Nihil, ColleMarina, pecorella, lieber Ka-el,

es freut mich, dass ich Euch etwas Sonne ins Herz bringen konnte in diesen seltsamen Zeiten.
Das Leben wird jetzt gezwungenermaßen ruhiger, es gibt Zeit für liegengebliebene Dinge. Vielleicht schaffe ich ja, noch mehr Baustellen in alten Berichten zu füllen. ;)
 
Liebe Angela, danke für den schönen und interessanten Bericht und die wunderbaren Fotos vom sommerlichen Italien.
Die Bilder von der Infiorata lassen meine Erinnerungen an die Blütenbilder, die ich im Juni 2018 in Rom sehen konnte, lebendig werden.
Du hast die Orte, Kirchen und Museen sehr interessant beschrieben und viel Persönliches in deinem Bericht erzählt. Das gefällt mir sehr.
Wenn "mein" Nachtzug in Orvieto hält muss ich immer fotografieren. Die Landschaft ist dort besonders schön und der Ort selbst aus der Entfernung faszinierend. Deine Fotos vom Dom sind wunderschön. Danke!
 
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