Dienstag, 18. Juni 2019
Am nächsten Tag stand einer unserer (schon vorab geplanten) Höhepunkte des Besichtigungsprogramm auf dem Plan:
Der Palazzo Farnese in Caprarola.
Schon seit Jahren war es ein Wunsch des BEVA, diesem Palazzo, den er aus verschiedenen Büchern und deren Abbildungen kannte, einmal einen Besuch abzustatten. Nun war es soweit.
An diesem Morgen war frühes Aufstehen angesagt, schon um 7.30 Uhr waren wir beim Morgenbad, danach Frühstück an unserer Strandbar und direkt los nach Caprarola, wo wir kurz vor 9 Uhr ankamen.
Wir fanden einen Parkplatz in der Hauptstrasse mit Blick auf den Palazzo, nutzten die Gelegenheit, in der Bar gegenüber einen kurzen Kaffee-/Toilettenstop einzulegen und gingen dann die wenigen Schritte weiter zum Treppenaufgang des Palazzo.
In meinem Bericht werde ich in erster Linie Bilder sprechen lassen, für tiefer gehende Informationen empfehle ich Euch
Simones Bericht:
Leider ist die untere Treppe "in restauro", so dass wir außen herum auf der Strasse zur nächsten Etage gehen müssen.
Einen Einblick in die Architektur des Palazzo könnt Ihr hier gewinnen:
Der Palazzo hat uns unglaublich begeistert, besonders im Piano Nobile ist ein Raum schöner als der andere.
Was für eine Pracht und welcher Einfallsreichtum in den fantastischen Wandmalereien mit mythologischen und historischen Szenen, aber auch unglaublich vielfältige Groteskendarstellungen!
Es war angenehm kühl, nahezu keine Besucher, so dass wir in aller Ruhe und meist allein die herrlichen Räume genießen konnten.
Beginnen wir nun mit ein paar Eindrücken aus dem "Erdgeschoss", dem "Piano dei Prelati":
Hier kann man den Palazzo auf der Stadtansicht gut erkennen.
Über die Scala Regia gelangt man in das Piano Nobile.
Allein diese Treppe ist ein Wunderwerk von Architektur und Gestaltung.
Vorbild war (wie man im Text lesen kann) die elliptische Treppe von Bramante in den Musei Vaticani.
Und die Treppe von Caprarola wiederum war Vorbild für die Treppen im Quirinale und im Palazzo Barberini
(zumindest wird das dort so beschrieben).
Nun sind wir im Piano Nobile angekommen.
Hier zeige ich einfach einige Bilder ohne genaue Zuordnung und Beschreibung, die findet Ihr bei Simone.
Zwischendurch ein Blick von oben auf die Baustelle:
Besonders gefiel auch mir der Saal der Landkarten mit der Himmelskarte an der Decke und den Porträts der Entdecker:
Danach waren die Gärten an der Reihe, man gelangt direkt aus dem letzten Raum des Piano Nobile über eine Brücke in die Gartenanlage.
Das ist auch der Grund, weshalb es nicht möglich ist (was wir zuerst geplant hatten aufgrund der zu erwartenden Hitze am Mittag), zuerst die Gärten und dann den Palazzo zu besichtigen.
Der untere Teil des gartens ist geometrisch angelegt, was man auf diesem Plan gut erkennen kann:
Anschließend spazierten wir durch das kleine Wäldchen in den oberen Teil des Gartens, wo Wasserspiele unsere Sinne erfreuten.
Aus dem Wäldchen kommend steht man plötzlich in der Sonne und vor dem groß angelegten Brunnen, dessen Wasser von oben kommend durch viele Schalen nach unten fließt. Es war wirklich warm geworden, wir genossen jedes schattige Plätzchen. Auch hier könnt Ihr Genaueres bei Simone nachlesen, die witzigerweise einen Tag nach unserem Besuch dort ihren Bericht eingestellt hat.
Hier der Blick von oben nach unten:
Oberhalb dieser Brunnentreppe finden wir wieder einen geometrischen Garten mit Karyatiden:
Und wieder führen Treppen eine Ebene nach oben, nicht ohne das wieder für Wasserspiele zu nutzen:
Und noch einmal könnte man nach oben spazieren, dafür war es uns dann doch zu heiß:
Mit diesen herrlichen Eindrücken verließen wir die Anlage und machten uns auf die Suche nach einem Lokal für das Mittagessen.
Das allerdings stellte sich als geradezu unmöglich heraus. Alle ristoranti waren geschlossen um 12.30 Uhr - auch die, die laut Internetseite oder Anschlag an der Türe geöffnet haben sollten. Einige Male gingen wir in eine der Gassen, jedes Mal ohne Erfolg. Der Ort schien wie ausgestorben. Also fuhren wir ein Stück weiter zum Lago di Vico, das Restaurant dort war uns aber zu aufgemotzt, auch das "Publikum" sagte uns nicht zu, also weiter zum nächsten Ort, Ronciglione. Auch dort sah alles sehr zu aus, allmählich hatten wir aber wirklich Hunger, das Einzige, was wir fanden, war eine Gelateria - besser als nichts! Wir aßen mäßige Tramezzini, danach ein gelato und erst auf dem Weg zurück zum Auto sahen wir, dass wenige Schritte weiter eine Gasse hinunter noch ein Restaurant offen war ...
Für den Nachmittag hatten uns wir noch den Parco dei Mostri in Bomarzo vorgenommen, hier im Forum schon erwähnt und außerdem die Empfehlung eines Kollegen. Es war tatsächlich beeindruckend, diese Jahrhunderte alten riesigen Fantasiefiguren mitten im Wald zu bestaunen, auch wenn die Freude durch die große Hitze, die sich eingestellt hatte, etwas getrübt war. So hielten wir uns dann auch wenig mehr als eine Stunde dort auf.
Auf dem Heimweg erfrischten wir uns an einem ganz ruhigen Plätzchen am Westufer und genossen dann ein ganz vorzügliches Abendessen in der
Trattoria "Da Gigetto", direkt am Seeufer nahe Bolsena. Es gefiel uns so gut, dass wir für den 21.6. noch einmal einen Tisch reservierten.
Unsere Erinnerungen sind nicht mehr ganz so klar, aber sehr wahrscheinlich haben wir dort anno 96 bei unserem ersten Bolsenaurlaub auch schon einen Abend verbracht.